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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2017

Viele neue und kreative Ideen!

Wie wir Katzen die Welt sehen
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Als ehemalige Dosenöffnerin hat mir dieses Buch aus der Sicht einer Katze geschrieben, sehr gut gefallen. Obwohl es wie ein richtiges Lexikon aufgebaut ist, lässt es sich entspannt durchlesen und räumt ...

Als ehemalige Dosenöffnerin hat mir dieses Buch aus der Sicht einer Katze geschrieben, sehr gut gefallen. Obwohl es wie ein richtiges Lexikon aufgebaut ist, lässt es sich entspannt durchlesen und räumt mit den gängigen und aberwitzigen Vorstellungen auf, die über die Schmusetiger im Umlauf sind. Deshalb gehören die unzähligen Katzenratgeber (Märchenbücher genannt), nach Meinung des tierischen Autors zum Altpapier.

Ich musste ein paar Mal herzlich lachen, weil ich meinen Kater und mich in einigen Szenen wiedererkannt habe und unsere "Dialoge" tatsächlich haargenau so abgelaufen sind...
Außerdem haben mich Wortschöpfungen wie das "Intercat" und der "Traumsauger" richtig begeistert. Auch das Zweibeiner-Bullshit-Bingo mit den typischen Ausrufen eines Katzenbesitzers treffen gekonnt ins Schwarze. Ich habe schon sehr viele Katzenbücher gelesen und war überrascht, wie viele neue und kreative Ideen in dem kleinen Ratgeber stecken. So enthält er unter anderem eine Übersichtskarte des Schlafgeländes, neugestaltete Hinweisschilder und sogar das Rätsel des Trockenfutter-Verstreuens rund um den Napf wird gelöst. Einfach herrlich!

Da nun bald wieder die Zeit des "Deko-Kratzbaums" anbricht, kann ich dieses entzückende Büchlein jedem empfehlen, der ein schönes Geschenk für einen katzenliebenden Menschen sucht.

Veröffentlicht am 07.11.2017

Unbeschwertes Lesevergnügen

Inselträume
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Inselträume ist der dritte Teil einer Reihe um die Erlebnisse auf einer Nordseeinsel. Jannike Loog steht dabei im Mittelpunkt, aber man erfährt auch viel über die anderen Menschen, die auf der Insel leben ...

Inselträume ist der dritte Teil einer Reihe um die Erlebnisse auf einer Nordseeinsel. Jannike Loog steht dabei im Mittelpunkt, aber man erfährt auch viel über die anderen Menschen, die auf der Insel leben oder Urlaub machen. Das kleine Hotel neben dem Leuchtturm, das Jannike führt, ist bei seinen Gästen beliebt und bringt neben viel Arbeit in der Hochsaison auch eine bezaubernde Wohlfühlatmosphäre in die Handlung. Man fühlt sich, als ob man selbst Gast wäre und ist eingebunden in die großen und kleinen Sorgen, sowie in die Glücksmomente, die die Beteiligten erleben.

Diesmal sorgt ein Feuerteufel für Unruhe im beschaulichen Inselparadies und auch Jannike ist zunehmend unzufrieden mit der Beziehung zu ihrem Freund Mattheusz. Hat vielleicht der vorbestrafte Junge, den Danni und sein Mann aufgenommen haben, etwas mit den Bränden zu tun und fühlt sich Jannike zu dem attraktiven Bademeister Nils hingezogen? Es gibt viele Probleme zu lösen und Fragen zu klären. Viele interessante Charaktere sorgen dafür, dass zu keiner Zeit Langeweile aufkommt und am Ende gibt es noch die eine oder andere überraschende Wendung.

Mit seinem eingängigen Schreibstil und einer flotten Handlung ist dieser Roman ein unbeschwertes Lesevergnügen zum Entspannen. Ich würde sehr gerne noch weitere Fortsetzungen von diesen Büchern lesen!

