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Veröffentlicht am 11.06.2024

Spannender und witziger Einstieg in Nikki Kings Tierwandler-Abenteuer

Nikki King: Verfuchst noch mal!
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Nikki sitzt wie jeden Vormittag in der Schule und brütet über Matheaufgaben. Da stellt sie plötzlich fest, dass ihre Ohren ganz spitz und plüschig sind. Was passiert nur mit ihr? Voller Sorge, dass jemand ...

Nikki sitzt wie jeden Vormittag in der Schule und brütet über Matheaufgaben. Da stellt sie plötzlich fest, dass ihre Ohren ganz spitz und plüschig sind. Was passiert nur mit ihr? Voller Sorge, dass jemand etwas mitbekommen könnte verlässt sie die Schule und versteckt sich im Gartenschuppen. Mittlerweile kann sie mit dem Schwanz wedeln, ihr Hamster Gurke riecht köstlich! Wird Nikki es schaffen, die tierischen Merkmale wieder loszuwerden?

Mir hatte schon die Leseprobe des Buches so gut gefallen. Die plötzliche Verwandlung mit tierischen Merkmalen hat sogar mich neugierig gemacht und ich wollte dann unbedingt wissen, was mit Nikki los ist. Durch den Untertitel wird zwar schone in bisschen vorgegriffen, aber ich glaube Kindern fällt das noch nicht so auf, wie mir als Erwachsener. Das Cover zeigt schon, dass noch einige Charaktere in der Geschichte dazustoßen und es recht tierisch wird. Die nächtliche Stimmung mit den Schatten finde ich nicht nur darauf toll. Auch in den Innenillustrationen kommt später ein Teil, bei dem ich diese sehr gelungen finde. Überhaupt sind die Illustrationen super, manchmal stehen Dinge im Vordergrund, auf anderen Seiten gibt es wieder mehr Details. Der Wechsel gefällt mir. Zudem tragen die Bilder zur Verbesserung des sinnentnehmenden Lesens bei, da sie das zeigen, was auch im Text vorkommt.

Der Textanteil ist für eine zweite Lesestufe/2. Klasse ausreichend, für sehr gute Leserinnen vielleicht sogar etwas wenig. Das kommt wirklich auf den Stand beim einzelnen Kind an. Lesemuffeln wird die Textmenge auf jeden Fall entgegenkommen. Die Geschichte ist in kurze Kapitel gegliedert, die alle eine eigene Überschrift haben. Auch innerhalb ist der Text noch in kleinere Stücke aufgeteilt und fügt sich gut in die Szenen ein. Teilweise werden Gespräche in Sprechblasen dargestellt, was an Comics erinnert und ich kann mir vorstellen, dass die jungen Leserinnen das sehr mögen. Die Geschichte selbst ist ein bisschen magisch und sehr tierisch. Beim Lesen erfährt man auch ein bisschen was über verschiedene Lebewesen und vor allem Nikkis plötzlicher Hunger auf Tierisches hat uns schmunzeln lassen. Sehr flott ging das Schließen einer neuen Freundschaft voran. Da hätte man noch etwas tiefer gehen können. Aber ein nächtlicher Ausflug ist auf jeden Fall sehr spannend beschrieben und lässt erahnen, dass da im nächsten Band noch etwas im Busch ist, von dem Nikki, Gurke und ihr neuer Freund nichts ahnen. Leider war das Abenteuer am Ende viel zu schnell vorbei. Wir hätten gern noch weitergelesen, müssen jetzt aber leider auf Band 2 warten. 4,5 Sterne

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2024

Lebendige Story mit einer schlagfertigen Untoten

Hunting Souls (Bd. 1)
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Katrina Smythe "lebt" mit ihrer Familie aus Andersartigen zurückgezogen am Rande einer Kleinstadt, wo sie nicht auffallen. Seit einem Jahr ist die 18-Jährige untot und eigentlich froh, dass sie kaum noch ...

Katrina Smythe "lebt" mit ihrer Familie aus Andersartigen zurückgezogen am Rande einer Kleinstadt, wo sie nicht auffallen. Seit einem Jahr ist die 18-Jährige untot und eigentlich froh, dass sie kaum noch etwas fühlt und die normalen Teenie-Probleme sie nicht heimsuchen. Doch dann bittet eine Familie von Jägern die Smythes um Hilfe, denn ihre Tochter wurde ebenfalls in eine Untote verwandelt. Widerwillig stimmt Katrina zu, sich um sie zu kümmern und wird durch einen Streich an Tate, den Sohn der Familie gebunden. Auch dieser ist ein überzeugter Jäger und dadurch der natürliche Feind aller Übernatürlichen. Meinungsverschiedenheiten vorprogrammiert. Als dann auch noch einige Personen als vermisst gelten, müssen die beiden sich zusammenraufen, um die Sache zu klären.

