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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2024

eindrucksvoller Roman, der tiefe Einblicke in das Leben von Gehörlosen gibt

Stille Verdrängung
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Maik ist gehörlos, trotz allen Vorurteilen schafft er sein Abitur an einer normalen Schule. Als er mit seinen Freunden bei einer Abi-Party feiert, wird er unter Gewaltandrohung gezwungen, ein wehrloses ...

Maik ist gehörlos, trotz allen Vorurteilen schafft er sein Abitur an einer normalen Schule. Als er mit seinen Freunden bei einer Abi-Party feiert, wird er unter Gewaltandrohung gezwungen, ein wehrloses Mädchen zu vergewaltigen. Da er sich niemandem anvertrauen kann, wendet er sich von seiner Familie ab und zieht in die Hauptstadt. Dort beginnt er sein Psychologie-Studium und lernt seine Freundin Kate kennen. Er hat sein Leben im Griff und ist glücklich, bis sein Bruder unerwartet in die Stadt kommt.

Der Roman gibt viele Einblicke in das Leben von Gehörlosen, was ich sehr interessant finde. Ich habe mich am Beginn des Romans gefragt, ob Maik mit seinen Mitmenschen wirklich redet oder ob er Gebärdensprache nutzt. Da ihm seine Gegenüber aber immer redend geantwortet haben, habe ich daraus geschlossen, dass er auch spricht. Dass Gehörlose gut Lippenlesen können, habe ich schon öfters gehört. Ich finde es beeindruckend, wie Maik sein Leben mit seinem Handicap meistert.
Die Beschreibungen waren sehr auf das innere Auge ausgelegt, was sehr stimmig war.
Es gab mehrere Fokus-Wechsel und auch Zeitsprünge, die die Handlung und auch Spannung gut vorangetrieben haben.

Maik war auf Anhieb sympathisch und auch sein fataler Fehler in Jugendjahren hat ihn zu keinem Monster gemacht. Mich hat es allerdings gewundert, dass ihn seine Vergangenheit erst im letzen Drittel des Buches einholt.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Schnelle, nette und leichte Unterhaltung für Zwischendurch

Dir verziehen
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Gwen arbeitet, obwohl sie Tochter eines Earls ist, in einem Hutgeschäft. Sie bewerkstelligt ihren Lebensunterhalt allein, seitdem sie vor der hohen Gesellschaft bloßgestellt worden ist. Doch die Vergangenheit ...

Gwen arbeitet, obwohl sie Tochter eines Earls ist, in einem Hutgeschäft. Sie bewerkstelligt ihren Lebensunterhalt allein, seitdem sie vor der hohen Gesellschaft bloßgestellt worden ist. Doch die Vergangenheit holt sie ein, als eine Kundin mit ihrem Verehrer den Laden betritt. Der junge Herr ist Blair, derjenige, dem sie den Skandal von damals zu verdanken hat.
Als Blair Gwen in dem Laden erblickt, ist er wie vom Donner gerührt, nie hat er erwartet sie hier, denn überhaupt wieder zu sehen. Einige Jahre nach dem Vorfall ist ihm nun bewusst, was er Gwen angetan hat und will zu seinem Fehler stehen, denn sie ist schon immer die Frau seines Herzens gewesen. Doch die Verlautbarung der Verlobung mit Lady Ivory steht ins Haus. Kann Blair es schaffen, sich aus dem ungewollten Verlöbnis zu ziehen und Gwen wieder für sich zu gewinnen?

Der Kurzroman ist sehr spannend, die Handlung entwickelt sich dementsprechend schnell. Es wäre auf jeden Fall Potential für einen größeren Roman da, denn das könnte den Figuren ein bisschen mehr Tiefe erlauben. Trotzdem war es eine nette leichte Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Zeitreise zum Beginn des Mythos Robin Hood

Laura
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Laura ist glücklich mit ihrem Verlobten und mit ihrer Berufung zur Ärztin. Als sie mit ihrem Verlobten Adam zu einem Picknick an Stonehenge verabredet ist, verspätet er sich und sie wartet dort allein ...

Laura ist glücklich mit ihrem Verlobten und mit ihrer Berufung zur Ärztin. Als sie mit ihrem Verlobten Adam zu einem Picknick an Stonehenge verabredet ist, verspätet er sich und sie wartet dort allein auf ihn, als eine heftige Windböe sie gegen einen Stein und damit in eine andere Zeit schleudert.
Sie wacht inmitten fremder Menschen auf, die sie als Hexe beschimpfen und sie wird in den Kerker des berüchtigten Sir Guy gesperrt. Eine Frau, die ihre Gefangennahme beobachtet, eilt zum Earl of Locksley, der später als Robin Hood bekannt werden wird, um ihn zu bitten, Laura vor den Gräueln Sir Guys zu retten.
Laura wird klar, dass sie in der Zeit des Mannes ist, der schon immer eine Faszination auf sie ausübte, Robin Hood. Doch da ist auch noch Lady Marian, die der Earl über alles liebt.. Und wie kommt sie wieder zurück zu Adam?

