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Veröffentlicht am 17.06.2024

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Die Glücksfrauen - Die Kraft der Bücher
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Sandra wird eines Tages von einer June aus New York kontaktiert, die näheres über ihre Großmutter Maria erfahren möchte. June erzählt ihr die Geschichte der Freundschaft ihrer Großmütter und dass sie herausfinden ...

Sandra wird eines Tages von einer June aus New York kontaktiert, die näheres über ihre Großmutter Maria erfahren möchte. June erzählt ihr die Geschichte der Freundschaft ihrer Großmütter und dass sie herausfinden müssen, was mit der dritten im Bunde, Anni passiert ist. Als die beiden Marias Tagebuch der Flucht aus Deutschland finden, begeben sie sich auf ihre Spuren, immer in der Hoffnung auch etwas über den Verbleib von Anni herauszufinden.

In diesem zweiten Band lernen wir also nun Maria kennen, die mit ihrer Familie erst in letzter Minute aus Deutschland fliehen kann. Als Juden sind sie aber auch anderweitig nicht gerne gesehen und sie haben nur wenig Möglichkeiten wohin sie sich wenden können. Allerdings treffen sie auch immer wieder auf hilfsbereite Menschen und zu guter Letzt schaffen sie es nach Brasilien, wo Maria letztendlich eine Buchhandlung eröffnet, die Sandra heute noch leitet.

Ich muss sagen, mir war Sandra nicht so nahe wie es June im ersten Band war. Sie lebt sehr in den Tag hinein und macht sich nur wenig Gedanken um ihrer Zukunft. Durch das Zusammentreffen mit June verändert sie sich aber zum positiven, sie wird zielstrebiger und nimmt ihr Leben in die Hand.

Mir hat das zweite Buch irgendwie nicht ganz so gut gefallen, wie das erste. Ich kann gar nicht sagen warum genau, vermutlich lag es tatsächlich ein wenig an der Figur Sandra. Marias Geschichte geht unter die Haut und es ist wirklich gruselig, wie Menschen in Zeiten des Krieges und schon vorher mit ihren Mitmenschen umgegangen sind. Gerade manch heutige Entwicklung finde ich da schon bedenklich, da sie doch sehr in ähnliche Richtungen tendiert.

Alles in allem hat mir auch dieses Buch gefallen und ich werde sicher auch den dritten Band noch lesen, um herauszufinden, was denn nun wirklich passiert ist.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Das Alter geniessen

Altern
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Elke Heidenreich gibt mit diesem Buch Mut. Mut in Würde und selbstbestimmt zu altern und sich dabei das Leben nicht vermiesen zu lassen. Sie reflektiert dabei auch ihr eigenes Leben und wie sie selbst ...

Elke Heidenreich gibt mit diesem Buch Mut. Mut in Würde und selbstbestimmt zu altern und sich dabei das Leben nicht vermiesen zu lassen. Sie reflektiert dabei auch ihr eigenes Leben und wie sie selbst mit ihrem Alter umgeht. Mit Humor und Spitzzüngigkeit geht sie auf das was noch geht und auch auf das, was eben nicht mehr geht ein. Dabei zitiert sie immer wieder aus der Literatur.

Ich mochte das Buch gerne und hatte Elke Heidenreichs Stimme und Pointierung im Kopf, auch weil ich sie kurz zuvor im Kölner Treff gesehen hatte, in dem über ihr Buch gesprochen wurde. Ich mag ihre Art geradeheraus zu sagen, was ihr durch den Kopf geht und auch nicht nur das zu sagen, was die Leute hören wollen.

Mir waren es teilweise ein wenig zu viele Zitate, dadurch verliert man ein wenig den Blick auf die Autorin. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen. Damit eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Berthe Morisot

Die Malerin des Lichts
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Berthe und ihre Schwester Edma lieben das Malen. Schon früh haben sie auch entsprechenden Unterricht bekommen. Doch als Edma heiratet und das Malen aufgeben muss, reift in Berthe immer mehr der Entschluss ...

Berthe und ihre Schwester Edma lieben das Malen. Schon früh haben sie auch entsprechenden Unterricht bekommen. Doch als Edma heiratet und das Malen aufgeben muss, reift in Berthe immer mehr der Entschluss niemals zu heiraten, da sie das Malen nicht aufgegeben will.

Wir lernen hier Berthe Morisot kennen, eine der wenigen Frauen, die sich in der Kunstwelt einen Namen machen konnte. Zusammen mit so berühmten Namen wie Monet, Renoir, Degas und vielen anderen, stellte sie in den 1870ern ihre Werke bei den Schauen der Impressionisten aus, die damals die Kunstwelt revolutionierten.

Nur einem Maler scheint sie mit ihrem Können nicht beeindrucken zu können: Édouard Manet dem sie Modell sitzt und dessen Bruder Eugène sie später heiratet.

Ich fand das Buch sehr interessant. Berthe Morisot war mir ein Begriff, seit ich ihre Bilder im Musée Marmottan Monet gesehen hatte. Daher habe ich mich sehr gefreut eine Romanbiographie über sie lesen zu können und so mehr über sie zu erfahren.

