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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2017

Ein ungewöhnliche Idee toll umgesetzt ...

Tödlicher Schatten
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Zu Anfang meiner Rezension möchte ich erstmal ein dickes „Wow! Toll gemacht!“ in den Raum stellen. Eigentlich hatte ich mich nach meiner intensiven Stephen King Phase vor vielen Jahren von dieser Art Thrillerroman ...

Zu Anfang meiner Rezension möchte ich erstmal ein dickes „Wow! Toll gemacht!“ in den Raum stellen. Eigentlich hatte ich mich nach meiner intensiven Stephen King Phase vor vielen Jahren von dieser Art Thrillerroman mehr oder weniger verabschiedet und so wundere ich über mich selbst, dass ich mich auf dieses Hörbuch beworben hatte, Glück bei der Auslosung hatte und nun live an der Lese-/Hörrunde teilnehmen durfte. Ich muss sagen, ich hätte wirklich etwas verpasst!
Ich fand den Protagonisten, im Vergleich zu manchem Vorschreiber, sehr sympathisch. Es hat ihn aber auch wirklich schwer erwischt, den armen Marc Renner, mit seiner Pechsträhne. Er kämpft jedoch verbissen weiter. Erst als seine finanzielle Not das Limit überschritten hat, greift er zu einer drastischen Maßnahme und verkauft tatsächlich schweren Herzens die Rechte zu einem Buch. Doch es scheint, als hat er damit in ein Wespennest gestochen und ist langsam aber sicher nicht mehr Herr seiner Sinne, ja er scheint seinem Romanhelden immer ähnlicher zu werden! Marc hat eine Lawine losgetreten, die wage an den „Zauberlehrling“ erinnert, aber leider ist sein Dilemma blutig und absolut tödlich …
Langsam aber sicher baut der schweizerische Autor Yves Patak ein Spannungsgerüst auf, das mich als Hörer total in den Bann schlug. Immer abstruser wird die Handlung. Immer abgedrehter sind die Methoden. Ein halbes Sternchen möchte ich abziehen, da ich leider zugeben muss, dass ich nicht alles so ganz nachvollziehen konnte. Es wird dem Leser oder auch Hörer doch einiges an mystischem aber auch religiösem Hintergrundwissen abverlangt. Zudem waren mir 12 ½ Stunden doch ein bisschen lang für dieses Hörbuch, obwohl der bekannte Hörbuchsprecher Bodo Primus eine absolute Bestleistung hinlegte. Beim Nachfolgeband würde ich vielleicht doch lieber zum Buch greifen.
Lieber Yves, ich freue mich, dich auf diesem Wege „kennengelernt“ zu haben und freue mich auf weitere Lektüre aus deiner talentierten Feder.

Veröffentlicht am 24.10.2017

Neue Ermittler ziehen ins Land ...

Angstmörder
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Schon mit den ersten paar Sätzen schaffte es der Autor Lorenz Stassen meine Aufmerksamkeit so zu erregen, dass ich das Buch ungern zur Seite legen mochte. Es geht ein brutaler Mörder um, der es darauf ...

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Schon mit den ersten paar Sätzen schaffte es der Autor Lorenz Stassen meine Aufmerksamkeit so zu erregen, dass ich das Buch ungern zur Seite legen mochte. Es geht ein brutaler Mörder um, der es darauf abgesehen hat junge Frauen zu quälen. Was treibt ihn an? Wie tickt er und vor allem, wie kann man ihn stoppen? Genau diesen Fragen stellen sich das ungleiche Ermittlerduo Nicholas und Nina. Er ist ein erfolgloser Anwalt, sie eine ehrgeizige Jurastudentin, die sich durch ihre Behinderung nicht aus der Bahn werfen lässt. Wird es den Beiden gelingen, die Wahrheit ans Licht zu bringen? Werden Polizei und Staatsanwaltschaft kooperieren?
Nicholas und Nina forschen nach der Wahrheit mit nicht immer orthodoxen aber vielleicht gerade deshalb sehr wirksamen Ermittlungsmethoden. Während sich bereits durch das ganze Buch ein roter Spannungsfaden zieht, gab Lorenz Stassen am Ende nochmal richtig Gas und überraschte mich mit einer unerwarteten Wendung.
Für mich war das Buch eine tolle Entdeckung an dem heutzutage recht überfüllten Krimihimmel, die hoffentlich mit einer Fortsetzung nicht zu lange auf sich warten lassen wird. Auch privat scheinen sich Nicholas und Nina ja nicht ganz unsympathisch … meine Neugier ist geweckt!

Veröffentlicht am 02.10.2017

Wenn die Vergangenheit zum Leben erwacht ...

Totengebet
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Beim ersten Reinhören in dieses Hörbuch dachte ich „Huch, sehr wirr, das wird ein Abbruch!“ aber ich harrte noch ein bisschen aus und siehe da, ich wurde mit einem spannenden und außergewöhnlichen Fall ...

