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Veröffentlicht am 25.05.2024

Eine Quelle der guten Ideen für eine gesunde und zugleich unkomplizierte Küche

Fettarm frittieren mit dem Airfryer
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Wir nutzen schon seit einigen Jahren einen Airfryer, inzwischen bereits das zweite Modell. Er ist in meiner Küche fast täglich im Einsatz. Hört man "Airfryer", fallen den meisten vermutlich zuerst Pommes ...

Wir nutzen schon seit einigen Jahren einen Airfryer, inzwischen bereits das zweite Modell. Er ist in meiner Küche fast täglich im Einsatz. Hört man "Airfryer", fallen den meisten vermutlich zuerst Pommes ein. Ja, auch die werden großartig mit der Heißluftfritteuse, aber damit sind die Fähigkeiten dieses Geräts noch lange nicht am Ende. Ich habe im Lauf der Jahre schon zahlreiche Rezepte zusammengetragen und so einige Verwendungsmöglichkeiten für mich entdeckt. So haben wir beispielsweise keinen Toaster mehr, denn im Korb des Airfryers lassen sich Toastscheiben oder auch Brötchen prima aufbacken und sogar Eier punktgenau garen, ganz nach Wunsch wachsweich oder hart gekocht. Da die Zubereitung aller möglichen Gerichte mit dem Gerät so schnell und einfach ist und man dabei nicht nur Zeit sondern auch Energie spart, bin ich immer auf der Suche nach weiteren interessanten Rezepten und dabei auf dieses Buch gestoßen. Von Vorspeisen und Snacks über ein schnelles Mittagessen oder Abendessen bis hin zu Beilagen, einem kleinen Imbiss oder etwas Süßem, hier findet jeder etwas nach seinem persönlichen Geschmack.

Zu Beginn ist eine umfangreiche Tabelle mit Garzeiten und -temperaturen für alle möglichen Lebensmittel im Buch. Diese Angaben sollten als Richtwerte gesehen werden, denn sie können, je nach Modell der Heißluftfritteuse, die man verwendet, etwas variieren. Hier muss man seine eigenen Erfahrungen machen. Wie schon im Titel erwähnt wird, braucht man für die Zubereitung gar kein oder nur ganz wenig Fett. Die Rezepte sind jeweils mit Kalorienangaben versehen. Die Mengenangaben bei den Rezepten sind für ganz unterschiedlich viele Portionen gerechnet, was ein wenig verwirren kann, denn es gibt Rezepte für drei Portionen aber auch für zwei, vier, sechs oder acht Portionen. Hier muss man genau hinsehen, wenn man sich ein Rezept auswählt und die Mengen nach den gewünschten Portionen anpassen.

Die Auswahl ist groß, und bei den 80 Rezepten ist sicher für jeden Geschmack etwas dabei, ganz egal ob man Fleisch, Fisch oder vegetarische bzw. vegane Rezepte sucht. Leider ist bis auf die Kalorienangabe nichts gekennzeichnet, und so muss man sich von einem Rezept erst die Zutaten durchlesen, um festzustellen, ob es vegetarisch oder vegan ist. Vieles kann man natürlich nach eigenem Bedarf abwandeln. So lasse ich bei dem Rezept für Kartoffelwürfel mit Knoblauch und Parmesan halt den Parmesan weg bzw. ersetze ihn durch ein veganes Produkt oder ich bereite die Röstkartoffeln mit Rosmarin zu, das ist sowieso ein veganes Rezept. Für die vegetarische Küche hat das Buch einiges zu bieten, so zum Beispiel frittierte Champignons mit Knoblauch-Mayo, Baby-Brokkoli im Tempura-Mantel, Chimichurri-Maiskolben, Rote-Bete-Burger, Aubergine mit Honig, Miso und Sojasauce, Honig-Fetawürfel mit Rosmarin oder mediterranes Gemüse. Auch Bruschetta kann man ganz unkompliziert in der Heißluftfritteuse machen.

Fleisch- und Fischgerichte sind ebenfalls zahlreich enthalten, vor allem findet man viele Hähnchen-Zubereitungen, von Wings über Schenkel bis hin zu Hähnchenbrust oder einem ganzen Grillhähnchen. Letzteres fällt für mich 'raus, alle anderen Rezepte kann ich mit pflanzlichen Alternativen zubereiten, da gibt es viele Möglichkeiten, und mit etwas Einfallsreichtum lassen sich die Rezepte so abwandeln, dass sie vegetarisch oder auch vegan sind. Auch die süßen Gerichte lassen sich beliebig variieren, hier zum Beispiel Filoteigpäckchen mit einer Schokoladen-Nuss-Füllung, ein gebackener Riesen-Keks, Kleine Arme Ritter mit Spekulatiussauce oder frittierte Pfirsiche mit Eiscreme.

