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Veröffentlicht am 25.07.2024

Passender Buchtitel!

Die Verlierer
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Kriminalhauptkommissarin Rita Voss vom KK11 in Hürth weiss nicht, ob sie dem Mann, der in ihrem Büro steht, trauen soll. Im Urlaub auf dem Campingplatz Ammermühle ist Fred Keller seine Frau abhandengekommen. ...

Kriminalhauptkommissarin Rita Voss vom KK11 in Hürth weiss nicht, ob sie dem Mann, der in ihrem Büro steht, trauen soll. Im Urlaub auf dem Campingplatz Ammermühle ist Fred Keller seine Frau abhandengekommen. Kirsten ist kurz nach der Ankunft auf dem Campingplatz joggen gegangen und nicht zurückgekehrt. Dies sei nicht das erste Mal, dass Kirsten einige Tage spurlos verschwunden ist, wie der Mann beteuert. Nun fehlt sie jedoch schon elf Tage und er macht sich Sorgen. Gleichzeitig mit Kirsten ist auch der 13-jährige Til, der Stiefsohn von Keller, verschwunden. Rita Voss verdächtigt Fred Keller, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Denn Kirsten war vermögend und Stiefsohn Til ihm ein Dorn im Auge. Bei ihren Recherchen stösst Rita Voss auf einen weiteren, ähnlich gelagerten Fall. Eine junge Mutter, die Monate zuvor auf ähnliche Weise verschwand.


Petra Hammersfahr hat mit "die Verlierer" eine fast durchwegs spannende und fesselnde Kriminalgeschichte geschrieben. Obwohl der Täter, der in eigenen Kapiteln eine eigene und beträchtliche Präsenz bekommt, relativ schnell feststeht, nimmt das keineswegs Spannung weg. Denn man kennt zwar die Identität, auch die Motive sind vorläufig bekannt, weiss aber nicht, was genau er mit den Entführten vorhat und ob diese noch am Leben sind. Allerdings gibt es ganz zum Schluss betreffend Identität des Täters noch eine kleine Ueberraschung, die ich sehr gelungen fand.

In den Kapiteln des Täters begleitet man ihn lesend von seiner Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Als Scheidungskind stand er immerzu zwischen verschiedenen Fronten. Seine Figur ist sehr dicht und eindringlich charakterisiert und ich konnte nicht anders als mit dem verletzten Menschen mitzufühlen. Sein Motiv für die Taten hätte meiner Meinung nach sorgfältiger ausgearbeitet werden dürfen. Denn im vorliegenden Fall ist es so, als ob eine Scheidung der Eltern und eine lieblose Mutter genügt, aus ihm einen Täter zu machen. Gegen Schluss wird das Motiv zudem verwaschen und wirr.

In weiteren Kapiteln kommt die Ermittlerin Rita Voss zu Wort. Hier gibt es einige Wiederholungen, ihr Privatleben betreffend, die gestrafft hätten, werden dürfen.

In einem weiteren Erzählstrang steht die junge Mutter Daniela, die verschwindet und ihr Leben im Mittelpunkt. Diese Kapitel haben mich gefesselt, denn Daniela ist eine Figur, die ziemlich ambivalent gezeichnet ist.

Der Schreibstil von Petra Hammersfahr liest sich im Grossen und Ganzen gut. Ab und zu holpert es ein wenig in den Dialogen und ein paar Passagen und Wiederholungen hätten gestrafft werden dürfen. Dies hat jedoch meinem Lesevergnügen nur minimal geschadet.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Schwaches Ende!

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Die Jägerin Sophie Bauer findet im Königswald bei Berlin eine seltsam zugerichtete Leiche. Die Tote ist als Hirsch verkleidet zurückgelassen worden. Sehr schnell wird sie identifiziert. Charlotte Tempel ...

