eindrucksvoller Roman, der tiefe Einblicke in das Leben von Gehörlosen gibt
Stille VerdrängungMaik ist gehörlos, trotz allen Vorurteilen schafft er sein Abitur an einer normalen Schule. Als er mit seinen Freunden bei einer Abi-Party feiert, wird er unter Gewaltandrohung gezwungen, ein wehrloses ...
Maik ist gehörlos, trotz allen Vorurteilen schafft er sein Abitur an einer normalen Schule. Als er mit seinen Freunden bei einer Abi-Party feiert, wird er unter Gewaltandrohung gezwungen, ein wehrloses Mädchen zu vergewaltigen. Da er sich niemandem anvertrauen kann, wendet er sich von seiner Familie ab und zieht in die Hauptstadt. Dort beginnt er sein Psychologie-Studium und lernt seine Freundin Kate kennen. Er hat sein Leben im Griff und ist glücklich, bis sein Bruder unerwartet in die Stadt kommt.
Der Roman gibt viele Einblicke in das Leben von Gehörlosen, was ich sehr interessant finde. Ich habe mich am Beginn des Romans gefragt, ob Maik mit seinen Mitmenschen wirklich redet oder ob er Gebärdensprache nutzt. Da ihm seine Gegenüber aber immer redend geantwortet haben, habe ich daraus geschlossen, dass er auch spricht. Dass Gehörlose gut Lippenlesen können, habe ich schon öfters gehört. Ich finde es beeindruckend, wie Maik sein Leben mit seinem Handicap meistert.
Die Beschreibungen waren sehr auf das innere Auge ausgelegt, was sehr stimmig war.
Es gab mehrere Fokus-Wechsel und auch Zeitsprünge, die die Handlung und auch Spannung gut vorangetrieben haben.
Maik war auf Anhieb sympathisch und auch sein fataler Fehler in Jugendjahren hat ihn zu keinem Monster gemacht. Mich hat es allerdings gewundert, dass ihn seine Vergangenheit erst im letzen Drittel des Buches einholt.