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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2019

Besinnlicher, aber leider etwas zu kurzer Hörgenuss

Skandinavischer Advent - Der Audiobuch-Adventskalender
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Der Audiobuch- Adventskalender Skandinavischer Advent enthält zehn typisch skandinavische Geschichten und Gedichte rund um Weihnachten. Diese sind aufgeteilt auf 24 Hörausschnitte, für jeden Dezembertag ...

Der Audiobuch- Adventskalender Skandinavischer Advent enthält zehn typisch skandinavische Geschichten und Gedichte rund um Weihnachten. Diese sind aufgeteilt auf 24 Hörausschnitte, für jeden Dezembertag einen. Beate Rysopp und Frank Stieren lesen die Texte auf angenehme Weise, unaufgeregt und schön betont. Das CD-Cover stellt zusätzlich noch einen Adventskalender mit 24 Klappen dar. Dahinter verbergen sich winzige weihnachtliche Bilder, die auch Bezug auf die Texte nehmen.
Die Auswahl der Stücke finde ich gelungen. Hans Christian Andersen ist genauso vertreten wie Selma Lagerlöff und Hendrik Ibsen. Es geht recht traditionell und festlich zu und beim Lauschen stellte sich bei mir gleich ein weihnachtlich wohliges Gefühl ein. Der (deutsche) Hörer bekommt einen guten Eindruck, welche Bedeutung Weihnachten früher in den skandinavischen Ländern hatte und wie das Fest begangen wurde.
Mir sind die Stücke allerdings zu kurz. Nicht nur, dass einige Geschichten nur gekürzt vorgelesen werden und mir das Ende viel zu abrupt kam. Insgesamt sind pro Tag nur wenige Minuten vorgesehen. Für mich als Weihnachts- und Adventsliebhaber definitiv zu wenig, da lohnt es fast nicht, den CD Player einzuschalten.
Insgesamt ein schöner Hörgenuss, der ruhig etwas länger und umfassender hätte ausfallen können.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Nettes kleines Bilderbuch, das aber nicht heraussticht

Mein erstes Papp-Bilderbuch: Rotkäppchen
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Rotkäppchen ist zweifelsohne ein berühmter Märchen-Klassiker, der in keinem Bücherregal fehlen darf. „Mein erstes Papp-Bilderbuch Rotkäppchen“ stellt eine Variante des Märchens für Kinder ab zwei Jahre ...

Rotkäppchen ist zweifelsohne ein berühmter Märchen-Klassiker, der in keinem Bücherregal fehlen darf. „Mein erstes Papp-Bilderbuch Rotkäppchen“ stellt eine Variante des Märchens für Kinder ab zwei Jahre dar. Das Format ist recht klein und handlich, die Seiten sind nicht ganz so dick wie bei Babybüchern, aber trotzdem aus Pappe und damit etwas stabiler. Die hübsch gezeichneten Illustrationen kommen bei den kleinen Lesern gut an. Auch der Text ist altersgemäß in einfachen Sätzen formuliert. Einmal wird der Leser direkt angesprochen, das hat mir und meinen Kindern besonders gut gefallen. Dadurch wird Wichtiges noch einmal wiederholt und besonders betont. Dass der Wolf auf die allseits bekannte Frage: „Großmutter, warum hast du so große Augen ( Ohren, Zähne )?“, nicht mit dem klassischen „Damit ich dich besser sehen (hören, fressen) kann“, antwortet, hat uns ein bisschen irritiert. An dieser Stelle hätten wir gerne mitgesprochen.
Das Ende der Geschichte ist leicht abgewandelt, dadurch weniger grausam und tierfreundlicher. Mein fünfjähriger Sohn hat mehrmals betont, dass ihm das Ende so besser gefällt als im Original. Mein Mann hingegen hat die neue Version kritisiert.
Alles in allem ein nettes kleines Bilderbuch, das auch schon kleineren Kinder erste Erfahrungen mit einem klassischen Märchen ermöglicht

Veröffentlicht am 28.05.2024

Nettes Hängemattenbuch in schlichter, platter Sprache

25 letzte Sommer
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„Na, auch aus dem Bett gefallen?“, fragte er mit feuchtem Gesicht. „Nein, eher aus dem Leben“, tropfte es aus mir heraus.“

Der in der Hektik des Alltags gefangene Ich-Erzähler lernt am See Kartoffelbauer ...

„Na, auch aus dem Bett gefallen?“, fragte er mit feuchtem Gesicht. „Nein, eher aus dem Leben“, tropfte es aus mir heraus.“

Der in der Hektik des Alltags gefangene Ich-Erzähler lernt am See Kartoffelbauer Karl kennen, der ihn auf seinen Hof einlädt. Die beiden völlig unterschiedlichen Männer kommen ins Gespräch, stellen sich existenzielle Fragen, die sie einander ehrlich beantworten, lernen sich besser kennen und werden binnen eines Wochenendes zu Freunden.