Beim ersten Reinhören in dieses Hörbuch dachte ich „Huch, sehr wirr, das wird ein Abbruch!“ aber ich harrte noch ein bisschen aus und siehe da, ich wurde mit einem spannenden und außergewöhnlichen Fall verwöhnt. Auf diese Idee muss man als Autorin erstmal kommen. Als Hörerin habe ich mich nach einer Weile ganz selbstverständlich zwischen Berlin und Tel Aviv bewegt. Beide Orte wurden sehr glaubhaft und lebendig geschildert. Das Buch erzählt eine Geschichte, die weit in Joachim Vernaus Vergangenheit reicht. Eine Geschichte, die er wahrscheinlich schon fast vergessen hatte, doch eine junge Frau will sich mit aller Macht an sie erinnern …

Joachim Vernau Fans lege ich dieses Hörbuch sehr ans Herz. Gesprochen wird es wieder von dem talentierten Schauspieler und Sprecher Thomas M. Meinhardt, der vielen vielleicht auch durch diverse Tatortrollen bekannt ist. Nun bin ich gespannt, wann und wie es in dieser Reihe weitergehen wird.

Veröffentlicht am 28.09.2017

Die Geschichte einer großen aber tragischen Liebe ...

Dreimal im Leben
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Großartig und atmosphärisch sehr dicht. Beim Lesen sah ich in Max immer eine Mischung aus dem „talentierten Mr. Ripley“ und dem großen Gatsby vor mir obwohl Max ja als heißblütiger Argentinier recht dunkel ...

Großartig und atmosphärisch sehr dicht. Beim Lesen sah ich in Max immer eine Mischung aus dem „talentierten Mr. Ripley“ und dem großen Gatsby vor mir obwohl Max ja als heißblütiger Argentinier recht dunkel war. Das „erste Mal im Leben“ der beiden jungen Menschen Max und Mecha steht ganz unter dem Zauber des Tangos. Des traditionellen Tangos, wie ihn nur noch wenige kennen und der mit dem heute bekannten „Tango Milonga“ wenig gemein hat … Beim „zweiten Mal im Leben“ verschlägt es den Leser nach Nizza kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Hier wird Max in eine Handlung verwickelt, die ihn zur Flucht zwingt und unweigerlich damit auch zum Verlust der wunderbaren Mecha führt. Doch viele, viele Jahre später gibt es ein „drittes Mal“ im Leben der Beiden, die sich doch wohl ihr ganzes Leben lang geliebt haben. In diesem Teil, der vom Thema „Schach“ beherrscht wird, fallen mir einige Längen auf, die den Roman für mich leider die Bestnote kosten.
Nichtsdestotrotz bin ich begeistert von der Geschichte und dem Autor. Er lässt es am Schluss offen, ob es je ein „viertes Mal im Leben“ geben wird … das Buch hallt nach, soviel ist sicher!

Veröffentlicht am 20.09.2017

Die Anfänge der modernen Kreuzfahrt ...

Der Traum von Meer und Wind
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Die bewegende Geschichte dieser beiden Familien, die der Zufall einst zusammenführt hat, haben Egoismus, Gier und Skrupellosigkeit wieder entzweit. Carla Frederico versetzt den Leser mit viel Kopfkino ...

Die bewegende Geschichte dieser beiden Familien, die der Zufall einst zusammenführt hat, haben Egoismus, Gier und Skrupellosigkeit wieder entzweit. Carla Frederico versetzt den Leser mit viel Kopfkino zurück in die Zeit des späten 19en Jahrhunderts, in der die Uhren noch anders tickten. Hier wurden die Grenzen noch gewahrt zwischen arm und reich, koste es was es wolle. Doch die Steifheit der „alten Generation“ hält die beiden jungen Mädchen Mina und Bethy nicht davon ab, eine tiefe Freundschaft zu entwickeln, die leider dank vieler unerfreulicher Umstände ein jähes Ende finden soll. Die Grenzen zerfließen und nicht die „feine Gesellschaft“ geht zum Schluss als Sieger hervor …
Neben der sehr berührenden menschlichen Geschichte, schildert die Autorin das Leben auf und um das erste Kreuzfahrtschiff sehr anschaulich. Eine sehr ähnliche Route haben mein Mann und ich vor Jahren unternommen, so dass ich mich besonders bei diversen Landausflügen, z. B. nach Jerusalem und Kairo direkt in das Reisegrüppchen der Vergangenheit hinein versetzen konnte. Der Gedanke, unter welch erschwerten Bedingungen die Herrschaften damals reisten, ließ mir oft die Haare zu Berge stehen, und man merkt erst, wie weit sich die Reiserei doch in den letzten 100 Jahren entwickelt hat.
Die Geschichte übte mit ihrer lebhaften und sehr flüssigen Schreibweise eine gewisse Sogwirkung auf mich aus, so dass die doch immerhin knapp 700 Seiten nur so dahin flogen. Das war bestimmt nicht mein letztes Buch dieser Autorin!