Als ich mit diesem Buch gestartet bin, war ich recht schnell frustriert. Ich konnte die männlichen Protagonisten nicht recht auseinanderhalten. Hinzu kam, dass man richtig heftig hineingeschubst wird und das Geschehen und im ersten Moment keinerlei Ideen hat, was da vor sich geht.
Habe dann immer wieder vorne im Buch, den kleinen Klappenband gelesen, auf dem die Protagonisten in kurz Memos beschrieben sind, um überhaupt erst einmal in dem ganzen Fuß zu fassen.
Meine Hartnäckigkeit hat sich komplett ausgezahlt, denn ungefähr ab Seite 100, war ich so weit, dass ich sie unterscheiden konnte und mich dieses Buch komplett angefixt hat. Daher hieß es dann auch, lesen, lesen und nochmals lesen.
Starten wir mit den Protagonisten.
Taylor, sie ist in der Lage zu teleportieren. Auch weiter Strecke zurück zu legen. Was eher selten ist und sie somit zu einem Elite Skill macht. Sie wurde auffällig, als sie auf ihrem Instagram Profil Bilder aus anderen Ländern/ Städten gepostet hat, obwohl sie morgens noch in der Schule gesehen wurde.
June, ist eine Gedankenleserin und ebenfalls ein Elite Skill. Sie hat auf ihrem Blog Geheimnisse von Politikern und Lehrern gepostet. Deswegen muss sie dauerhaft eine Mütze tragen, die andere vor June schützt, damit diese nicht ungehindert in die Gedanken von Fremden eindringen kann.
Eric, ist ein Empathe. Er hat an seiner alten Schule mit Gefühlen gedealt, die recht hoch im Kurs bei seinen Mitschülern standen. Eric ist meistens gut gelaunt und jeder mag ihn. Doch, er birgt ein Geheimnis.
Fionn, ist ein Pyrokinese. Doch seine Fähigkeiten sind eher unausgereift und egal wie lange er übt, das Feuer kann er kaum kontrollieren, noch es gezielt einsetzen. Dies frustriert ihn ungemein. Gut das es June gibt, die ihm immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Dylan, ist ein recht ruhiger und zurückhaltender Typ. Er gehört keiner Gruppe an, hält sich eher im Hintergrund und macht sein eigenes Ding. Welchen Skill er besitzt weiß keiner so genau. Allerdings kann man zum Ende des Buches hin ganz klar ahnen, was es sein könnte. Auch er besitzt einen Elite Skill. In den anderen vieren, findet er Freunde.
Zu diesen Protagonisten gesellen sich noch ein paar weitere. Diese sollte man im Verlauf des Buches kennenlernen. Wie die Eltern von Fionn, oder der Direktor der Misfits Academy und ein paar Lehrer. Hier verrate ich allerdings nichts weiter.
Der Schreibstil ist recht eingängig und wirklich mehr als top lesbar. Allerdings muss man sich erst ein wenig in das Buch hineindenken. Denn es gibt drei Ich-Erzähler Perspektiven, jeweils im Präsens, die sich stetig Abwechseln: Taylor, Eric und Fionn. Hier muss man sich erst einmal zurechtfinden, sich sortieren und wirklich genau aufpassen, wessen Sichtweise man gerade liest, ansonsten kommt man schnell durcheinander.
Daher ist es gut, dass der Stil komplett gut und einfach lesbar ist. Hier wird komplett auf verschachtelte Sätze verzichtet.
Zur Story selber verrate ich ein wenig.
Auch wenn man zu Beginn komplett ins Kalte Wasser hineingeschmissen wird, braucht es dann doch bis sie so richtig in Fahrt kommt. Das mag daran liegen, dass man erst einmal in der komplette Worldbuilding hineingeführt wird um das gesamte Konstrukt der Skill zu verstehen.
Ab dem Zeitpunkt, wo die ersten dunklen Machenschaften aufgedeckt werden und man selber anfängt zu rätseln, wer hinter stecken könnte, ab da wird es spannend und man will dieses Buch einfach weiterlesen. Ab da hat man auch das erste Mal wirklich das Gefühl in die Welt der Superhelden hineingezogen zu werden. Doch nicht komplett übertrieben, sondern recht realistisch zu den erklärten Skills und auch das Geheimnis um Dylan wird gelüftet. Bzw. man bekommt eine grobe Vorahnung.
Aufmerksame Leser, werden einen Hinweis im Buch finden, der schlussendlich auf den Drahtzieher hindeutet. Als ich diesen gelesen habe, dachte ich im ersten Moment, ich hätte etwas falsch im Kopf gehabt, aber dem war nicht so. Auch wenn ich somit wusste, wer hinter allem steckt, war das Ende doch mehr als überraschend und wie sollte es anders sein, es endet mit einem Cliffhanger.
Ja, ich muss weiterlesen. Ich muss wissen wie es weitergeht.
Hier bekommt man als Leser alles, was man sich wünscht. Eine Prise Romantik und Herzschmerz, ein Familiendrama nach dem nächsten, Spannung, Action und ein Ende was vielversprechend für Band 2 ist.
Auch wenn man vielleicht kein Fan von Superhelden ist, kann man aber einer von den Misfits werden.
Meine Bewertung: 4 Sterne
Insgesamt hat mich dieses Buch mehr als gut unterhalten. Es hat Witz, Spannung und Action. Es hat eine Story, die mich komplett abgeholt hat und die ich auch zusammen mit dem Worldbuilding sehr mochte. Alles war absolut stimmig. Dennoch ziehe ich einen Punkt ab, weil ich zu Beginn Schwierigkeiten mit den Protagonisten hatte und mir der Einstieg ins Buch etwas schwergefallen ist. Aber, anderen mag es anders ergehen und meine Schwierigkeiten sind bei ihnen nicht vorhanden.