Weniger ein Rezept sondern eher ein Tipp sind die Schokoladenei-Croissants, die der Autor wohl selbst in den sozialen Medien entdeckt hat und die anscheinend viral gegangen sind. Hierfür werden von Ostern übrig gebliebene Schokoladeneier in fertigen Croissant-Teig aus dem Kühlregal gepackt und im Airfryer gebacken. Das kann man natürlich auch gut abwandeln, denn statt eines Schokoladeneis lassen sich ja auch beliebig Schokoladenstückchen oder -kugeln einpacken. Sogar Popcorn lässt sich prima im Airfryer herstellen.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich: bei ein paar der Rezepte wird eine Mikrowelle erwähnt. Bei zwei Gerichten soll man lediglich etwas benötigte Butter in der Mikrowelle schmelzen, aber bei den Paprikapommes soll man diese zuerst acht Minuten in der Mikrowelle auf höchster Stufe garen und dann noch in den Airfryer geben. Ich habe keine Mikrowelle und möchte auch keine verwenden. Die besagten Pommes habe ich etwas länger in kaltem Wasser eingelegt und dann gleich in den Airfryer gegeben, allerdings für eine längere Garzeit bei einer niedrigeren Temperatur. Das hat super geklappt, und die Pommes waren genauso lecker wie gewünscht. Das mit der Mikrowelle kann man sich also getrost sparen.

Insgesamt hat das Buch jedoch einiges zu bieten. Man erhält einen Überblick, was mit dem Airfryer alles möglich ist und kann dann nach Herzenslust selbst variieren und experimentieren.

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Nette, romantische Geschichte aus der Apfelhof-Reihe

Hochzeit auf dem kleinen Apfelhof
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Dies ist eigentlich bereits der vierte Band aus einer Reihe, die auf dem kleinen Apfelhof spielt. Ich hatte bisher noch nichts von dieser Reihe gehört und kannte auch die Autorin noch nicht und musste ...

Dies ist eigentlich bereits der vierte Band aus einer Reihe, die auf dem kleinen Apfelhof spielt. Ich hatte bisher noch nichts von dieser Reihe gehört und kannte auch die Autorin noch nicht und musste mich erst einmal mit all den Personen bekannt machen, die vermutlich zum großen Teil von Anfang an dabei sind. Aber ich hatte schnell den Überblick, denn alle Personen aus der Geschichte werden nach und nach recht ausführlich vorgestellt, was für mich sehr hilfreich war. Trotzdem waren die Rückblicke und Charakterisierungen nicht so umfassend, dass Leser der ersten Bände davon gelangweilt wären. Ich weiß nicht, ob Schreiner Sven und seine kleine Tochter in den vorherigen Bänden schon eine Rolle gespielt haben, aber neu ist hier auf jeden Fall die Tierärztin Miri dabei, die Lukas in seiner Praxis unterstützen soll, damit sich dieser mehr um seine Lebensgefährtin Emma und das gemeinsame Baby kümmern kann. Emma würde ihren Lukas ja nur allzu gerne heiraten, aber Hochzeitspläne gibt es an ganz anderer Stelle, denn Kalle macht Oma Luise einen Heiratsantrag, den diese auch gerne annimmt. Die Handlung des Buches dreht sich weitgehend um Hochzeitsvorbereitungen. Aber es passiert auch etwas Unangenehmes, denn die Alpakas sind in Gefahr. Die Story um das abgemagerte Alpaka, das Miri gerettet hat und das nun zur Herde gehört, bringt etwas Spannung in die Geschichte. Ansonsten ist es eher ruhig und harmonisch auf dem Apfelhof, und bei der kritischen Situation ist die Ursache schnell vorhersehbar. Es ist ein netter Roman, kurzweilig geschrieben, so richtig zum Abschalten von Alltag, Sorgen und Stress. Der Apfelhof vermittelt ein heimeliges Gefühl von Geborgenheit, und ich habe die Protagonisten gerne bei ihren Erlebnissen begleitet.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Ein 8-Wochen-Programm, das viele wertvolle Tipps bietet

Der Stoffwechsel-Trick
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In ihrem sehr informativen und umfassenden Buch gehen die beiden Autoren zuerst einmal auf die Ursachen ein, die einer Diabetes II-Erkrankung, Bluthochdruck, Übergewicht und anderen Zivilisationskrankheiten ...

