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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2024

Vergnügliche Fortsetzung

Morden ohne Sorgen - Der tote Gärtner im Marmorsaal
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Frederik Loebell und Wilhelm sind zurück! Zwischen Haferschleim und FKK Campern müssen sie ihren zweiten Fall lösen. Dieses Mal geht es um einen Gärtner auf dessen Leiche sie auf einer Nachtwanderung durch ...

Frederik Loebell und Wilhelm sind zurück! Zwischen Haferschleim und FKK Campern müssen sie ihren zweiten Fall lösen. Dieses Mal geht es um einen Gärtner auf dessen Leiche sie auf einer Nachtwanderung durch das Neue Palais stoßen...
Auch der zweite Teil von „Morden ohne Sorgen“ konnte mich wieder restlos begeistern. Ich mag einfach Frederik Loebell und seine Chaostruppe. Die Figurenbeschreibungen gelingen dem Autor auch in diesem Buch wieder ganz großartig. Bis in die kleinsten Nebenrollen ist jede Person liebevoll und lebendig beschrieben was sehr zur Lebendigkeit der Geschichte beiträgt.
Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut und dank der kleinen verstreuten Hinweise setzt sich alles zu einem logischen Bild zusammen. Wer den Gärtner letztendlich auf dem Gewissen hat – nun, das müsst ihr schon selbst beim Lesen herausfinden. Ich kam auch erst ziemlich zum Schluss drauf, aber das Rätseln hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Auch diesem Band merkt man die Ortskenntnis und -liebe des Autors an. Dank der bildhaften Sprache konnte ich mir die Szenerie ganz genau vorstellen: Das Haus von Loebells Mutter, das neue Palais, den Campingplatz – das alles entstand beim Lesen vor meinem inneren Auge und trug viel zum Lesevergnügen bei.
Der witzige und flüssige Schreibstil von Andreas K. Buchholz tut ein übriges um mich als Leser nur so durch die Seiten fliegen zu lassen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und verfolgte gespannt die turbulente Handlung. Ganz große Leseempfehlung.
Abschließend sei angemerkt das man, um in den vollen Lesegenuss zu kommen, auf jeden Fall zuerst Band 1 der Reihe lesen sollte. Wer gerne Cozy Crime mit viel Lokalkolorit und tollen Figuren liest ist mit diesen Büchern bestens bedient.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Wunderschön gezeichnete Graphic Novel die die Essenz der Geschichte gut wiedergibt

Stolz und Vorurteil
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Um es gleich zu sagen: Ich bin restlos begeistert von dieser wunderschönen Graphic Novel.
Hier haben Verlag, Autorin und Zeichnerin alles richtig gemacht und ein zauberhaftes Gesamtkunstwerk geschaffen. ...

Um es gleich zu sagen: Ich bin restlos begeistert von dieser wunderschönen Graphic Novel.
Hier haben Verlag, Autorin und Zeichnerin alles richtig gemacht und ein zauberhaftes Gesamtkunstwerk geschaffen.
Die Geschichte als solche dürfte den Meisten bekannt sein: Die Familie Bennet (Eltern und 5 Töchter) lebt im England der Regency Zeit. Da damals nur männliche Nachkommen erbberechtigt waren ist es das Hauptanliegen der Mutter ihre Töchter möglichst gut zu verheiraten. Als der wohlhabende Mr. Bingley ein Anwesen in der Nachbarschaft mietet und zusammen mit seinem Freund Mr. Darcy (noch wohlhabender) in der Gegend erscheint versucht Mrs. Bennet alles um ihrer älteste Tochter eine gute Partie zu ermöglichen... Es folgen Verwirrungen, Missverständnisse und Intrigen – und ein wunderschönes Happy End. Soweit zu dem Roman von Jane Austen.
Die Graphic Novel fängt die Stimmung der Vorlage perfekt ein.
Das Buch ist aufgeteilt in vier Kapitel (Frühling, Sommer, Herbst, Happy End) Vorangestellt ist jedem Kapitel eine Doppelseite. Auf der linken Seite ist ein Zitat aus dem Roman von Jane Austen, auf der rechten Seite ein zur Jahreszeit passender Blumenstrauß. Dem Grundton dieser beiden Seiten ist die Farbgestaltung des Kapitels angepasst. Eine wunderschöne Idee wie ich finde. Zum Schluss folgen noch 5 Seiten mit nicht colorierten Zeichnungen aus dem Skizzenblock der Künstlerin. Das Buch ist als Einstieg in die Welt und das Werk von Jane Austen bestens geeignet und macht definitiv Lust auf mehr. Sei es in Romanform oder in Form einer weiteren Graphic Novel aus der Feder der beiden Künstlerinnen.
Natürlich kann eine Graphic Novel nicht den ganzen Roman detailliert und in aller Ausführlichkeit wiedergeben. Doch die pointierten Dialoge bringen das Geschehen genau auf den Punkt und man hat nicht das Gefühl etwas zu vermissen. Und das perfekte Zusammenspiel von Text und Zeichnungen tut ein übriges um das Buch zu einem wirklichen Lesevergnügen zu machen.
Ganz große Empfehlung, nicht nur für Jane Austen Fans.