Die Geschichte ist in gut verständlicher, flüssiger, aber für meinen Geschmack auch etwas zu profaner, einfältiger Sprache verfasst. So wirkten manche Vergleiche auf mich eher plump und unbeholfen als wie vermutlich beabsichtigt poetisch und bildhaft. Alles wird hier direkt an- und ausgesprochen, zwischen den Zeilen bleibt kaum Raum für eigene Gedanken und Interpretation.

Während der Ich-Erzähler wie getrieben und ohne klare Orientierung durchs Leben hetzt, ist Karl bereits angekommen und mit sich und seinem Leben absolut im Reinen. Trotz aller Gegensätzlichkeiten, finden die beiden Hauptfiguren eine gemeinsame Basis. Sie verstehen und respektieren sich, führen ehrliche Dialoge miteinander. Leider empfand ich beide Charaktere doch als recht holzschnittartig und klischeehaft. Vor allem Karl wirkt zu gut und weise, um wahr zu sein, hat keine Tiefen, Ecken und Kanten. Er präsentiert sich wie ein menschlicher Glückskeks, der stets einen passenden Kalenderspruch auf Lager hat.

Grundsätzlich ist es eine sehr schöne und tröstliche Vorstellung, dass -wenn man einmal abseits der Gewohnheiten unterwegs ist und Nähe zulässt- es durchaus möglich ist, innerhalb eines Wochenendes einen neuen, guten Freund zu gewinnen. Jemanden, der einem zuhört, der einem neue Blickwinkel und Perspektiven aufzeigt, der einen zum Nachdenken bringt, mit dem man offen alles besprechen kann.
Leider passiert in „25 letzte Sommer“ dann aber nichts weiter. Und Karls Lebensweisheiten, sein Plädoyer für Achtsamkeit und Konzentration auf Dinge, die einem wirklich wichtig sind, wirkt auf mich etwas banal, zu gewollt und aufgesetzt. Seine durchaus berechtigte und wichtige Botschaft wollte mich partout nicht erreichen. Ich habe das Buch rasch durchgelesen, bereue es auch nicht, habe aber keine neuen Erkenntnis daraus ziehen können. Für mich daher ein ohne sprachliche Raffinesse erzähltes, nettes Hängemattenbuch für einen faulen Nachmittag, der vorbei geht, ohne dass etwas bleibt.

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Nichts für schwache Nerven - widerwärtige, menschliche Abgründe in einem grausamen Fall

Der Follower (Tom-Bachmann-Serie 3)
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Tom Bachmann ist der „Seelenleser“ beim BKA, er analysiert die Seelen von Mördern und Gewalttätern. Als eine alte Bekannte Tom anruft und ihn bittet nach ihrer verschwundenen Freundin zu suchen, macht ...

Tom Bachmann ist der „Seelenleser“ beim BKA, er analysiert die Seelen von Mördern und Gewalttätern. Als eine alte Bekannte Tom anruft und ihn bittet nach ihrer verschwundenen Freundin zu suchen, macht ihn das stutzig. Die Gesuchte postet nämlich immer noch Fotos auf Instagram. Doch bald schon wird klar, dass sie auf den Bildern bereits tot ist. Bei der Recherche zeigt sich, dass das nicht der erste Fall dieser Art ist. Bereits vorher wurden Bilder von toten Influencerinnen hochgeladen. Ein Serienmörder scheint dahinter zu stecken. Tom und sein Team ermitteln.

Chris Meyer schreibt in einfachen, klaren und direkten Sätzen. Es bereitete mir beim Lesen keine Mühe, in die Geschichte hineinzufinden. Viele Perspektivwechsel gestalten die Geschichte spannend und lebendig,

Tom Bachmann ist nicht nur eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Als Profiler hat es schon mit vielen furchtbaren Verbrechen zu tun. Doch nicht nur in seiner beruflichen Karriere auch in seiner Kindheit mit einem psychopathischen Vater musste er Schreckliches erleben. Er lebt zurückgezogen, hat wenig private Kontakte und schafft es selten, abzuschalten, geschweige denn seine Erfahrungen zu verarbeiten. Durch den Fall muss er sich aktiv mit der Vergangenheit und seinem Vater auseinandersetzen.

Auch wenn der Fall durchaus packend war, wurde ich mit „Der Follower“ einfach nicht warm. Eigentlich bin ich bei Krimis nicht zart besaitet. Die brutale Gewalt, die hier so nüchtern beschrieben wurde, die menschlichen Abgründe, die Grausamkeit und vor allem die Abgebrühtheit gegenüber Kindern empfand ich aber gerade anfangs als ziemlich widerwärtig. Ich war mehrmals versucht, das Buch einfach wegzulegen. Ich habe dann bis zum Ende durchgehalten, kann das Buch aber trotz der grundsätzlich interessanten Personenkonstellation nicht weiterempfehlen. Für mich zu sehr Gewaltporno mit Effekthascherei und zu wenig psychologisch raffinierte Spannung. Leider nicht mein Buch.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Geballtes Elfenwissen und eine recht kurze, unbefriedigende Fortsetzung der Geschichte

Keeper of the Lost Cities – Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)
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„Entschlüsselt“ ist Band 8,5 der „Keeper of the lost cities“ - Reihe und etwas anders als die bisherigen Bücher. Der Großteil des Bandes ist nämlich eher eine Art Handbuch. Hier wird alles aufgeführt ...