In ihrem sehr informativen und umfassenden Buch gehen die beiden Autoren zuerst einmal auf die Ursachen ein, die einer Diabetes II-Erkrankung, Bluthochdruck, Übergewicht und anderen Zivilisationskrankheiten zugrunde liegen. Meist sind es stille Entzündungen im Körper, die sowohl den Stoffwechsel als auch das Gewicht negativ beeinflussen. Der menschliche Körper ist ein kompliziertes System, in dem viele Einflüsse zusammenspielen. Auch die Hormone haben eine wichtige Rolle dabei. Die Zusammenhänge werden von den Autoren ausführlich und gut verständlich erklärt, und anhand von Tabellen kann jede(r) erkennen, wo er oder sie aktuell steht.

Des weiteren erklären die Autoren sehr detailliert, was man alles selbst für die eigene Gesundheit und einen aktiven Stoffwechsel tun kann. Hier spielen, neben einer vernünftigen Ernährung, auch andere Faktoren, wie ausreichend Bewegung, genügend Schlaf und Stressabbau eine wichtige Rolle. Die Autoren legen mit ihrem Buch einen ganzheitlichen Ansatz vor und bieten ein ausgeklügeltes 8-Wochen-Programm. In erster Linie geht es darum, stille Entzündungen im Körper zu minimieren bzw. ganz zu beseitigen. Von kurzfristigen Diäten distanzieren sich die Autoren, aber als vielversprechend wird hier die mediterrane Ernährung genannt. Die ist nicht nur sehr gesund sondern dabei auch noch sehr lecker wie ich finde. Von hoch verarbeiteten Lebensmitteln sollte man sich weitgehend fern halten. Dafür wird empfohlen, die Top 5 der antientzündlichen Lebensmittel möglichst täglich in den Speiseplan einzubauen. Eine ausreichende Versorgung mit allen Vitalstoffen hilft uns, leistungsfähiger zu bleiben und unterstützt ein aktives Immunsystem. Auch der Alterungsprozess wird verlangsamt, und Haut, Haare und Nägel profitieren ebenfalls davon.

Es handelt sich hier nicht um ein Kochbuch, aber es sind doch einige interessante Rezepte enthalten. Da ich schon einige Bücher zu diesem Thema gelesen habe, sind auch viele "alte Bekannte" bei den Gerichten dabei. So mache ich sehr häufig zum Frühstück bereits seit längerem "Baked Oats", Porridge mit Früchten oder Blumenkohlpizza als Hauptmahlzeit, aber es sind auch neue Gerichte dabei, die ich in dieser Art oder Kombination noch nicht ausprobiert habe, so beispielsweise "Goldener Reissalat mit Süßkartoffeln", "Griechisches Kartoffelgulasch", "Geschmorte Salatherzen mit Polenta" oder "Kichererbsenpuffer mit Brokkoli". Es sind zahlreiche vegetarische Rezepte im Buch, auch einige vegane, aber es gibt auch viele Möglichkeiten für alle, die Fleisch oder Fisch möchten. Die vegetarischen Gerichte lassen sich meist auch vegan abwandeln, und auch bei manchen Fleisch- bzw. Fischgerichten lassen sich Abwandlungen oder Möglichkeiten für Vegetarier oder Veganer finden.

Ein weiteres wichtiges "Standbein" des Programms ist die Bewegung. Hier bekommt man ebenfalls ein gut durchdachtes Programm für acht Wochen, mit wöchentlichen Steigerungen. Ich muss gestehen, dass ich gerade bei Bewegung immer etwas Probleme habe, sie in der Praxis umzusetzen, wenn ich nur in einem Buch darüber lese bzw. Abbildungen dazu habe. Man muss doch immer viel zwischendurch lesen, wenn man alles richtig machen möchte. Hier halte ich mich dann lieber an ergänzende Videos, falls es diese gibt oder etwas ausführlicher bebilderte Anleitungen.