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Veröffentlicht am 29.05.2024

Toller Einstieg in die Welt von Ahrcárra

Band aus Licht
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Wir begleiten 5 Bewohner von Ahrcárra die alle unterschiedlichen Rassen angehören ein kleines Stück ihres Weges. Auf den wenigen Seiten schafft es die Autorin uns die einzelnen Figuren wunderbar nah zu ...

Wir begleiten 5 Bewohner von Ahrcárra die alle unterschiedlichen Rassen angehören ein kleines Stück ihres Weges. Auf den wenigen Seiten schafft es die Autorin uns die einzelnen Figuren wunderbar nah zu bringen und uns Einblicke in ihren Charakter zu geben.
Lose eingebunden sind die Geschichten in einer Rahmenhandlung in der es um Nejhalania, die dem Himmelsvolk angehört, ihre Großmutter und ein wertvolles Schmuckstück geht. In diesem Handlungsstrang lernen wir das Himmelsvolk etwas besser kennen und sehen das nicht alles Gold ist was glänzt und das das wunderbare Leben in Lichtburg gar nicht so idyllisch ist wie es scheint.
Hier hat mir besonders die kreative Namensgebung von Martina Volnhals gefallen über die ich immer wieder kichern musste.
Die anderen Erzählstränge drehen sich um Squan, einen Erdmann (und vielleicht noch ein bisschen mehr als das) und Taschendieb aus dem Schattenviertel Quasaria, um Derk der ebenfalls ein Erdmensch ist, in Bilguhr, im Süden von Lichtburg lebt und dort Waren verkauft die nicht ganz das sind was sie zu sein scheinen, um Ethara die zur Erdmagierin ausgebildet werden soll allerdings ein klitzekleines Problem hat von dem sie niemandem außer ihrer besten Freundin erzählen kann und die in Robada inmitten des großen Waldes zuhause ist und schließlich um die Feuerzwergin Khanay, die gerne in ihrer Heimat, der Aschewüste, ganz im Süden von Ahrcárra, mit ihrem Pony unterwegs ist und außerdem Bücher liebt.
Die bildhafte Sprache hat bewirkt das ich sofort in den Geschichten drin war und zusammen mit den Hauptpersonen diese durchleben konnte. Am meisten habe ich das bei Khanays Erzählung gemerkt. Die Feuerzwergin mit ihrer schüchternen Art habe ich sehr ins Herz geschlossen und ihre Geschichte war es auch, die mich am meisten berührt hat – und mir ein dickes Grinsen ins Gesicht gezaubert hat. Ich bin gespannt, wie es mit ihr weitergeht.
Neben den Hauptfiguren waren auch die Nebenfiguren super ausgearbeitet und verkamen an keiner Stelle zu bloßen Statisten. So machen Geschichten, so macht Lesen richtig Spaß.
Der flüssige und humorvolle Schreibstil tat ein übriges dazu dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Große Leseempfehlung und ich freue mich schon auf die nächsten Bände, wenn es dann so richtig losgeht mit der Geschichte der Fünf.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Temporeicher Krimi mit sympathischem Figurenensemble und viel Lokalkolorit

Morden ohne Sorgen - Die schöne Tote von Sanssouci
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Schon im Prolog wird man direkt in die Handlung hineingeworfen. Buch aufschlagen und zack – ist man mittendrin. Und macht auch schon die Bekanntschaft einer der wichtigsten Nebenfiguren – Kommissarin Edda ...

