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Veröffentlicht am 25.05.2024

Eine doch sehr romantische Geschichte im wilden Westen, in der es nicht nur um Liebe geht.

Wo der Himmel die Prärie berührt
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Mary zieht seit dem Tod ihrer Mutter allein mit ihrem Vater auf dem Planwagen durchs Land. Ihr Vater ist Wanderprediger, Barbier und Wunderheiler in einem. Mary muss ihm bei seinen Auftritten helfen und ...

Mary zieht seit dem Tod ihrer Mutter allein mit ihrem Vater auf dem Planwagen durchs Land. Ihr Vater ist Wanderprediger, Barbier und Wunderheiler in einem. Mary muss ihm bei seinen Auftritten helfen und auch das Bisongespann versorgen, selbst die meisten der Wundermittelchen stellt sie her. Mary ist ein höfliches und freundliches Mädchen und später junge Frau, die von ihrem Vater jedoch ausgebeutet und bei seinem Missfallen gezüchtigt wird.
Timothy wird als Kind von seinem Cree-stämmigen Vater mitgenommen, da ihn seine Mutter loshaben will. Mit seinem Vater lebt er von da an auf See und lernt sehr viel von ihm: Waljagd, Harpunieren, die Sprache und die Legenden der Cree. Bei einer Waljagd wird Timothys Vater lebensgefährlich verletzt. Als Letztes nimmt er Timothy das Verprechen ab, dem Leben auf dem Schiff den Rücken zu kehren. Timothy trifft bei seiner Wanderung auf Land mit letzen Kräften auf das Paar Connel und Whisper und schließt sich ihnen an. Connel ist Kopfgeldjäger und will Timothy seine Profession lehren.
Auch Marys Vater ist schwer verletzt worden und Vater und Tochter geben das Wanderleben auf, als er die Stelle als Lehrer für Indianer-Waisenkinder annimmt.
In diesem Dorf begegnen sich Mary und Timothy und sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Kann ihre aufblühende Liebe bestehen? Denn Jerobes Vorurteile gegen Timothy und Connels Pläne mit ihm sprechen dagegen. Auch Mary muss sich noch einer großen Aufgabe stellen, bevor sie an ihr Glück denken kann.

Der Schreibstil ist sehr klar und leicht zu lesen. Der Erzählfokus wechselt zwischen Mary und Timothy, was mir sehr gut gefällt. Hin und wieder haben sich Tipp- und Logikfehler eingeschlichen, was der Spannung der Geschichte jedoch keinen Abbruch tut. Es gibt einige Zeitsprünge, die auch sehr gut gelungen sind und die Porträtierung der Charaktere noch besser abrunden.
Der Anfang des Romans hat mich in sehr schwermütige Stimmung versetzt und das hat es mir ein wenig schwer gemacht weiterzulesen. Nach dem ersten Zeitsprung wurde es für mich aber sehr spannend und die Seiten sind nur so dahin geflossen. Ich habe ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte zu kommen.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Schwesterndrama in Island

Die Schwestern vom Eisfluss
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Wunderbare Beschreibung des damaligen Lebens in Island - kalt, hart und wunderschön - genau wie diese Geschichte

Die ältere Schwestern lebt mit ihrem Mann auf dem Elternhof, kindlos. Die jüngere Schwestern ...

Wunderbare Beschreibung des damaligen Lebens in Island - kalt, hart und wunderschön - genau wie diese Geschichte

Die ältere Schwestern lebt mit ihrem Mann auf dem Elternhof, kindlos. Die jüngere Schwestern verliert ihre Stellung und kehrt beschämt heim. Beide finden unabhängig voneinander einen verletzten jungen Mann und pflegen ihn. Jeder der drei hat seine eigene Geschichte und erst als sie die aufarbeiten, geht es weiter.

Ich wusste nach der Geschichte nicht, ob ich sie gut oder schlecht finde. Die Handlungsstränge sind manchmal etwas verworren, doch schlussendlich total klar. Das Ende hat mich indes überrascht, weil ich etwas nicht so Einfaches erwartet hatte. Ich hätte auf einen Epilog in weiterer Zukunft gehofft, um zu sehen, wohin sich die Protagonisten weiterentwickelt haben.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

In einer Welt mit Musen, Elfen, Trolle und anderen fantastischen Wesen

Inspired
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Jay steckt in der Klemme und er sieht als einzigen Ausweg einen kriminellen Coup. Dazu braucht er aber etwas magische Hilfe. Deshalb plant er eine Muse zu entführen, die ihm bei seinem Plan helfen soll. ...

