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Veröffentlicht am 02.07.2024

Die Uhrkette

Toskanisches Verhängnis
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Die Autorin Camilla Trinchieri beschreibt alles, was in ihren Romanen geschieht, sehr ausführlich. Und weil es ein italienischer Roman ist, kommen auch viele Figuren darin vor, weil die Italiener ...

Die Autorin Camilla Trinchieri beschreibt alles, was in ihren Romanen geschieht, sehr ausführlich. Und weil es ein italienischer Roman ist, kommen auch viele Figuren darin vor, weil die Italiener halt ein geselliges Volk sind. Die Personenaufstellung am Ende des Buches kann daher sehr hilfreich sein.
Die Handlung des Krimis dagegen ist perfekt ausgetüftelt. Eines Morgens erhält der ehemalige Cop des NYDP einen Anruf, mit der Bitte, eine Befragung in englischer Sprache zu führen, weil die Dame, um die es geht, kein Italienisch versteht.
Ein Mordfall, Signora Nora Salivati, eine reiche Witwe, wurde erdrosselt auf ihrem Klavier liegend, aufgefunden. Im Haus befindet sich nur eine Engländerin, die schon öfters bei Nora zu Besuch war.
Da überschlagen sich die Ereignisse, denn jeder der Protagonisten hat ja auch noch ein Privatleben und demzufolge auch entsprechende Probleme. Das alles muss erst in die richtige Reihenfolge kommen, damit die Handlung fortschreiten kann.
Die Ermordete hat zwei Töchter, aber kein besonders enges Verhältnis zu ihnen, und die Anzahl der Hausangestellten ist kräftig reduziert worden.
Auch viel und wertvoller Schmuck ist vorhanden, versteckt in einem Sack voll Mist. Wovon aber beinahe jeder Bescheid wusste.
Eine alte Uhrkette will Miss Barron, so heißt die englische Bekannte, die Nora tot aufgefunden hat, allerdings von Nora geschenkt bekommen haben.
Das italienisch/amerikanische Team macht sich auf die Suche nach Verdächtigen und dabei kommen viele Umstände privater und geschäftlicher Natur ans Tageslicht.
Nico ist stark gefordert, da ihm Miss Barron gar nicht unsympathisch ist, aber sie ist verdächtig.
Privat kocht Nico im Lokal seiner italienischen Verwandten, und gar nicht schlecht. Außerdem hat er sich verliebt in Nelli und fragt sich, ob sie die Richtige für ihn wäre.
Und so kocht und befragt sich Nico Doyle durch den Roman, bis er am Ende weiß, wer Nora Salviati ermordet hat.

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Veröffentlicht am 30.05.2024

Australien für Mutige

Wo die Schwäne Trauer tragen
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Der Autor Stephan Sänger beschreibt in seinem durchgehend spannenden Roman zwei Reisen nach Australien, die nicht unterschiedlicher sein könnten.

Neben sehr guten Beschreibungen der Kultur der Aboriginees ...

Der Autor Stephan Sänger beschreibt in seinem durchgehend spannenden Roman zwei Reisen nach Australien, die nicht unterschiedlicher sein könnten.

Neben sehr guten Beschreibungen der Kultur der Aboriginees kommt noch eine wirtschaftspolitische Komponente fiktiver Art hinzu, die der Geschichte einen kriminellen Touch verleiht.

Wenn man dann alles gelesen hat, gibt es im Anhang noch eine Überraschung. Also wirklich alles lesen, sonst verpufft der Effekt.

Das etwas düstere Cover komplettiert sehr gut den Inhalt.

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Veröffentlicht am 22.05.2024

Nicht gesehen werden

Verlorene Gesichter
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"Verlorene Gesichter" ist ein Roman, den man langsam lesen sollte. Oberflächlich Lesende werden damit weniger Freude haben. Wer sich aber die Zeit nimmt und auch mitdenkt, dem erschließt sich eine Geschichte, ...

"Verlorene Gesichter" ist ein Roman, den man langsam lesen sollte. Oberflächlich Lesende werden damit weniger Freude haben. Wer sich aber die Zeit nimmt und auch mitdenkt, dem erschließt sich eine Geschichte, die es in sich hat.

Für viele Menschen ist Gesichtsverlust so ziemlich das Schlimmste, was einem Ego passieren kann.