Die Jägerin Sophie Bauer findet im Königswald bei Berlin eine seltsam zugerichtete Leiche. Die Tote ist als Hirsch verkleidet zurückgelassen worden. Sehr schnell wird sie identifiziert. Charlotte Tempel war in Berlin sehr bekannt, denn sie hatte kurz zuvor einen bedeutungsvollen Preis verliehen bekommen. Die Ermittler Art Mayer und Nele Tschaikowski vom BKA Berlin stellen fest, dass die Tochter der Toten verschwunden ist. Leo Tempel, die mit ihrer Mutter Charlotte viele Kämpfe ausgefochten hat, gerät in den Verdacht, etwas mit dem Mord zu tun zu haben. Eine aufgefundene Kassette aus der Vergangenheit zementiert diesen Verdacht. Doch dann wird ein zweites Opfer, ähnlich hergerichtet wie Charlotte, aufgefunden.



Nach " Der Morgen" ist "Die Dämmerung" also nun der zweite Streich mit den sympathischen Ermittlern Art Meyer und Nele Tschaikowski. Letztere hat sich gemausert, ist jetzt nicht mehr Polizeianwärterin. Noch traumatisiert vom letzten Fall hat sie es mit neuen, privaten Herausforderungen zu tun. Diese wurden zurückhaltend in die Geschichte eingewoben. Art Meyers Diabetes empfand ich inzwischen auch als authentischer als im ersten Band. Art hat es mit einem sehr persönlichen Fall zu tun und wichtige persönliche und private Gegebenheiten ziehen sich nun auch hier in Band zwei weiter. Ich erachte es, als unabdingbar den ersten Band gelesen zu haben.

Wieder ist die Geschichte sehr komplex, mit zahlreichen Figuren und zwei verschiedenen Zeit- und Erzählebenen. Wiederum hat Marc Raabe das Ganze so strukturiert, dass ich beim Lesen immer den Fokus auf die Hauptgeschichten behalten habe. Und zwar einerseits die Morde in Berlin an den beiden Frauen in der Gegenwart. Andererseits die Geschichte in der Vergangenheit, die zwanzig Jahre zurückliegt, mit zwei jungen Leuten im Mittelpunkt. Erstere spult sich chronologisch ab, letztere wurde als persönliche Erzählung einer Mutter an ihr Kind, die eine Figur auf einer Kassette hört, gestaltet.

Marc Raabe hätte für meinen Geschmack die Handlung in der Gegenwart straffen können. Zeitweise hatte ich das Gefühl diese tritt auf der Stelle und es wiederholt sich einiges. Dieser Eindruck blieb auf diesen Strang beschränkt. Richtig fesselnd empfand ich die Erzählung ab Kassette. Mit Bo & Bell, wie sie genannt werden, konnte ich so richtig mitfiebern. Die Spitznamen haben natürlich verborgen, welche Figuren aus der Gegenwart sich dahinter verbergen. Etwas, was die Spannung noch erhöht hat. Der Inhalt dieser Kassette ist Thriller pur und für mich das Highlight des Buches.

Nicht zufrieden bin ich mit dem Ende, der Auflösung. Ich musste tatsächlich die letzten Kapitel zweimal lesen und trotzdem bleiben da viele Fragen offen. Sehr plump, ja geradezu aus dem Aermel geschüttelt, wird da die Auflösung.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Na ja...

Das letzte Ritual
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Die Universität in Reykjavik ist einer der grössten Bildungsstätten in Island. Viele Studenten und eine grosse Anzahl an Dozenten und Mitarbeitern machen es schwierig den Tod eines Studenten zu untersuchen.

Die ...

Die Universität in Reykjavik ist einer der grössten Bildungsstätten in Island. Viele Studenten und eine grosse Anzahl an Dozenten und Mitarbeitern machen es schwierig den Tod eines Studenten zu untersuchen.

Die Leiche von Harald Guntlieb wird vom Fakultätsleiter in einem Druckerkabuff entdeckt. Schnell wird der Täter überführt und verhaftet.

Die Familie des Ermordeten ist skeptisch, dass der wahre Täter einsitzt und sie engagieren Rechtsanwältin Dora Gudmundsdottir, um den Fall neu aufzurollen.