Jay steckt in der Klemme und er sieht als einzigen Ausweg einen kriminellen Coup. Dazu braucht er aber etwas magische Hilfe. Deshalb plant er eine Muse zu entführen, die ihm bei seinem Plan helfen soll. Er denkt, alles gut durchdacht zu haben, doch nach dem er die Muse Niliana willkürlich ausgesucht und entführt hat, läuft alles aus dem Ruder. Niliana ist überhaupt nicht angetan von dem - wenn auch ansehnlichen - jungen Mann, der sie entführt hat. Zu allem Unglück, wird in einem Handgemenge zwischen den beiden eine sehr starke magische Verbindung geschlossen. Als Niliana fliehen kann, versucht sie alles, um diese Bindung zu lösen. Währenddessen überlegt Jay, wie ihm sein Plan trotz den bisherigen Misserfolgen doch noch aufgeht, ohne dass jemand dabei zu Schaden kommt.

Der Roman wechselt den Fokus der Erzähler-Perspektive immer zwischen Jay und Niliana ab. Dadurch hat sich bei mir eine große Sympathie für Jay entwickelt, weil das erste Kapitel ihn im Fokus hat. Da Niliana erst später auftaucht, war ich oft von ihr genervt, was aber natürlich dem geschuldet war, dass ich viel mehr Informationen hatte als die Figur Niliana zu diesem Zeitpunkt.
Der Stil ist flüssig zu lesen und auch sonst kann man in eine stimmige Fantasiewelt eintauchen. Einzig die Handlung selbst hat mich ein paar Mal verwirrt oder sehr lange ratlos gelassen. Die Beweggründe für die Handlungen von manchen Figuren werden erst sehr spät aufgeklärt. Die Gedankengänge mancher Figuren waren deshalb für mich unbegreiflich und dadurch sind mir manche Charaktere unsympathisch(er) geworden.

Für mich war der Roman eine nette Flucht in eine heimelige Fantasie-Welt für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Zu viel und gleichzeitig zu wenig

Der Club der Bücherfreundinnen
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In einer Kleinstadt an der Küste Maines, treffen vier Frauen aufeinander, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben: Louise, eine unverheiratete, kinderlose Mittfünfzigerin, die sich für alle möglichen ...

In einer Kleinstadt an der Küste Maines, treffen vier Frauen aufeinander, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben: Louise, eine unverheiratete, kinderlose Mittfünfzigerin, die sich für alle möglichen gemeinnützigen Projekte engagiert; Avis, eine frischgebackene Ehefrau, die statt nur im Haushalt zu arbeiten, die Stelle ihres Bruders in der Bibliothek annimmt; Ginny, Tochter eines Hummerfischer, die von ihrem Heim auf der nahegelegenen Insel vertrieben wurde; Martina, die mit Ginny in der Gießerei arbeitet und mit ihren zwei Kindern Gio und Rosa in einem kleinen Wohnwagen wohnt.
Als 1942 Louise beschließt, ihre Privatbibliothek zu schließen und für eine Kinderbetreuungsstätte umzubauen, erzählt Avis ihr verzweifelt, sie hätte einen Buchclub gegründet, damit Louise von ihrem Vorhaben absieht. Avis wendet sich an Ginny, ob sie nicht zu ihrem Buchclub kommen will, sie brauche dringend Mitglieder, damit er überhaupt zustande kommt. Am ersten Clubtreffen erscheint neben Ginny auch Martina und ihre Kinder. Und so nimmt der Buchclub seinen Lauf. Der Club ist eine Konstante im Kriegsalltag der Frauen, die erst nach und nach Vertrauen in die Freundschaften fassen und ihre Probleme und Geheimnisse mit den anderen teilen.
Der Titel ist im Laufe des Romans sehr irritierend, da später auch einige(!) Männer in den Buchclub kommen. Die Figuren sind sehr gut dargestellt und waren durch ihre jeweiligen Schrullen sehr sympathisch. Der Stil ist sehr trocken und wenig verspielt, das passt gut in die Zeit der Handlung. Allerdings habe ich es mir anders vorgestellt und habe es dadurch öfters als zäh empfunden. Was den Lesefluss aufgelockert hat, war dass die Kapitel abwechselnd im Fokus einer anderen Frau geschrieben waren, oft waren auch Briefe von Avis Ehemann oder ihrem Bruder abgedruckt und ein Buchclub-Protokoll, dass immer von einem anderen Mitglied verfasst wurde. Es passiert einerseits sehr viel, weil es so viele Handlungsstränge gibt, anderseits so wenig. Für mich hat es erst im letzten Drittel so richtig Fahrt aufgenommen und wurde spannend. Das Ende war für mich zu unabgeschlossen. Für manche der Figuren hätte ich mir ein paar Zeilen mehr gewünscht, damit man erfährt, wie es für sie weitergeht.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Interessanter Roman, der leider einige Möglichkeiten ausgelassen hat