Die Geschichte war interessant zu lesen, wenngleich es mich mit dem Zeitreise-Setting etwas an "Outlander" erinnert hat. Aber es hat sich dann doch durch viele Dinge davon unterschieden.
Der Schreibstil war ungewohnt, aber nicht schlecht. Es hat mich ein bisschen an Theaterstücke erinnert, ich musste mich schon sehr beim Lesen konzentrieren, da viel Szenen nur durch Dialoge bestanden haben und ich nicht gleich gemerkt habe, welche Figuren sich gerade wo befinden.
Die Erzähl-Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart hat mir gut gefallen, weil man dadurch Adam besser kennengelernt hat und die Lauras Geschichte nicht einfach schwarz-weiß war.
Mir hat ein bisschen Tiefe bei Lauras Figur gefehlt, manchmal ist sie mir etwas unbeholfen vorgekommen. Sir Guy und Robin haben für mich mehr Tiefe gehabt, wenn auch beide sehr schnell von gut zu böse kippen konnten, was mir etwas gezwungen vorgekommen ist.

Mir hat die Idee sehr gut gefallen, aber die Umsetzung könnte noch überarbeitet werden.
Da das Ende eine Fortsetzung anklingen lässt, wäre das die Chance gleich dort anzusetzen.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Eine doch sehr romantische Geschichte im wilden Westen, in der es nicht nur um Liebe geht.

Wo der Himmel die Prärie berührt
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Mary zieht seit dem Tod ihrer Mutter allein mit ihrem Vater auf dem Planwagen durchs Land. Ihr Vater ist Wanderprediger, Barbier und Wunderheiler in einem. Mary muss ihm bei seinen Auftritten helfen und ...

Mary zieht seit dem Tod ihrer Mutter allein mit ihrem Vater auf dem Planwagen durchs Land. Ihr Vater ist Wanderprediger, Barbier und Wunderheiler in einem. Mary muss ihm bei seinen Auftritten helfen und auch das Bisongespann versorgen, selbst die meisten der Wundermittelchen stellt sie her. Mary ist ein höfliches und freundliches Mädchen und später junge Frau, die von ihrem Vater jedoch ausgebeutet und bei seinem Missfallen gezüchtigt wird.
Timothy wird als Kind von seinem Cree-stämmigen Vater mitgenommen, da ihn seine Mutter loshaben will. Mit seinem Vater lebt er von da an auf See und lernt sehr viel von ihm: Waljagd, Harpunieren, die Sprache und die Legenden der Cree. Bei einer Waljagd wird Timothys Vater lebensgefährlich verletzt. Als Letztes nimmt er Timothy das Verprechen ab, dem Leben auf dem Schiff den Rücken zu kehren. Timothy trifft bei seiner Wanderung auf Land mit letzen Kräften auf das Paar Connel und Whisper und schließt sich ihnen an. Connel ist Kopfgeldjäger und will Timothy seine Profession lehren.
Auch Marys Vater ist schwer verletzt worden und Vater und Tochter geben das Wanderleben auf, als er die Stelle als Lehrer für Indianer-Waisenkinder annimmt.
In diesem Dorf begegnen sich Mary und Timothy und sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Kann ihre aufblühende Liebe bestehen? Denn Jerobes Vorurteile gegen Timothy und Connels Pläne mit ihm sprechen dagegen. Auch Mary muss sich noch einer großen Aufgabe stellen, bevor sie an ihr Glück denken kann.

Der Schreibstil ist sehr klar und leicht zu lesen. Der Erzählfokus wechselt zwischen Mary und Timothy, was mir sehr gut gefällt. Hin und wieder haben sich Tipp- und Logikfehler eingeschlichen, was der Spannung der Geschichte jedoch keinen Abbruch tut. Es gibt einige Zeitsprünge, die auch sehr gut gelungen sind und die Porträtierung der Charaktere noch besser abrunden.
Der Anfang des Romans hat mich in sehr schwermütige Stimmung versetzt und das hat es mir ein wenig schwer gemacht weiterzulesen. Nach dem ersten Zeitsprung wurde es für mich aber sehr spannend und die Seiten sind nur so dahin geflossen. Ich habe ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte zu kommen.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Schwesterndrama in Island

Die Schwestern vom Eisfluss
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Wunderbare Beschreibung des damaligen Lebens in Island - kalt, hart und wunderschön - genau wie diese Geschichte

Die ältere Schwestern lebt mit ihrem Mann auf dem Elternhof, kindlos. Die jüngere Schwestern ...

Wunderbare Beschreibung des damaligen Lebens in Island - kalt, hart und wunderschön - genau wie diese Geschichte

Die ältere Schwestern lebt mit ihrem Mann auf dem Elternhof, kindlos. Die jüngere Schwestern verliert ihre Stellung und kehrt beschämt heim. Beide finden unabhängig voneinander einen verletzten jungen Mann und pflegen ihn. Jeder der drei hat seine eigene Geschichte und erst als sie die aufarbeiten, geht es weiter.

Ich wusste nach der Geschichte nicht, ob ich sie gut oder schlecht finde. Die Handlungsstränge sind manchmal etwas verworren, doch schlussendlich total klar. Das Ende hat mich indes überrascht, weil ich etwas nicht so Einfaches erwartet hatte. Ich hätte auf einen Epilog in weiterer Zukunft gehofft, um zu sehen, wohin sich die Protagonisten weiterentwickelt haben.

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