„Entschlüsselt“ ist Band 8,5 der „Keeper of the lost cities“ - Reihe und etwas anders als die bisherigen Bücher. Der Großteil des Bandes ist nämlich eher eine Art Handbuch. Hier wird alles aufgeführt und erklärt, was es über die Welt der Elfen zu wissen gilt: Signaturakten, die alle wichtigen Figuren ausführlich vorstellen, die verschiedenen Schauplätze wie Sophies Zuhause Havenfield oder die Stadt Mysterium, Informationen über die Lebensweise der Elfen, alle Elfenfähig- und Fertigkeiten, der Lehrplan, das Lehrpersonal, Feste und Veranstaltungen der Foxfireakademie, Exilium, geschützte Kreaturen, Alicorns, Essen und Trinken, Pflanzen, Mode, Hobbys, Sport und Spiel technische Geräte, Alchemie, Elixiere und Heilmittel, primäre Quellen, nicht kartierte Sterne, die Rebellengruppen Black Swan und Neverseen mit ihren prominenten Mitgliedern, die intelligenten Spezies Kobolde, Oger, Gnome, Trolle und Zwerge und Vertreter der Arten. Außerdem sind den Menschen und Sophies menschlicher Familie Abschnitte gewidmet. Anschließend gibt es noch zwei Tests zum Mitmachen „Welche geschützte Kreatur passt zu dir?“ und „Wieviele Leibwachen bräuchtest du in den verlorenen Städten?“, sowie ein Quiz über die ersten Sätze der Charaktere. Als Zusatz sind noch ein Ausmalbilder von Iggy, Sophies Haustier und Rezepte zum Nachmachen angehängt. Keefes ausgewählte Erinnerungen beenden den ersten Teil.
Danach folgt die eigentliche Geschichte: Lady Gisela hat im letzten Band Keefe für ein extremes Experiment missbraucht. Keefe erfährt nun, welche Veränderungen bei ihm ausgelöst wurden.

Die Texte sind verständlich und klar formuliert. Ganz untypisch geht es auf der knapp 260-seitigen Geschichte nicht nur um Sophies Perspektive, diesmal wird den Leserinnen und Leser auch Keefes Sichtweise der Dinge nahegebracht. Schließlich stehen er und seine neuen Fähigkeiten im Mittelpunkt der Handlung. Das Buch richtet sich an Kinder und Erwachsene ab 12 Jahren.

Von Keefe und Sophie abgesehen erfährt man diesmal von den verschiedenen Charaktere wenig Neues, kommen sie doch kaum zum Zug. Dafür ist aber im ersten Teil geballtes Wissen über die Figuren versammelt. Dabei wird einmal mehr deutlich, wie bunt die Figurenkonstellation wirklich ist. Schon die Elfen sind sehr verschieden, haben alle vielfältige Talente, Sophie besonders viele. Die Leibwächter der Hauptfiguren aber sind so unterschiedlich wie sie nur sein können, Ogerprinzessin Ro ist beispielsweise erfrischend direkt und etwas flapsig, Kobold Sandor nimmt seinen Job viel ernster und zeigt wenig Sinn für Humor.

Dass die komplexe Elfenwelt mit all ihren Facetten genauer erklärt wird, war für mich schon länger überfällig. Nicht alle Aspekte sind schließlich für Nicht-Elfen so einfach zu verstehen. Ich hätte mir allerdings eher in jedem Band ein immer wieder erweitertes Personenverzeichnis und ein übersichtliches Glossar mit Erklärungen der wichtigsten Begriffe gewünscht. So ausführlich und erschöpfend wie in „Entschlüsselt“ hätte ich die Zusammenfassung nicht gebraucht. Es war stellenweise wirklich interessant zu lesen, die Welt der Elfen ist schließlich beeindruckend durchdacht, Shannon Messenger hat eine ganz außergewöhnliche, phantastische, faszinierende Welt geschaffen. Gekauft hätte ich mir dieses Buch allerdings ohne die darin enthaltene Fortsetzung der Geschichte trotzdem nicht. Die eigentliche Geschichte ist gewohnt spannend. Auch der packende Cliffhanger hat es wieder in sich. Ich persönlich hätte es allerdings bevorzugt, wenn der erste und der zweite Teil des Buches getrennt voneinander veröffentlicht worden wären. Dabei hätte die eigentliche Geschichte für mich durchaus etwas länger sein dürfen.

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