Vorab kann ich schon mal sagen, dass es eins von den Büchern ist, die man gar nicht beenden möchte, aber auch am liebsten an einem Tag lesen kann. Naja von der Seitenanzahl her würde es schwierig werden, aber ich denke ihr kennt alle das Gefühl. Ich für meinen Teil habe es geschafft die Lesezeit gequält auf 4 Tage verteilen zu können. Und auch wenn ich in der Schule war oder unterwegs war, ging mir dieses Buch nicht aus dem Kopf. Daher kommt diese Rezension auch so spät. Eigentlich wollte ich gar keine Rezension darüber schreiben und es auseinandernehmen, sondern einfach so im Gedächtnis behalten. Doch die Autorin hat mir wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht. Tage- und Wochenlang spukte dieses verdammte Buch in meinen Kopf rum! Immer, wenn ich dachte: ´Oh, was mache ich denn wohl als nächstes für einen Beitrag?´, kam mir Talon in den Sinn. Es gibt so vieles, das ich über dieses Buch loswerden und mit euch teilen möchte. Es hat mich noch sehr lange beschäftigt und ich kann es kaum erwarten, dass der zweite Teil am elften erscheint.
Wie ich vorher schon vermutet hatte geht es um ein ähnliche Geschichte, wie Firelight. Genauso, wie in dem Buch, geht es auch hier um ein Draki- bzw. Drachenmädchen, das die andere "normale" Menschenwelt nicht kennt und ganz gespannt ist, wie es dort wohl so ist. Jedoch ist, ebenso wie in Firelight ist die Organisation der Drakis bzw. hierbei Drachen, die den Namen Talon (zu Deutsch Kralle, Klaue) trägt, sehr streng und behütet, da es natürlich, wie nicht anders zu erwarten auch böse Leute gibt. In diesem Fall ist das eine ebenso geordnete Organisation oder Gemeinde trifft es wohl ehr, die im Namen des Heiligen Sankt Georg Drachen tötet. Gar nicht so leicht, wie es für den einen scheint. Kleinere, jüngere Drachen sind zwar vergleichsweise klein, aber wenn man mal einen erwachsenen begegnet... Oho, das könnte dann mal böse enden. Doch diese "Gemeinde" bildet ihre kleinen Georgsritter schon von Geburt an aus, alles mit Schuppen und vier Beinen zu killen. Dabei erinnerte mich diese Gemeinde ehr an eine Art Sonderkommando des Militärs.
Und wie es der Zufall so will, wird der enthusiastische Georgsritter Garret auf einen neuen Sonderfall angesetzt. Er soll einen neuen Schläfer, einen Drachen in Menschengestalt, der sich in die Menschenwelt einfügen soll, entlarven und wenn möglich eliminieren.
Ember hingegen, ein junger Drache, fast noch ein Nestling, ahnt mit ihren 16 Jahren gar nicht, was auf sie zukommt, als ihre Einfügungsphase für drei Sommermonate ansteht, was auf sie zukommen wird. Sie unterscheidet sich von den anderen ihrer Art. Im Gegensatz zu ihren Zwillingsbruder sieht sie dies nicht als Lerneinheit, sondern als Abwechslung zu ihren strengen Lernplan. Sie sehnt sich nach der Freiheit, jedoch muss sie vorsichtig sein. Sie steht bei Garret unter Verdacht dieser Schläfer zu sein. Ember ahnt davon nur nichts und langsam kommen sie sich - wie erwartet - näher.
Dabei schleichen sie umeinander herum. "Könnte sie der Schläfer sein? Könnte er eventuell einer dieser Georgsritter sein? Nein, das darf nicht war sein!" So denken sie die ganze Zeit, der eine mehr, der andere weniger. Die Vermutung steht immer im Raum, doch wollen Beide es nicht so recht wahr haben. Es ist dabei wirklich lustig anzusehen, wie sie umeinander herumschleichen und sich nicht sicher sind, ob er bzw. sie es sein könnte. Eine Art Versteckspiel, ohne zu wissen, was man sucht.
Ember ist generell rebellisch angehaucht. Obwohl "rebellisch" kann man nicht so wirklich sagen. Ehr negativ gegenüber Talon gestimmt. Sie möchte Freiheit haben und nicht das ganze Leben vorgeplant bekommen. Also genießt sie ihre frei Zeit als "normaler" Teenager am Strand, lernt Surfen, bildet sich einen Freundeskreis und verliert ein bisschen die Mission aus den Augen, dass sie assimilieren, kopieren und sich einfügen soll.
Genau richtig kommt dann der Einzelgänger, der ihr zeigt, wie Talon wirklich ist. Es erinnert ab den Zeitpunkt ein bisschen an eine Organisation, die von einem rebellischen Mädchen gestürzt wird, die man aus fast jeder Dystrophie kennt. Es ist also nicht undenkbar, dass es sich mal in die Richtung entwickelt.
Im Gegensatz wie ich erwartet hatte, entwickelt es sich nicht zu etwas Firelight-Artigen, sondern zu etwas komplett Neuem. Der Charme, der mir so an Plötzlich Fee gefallen hat, wird auch hier nicht vernachlässig. Die Ideen , Möglichkeiten und Richtungen, die eigeschlagen werden könnten, bringen einem dazu, den nächsten Teil entgegen zu fiebern.
Ein wirklich positiver Punkt ist auch noch, dass es von verschieden Perspektiven erzählt wird. Hauptsächlich aus Garrets und Embers Sicht. Hier sieht man wieder vermehrt, dass die beiden Seiten sich gleichen, aber auch unterschiedlicher nicht sein könnten. Beide Seiten haben die selben oder ähnlichen Ziele und Absichten, könnte aber von Grund auf nicht unterschiedlicher sein. Da stellt sic die Frage: Wer ist denn nun wirklich das Raubtier von den beiden?
Fazit:
Anders als erwarte, wurde es doch nicht eine Abwandlung von Firelight, sondern etwas Neues und ja, sogar vielleicht noch besseren. In mancher Sicht ähnelt es einer Dystrophie, wegen dem strengen System/ Organisation, die es zu stürzen gilt. Eine nette Mischung, die einen auf den zweiten Teil sehnsüchtig warten lässt. Die Geschichte von Amber und Garret spukte noch lange in meinem Kopf rum und ließ sich nicht so schnell auskurieren.