Zu viele Mutproben
Wie das wohl ist in der Schule?
Lolle und Linus sind gespannt, ängstlich und können es nicht erwarten in die erste Klasse zu kommen. Viele Fragen tauchen bei den zukünftigen Erstklässlern auf.
Lolle ...
Wie das wohl ist in der Schule?
Lolle und Linus sind gespannt, ängstlich und können es nicht erwarten in die erste Klasse zu kommen. Viele Fragen tauchen bei den zukünftigen Erstklässlern auf.
Lolle hat die Idee, dass sie normale Murmeln zu Mutmurmeln machen. Dafür müssen die beiden zukünftigen Schulkinder etliche Mutproben bestehen.
Die Schule ist für viele Kinder eine grosse unbekannte Welt und dementsprechend blicken sie auf den ersten Schultag mit gemischten Gefühlen. Das Buch "Mutmurmeln" kann als Anlass genommen werden, mit Kindern über diese Gefühle zu sprechen.
Als Vorlesebuch eignet es sich darum perfekt. Allerdings empfand ich die Idee und das zentrale Thema eher dürftig umgesetzt. Denn von zwölf Doppelseiten geht es auf davon vier Seiten um Mutproben, die nicht viel mit diesem Thema zu tun haben. Da wird bei einem Nachbarn in einer Art Klingelstreich versucht ein Gurkenmops auszuleihen oder ein Regenwurm soll gegessen werden. Witzig, jedoch weit weg vom Thema "erster Schultag". Ausser, sich Mut anzutrainieren und diesen auf die Murmeln zu übertragen, frage ich mich, was ein Aufenthalt im Keller ohne Licht mit den Aengsten vor dem ersten Schultag zu tun hat? Ich habe schon verstanden, dass symbolisch Mut auf eine Murmel geladen werden und diese dann am ersten Schultag Glück bringen soll. Aber eben, ein Drittel des Buches für diese Mutproben aufzuwenden, empfand ich als zu ausufernd.
Die Illustrationen von Caroline Opheys sind sehr ansprechend und bunt. Es gibt viel zu entdecken und die Zeichnungen sind sehr detailliert und plastisch. Die Kinder sind relativ gross gezeichnet im Verhältnis zu der Lehrerin oder dem Nachbarn Herrn Grün mit dem Klingelstreich. Ich frage mich, ob das beabsichtigt war, um die Hauptpersonen hervorzuheben?