Ein Muss für Krimifans
Was macht ein Münchner Italiener an der Nordseeküste Schleswig Holsteins?
Warum ist der Krabbenfischer nicht mehr am Leben?
Wie sehr kann man einen wirklich guten Espresso zu schätzen wissen?
Wie wichtig ...
Was macht ein Münchner Italiener an der Nordseeküste Schleswig Holsteins?
Warum ist der Krabbenfischer nicht mehr am Leben?
Wie sehr kann man einen wirklich guten Espresso zu schätzen wissen?
Wie wichtig sind die richtigen Kollegen im scheinbar falschen Job?
Wie schwer ist es, mit uns Nordlichtern wirklich zurecht zu kommen?
Alles Fragen, die Massimo Marconi sich im Laufe dieses Buches stellt und mit der Zeit zum Teil auch beantworten kann. Warum zum Teil und nicht komplett? Dafür braucht es, hoffentlich, noch mindestens einen weiteren Fall für den Commissario, der mich innerhalb kürzester Zeit von sich überzeugen konnte.
Es war tatsächlich direkt der Einstieg in diese Geschichte, die mir die Tränen in die Augen trieb. Was für eine traurige familiäre Dynamik, passend dazu das typisch nordische Wetter und ein Mann, der mit seinem neuen Leben hadert, ohne es begonnen zu haben. Und dieses Hadern spürt man in vielen Momenten in diesem Buch und man kann es so nachvollziehen und gleichzeitig sieht man, wie sehr er kämpft, um alles richtig zu machen, Nicht nur mit der Familie, auch im Beruf, der für ihn eigentlich eine Schmach darstellt. Aber Versprechen müssen eben gehalten werden.
Daniele Palu entführt uns Leser hier an die Nordsee und weckt in mir eine gewissen Urlaubssehnsucht, die ich so vorher nicht kannte. Nicht nur, dass sein neuer Kommissar eben genau die Art von Polizist ist, die man scheinbar bei uns im Norden braucht, nein es ist auch die Erzählweise, der Schreibstil, der mich vom ersten bis zum letzten Kapitel abgeholt hat. Und zwar komplett. Ich war gefühlt selbst am Deich, auf dem Deich, im Ort, ich habe schlechten Kaffee getrunken und wollte besseren haben, war auf dem Wochenmarkt unterwegs und wollte Spaghetti-Krabbonara kochen (letzteres ist tatsächlich bereits geschehen, denn das tolle Rezept ist im Buch abgedruckt). Aber das ist noch lang nicht alles, was mir mit dieser Geschichte passiert ist. Ich habe geweint, gelacht, mit gefiebert, habe Falsche Fährten verfolgt und erst in einem ganz bestimmten Moment war mir klar, warum der Krabbenfischer nicht mehr unter uns weilt.
In meinen Augen ist dieser Krimi einer, der sich sehen lässt, der ins Fernsehen passt und einen Commissario hat, der unbedingt weitere Fälle bearbeiten muss. Ich warte dann jetzt geduldig, denn das Ende macht mir sehr große Hoffnungen auf mehr und Meer.