Die überkommende Schwärze
Im Keller73 / 100
Jan Philipp Reemtsma, über einen Monat in der Gewalt kaum berechenbarer Entführer, musste ähnlich wie Natascha Kampusch ein Jahrzehnt später eher unfreiwillig ein Buch über seine Erlebnisse im ...
73 / 100
Jan Philipp Reemtsma, über einen Monat in der Gewalt kaum berechenbarer Entführer, musste ähnlich wie Natascha Kampusch ein Jahrzehnt später eher unfreiwillig ein Buch über seine Erlebnisse im titelgebenden Keller schreiben, um die Gier der Journalisten und der niemals sensationssatten Leute zu befriedigen. Sein hoher Intellekt, der ihm half zu überleben, schlägt sich durchaus auch im Buch nieder, das konzentriert gelesen werden muss und dabei zwar nur wenige Details ausspart, sich aber doch ganz exakt an die Tage hält, die ihn unaufgefordert ins Rampenlicht gebracht haben. Wenn ich mich recht erinnere, sollte dieser Abschnitt seines Lebens danach kein Thema mehr für die Öffentlichkeit sein – ohnehin beantwortet er im Buch aber eigentlich alle Fragen, die einem schon aus kindlicher Neugier in den Kopf kommen, im Rahmen seiner beschädigten Privatsphäre zur Genüge.