"Das letzte Ritual" ist der Auftakt in die Reihe rund um die taffe Rechtsanwältin Dora Gudmunsdottir. Dora hat mich überzeugt, sie ermittelt wie eine gestandene Polizeibeamtin und hat auch etliche Hilfsmittel wie herkömmliche Ermittler zur Hand. Ich fand es etwas seltsam, dass die Autorin ihre Protagonistin mit dem Beruf Rechtsanwältin bedacht hat. Denn dieser spielt, ausser in Gestalt ihrer überaus nervigen Anwaltssekretärin, keine Rolle. Es gibt also keine Szenen bei Gericht oder in Verhandlungen.

Dora ist ausserdem alleinerziehende Mutter eines 16-jährigen Sohnes und einer 6-jährigen Tochter und dabei konstant gefordert. Sohn Gylfi scheint Probleme zu haben und ist, laut Dora, auffallend komisch und verstockt. Doch statt sich mit ihm hinzusetzen und zu sprechen, benimmt sich Dora bemüht fröhlich und geht darüber hinweg. Wenn sie denn mal Zeit hat und nicht per Telefon ihren Kindern Anweisungen erteilt. Die privaten Belange der Rechtsanwältin empfand ich als erfrischend unterhaltsam.

Weniger gut gefallen hat mir der Fall, in dem Dora ermittelt. Der ist, gelinde gesagt, mehrheitlich langweilig. Der Ermordete bewegte sich vor seinem Ableben in der Welt des Okkultismus. Hexenverfolgung, eingeritzte und magische Runen, Opferdarbietungen und ähnliche Details sind wichtige Punkte und werden oft Geschichtsbuch ähnlich eingesetzt. Hexenverfolgung in Island wurde wohl von der Autorin per Google ermittelt und das Thema öfters flächendeckend eingewoben. Ich habe bis zum Schluss durchgehalten, obwohl ich nun im Rückblick, erstaunt darüber bin. Denn die Handlung tritt oft auf der Stelle und alles zieht sich wie Kaugummi und spannend und fesselnd wird es erst auf den letzten 50 Seiten.

Wie immer enthalten Geschichten, die in Island handeln, oft unaussprechliche Namen. Das ist eine Tatsache, mit der ich gerechnet habe. Schwierig fand ich jedoch die Namen, die dann auch noch sehr ähnlich sind. Harald, Halldor und Hugi, um nur ein Beispiel zu nennen.

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Veröffentlicht am 11.06.2024

Plot gut, Umsetzung weniger...

Hast du Zeit?
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Eine Krankenschwester, eine Schornsteinfegerin, eine Bestatterin, ein Paketbote, die Tochter eines ehemaligen Polizeibeamten ... Menschen verschwinden und ihre Angehörigen sind in grosser Sorge.

Der Täter ...

Eine Krankenschwester, eine Schornsteinfegerin, eine Bestatterin, ein Paketbote, die Tochter eines ehemaligen Polizeibeamten ... Menschen verschwinden und ihre Angehörigen sind in grosser Sorge.

Der Täter fragt vor der Entführung seine Opfer: Hast du Zeit? Denn Zeit verlieren, das will er nicht.

Im Gegenteil.

Er hofft durch jede Tat Lebenszeit von seinen Opfern zurückzubekommen.

Das Buch war genau zwei Kapitel lang spannend und fesselnd. Die ersten zwei Kapitel habe ich mich Gänsehaut gelesen und was danach kam war leider öde, wirr und planlos.

Vom ersten Kapitel an wird man als Leser regelrecht bombardiert mit Erzählsträngen. Diese sind zahlreich und wechseln kapitelweise. Dadurch fühlte ich mich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen. Ich habe immer wieder von Neuem Fuss fassen müssen im jeweiligen Erzählstrang. Nach einem Kapitel wechselte dieser nach wenigen Seiten und neue Figuren mit einer neuen Nebengeschichte kamen ins Spiel um dann nach zwei oder drei weiteren Strängen wieder beim dreissig Seiten zuvor gelesenen Strang anzuknüpfen. Das empfand ich nicht nur als sehr unruhig, sondern hat mich auch mehr und mehr verwirrt.