Das gesamte Konzept ist jedoch wirklich gut, und ich kann mir vorstellen, dass man nach acht Wochen eine große Veränderung im persönlichen Befinden merkt, wenn man sich an alle Vorgaben hält. Das komplette 8-Wochen-Programm werde ich nicht durchziehen, denn es sind doch zu viele Rezepte dabei, die ich nicht verwenden kann. Ich sehe das Buch für mich als Inspiration und werde immer wieder Anregungen und Rezepte daraus übernehmen, denn auch das ist durchaus hilfreich und der Gesundheit zuträglich. Alles in allem hat man hier einen umfassenden und guten Ratgeber an der Hand, mit dem man viel für seine Gesundheit erreichen kann.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Die Frau im Schatten von Gustave Eiffel

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe
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Den Eiffelturm kannte ich bisher nur vom Sehen, von Bildern, und ich wusste, dass er damals eigens für die Weltausstellung in Paris erbaut wurde. Von der Entstehungsgeschichte dieses Pariser Wahrzeichens ...

Den Eiffelturm kannte ich bisher nur vom Sehen, von Bildern, und ich wusste, dass er damals eigens für die Weltausstellung in Paris erbaut wurde. Von der Entstehungsgeschichte dieses Pariser Wahrzeichens und den Erbauern wusste ich absolut nichts. Schon aus diesem Grund hat mich der Roman neugierig gemacht. Obwohl sehr wenig über das Privatleben der Eiffels bekannt ist, hat die Autorin hier eine solide fiktive Geschichte über die Familie geschrieben. Einige Fakten dafür konnte sie einem Bildband entnehmen, den ein Nachfahre veröffentlicht hat. Bekannte Tatsachen und reale Persönlichkeiten der damaligen Zeit hat Sophie Villard wunderbar in ihre fiktive Geschichte integriert. Man erfährt viele Details über den Eiffelturm und seine Entstehung. Einige damalige Zeitgenossen waren gegen den Bau und haben energisch dagegen protestiert, so zum Beispiel auch Alexandre Dumas der Jüngere oder Guy de Maupassant. Anfangs war wohl angedacht, den Turm nach der Weltausstellung bzw. nach zwanzig Jahren wieder abzureißen, aber dann kam alles ganz anders, und heute steht dieser monumentale Turm immer noch, lockt Menschen aus aller Welt an und gehört mittlerweile zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Hauptperson der Geschichte ist Claire Eiffel, die Tochter des Erbauers Gustave Eiffel. Ihr kam damals eine ganz besondere Rolle zu, denn nach dem frühen Tod der Mutter kümmerte sie sich um ihre Geschwister, und sie war über viele Jahre die enge Vertraute und Privatsekretärin ihres Vaters, was für eine Frau in der damaligen Zeit außergewöhnlich war. Vieles was heute selbstverständlich ist, war damals schlicht unmöglich, beispielsweise dass eine Frau alleine bummeln geht oder sich in ein Café setzt. Claire Eiffel gelang jedoch der Spagat zwischen ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter und dem Berufsleben im Dienste ihres Vaters.
Als jedoch im Verlauf des Turmbaus nicht nur Gustave Eiffel sondern auch Claire und ihr Mann Adi immer weniger Zeit für sich und für private Belange haben, droht die Ehe daran zu zerbrechen. Bei dem amerikanischen Reporter Gordon Bennett findet Claire einen aufmerksamen Zuhörer und Verehrer. Er sorgt für spannende Begegnungen mit weiteren Zeitgenossen, beispielsweise Buffalo Bill und Annie Oakley. Wie sich Claire letztendlich entscheidet und ihr Leben neu ordnet, das liest sich in diesem Roman sehr kurzweilig und interessant. Manche Szenen aus dem Privatleben konnte ich nicht hundertprozentig nachvollziehen, beispielsweise wenn zum wiederholten Mal berichtet wird, wie Claire an ihrer Kamelie herumschnippelt und sie mit dem Kupferkännchen gießt. Auch legt sie, die ja quasi mit beiden Beinen im Leben steht, für ihre Schwester völlig andere Maßstäbe an als für sich selbst. Aber ich denke, dass damit nur eine gewisse Zerrissenheit zum Ausdruck kommen sollte, denn ich stelle mir die Sachlage nicht einfach vor.
Es gibt auch einige amüsante Begebenheiten, beispielsweise geschilderte Zusammentreffen mit dem Maler Toulouse-Lautrec oder mit Jules Verne. Auch wenn es sich hier um historische Persönlichkeiten handelt, so haben vermutlich die Begegnungen in dieser Form nicht stattgefunden und sind künstlerischer Freiheit zuzuschreiben.
Aber der Roman hält sehr viel Wissenswertes bereit, und man erhält einen kleinen Einblick in die Problematik während des Baus, als sichere Aufzüge gebraucht wurden. Die wissenschaftliche Zusammenarbeit und das gute Verhältnis von Gustave Eiffel zu Thomas Edison wird ebenfalls thematisiert.
Im Nachwort äußert sich die Autorin noch ausführlich zu Wahrheit und Fiktion, was für mich den Roman gut abgerundet hat. Am Ende konnte ich das Buch mit einer gewissen Zufriedenheit schließen, denn es hat mich nicht nur gut unterhalten, sondern ich habe auch viel Neues erfahren und dazu gelernt.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Es geht turbulent weiter im Leben von Fabienne

