Tiefgründige Geschichte trotz leichter Klischees
Vor uns das LebenKlappentext
„Ambrose, der Star der Highschool, der Held einer ganzen Stadt. Er scheint alles zu haben – und doch kämpft er mit Problemen, die der Außenwelt verborgen bleiben. Bailey, der Junge im Rollstuhl. ...
Klappentext
„Ambrose, der Star der Highschool, der Held einer ganzen Stadt. Er scheint alles zu haben – und doch kämpft er mit Problemen, die der Außenwelt verborgen bleiben. Bailey, der Junge im Rollstuhl. Er ist krank, weiß, dass er sterben wird. Und er lebt jeden Tag seines Lebens, als wäre es sein letzter. Fern, die schlau ist, aber nicht hübsch, und trotzdem in allem um sich herum das Schöne erkennt. Fern, Bailey und Ambrose. Drei Jugendliche in einer Kleinstadt in den USA, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Drei Jugendliche, die dachten, sie wüssten, was das Leben für sie bereithält. Und denen das Schicksal in die Quere kommt …“
Gestaltung
Das Cover von „Vor uns das Leben“ ist für mich momentan mit eines der schönsten, die es aktuell auf dem Buchmarkt gibt. Die unterschiedlichen Grüntöne sind wunderbar aufeinander abgestimmt. Das Cover wirkt so sommerlich frisch, was auch durch das Mädchen, das die Arme in die Luft reißt, noch unterstrichen wird. Zusammen mit dem Titel strahlt diese Gestaltung wirklich Optimismus aus.
Meine Meinung
„Vor uns das Leben“ ist ein berührender Roman über Liebe, Freundschaft und das Zueinanderfinden unterschiedlichster Menschen. Erzählt wird die Geschichte aus der 3. Person Singular in der Vergangenheitsform. Der Schreibstil von Amy Harmon lässt sich dabei sehr angenehm und flüssig lesen, da es keine langen Schachtelsätze oder anderweitige Satzkonstruktionen, die den Lesefluss stören, gibt.
Im Zentrum der Handlung stehen die Protagonisten Fern, Bailey und Ambrose. Drei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die zusammen eine sehr gute Mischung ergeben. Zum einen ist da Bailey, der aufgrund einer Krankheit im Rollstuhl sitzt, mit Fern befreundet ist und trotz seines schweren Schicksals immer noch die Hoffnung in sich bewahrt. Fern sieht die Welt auf ihre ganz eigene Weise und konnte mich mit ihren Ansichten oftmals sehr berühren. Ambrose hingegen scheint zunächst, ganz klischeemäßig, oberflächlich zu sein, da er der beliebte Highschool-Star ist. Doch im Verlauf der Handlung entfaltet auch sein Charakter das volle Potenzial.
Vor allem in Kombination miteinander und das Zusammenspiel zwischen diesen Figuren fand ich sehr angenehm, auch wenn sie gewisse Klischees (Beispiel: Amborse als Higschool-Held verhält sich zunächst auch so, wie man es aus amerikanischen Filmen kennt) bedienen.
Die Handlung war sehr tiefgründig und berührend, da ernste Themen behandelt werden. Vor allem die Thematisierung des Terroranschlages des 11. September 2001 hat mir sehr gut gefallen, da dies ein bedeutendes, trauriges Ereignis unserer Zeit ist und es nicht in allzu weiter Vergangenheit liegt, wie viele andere wichtige Ereignisse. Aufgrund dieser Nähe zur eigenen Lebenswelt, können viele Jugendliche eine bessere Verbindung zur Geschichte aufbauen.
Der Leser wird dazu angeregt, über seine eigenen Sichtweisen, sein Leben und viele weitere wichtige Themen nachzudenken. Und auch auf emotionaler Ebene wird er dabei berührt. Allerdings war mir die Handlung manchmal ein wenig vorhersehbar, was vermutlich daran liegt, dass einige Klischees genutzt werden. Diese Klischees schleifen sich aber im Verlauf der Handlung immer mehr aus, sodass sie am Ende kaum noch auffallen.
Fazit
Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und nicht davor scheut auch ernste Themen anzuschneiden. „Vor uns das Leben“ ist nicht frei von Klischees, schafft es aber dennoch den Leser mitzureißen, zu berühren und das Herz zu erwärmen. Mit viel Herzschmerz, Dramatik und nachdenklichen, ernsthaften Aspekten überzeugt Amy Harmons Roman trotz leichter Vorhersehbarkeit und etwas langsamen Einstieg.
4 von 5 Sternen!
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