Das Buch ist optisch ein echtes Highlight, vor allem, wenn man noch den Farbschnitt bekommt. Also selbst, wenn mich der Inhalt nicht interessiert hätte, hätte ich dem Buch vermutlich nicht widerstehen können. Zum Glück wollte ich es aber eh lesen. Fand die Idee von zwei Welten, zwei verschiedenen Personengruppen, die hier aufeinandertreffen sehr reizvoll und war gespannt, wie Untote und Jäger die Bürde, miteinander auskommen zu müssen, meistern. Katrina hab ich anfangs als ziemlich mies gelaunt empfunden, doch ihre schlagfertigen Sprüche haben das Ganze dann bald aufgelockert und manchmal tat mir Tate fast ein bisschen leid, denn den lässt sie zunächst einmal vollkommen von sich abtropfen. Doch die Sorge um Tates Schwester und die seltsamen Vorkommnisse um vermisste Personen bringen die beiden näher zusammen, als ihnen lieb ist. Und selbst wenn nicht, passiert etwas, dass ihnen gar keine Wahl lässt. Diese Wendung war echt gemein für Katrina und Tate, aber mir als Leserin hat das gut gefallen. Die Gefühlswelten der beiden werden abwechselnd in den Kapiteln dargestellt und sind nachvollziehbar. Vertrauen ist schwer aufzubauen, wenn man sich normalerweise eher bekriegt. Mir gefiel, wie die Autorin die beiden langsam aber sicher empathischer gegenüber der Gegenseite macht. Die Entwicklung, die beide durchmachen, ist beachtlich.

Ein bisschen verstört hat mich manchmal die Vorstellung, dass Tate sich da einer Untoten annähert, deren Körper kalt ist und die normalerweise nichts fühlt und keinen Herzschlag hat. Aber man gewöhnt sich dran und es kommt zu Vorkommnissen, die ich mir noch nicht so recht erklären kann. Auch der Fall, um den es eigentlich geht, wird noch nicht ganz gelöst. Hier dürfte es eine Fortsetzung geben, die ich auf jeden Fall lesen will. Denn der Schreibstil der Autorin ist jugendlich frisch und ihre Ideen gefallen mir. Außerdem muss ich natürlich wissen, was hinter allem steckt. Vom Hörbuch habe ich mir eine Hörprobe angehört und fand die Stimmen perfekt, genauso jugendlich, wie ich mir das in meinem Kopf vorgestellt habe. Auch hier werden Tates und Katrinas Parts abwechselnd gesprochen. Ob Buch oder Hörbuch, wer z.B. Emily Seymour mochte, dem dürfte auch Hunting Souls gefallen. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 23.05.2024

Schräge und witzige Story mit einer Familie der etwas anderen Art

Willkommen bei den Grauses 1: Wer ist schon normal?
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Eines späten Abends beobachtet Ottilie Schmidt, ein Mädchen, das etwas anders ist und schwer Freundschaften schließt, wie ins Nachbarhaus eine seltsame Familie einzieht. Die neuen Nachbarn - Eltern, drei ...

Eines späten Abends beobachtet Ottilie Schmidt, ein Mädchen, das etwas anders ist und schwer Freundschaften schließt, wie ins Nachbarhaus eine seltsame Familie einzieht. Die neuen Nachbarn - Eltern, drei Kinder, der Opa und ein Wischmopp-Hund - machen Ottilie neugierig. Schneller als den Kindern von nebenan lieber ist, erfährt Ottilie ihr Geheimnis. Sie sind besondere Wesen und mimen die perfekte Familie und dabei sollen sie auf keinen Fall Wörter wie seltsam, komisch oder Ähnliches zu hören bekommen. Denn dann kann es sein, dass sie die Familie verlassen müssen. Zu dumm, dass Opa, ein Schrat, das mit dem Normalsein nicht wirklich im Griff hat.