Alte Hoffnung, neue Wege
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Im zweiten Band der Köchinnen-Trilogie kommt Fabienne Durant nach Südfrankreich zurück. Zum einen hat sie Sehnsucht nach ihrer alten Heimat und nach ihrer Familie, außerdem hegt sie auch nach Jahren immer ...

Im zweiten Band der Köchinnen-Trilogie kommt Fabienne Durant nach Südfrankreich zurück. Zum einen hat sie Sehnsucht nach ihrer alten Heimat und nach ihrer Familie, außerdem hegt sie auch nach Jahren immer noch die Hoffnung, ihren Sohn wieder zu finden, der als Baby entführt wurde. Ihren Traum, ein eigenes Restaurant zu eröffnen und zu führen, hält sie aufrecht, auch wenn sie in der gehobenen Gastronomie einen schweren Stand hat, da die meisten Männer das Kochen im Restaurant als ihre Domäne ansehen, wo Frauen nichts zu suchen haben. Wenn man bedenkt, dass die Geschichte Ende des 19. Jahrhunderts spielt und somit nur wenige Generationen zurück liegt, ist es erstaunlich, wie stark sich das Frauenbild im Lauf dieser 135 Jahre verändert hat, was nicht zuletzt Frauen wie Fabienne zu verdanken ist, denn schon damals fand langsam aber sicher ein Umdenken statt.
Fabienne ist eine starke, ehrgeizige Frau, die weiß was sie will. Ab und zu erschien sie mir aber ziemlich unsensibel und fast rücksichtslos. Das hängt vermutlich mit ihrer Vergangenheit zusammen, wo sie einige negative Erfahrungen gemacht hat, die sie sicher prägten.
Es gibt zwei wichtige Männer in ihrem Leben. Da ist einmal Yves, ihr bester Freund und Ehemann, und dann lernt sie den Koch Noé kennen, unter dem sie arbeitet und von dem sie viel lernen kann.
Es ergeben sich einige große Wendungen in Fabiennes Leben, auf die ich gar nicht näher eingehen möchte, denn ich will niemandem den Lesespaß verderben.
Für mich war manches bereits bekannt, denn es gibt immer wieder recht ausführliche Rückblicke für alle, die den ersten Band nicht gelesen haben. Ich würde sagen, auch ohne Kenntnis des ersten Buches kommt man gut zurecht und kann der Geschichte bestens folgen. Für alle, die Band 1 gelesen haben, ergeben sich dadurch jedoch ein paar Längen.
Man erfährt sehr viel über die Gastronomie der damaligen Zeit in Frankreich und über die Speisen, die dort gereicht wurden. Da muss ich sagen, dass ich manchmal beim Lesen direkt Hunger bekam. Ich kann nur dringend empfehlen, den Roman nicht mit leerem Magen zu lesen! Für den "Notfall" gibt es hinten im Buch ein paar ausgewählte Rezepte, mit denen man sich selbst an der französischen Küche versuchen kann.
Der Schreibstil ist locker und kurzweilig, und wir lernen ein paar sehr interessanter Charaktere kennen. Leider bleibt Fabienne und ihre Familie auch diesmal nicht von Schicksalsschlägen verschont, und es kommt zu einigen unverhofften Ereignissen.
Mit dem Ende war ich nicht so ganz glücklich, denn es gibt einen fetten Cliffhanger, und vieles bleibt offen. Einige Fragen und Probleme, die sich im ersten Band ergaben, wurden nicht aufgelöst sondern ziehen sich durch den gesamten zweiten Band, und wir werden wohl erst im dritten Teil erfahren, wie sich alles fügt. Glücklicherweise ist das Erscheinungsdatum des dritten Buches nicht mehr weit, denn nun bin ich sehr neugierig darauf, wie es weitergeht.

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