Der Wiener Walzerpalast
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Georgina lebt als älteste Tochter noch immer im Hause ihrer Eltern, dem Walzerpalast. Sie hilft dort ihrem Vater und Bruder bei der Tanzausbildung der gehobenen Wiener Gesellschaft. Ihre Mutter will sie ...

Georgina lebt als älteste Tochter noch immer im Hause ihrer Eltern, dem Walzerpalast. Sie hilft dort ihrem Vater und Bruder bei der Tanzausbildung der gehobenen Wiener Gesellschaft. Ihre Mutter will sie alsbald unter die Haube bringen, Georgina selbst will sich als Reporterin selbst versorgen können. Mit ihrem Zimmermädchen besucht Georgina den Prater, auf der Suche nach einem interessanten Thema, über das sie schreiben kann. Allerdings geraten die beiden Frauen in großen Trubel und Not. Georgina erfährt über Leben der niederen Gesellschaftsschicht und ist betroffen. Außerdem denkt sie immer wieder an ihren Tanzpartner Boris, den sie nach dem Vorfall wieder aus den Augen verloren hat.

Mit den Hauptfiguren Georgina und Boris bin ich nicht so recht warm geworden. Georgina ist eine junge Frau mit Visionen, wirkt auf mich aber reichlich naiv. Mir ist oft vorgekommen, dass sie ihre Pläne nicht zu Ende denkt und sich oft auf ihr Glück oder ihre Mitmenschen verlässt.
Boris umgibt ein Geheimnis, das es zu lösen gilt.
Am besten haben mir die Nebencharaktere gefallen, die alle sehr akkurat waren. Boschi, Großmama, Herr von Hahn und Vera waren mitunter meine Lieblingsfiguren. Von den übrigen Familienmitgliedern der von Winters hätte ich mir nähere Beschreibungen gewünscht; vom Vater und Bruder hatte man kaum etwas mitbekommen

Der Stil war sehr interessant: Anfangs hat es mich sehr gepackt und ich war neugierig darauf, wie die Handlung weitergeht. Doch oft wurden Szenen sehr herausstechend geschrieben und daraus Folgendes ist nicht mehr aufgegriffen worden. Hier hätte man ruhig etwas mehr in die Tiefe gehen können. Für mich war es eigenartig, dass manches so detailliert beschrieben wurde, um danach einfach in Vergessenheit zu geraten. Die Zeitlinie habe ich ein bisschen zu sprunghaft gefunden, ich konnte mich oft nur mäßig an den Monat- und Jahreszahl-Angaben orientieren, die am Kapitelanfang stehen. Das Gefühl, wie viel Zeit zwischen den Szenen, Kapiteln vergangen ist, hab ich leider nicht bekommen.
Ich finde es sehr schade, dass sehr viele Aspekte, die einem beim Lesen wie vorbereitete Puzzlestücke vor die Füße gestreut wurden, einfach nie wieder aufgegriffen wurden. Außerdem muss ich zugeben, dass ich mich vom Titel ein wenig irrleiten gelassen habe.
Es war ein interessanter Roman, der sehr gut mit Rätseln und Spannung gespielt hat, dem aber leider noch etwas fehlt. Potential für mehr Ausschmückungen, mehre Handlungsstränge, um alle Rätsel aufzulösen und mehr Tiefe, um die Charaktere mehrdimensionaler erscheinen zu lassen wäre auf jeden Fall da.

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