Von vielen Leserinnen dieses Kinderbuchs habe ich nur begeisterte Stimmen gehört und bin neugierig geworden, ob mich die Geschichte auch überzeugen kann. Themen wie das Anderssein, sich selbst treu bleiben und Toleranz sind seit Längerem im Trend und der Titel von Sabine Bohlmann reiht sich in eine Vielzahl von Büchern ein. Ich muss sagen, dass mir vor allem Ottilie gefallen hat, die selbst unter ihren Klassenkameradinnen als komisch und seltsam gilt und oft allein ist, weil sie sich schwer tut, Freunde zu finden. Mit den Grause-Kinder ist das was anderes. Mit ihnen tut sie sich leichter, sie entsprechen noch weniger der Norm als sie. Eines der Kinder sieht man nicht einmal. Die Familie ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen grausiger Sonderlinge, wie z.B. Opa Schrat, Wolfi Werwolf und das kleine Geisterkind. Jedenfall sind die Personen ziemlich auffällig und so fällt es vor allem Opa schwer, sich so zu verhalten, dass die Krähe, die sie beobachtet, nicht kräht. Denn dann füllt sich das Punktekonto und es kann passieren, dass ein Familienmitglied einfach ausgetauscht wird.

Ottilie möchte das auf keinen Fall, denn die Grauses sind schon wie eine echte Familie und außerdem ihre Freunde. Deshalb helfen alle zusammen, um Opa zu behalten. Die Idee hinter der Geschichte finde ich gut und Sabine Bohlmann schreibt die vielen lustigen Situationen mit viel Witz und sehr unterhaltsam. Die Grauses wachsen dabei auch den Leser*innen ans Herz. Über so manches Fettnäpfchen, in das sie treten, musste ich schmunzeln. Nicht ganz so gut fand ich, dass auch Klischees bedient werden. Zum Beispiel sind die Drillinge mit den einfallsreichen Namen die typischen fiesen Kinder, die andere beurteilen, ohne sich überhaupt die Mühe zu machen, sie näher kennenzulernen. Dann ist da noch die mürrische Nachbarin, wobei ich die Auflösung des Problems mit ihr echt schön fand. Das Cover und die Innenillustrationen sind eine tolle Ergänzung zur Geschichte. Eventuell folgen noch Bände, die würde ich auf jeden Fall wieder lesen. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Super zur Beschäftigung und zum Staunen

Optische Täuschungen
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50 Kinderspaßkarten - Optische Täuschungen aus dem Circon Verlag ist eine kompakte, stabile und wiederverschließbare Kartenbox (8 cm x 12,5 cm), die 50 Karten zum Thema Optische Täuschungen und Illusionen ...

50 Kinderspaßkarten - Optische Täuschungen aus dem Circon Verlag ist eine kompakte, stabile und wiederverschließbare Kartenbox (8 cm x 12,5 cm), die 50 Karten zum Thema Optische Täuschungen und Illusionen beinhaltet. Das Format ähnelt dem von Spielkarten, die Box ist wiederverschließbar. So kann sie auch ganz leicht unterwegs für spannende Erkenntnisse sorgen. Sie passt ein kleines Rucksackfach oder die Handtasche und ist so ein wertvoller Begleiter auf langen Autofahrten, auf Reisen oder im Kinderzimmer.

Schon das Cover gibt Aufschluss darüber, welche Täuschungen man im Inneren findet. Da gibt es Bewegungsillusionen, Kippbilder und viele weitere Augenverwirrspiele, die vor allem neugierige Kinder verblüffen dürften. Bei vielen Beispielen dürften aber auch Erwachsene noch fasziniert und erstaunt bei der Sache sein. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass hier die ganze Familie hochinteressiert ist. Gemeinsam haben wir Erklärungen gesucht für die Täuschungen, die auf den Vorderseiten der Karten präsentiert wurden. Dazu steht auch immer der Titel der Illusion dabei. Teilweise hätten die Illustrationen gern größer sein dürfen, z.B. beim verrückten Wasserlauf. Manche Bewegungsillusionen funktionierten mit den kleinen Bildern auch nicht ganz so gut, trotzdem konnte man sich gut vorstellen, was beim Ansehen passiert. Plötzlich bewegen sich die Linien, obwohl das gar nicht sein kein, gleich große Dinge erscheinen unterschiedlich groß und in einem Bild stecken mehrere Motive. Das ist schon wirklich spannend und man möchte dank Forscherdrang wissen, wie das alles funktioniert.