Veröffentlicht am 04.11.2017

Wertvolle Erfahrungen!

Mias Bohne
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Die kleine Mia wünscht sich sehnlichst ein Haustier. Am liebsten einen Elefanten, aber ein Hund wäre auch schön. Leider sind ihre Eltern dagegen. Mias Mutter schenkt ihr eine Bohne und einen Becher mit ...

Die kleine Mia wünscht sich sehnlichst ein Haustier. Am liebsten einen Elefanten, aber ein Hund wäre auch schön. Leider sind ihre Eltern dagegen. Mias Mutter schenkt ihr eine Bohne und einen Becher mit Erde. Damit darf sie sich ein eigenes Haus"tier" heranziehen. Zuerst ist Mia skeptisch, doch bald gefällt ihr das kleine Pflänzchen so gut, dass sie sich liebevoll darum kümmert. Das ständige Gießen und Versorgen ist ihr aber lästig, wenn sie gerade viel lieber mit ihrer Freundin spielen möchte. Da kommt sie auf eine tolle Idee...

Dieses großformatige Bilderbuch mit wenig Text eignet sich hervorragend zum Vorlesen. Die schönen Illustrationen mit ihren entzückenden Details laden zum immer wieder Anschauen und darüber Sprechen ein. Schon Kindergartenkinder verstehen die Botschaft hinter der Geschichte. Ein Lebewesen zu besitzen, bringt auch die Verantwortung mit sich, dessen Bedürfnisse zu erkennen und dafür zu sorgen, dass es ihm gut geht und es glücklich ist. Die eigenen Interessen müssen da auch manchmal zurückstehen. Wie ich finde, ist dieses Buch eine perfekte Diskussionsgrundlage, wenn der Nachwuchs den Wunsch nach einem Haustier äußert.

Außerdem weckt es bei Kindern vielleicht die Lust, es Mia nachzumachen und selbst kleine Pflänzchen zu pflegen, was Spaß macht und eine wertvolle Erfahrung darstellt. Hierfür gibt die Geschichte einen wunderbaren Anstoß!

Veröffentlicht am 28.10.2017

Entzückende Illustrationen und eine direkte Botschaft!

Zarah und Zottel - Ein Pony auf vier Pfoten
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Zarah ist mit ihrer Mutter umgezogen und hat noch keine Freunde. Die Kinder, die vor ihrem neuen Zuhause spielen, wollen sie nicht in ihren Kreis aufnehmen und so sucht sie sich auf eigene Faust einen ...

Zarah ist mit ihrer Mutter umgezogen und hat noch keine Freunde. Die Kinder, die vor ihrem neuen Zuhause spielen, wollen sie nicht in ihren Kreis aufnehmen und so sucht sie sich auf eigene Faust einen Freund. Eigentlich möchte sie ein Pony, auf dem sie wie ein Indianer reiten kann, doch der Besitzer des Ladens, in dem sie nach einem Pony fragt, gibt ihr Zottel "zum Ausprobieren" mit. In den Aufzug passt er immerhin schon mal...

Dieses Buch ist einfach nur entzückend. Die Illustrationen sind witzig und lebensnah mit vielen kleinen Details, die man erst auf den zweiten Blick entdeckt - z.B. Kartons von UBI und eine Schlagbohrmaschine der Marke TILTI... Diese Anspielungen fallen Kindern natürlich nicht auf, aber ich habe mich köstlich darüber amüsiert! Meine Nichte fand die Zeichnungen total süß und mochte es sehr, dass die Frisuren von Zarah und Zottel sich so ähnlich sahen.

Die Geschichte ist natürlich mit einem Augenzwinkern geschrieben und ist nicht ganz so ernst zu nehmen, aber die Botschaft, die sie vermitteln will, kommt bei Kindern wie bei Erwachsenen direkt an. Die Situation, dass man irgendwo "neu" ist und sich fremd fühlt, kann jedes Kind nachvollziehen und sich deshalb sehr gut in Zarah wiederfinden. Es ist bemerkenswert, wie mit so wenig Text, so viel ausgesagt wird. Ein Zitat am Ende des Buches bringt es auf den Punkt: "Egal, was du bist oder woher du kommst, Hauptsache, du bist mein Freund!"

