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Veröffentlicht am 09.06.2024

humorvolles, modernes Beziehungschaos

Das glückliche Paar
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Bin mir nicht sicher, ob ich dieses Buch im Einzelhandel gefunden und mitgenommen hätte. Aber dafür liebe ich Buchportale, weil ich dadurch auch mal Büchern begegne, dich mich auf anderen Wegen nie gefunden ...

Bin mir nicht sicher, ob ich dieses Buch im Einzelhandel gefunden und mitgenommen hätte. Aber dafür liebe ich Buchportale, weil ich dadurch auch mal Büchern begegne, dich mich auf anderen Wegen nie gefunden hätten. So auf dieses Buch, das ich gerne mal als spezielle bezeichnen möchte. Und gerade weil es nicht die klassische Lovestory ist, hat mich die Geschichte umso mehr gecatcht und ihrem Ende entgegenfiebern lassen.

Zum Inhalt: Celine und Luke verloben sich, weil es der nächste, sinnvolle Schritt ihrer Beziehung ist. Gleichzeitig beginnen sich beide unabhängig voneinander zu fragen, ob dies wirklich auch der richtige Schritt ist.

Es ist eine unkonventionelle Geschichte, die einen gewöhnungsbedürftigen Erzählton aufweist. Und gerade in dieser sprunghaften, episodischen Erzählweise lag für mich der Charme der Geschichte. Ich mochte die teils völlig irrationalen, sprunghaften Gedankengänge, das Hadern und Verleugnen. Gerade in der unkonventionellen Haltung der Figuren, ihrem völligen Scheitern an der Realität und dem Erwachsenwerden lag für mich die Authentizität der Geschichte, die für mich einfach einen wahnsinnig hohen Unterhaltungswert hatte.

Beide Protagonisten geben sich konfliktscheu und unreflektiert. Hauptsache, nicht alleine sein- das scheint die Devise von Celine und Luke, die im schönen Schein des Selbstbetruges schwelgen. Aber es geht nicht nur um die Beziehung der beiden Protagonisten untereinander, auch Familie und Freunde melden sich zu Wort. Reflektieren die Beziehung des Paares und ihre jeweiligen Beziehung zu Luke und Celine im einzelnen.

Ich mochte das Aufeinanderprallen von Welten und Wertvorstellungen und bis zum Ende habe ich gespannt gebangt, wie es für alle Beteiligten wohl ausgehen wird. Das Ende fand ich stimmig, auch wenn ich gerne noch ein „was aus ihnen wurde“ gelesen hätte.
Ich bin mir sicher, dass dies kein Buch für jedermann ist, nicht jeder wird sich darin selbst wiederfinden oder die Handlung auch nur ansatzweise nahbar finden können. Dafür ist es schon zu speziell, überspitzt und ungeniert. Aber dieses Buch wird sicher auch viele ansprechen, die mal über unkonventionelle Beziehung lesen wollen, die nicht dem klassischen Schema X folgen.

Mir hat’s gefallen wie das Buch modernen Beziehungen, egal ob zu Freunden, zum Partner oder sich, den Spiegel vorhält.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Düster und unfassbar spannend

Wenn sie lügt
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Das Buch beginnt mit einer kurzen Statistik, bei der ich direkt Gänsehaut bekommen habe. Und auch innerhalb der Geschichte ist das Buch immer wieder mit schockierenden, beunruhigenden Fakten gespikt. Für ...

Das Buch beginnt mit einer kurzen Statistik, bei der ich direkt Gänsehaut bekommen habe. Und auch innerhalb der Geschichte ist das Buch immer wieder mit schockierenden, beunruhigenden Fakten gespikt. Für mich hat das beim Lesen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen lassen, was ein genialer Kniff des Autors ist.

Zum Inhalt: Norah ist siebzehn, behütet aufgewachsen und hat ein solides soziales Umfeld, als sie sich in den älteren David verliebt. Was sie nicht ahnt: in ihm schlummert eine dunkle Seite, die ihn einen Mord begehen lässt. Jahre später hat Norah die schrecklichen Ereignisse ihrer Jugend endlich verarbeitet, als sie bedrohliche Nachrichten erreichen, die verdächtig nach David klingen.

Es gibt immer wieder Rückblenden in den Sommer 2004, der alles veränderte. Das macht die Geschichte vielschichtig und abwechslungsreich, gleichzeitig werden dadurch auch viele Details offenbart. Und während der ominöse Briefeschreiber immer drastischer vorgeht, kommen immer mehr alte Geheimnisse an Licht, was erheblich zum Spannungsbogen beiträgt.