Komplett wirr sind die Kapitel, in denen der Täter zu Wort kommt. Was er brabbelt, habe ich oft nicht mal zur Hälfte verstanden. In Ich Perspektive erzählt er dem Leser, wie toll seine Wand ist. Was mit dieser Wand ist, klärt sich ganz zum Schluss der Geschichte. Langsam aber sicher arbeitet der Täter eine Liste ab, entführt und tötet seine Opfer. Er verspricht sich dadurch Lebenszeit zu bekommen. Abstrus und krank sind die Motive des Täters und damit ordentlich Stoff für Thrillergefühle.

Ich bin gelinde gesagt, enttäuscht. Denn gerade von Andreas Winkelmann habe ich mehr erwartet. Kenne ich seine Bücher doch als spannende Geschichten mit überraschenden Wendungen.

In " Hast du Zeit?" hatte ich konstant den Eindruck, er wollte krampfhaft den eigentlich guten Plot mit einem neuartigen Aufbau bestücken. Dies entpuppte sich für mich als Krampf, denn dieser Aufbau war mir zu wirr, zu unruhig und unübersichtlich. Schade, denn mit einer übersichtlicheren Gliederung der Story hätte die Idee dahinter bei mir besser funktioniert.

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Veröffentlicht am 30.05.2024

Lügen und betrügen

Wer zuerst lügt
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Ryan Sumner ist überglücklich, als seine Freundin Evie Porter bei ihm in seine Villa in Lake Forbing einzieht. Die beiden sind sehr ineinander verliebt und Ryan stellt sie seinen Freunden vor. Auf einer ...

Ryan Sumner ist überglücklich, als seine Freundin Evie Porter bei ihm in seine Villa in Lake Forbing einzieht. Die beiden sind sehr ineinander verliebt und Ryan stellt sie seinen Freunden vor. Auf einer Party begegnen die beiden einem alten Jugendfreund von Ryan, der ihnen ebenfalls seine neue Freundin vorstellt.

Die junge Frau gleicht nicht nur Evie, sondern benutzt auch einen Namen, der ihr sehr bekannt vorkommt. Lucca Marino hiess Evie nämlich in einem früheren Leben, das sie hinter sich lassen musste. Was verbirgt die junge Frau und weshalb ist sie unter Evies Namen in Lake Forbing?


Lügen haben kurze Beine, so sagt man allgemein. Nicht hier in dieser Geschichte. Denn Evie, die als Trickbetrügerin arbeitet, kommt meistens mit ihren Lügen durch. Alles, was sie so zusammenreimt, andere anlügt und betrügt, ist kriminell. Von Beginn weg ist klar, dass Evie nicht die ist, die sie vorgibt zu sein. Sehr schnell tauchte bei mir die Frage auf, weshalb sie unter falschen Identitäten lebt. Diese Frage löste grosse Spannung aus und durch die stetig eingeworfenen Bröckchen wird diese noch gesteigert. Fehlende Puzzleteile erfährt man in den Rückblenden aus Evies Vergangenheit. Diese Blicke in die Vergangenheit mit den verschiedenen Identitäten Evies bedingen sehr konzentriertes Lesen.

Leider geschieht die Aufklärung, weshalb Evie sich in der Gegenwart als die smarte Geschäftsfrau ausgibt, sehr früh. Meiner Meinung nach hätte dies der Spannung zuliebe noch hinausgezögert werden dürfen. Denn diese nimmt ab da abrupt ab und die Handlung wird leicht träge. Hier werden, nennen wir sie Aufträge, von der Trickbetrügerin beschrieben. Trotz der skrupellosen Kriminalität Evies mochte ich die Figur. Rätsel gab mir Ryan auf, den ich sehr lange nicht einschätzen konnte.

Ashley Elston hat ohne Zweifel eine komplexe und fantasievolle Geschichte geschaffen. Diese hat sie mit einer sympathischen Protagonistin bestückt. sie konnte mich, trotz Hang zu grosser Kriminalität, rasch in den Sack stecken. Allerdings empfand ich die Story gegen Schluss, als sich vieles verbindet, sehr wirr und ich habe teilweise den Faden verloren.

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