Ein wirklich ansprechend illustriertes Kinderbuch mit einer wichtigen Botschaft zum immer wieder (vor)lesen und daran freuen.

Veröffentlicht am 24.10.2017

Bemerkenswert und ausdrucksstark!

Das Tagebuch der Anne Frank
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Das Tagebuch der Anne Frank gehört als eines der am meisten bewegenden Dokumente der NS-Zeit zur Pflichtlektüre an vielen Schulen. Auch ich habe es damals gelesen und fand es als Jugendliche manchmal schwierig ...

Das Tagebuch der Anne Frank gehört als eines der am meisten bewegenden Dokumente der NS-Zeit zur Pflichtlektüre an vielen Schulen. Auch ich habe es damals gelesen und fand es als Jugendliche manchmal schwierig zu verstehen. Deshalb finde ich es sehr wichtig, dass es modernisiert wurde und begrüße diese neue Ausgabe in Form eines "Graphic Diary", was besser zum visuellen Geschmack der heutigen Jugend und zu unserer Zeit passt. Es wurde anschaulich, mit hervorragend gezeichneten Bildern und fiktiven, aber glaubwürdigen Dialogen ausgestattet.

Das jüdische Mädchen, Anne Frank, hat keine richtige Freundin und als sie zum Geburtstag ein Tagebuch geschenkt bekommt, nennt sie es "Kitty". Von da an ist Kitty ihre beste Freundin, der sie alles anvertrauen kann. Ihre Erlebnisse, wie sie und ihre Familie durch den Judenhass immer mehr in ihrem normalen Leben eingeschränkt werden und sich schließlich sogar über einen sehr langen Zeitraum in einem Versteck verkriechen müssen, werden eindrucksvoll in Wort und Bild dargestellt. Auch die Schicksale von anderen Familienmitgliedern und Freunden werden bewegend geschildert.

Die bedrückende, bedrohliche Atmosphäre in der sich die Familie befand und ihre Entbehrungen kann man sich durch die ausdrucksvollen Zeichnungen sehr gut vorstellen und besonders ein Querschnitt durch das Haus, in dem sie sich verstecken mussten, macht die beengende Situation deutlich spürbar. Mir haben besonders die Darstellungen der Gedanken, Träume und Wünsche von Anne gefallen. Die detailreichen Zeichnungen sind wunderbare Ergänzungen zum besseren Verständnis ihres Charakters. Die immer vorhandene Furcht vor der Entdeckung, der ewige Vergleich mit ihrer wohlgeratenen Schwester, der ständige Streit mit ihrer Mutter und die nervigen Eigenheiten der Mitbewohner verdeutlichen, wie sehr das Zusammenleben auf engstem Raum, ihre Wut und ihre Ängste schüren. Dabei habe ich oft an den hier so sehr passenden Spruch gedacht: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!

Einige Textpassagen aus dem Original wurden aber auch ungekürzt in dieses Werk übernommen, um die sprachliche Reife der dreizehnjährigen Anne aufzuzeigen. Dies erläutert der Autor nochmals gesondert in einem interessanten Nachwort über die Entstehung der modernisierten Form des Tagebuchs. Über die Schicksale und Lebenswege der beschriebenen Personen nach Beendigung von Annes Aufzeichnungen wird ebenfalls in einem Nachtrag informiert.

Das Tagebuch der Anne Frank ist durch die grafische Darstellung bemerkenswert ausdrucksstark und unterhaltsam aufbereitet. Das macht es auch für medial "verwöhnte" Jugendliche interessant und ist somit eine wertvolle und lesenswerte Alternative bzw. Ergänzung zum Original!