Was ich dem Plot allerdings nicht abgekauft habe: es gab einen Punkt, ab da kann man als Leser den weiteren Handlungsverlauf erahnen, nur die Protas selbst haben naiverweise bis zum Schluss keinen echten Plan. Das fand ich etwas unglaubwürig, dass diese offensichtliche Option nicht schon eher in Betracht gezogen worden ist. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt an dieser sonst sehr stimmigen, temporeichen und nervenaufreibenden Geschichte.

Wieder ein sehr solider Thriller von Geschke, der mir unter die Haut gegangen ist.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Düster aber mitreißend

Corrupt – Dunkle Versuchung
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Ich glaube das ist jetzt mein erstes Dark Romance Buch. Da ich die anderen Bücher von Penelope Douglas mochte, dachte ich ich geb dem ganzen eine Chance, denn eigentlich ist das eher nicht mein Trope. ...

Ich glaube das ist jetzt mein erstes Dark Romance Buch. Da ich die anderen Bücher von Penelope Douglas mochte, dachte ich ich geb dem ganzen eine Chance, denn eigentlich ist das eher nicht mein Trope. Vermutlich hätte mir klar sein müssen worauf ich mich da einlasse, aber das fand ich teilweise echt heftig, was sich da abspielt (aus Sicht meiner Romance Bubble, in der ich mich normalerweise bewege). Trotzdem hat das Buch eine erschreckende Sogwirkung, man wird richtig in die düsteren Abgründe der selbsternannten apokalyptischen Reiter hineingezogen.

Zum Inhalt: Rika wagt den Schritt sich aus ihrem sicheren Umfeld zu lösen und in die Großstadt Meridian City zu ziehen. Für sie soll es ein Neuanfang werden. Womit sie nicht gerechnet hat ist, dass sie dort bereits erwartet wird. Und dass man ihr nicht wohlgesinnt ist. Denn Michael Crist, Rikas Schulschwarm, erwartet sie schon, um sein böses Spiel mit ihr zu spielen.

Ich finde das Buch lässt sich sehr gut mit folgendem umreißen: miscommunication trope- also sorry aber wie schlecht kann man bitte seine Hausaufgaben bzgl. Rachefeldzug machen, um in einer derartigen Situation zu landen?! Das fand ich tatsächlich ziemlich albern und irgendwie schwach konstruiert. Wenn man darüber einmal hinwegsieht ergibt sich aber ein ziemlich perfides Spiel, dass die Jungs da mit Rika treiben. Ich fands ziemlich eskalativ, worin wohl auch die Faszination des ganzen liegt.

Was mir richtig gut gefallen hat war alles rund um die Pranks und die Devil‘s Night, vor allem weil man dabei echt hinter die Fassaden der Jungs blicken konnte und nicht alle ihre Aktionen einfach nur selbstsüchtige Streiche waren. Ihr ganzer Lifestyle strahlt puren Hedonismus aus, was ich gut rübergebracht fand.

Das Buch besteht aus viel Smut- muss man mögen und gehört halt zu Dark Romance dazu. Auch hier an manchen Stellen gefühlt too much für mich, aber ich hab da auch keine Vergleichswerte aus dem Genre. Es knistert aber schon ordentlich zwischen diversen Parteien.

Die Prota selbst fand ich eigentlich ziemlich cool, sie ist unerschrocken, steht für sich ein und wächst über sich hinaus. Ist es gesund, was sie die Jungs da mit sich anziehen lässt- mit Sicherheit nicht, aber es passiert in ihrem Einverständnis und ich finde es cool, dass sie sich von ihnen nicht einschüchtern lässt.

Wenn man den Rachepart mal weglässt, verbirgt sich sogar eine ziemlich nice Lovestory darin. Hab mich top unterhalten gefühlt und das Buch durchgesuchtet. Werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 26.05.2024

Zusammen ist man weniger allein

Das Licht in den Birken
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Drei Fremde, unfreiwillige Außenseiter und einsame Wölfe treffen in dieser Geschichte aufeinander. In der Kulisse des Moores entwickeln sich zarte Bande und ein tiefes Verständnis füreinander. Eine Geschichte ...

Drei Fremde, unfreiwillige Außenseiter und einsame Wölfe treffen in dieser Geschichte aufeinander. In der Kulisse des Moores entwickeln sich zarte Bande und ein tiefes Verständnis füreinander. Eine Geschichte über Menschlichkeit, Zusammenhalt und darüber, dass Freunde in unerwarteten Facetten in unser Leben treten.