Die Geschichte ist in der Gegenwartsform geschrieben, was es mir teilweise schwer machte in den Lesefluss zu kommen. Auch hatte ich das Gefühl, dass dadurch der Geschichte ein wenig die Tiefe gefehlt hat. Allerdings konnte man sehr gut dran bleiben und hat sich nie mit dem Buch gelangweilt.

Alles in allem fand ich das Buch sehr schön, ich habe viel über Berthe, ihr Verhältnis zu Manet und zu dessen Bruder Eugène gelernt, der für seine Zeit ein außergewöhnlicher Mann war. Ich kann das Buch daher durchaus interessierten Lesern empfehlen, ebenso wie die die Bilder, die Berthe gemalt hat.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Schwimmen als Flucht

Windstärke 17
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Ida hat sich selbst ein wenig verloren. Ihre Mutter ist gestorben und sie quält sich mit Selbstvorwürfen und weiß nicht so recht, wie es weiter gehen soll. Zur Schwester Tilda nach Hamburg will sie nicht ...

Ida hat sich selbst ein wenig verloren. Ihre Mutter ist gestorben und sie quält sich mit Selbstvorwürfen und weiß nicht so recht, wie es weiter gehen soll. Zur Schwester Tilda nach Hamburg will sie nicht und so fährt sie mit dem Zug einfach weiter, bis sie auf Rügen landet. Dort lernt sie Marianne und Knut kennen, die ihr einfach so so etwas wie ein Heim bieten und sie lernt Leif kennen. Doch so einfach ist das Leben dann leider doch nicht und Ida muss einen Weg finden abzuschliessen.

Das Buch ist komplett aus Idas Sicht geschrieben. Manche Stellen, an denen Gespräche mit anderen wiedergegeben werden, sind gewöhnungsbedürftig zu lesen, da hier gerne der Sprecher wie in einem Theaterstück vorangestellt wird. Ich kann mir vorstellen, dass das beim Hörbuch schwierig sein könnte. Ida selbst ist recht sperrig. Sie macht sich selbst Vorwürfe sich nicht genug um die Mutter gekümmert zu haben und lehnt alle Hilfsangebote einfach ab. Ihre Trotzigkeit ist schon recht anstrengend. Da ihr Alter nirgendwo genannt wird, lässt sich das Verhalten schlecht einsortieren.

Die Sprache an sich hat mir wieder gut gefallen. Der Autorin gelingt es eine Figur zu zeichnen, die eigentlich Hilfe braucht, meist aber sofort um sich schlägt, sobald sich ihr jemand nähert. Erstaunlicherweise schaffen es Knut und Marianne genau den Ton zu treffen, den es wohl gerade braucht um Ida zu erreichen. Ganz klar, warum sie Ida denn bei sich aufnehmen, wird es aber nicht. Ich hätte gerne mehr zu den Beiden und auch zu Leif erfahren. Ida ist so mit sich selbst beschäftigt, dass sie eigentlich nur reagiert, aber nie auch einmal nachfragt. So kommen Themen, die Marianne, Knut oder Leif beschäftigen eigentlich nie so richtig zur Sprache und man erfährt nur das nötigste.

Alles in allem war es ein schönes Buch, allerdings hat es mir nicht ganz so gut gefallen wie der Vorgänger. Irgendwie war mir die Geschichte zu sehr auf Ida beschränkt, in 22 Bahnen hat man ja auch Viktors Geschichte etwas genauer erzählt bekommen.

Von mir aber durchaus eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

ein großer Traum

Eismusik
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Fridtjof Nansen hat zwei große Leidenschaften neben seiner Frau Eva: Das ewige Eis und die Frauen. Obwohl er sie über alles liebt, verlässt er sie, um sich seinen großen Traum, eine Reise zum Nordpol zu ...

Fridtjof Nansen hat zwei große Leidenschaften neben seiner Frau Eva: Das ewige Eis und die Frauen. Obwohl er sie über alles liebt, verlässt er sie, um sich seinen großen Traum, eine Reise zum Nordpol zu erfüllen. Eva hingegen bleibt zurück mit der gemeinsamen Tochter und immer mit der bangen Frage , ob er jemals lebend zu ihr zurückkehrt. Und mit ihrem Traum als Sängerin erfolgreich zu sein.

Wir begleiten Eva und Frido abwechselnd, so lernt man beide gut kennen und kann ihre Gefühle nachvollziehen. Angela Lund hat hervorragend recherchiert und so einen Roman abgeliefert, der sich weitestgehend an die bekannten Tatsachen hält. Der Schreibstil liest sich gut und ich konnte mir Norwegen und das ewige Eis gut vorstellen. Allerdings musste ich feststellen, dass mich das Thema Polarfahrten doch nicht so sehr interessiert.

Alles in allem war es ein informatives und gut geschriebenes Buch, das sicher all denen, die sich für die Abenteurer des Nordens interessieren, Freude machen wird.

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