Nichts mehr darzustellen, nicht beachtet und geachtet zu werden, das verkraftet nicht jeder. Wenn man vor sich selbst das Gesicht verliert, ist das nicht weniger schlimm.

Iris und Henrik sind ein junges Paar in Berlin, das bald heiraten will, bis Iris plötzlich feststellt, dass die Liebe doch nicht reicht. Sie fühlt sich mehr als Besitz denn als geliebte Partnerin. Sie verläßt Henrik, der das nicht hinnehmen will, er fühlt sich in seinem Ego gekränkt und vorgeführt.

Henrik verübt ein Säureattentat auf Iris, die dabei die Sehkraft eines Auges und ihre Schönheit einbüßt. Sie verbringt sehr lange Zeit im Krankenhaus.

Ein mildes Urteil dank eines brillanten Anwalts, das Henrik nur relativ kurze Zeit ins Gefängnis bringt, wird von der Öffentlichkeit kaum verstanden, aber Henrik sieht sich als Opfer, nicht als Täter.

Iris hat Mord- und Selbstmordgedanken, aber sie überlegt es sich und geht nach Mallorca. Und sie ändert ihr Leben.

Inhaltlich und sprachlich anspruchsvoll und mit einem aussagekräftigen Cover präsentiert sich dieser Roman.

Autorin: Romina Lutzebäck

Verlag: Rediromaverlag

Taschenbuchausgabe

255 Seiten

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Veröffentlicht am 18.05.2024

Geschichte um eine Fotografin

Die Doppelte Frau
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Der Roman spielt mit echten und fiktiven Figuren und die Handlung ist entsprechend. Alles ist in der Ich-Form geschrieben, aber es sind meist verschiedene Personen, da heißt es aufpassen, damit man den ...

Der Roman spielt mit echten und fiktiven Figuren und die Handlung ist entsprechend. Alles ist in der Ich-Form geschrieben, aber es sind meist verschiedene Personen, da heißt es aufpassen, damit man den Faden nicht verliert.

Während Harry, der Amerikaner real ist, sind es Eva und Max nicht, was der Handlung einen gehörigen Schwung verpasst.

Wichtig zum Verständnis finde ich die im Anhang befindliche Erklärung und die Biografie Betty Steinhardts, sowie die Texte zu den tollen Bildern im Buch. Da erfährt man viel und alles ordnet sich von selbst.

Das Cover zeigt ein nächtliches Salzburg und die Figur Eva mit eine Pistole in der Hand....

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Was ist Kunst?

Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen
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Dana Grigorcea, die Autorin dieses Romanes, versucht festzustellen, was Kunst ist.

Mit zwei Erzählsträngen, beinahe 100 Jahre auseinander, werden zwei Personen zu den Protagonisten, aber alles vermischt ...

Dana Grigorcea, die Autorin dieses Romanes, versucht festzustellen, was Kunst ist.

Mit zwei Erzählsträngen, beinahe 100 Jahre auseinander, werden zwei Personen zu den Protagonisten, aber alles vermischt sich irgendwann.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts will Constantin Avis, seines Zeichens begnadeter Künstler aus Paris, nach NY reisen, um mit seinem Galeristen eine Ausstellung seiner Werke zu besprechen.

Als er in NY ist, ist dieser allerdings gestorben und er trifft nur noch Lidy Maenz, dessen ehemalige Geliebte und Galerieleiterin und die Tochter des Verstorbenen an.

Es entwickelt sich eine Beziehung zwischen Constantin und Lidy, sie bestärkt ihn, weiter zu machen und vermittelt ihm einen Auftrag beim Film.



In der Jetztzeit bekommt Cora, eine Schriftstellerin, ein Stipendium in der Schweiz, mit dem Auftrag, einen Roman über Constantin Avis zu schreiben.

Cora reist mit Söhnchen Loris und Kindermädchen Macedonia nach Ligurien, um dort am Buch zu arbeiten.

In beiden Erzählsträngen gibt es viele kleine und größere Geschichten, die gesammelt eine Eindruck der Personen, des Lebens dieser und der Zeit in der sie leben, vermitteln.

Wer sich gerne überraschen lässt, ist mit diesem Buch gut beraten.

Das Cover, zeigt Himmel in vier Darstellungen.

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