Das Lied der Biene
Das Lied der BieneMarga, um die 40, seit Jahren schon geschieden, mit der studierenden Tochter so gut wie fast keinen Kontakt, lebt mehr recht als schlecht so dahin. Ihre Freundinnen beknien sie, endlich aus dem Leben etwas ...
Marga, um die 40, seit Jahren schon geschieden, mit der studierenden Tochter so gut wie fast keinen Kontakt, lebt mehr recht als schlecht so dahin. Ihre Freundinnen beknien sie, endlich aus dem Leben etwas zu machen. Sie ist seit vielen Jahren Haushälterin bei dem Unternehmer Paul Alprecht. Nun hat sie vorgenommen zu kündigen, da sie Alprechts Verlobte Sybille sehr von oben herab behandelt. Doch bevor sie die Kündigung bei ihrem Chef abgeben kann, stirbt die junge Frau. Da Marga vor vielen Jahren selbst einen herben Verlust hinnehmen mußte, möchte sie ihren Dienstherrn ein wenig trösten. Sie schreibt ihm tröstende und aufbauende emails, ohne sich erkennen sich zu geben. Und Paul antwortet ihr, hat er doch eine alte Bekannte für die Trostmails im Fokus. Als Paul dann geschäftlich nach Portugal muß, wo er ebenfalls ein Haus besitzt, bitter er Paula, ihn zu begleiten, um dort nach dem Rechten zu sehen. Doch dann geschieht das Ungeheuerliche, Paul sieht auf Margas PC die Mails und außerdem liegt auf dem Schreibtisch noch ein Buch, wie man sich einen Mann angelt. Paul ist tief enttäuscht und dann beginnt das Schicksal seinen Lauf zu nehmen. Weiter will ich auf den Inhalt nicht eingehen, denn alles weitere wäre Spoilern. Die Autorin schreibt hier unter einem Pseudonym und ich habe schon mehrere Bücher von ihr gelesen, die mich alle sehr beeindruckt haben. Gabriele hat die Gabe, den Leser voll in das Buch integrieren zu lassen und man meint selbst, mitten im Geschehen zu sein. Sie läßt ihre Protagonisten leben, alle haben ihre Fehler und Macken. Ihre Ausdrucksweise ist sehr gewählt, man kann sich total in das Buch vertiefen und trotz es ein Liebesroman ist, ist er spannender als mancher Krimi. Sie läßt Marga anfangs als langweilige Frau rüberkommen, die sich aber dann im Laufe des Buches voll entwickelt und emanzipiert. Hier werden Zweierbeziehungen aufgearbeitet und auch wie sich das Umfeld dem Paar gegenüber verhält. Ich habe das Buch geliebt, verschlungen und mit Marga und Konsorten gelitten und gefiebert. Die Schriftgröße ist ideal, man kann das Gelesene gut erfassen und auch die Kapitel sind nicht zu lang. Ich hätte das Buch schon alleine wegen seines Covers in die Hand genommen, reife, saftige Pfirsiche zieren den Einband, unterbrochen von blühenden Zweigen. Und am Rand ist ziemlich unscheinbar die Biene, die die ganze Geschichte ins Rollen gebracht hat.