Schon im Prolog wird man direkt in die Handlung hineingeworfen. Buch aufschlagen und zack – ist man mittendrin. Und macht auch schon die Bekanntschaft einer der wichtigsten Nebenfiguren – Kommissarin Edda Kleist, die , nun ja, etwas speziell ist.
Nach der kurzen Szene findet man sich dann in einem überheizten ICE wieder und schwitzt zusammen mit dem ehemaligen Münchner Starreporter Frederik Loebell der den Wagen leider nicht verlassen kann weil er noch auf der Suche nach seinem Zwergdackel ist und deshalb mit dem Zugbegleiter, und den Personenbeförderungsbedingungen der deutschen Bahn, Bekanntschaft macht.
In Potsdam angekommen, wo Loebell nach einem beruflichen Fiasko als kleiner Lokalreporter noch einmal ganz neu anfangen muss, wird er von dem Redaktionspraktikanten Tuan abgeholt und obwohl er eigentlich nur in sein Hotel will gleich auf eine Veranstaltung mitgeschleppt. Auf dem Weg dorthin belauschen die Beiden ein Gespräch des Stargeigers Carlo, der sich überraschenderweise als der Erzfeind des in Potsdam aufgewachsenen Loebell herausstellt, und dessen angeblicher Verlobten. Als dann auch noch Radioreporterin Lisi mit ihrem wohlbekannten Flachmann auftaucht und Loebells Chef ihn zum direkten Dienstbeginn auffordert ist es mit seiner Ruhe endgültig vorbei.
Klingt spannend? Ist es auch! Ich hatte bei der tempo- und actionreichen Handlung sehr viel Spaß. Der Autor stellt sein Figurenensemble grandios auf. Jeder von ihnen hat Ecken und Kanten und zusammen sind sie einfach fantastisch (selbst die grantelige Kommissarin).
Außerdem kann der Krimi mit viel Lokalkolorit punkten. Während man mit Loebell durch Potsdam radelt, im Morgengrauen wandert oder läuft bekommt man einen sehr bildhaften Eindruck der Stadt. Das hat dazu beigetragen der Geschichte mehr Tiefe zu gegen. Man ist mittendrin statt nur zu beobachten. Das hat mir sehr gut gefallen.
Der Fall selbst ist gut durchdacht, der Autor legt einiges an falschen Spuren durch die der Leser abgelenkt wird. Am Ende bin ich aber doch noch auf die richtige Lösung gekommen :) Beim spannenden Showdown zittert man richtig mit ob es gelingen wird den Mörder zu stellen bevor schlimmeres passiert.
Der Schreibstil ist temporeich, humorvoll, hintergründig und spannend. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und freue mich schon auf weitere Bücher mit dem sympathischen Frederik Loebell und seinem Zwergdackel. Ganz klare Leseempfehlung von mir.
Und wer gerne Hörbücher hört, dem sei das, von Matthias Kiel grandios eingesprochene, Hörbuch wärmstens ans Herz gelegt.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Zauberhaft, berührend und ausdrucksstark

Der Rand der Welt: Im magischen Kreis
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Wie schon im ersten Band schaffte Linda Beller es mit ihrer bildhaften Sprache mich mit wenigen Sätzen wieder vollends in ihre Welt zu ziehen. Der zweite Band schließt nahtlos an Band eins an und wir begeben ...

Wie schon im ersten Band schaffte Linda Beller es mit ihrer bildhaften Sprache mich mit wenigen Sätzen wieder vollends in ihre Welt zu ziehen. Der zweite Band schließt nahtlos an Band eins an und wir begeben uns mit Melindis und ihren Freunden in das Heimatdorf von Uson das nun, nachdem die Bewohner an der mysteriösen Krankheit gestorben oder weggezogen sind, verlassen ist. Dort verstecken sie den Großteil des Zauberkrauts Tarduss und machen sich dann auf den Weg zu den Wyk um Tios Familie zu befreien. Diese wird dort gefangen gehalten um den Wyk, die des Lesens unkundig sind, Bücher vorzulesen. Außerdem wollen sie Enna, die Melindis Freundin ist und schwer verletzt wurde mit dem Tarduss heilen. Ob ihnen das gelingt – das solltet ihr auf jeden Fall selber lesen...
Actionreich geht es von Anfang an im zweiten Teil zu. Am Anfang werden die Entscheidungen für Melindis getroffen und sie folgt den Plänen – oftmals gegen ihre Ahnungen und ihre Gefühle. Im Laufe der Geschichte ändert sie das aber und sie lernt mehr auf sich selbst zu hören. In dieser Beziehung macht sie eine enorme Entwicklung durch. Schön fand ich es auch, das Melindis ihrer richtigen Familie nicht sofort in die Arme sinkt und alles dann Friede, Freude, Eierkuchen ist. So wie Linda Beller es geschrieben hat, das sie am Anfang noch Probleme hat und erst langsam ihren Platz in der Familie findet, wirkt es wesentlich realistischer. Die großen Themen des Buches sind Toleranz, Aufgeben von Vorurteilen, Freundschaft und Familie. Das wird in diesem Buch ohne mahnenden Zeigefinger ganz persönlich und unaufgeregt thematisiert. Die bildhafte Sprache und die liebevoll gezeichneten Figuren tun ein übriges um das Buch zu einem echten Lesevergnügen zu machen. Man lebt und leidet mit Melindis, freut sich, wenn ihr in einer scheinbar aussichtslosen Situation doch noch ein Ausweg einfällt, entwickelt eine echte Abneigung gegen ihre Gegenspieler und, als sie sich schließlich einmal wirklich nicht mehr selbst helfen kann und schon aufgeben will und plötzlich von völlig unerwarteter Seite Hilfe kommt, musste ich als Leser sogar ein paar Tränen vergießen, so schön war das. Und ganz nebenbei erlebt Melindis auch noch die erste Liebe – und das ist wirklich süß und vollkommen unkitschig beschrieben. Auch das ihr Fittich Krötel (die Unke) wieder auftaucht hat mich sehr gefreut. Ich hatte ihre ruhige, etwas sarkastische Art sehr vermisst. Zudem erfährt man mehr über die Geschichte der Welt und die Teilung in die drei verschiedenen Reiche was der Story nochmals eine gewisse Tiefe gibt.
Spannend, temporeich und doch detailverliebt geschrieben ist das Buch ein echter Pagetuner und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung .

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