Zum Inhalt: ein alter Moorhof in Norddeutschland, wo Benno einen Gnadenhof errichtet hat. Als die Kosten ihm über den Kopf wachsen und er droht den Hof zu verlieren, sieht er sich gezwungen eine Wohnung auf seinem Hof zu vermieten. Thea ist aus Portugal zurück in Deutschland, mit zwei Ziegen und persönlichen Sorgen im Gepäck. Und Julie ist eigentlich nur auf der Durchreise nach Holland, aber die Umstände zwingen sie zu bleiben. Und so kreuzen sich ihre Schicksale.

Ich mag den sanften, unaufgeregten Erzählstil der Geschichte total gerne, es findet eine kontinuierliche Entwicklung statt, die aber nicht forciert wird, sondern ganz natürlich erscheint. Es hat mir gut gefallen wie alle drei Hauptpersonen auf ihre ganz eigene Weise an einem Scheideweg in ihrem Leben stehen und gemeinsam deutlich stärker aus der Situation herausgehen. Das Buch liest sich zwischendurch immer ein bisschen wie ein Appell an die Menschlichkeit und eine Rückbesinnung darauf, zusammenzuhalten und füreinander da sein.

Der angeschlagene, etwas altbackene Hof von Benno erscheint als Zufluchtsort: nicht nur für Tiere, die dort ihren Lebensabenden verbringen, sondern auch für Julie. Ich mochte es den drei Protagonisten dabei zuzusehen, wir sie sich annähern, ihren Platz in diesem neuen Konstrukt finden und wie Puzzleteile an ihren Platz fallen.

Eine schöne Geschichte, die sich angenehm liest, feinsinnig und auf sanfte Art berührend. Hat mir gut gefallen

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Veröffentlicht am 26.05.2024

ungewöhnliches, aber stimmungsvolles Thema

Ein gefährliches Talent
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Ich hab schon einige Bücher von Camilla Sten gelesen und muss bereits vorab sagen, dass rein vom Spannungslevel dieses hier nicht unbedingt zu meinen Highlights zählt. Der Fall selbst gestaltete sich in ...

Ich hab schon einige Bücher von Camilla Sten gelesen und muss bereits vorab sagen, dass rein vom Spannungslevel dieses hier nicht unbedingt zu meinen Highlights zählt. Der Fall selbst gestaltete sich in meinen Augen eher lauwarm, vor allem da die Protagonistin und ihr Background Potential für mehr boten. Aber Setting und Thema selbst, fand ich überraschend ansprechend und stimmig umgesetzt.

Zum Inhalt: Als ihre Mutter krank wird, kehrt Rebecca aus Houston, wo sie mit ihrer Ehefrau Maria lebt und für das FBI arbeitet, ins schwedische Djursholm zurück. Dort hat sie nicht nur ein persönliches Tief, bei dem sie nicht weiß, wie sie ihr eigenes Leben so vor die Wand fahren konnte, die erfährt auch, dass ihre Kindheitsfreundin und erste Liebe Louise brutal ermordet wurde. Sie beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen und gerät dabei selbst ins Visier der Ermittler.

Die Haupthandlung wird immer wieder unterbrochen von Rückblenden, die Louises letztes Lebensjahr beleuchten und man erfährt als Leser ein bisschen mehr darüber, was für ein mensch sie war, was sie antrieb und welche Hoffnungen sie hatte. Das macht sie einerseits greifbarer, und andererseits gibt es einen guten Eindruck davon, wie alles dermaßen aus dem Ruder laufen konnte. Denn natürlich war Louise alles andere als ein unschuldiges Opfer.

Das Rahmenthema der Geschichte fand ich anfangs ungewöhnlich gewählt, muss aber sagen, dass sich da echt Abgründe auftaten und Rebecca zunehmend in einen dunklen Strudel gerät, den ich sehr atmosphärisch angelegt fand. Und dabei ist die Situation in der sie sich wiederfindet so banal, dass sie glaubhaft und authentisch wirkt, so als könne es auch einem selbst passieren.

Fand den Spannungsbogen rund um den Fall selbst eher flach angelegt, es passiert hier eher viel auf emotionaler Ebene der Protagonistin, die zunehmend auch ihre eigenen Lebensentscheidungen infrage stellt und abzugleiten droht. Hatte ich so nicht erwartet, hat mir aber gut gefallen.

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