An sich eine schöne Geschichte, die mich jedoch nicht wirklich überzeugen konnte
Lauter als das MeeresrauschenEmmi ist immer noch nicht über den Unfall hinweg, der ihr mental seit fast zwei Jahren bis heute noch sehr nahe geht. Die diesjährigen Sommerferien verbringt sie auf Neuseeland, bei einer befreundeten ...
Emmi ist immer noch nicht über den Unfall hinweg, der ihr mental seit fast zwei Jahren bis heute noch sehr nahe geht. Die diesjährigen Sommerferien verbringt sie auf Neuseeland, bei einer befreundeten Familie. Diese besitzt ein Whalewatchingunternehmen, bei welchem Emmi aushelfen wird. Der Sohn der Inhaber, Valentin, fällt Emmi direkt am Anfang auf und die beiden verstehen sich super, jedoch verhält sich dieser unbegründet zwischendurch auch sehr distanziert gegenüber Emmi.
Die Charaktere:
Emmi an sich, hätte eine richtig tolle Protagonistin sein können, jedoch redete sie sich für meinen Geschmack viel zu sehr runter und wie sehr sie sich auf ihre Krankheit fixierte und sich fast schon auf diese reduzierte, fand ich sehr anstrengend zu lesen. Emmis Entwicklung bis zum Ende war eigentlich ganz gut, konnte ihr generelles Verhalten und auch ihre teilweise etwas kindliche Art nicht relativieren.
Valentin fand ich an vielen Stellen des Buches echt sympathisch, wobei dies manchmal von seiner viel zu zufälligen Ablehnung gegen Emmi etwas gedämpft wurde. Die partielle Ablehnung wurde gegen Ende zwar verständlich, wirkte auf mich jedoch trotzdem etwas zu wankelmütig.
Die Nebencharaktere haben die Geschichte auf jeden Fall besser gemacht und vor allem Emmis Schwester mochte ich sehr.
Die Umsetzung:
Ich finde die Gestaltung des Buches gelungen und fand den Klappentext des Buches auch echt interessant. Das Buch beinhaltet das Thema mentale Gesundheit, welches kein leichtes Thema ist und ich möchte mit meiner Rezension auch niemanden angreifen, sondern nur auf die fiktive Handlung dieser Geschichte eingehen.
Der Schreibstil an sich war für mich leider ziemlich anstrengend zu lesen und ich hatte mehrmals das Problem, dass ich ganze Passagen wiederholen musste, weil ich nicht ganz verstanden habe was passierte, dass das Buch jedoch aus Emmis Sicht geschrieben ist, fand ich gut.
Mit dem Anfang des Buches hatte ich so mein Problem, da ich irgendwie das Gefühl hatte, dass man als Leser bis kurz vor dem Ende des Buches kaum Informationen über Emmi bekommen hatte. Ich wusste, dass Emmi Meeresbiologie studiert, Pottwale liebt und einen Unfall hatte. Einzelheiten habe ich entweder nicht mitbekommen oder sie waren nicht da. Die Struktur des Buches fand ich bis auf das Ende (das mochte ich sehr) teilweise enttäuschenderweise außerordentlich zusammenhangslos und unrealistisch, was dafür sorgte, dass ich mich vereinzelt in Kombination mit den etwas anstrengenden Charakteren zum Lesen motivieren musste. Dafür war das Neuseeland-Setting sehr schön und ich fand es super, dass das Buch gegen Ende eine klare Message vertreten hatte.
Mein Fazit:
Das Buch hatte ziemlich viel Potenzial, jedoch war es irgendwie einfach nichts für mich. Ich hätte mir ein bisschen mehr Struktur und besser ausgearbeitete Protagonisten gewünscht und kam zudem einfach nicht mit dem Schreibstil zurecht. Das Setting war jedoch sehr toll und die Grundmessage des Buches gefiel mir ebenfalls, weshalb das Buch von mir 2,5 von 5 Sterne bekommt.