Die Erklärungen für die Phänomene erhält man, wenn man die Karte umdreht. Zur besseren Erinnerung ist auch hier noch einmal das Motiv im Mini-Format abgedruckt. Der Rest des Platzes wird oft für die Auflösung benötigt, die angibt, wer die Illusion entdeckt/hervorgerufen/erklärt hat und ggf. seit wann sie bekannt ist. Mit möglichst einfachen Worten wird versucht, Kindern Durchblick zu verschaffen, was durchaus manchmal fordernd ist, denn die Optik ist ein weites Feld und nicht immer ganz leicht zu verstehen. Manchmal brauchte es unsere Hilfe, bis die Kinder das Prinzip durchschaut hatten. Mit den Eltern ist das Karten-Set also durchaus schon ab 8 Jahren geeignet, beschäftigen sich Kinder ausschließlich allein damit, würde ich ein höheres Alter ansetzen. Es kommt immer auch etwas auf das Interesse des Kindes an. Unsere ältere Tochter war von den optischen Tricks größtenteils verblüfft und wollte gar nicht mehr aufhören, die Rätsel dahinter zu entschlüsseln. Einen halben Stern ziehe ich trotzdem für die kleinen Illustrationen ab. Daher bekommt diese schöne Box zur Beschäftigung und zum Staunen 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Liebevoll erzählte Reimgeschichte von der kleinen Eule

Die kleine Eule zieht um
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Als die kleine Eule an diesem Morgen in dem Baum erwacht, den sie mit ihren Eltern bewohnt, hat sie das Gefühl, dass dieser mehr schwankt als sonst. Zunächst glaubt sie, dass der Wind dafür verantwortlich ...

Als die kleine Eule an diesem Morgen in dem Baum erwacht, den sie mit ihren Eltern bewohnt, hat sie das Gefühl, dass dieser mehr schwankt als sonst. Zunächst glaubt sie, dass der Wind dafür verantwortlich ist, stellt aber schnell fest, dass es windstill ist. Auch der Specht kann nicht so stark hämmern. Als die kleine Eule ihre Mama darauf hinweist, stellen sie fest, dass der Boden rissig und trocken ist. Der Baum hat nicht genügend Halt. Nun ist guter Rat teuer. Eigentlich hilft nur ein Umzug in eine andere Wohnung, doch dann wohnt Eule nicht mehr bei ihrem Freund Haselmaus. Kann sie in einem neuen Baum wirklich glücklich sein?

Die kleine Eule ist uns schon aus vielen ihrer Bilderbücher bekannt und meine ältere Tochter liebte vor allem „Die Eule mit der Beule“. Zunächst dachte ich, es handle sich bei diesem Buch wieder um ein Bilderbuch, doch diesmal bekam die kleine Eule mehr Raum für eine längere Geschichte, die sowohl für geübte Erstleser zum Selbstlesen, als auch zum Vorlesen bestens geeignet ist. Der Schreibweise in Reimform blieb … Weber aber auch hier treu und es ist erstaunlich, wie gut ihr das über viele Seiten hinweg, immer passend zum Thema der Geschichte gelingt. Die kleine Eule gefällt uns wieder sehr gut, weil sie mal neugierig mal ängstlich, mal fröhlich und mal traurig, einem Menschkind sehr ähnlich ist. Besonders schön ist auch, wie liebevoll die Mutter mit dem Eulenkind umgeht und immer versucht, es aufzumuntern und Dinge zu erklären. Hier können sich Kinder ernst genommen fühlen.

Die Illustrationen kommen wieder von Tanja Jacobs und nehmen, trotz der längeren Geschichte, immer noch auf nahezu jeder Seite viel Raum ein. Sie sind genauso niedlich, wie in den kleinen Pappbänden, allerdings hatte ich das Gefühl, dass sie für so viele Seiten und mehr Handlung etwas zu steif wirken. Da fehlte mir manchmal etwas Dynamik und Bewegung in den Bildern. Meine beiden Kinder störte das wenig. Die Große hat sich sofort wieder ins Kleinkindalter zurückversetzt gefühlt und liest der Kleinen sehr gern die Reime vor. Natürlich wird auch fleißig mitgereimt und so die Freude an Sprache geweckt. Insgesamt ein schönes, kurzweiliges Buch für alle Liebhaber der kleinen Eule, das Mut macht, wenn einmal Veränderungen anstehen, und das voller Empathie und Positivität auf Kinderängste eingeht. Auch für alle, die umziehen müssen, eine schöne Begleitung. 4,5 Sterne

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