heute habe ich für euch eine Rezension die mir ziemlich schwer gefallen ist. Zum einem musste ich immer wieder die Spoiler entfernen und zum anderen hat mich das Buch ganz schön zwiegespalten zurück gelassen.
Meinung
Bei Lazarus handelt es sich um den siebten Teil der Joona Lina Reihe und ich persönlich muss sagen, dass man die anderen Titel der Reihe nicht zwingend lesen muss aber es hilft doch ungemein die ein oder andere Begebenheit aus Lazarus besser zu verstehen, da durchaus viel aus den anderen Teilen mit in Lazarus einfließt – es schadet also nicht die Reihe von vorne zu beginnen.
Mit Lazarus hat Lars Kepler ein Werk geschaffen, das mich am Anfang nicht besonders gefesselt hat. Für mich plätscherte die Geschichte erstmal dahin, man bekam viel erklärt und ein paar Szenen waren für mich auch schlichtweg unnötig, haben für mich einfach nichts für die Geschichte getan sondern waren eher Füllwerk.
Das änderte sich dann zur Mitte der Geschichte, hier wurde es Seite um Seite spannender und ich wollte durchaus wissen wie es mit Joona, Saga und Jurek. Weiter geht. Was Jurek geplant hat und wie er seine Pläne in die Tat umsetzen wird.
Was mich aber weiterhin gestört hat sind ein paar Punkte:
- Die schiere Übermacht die Jurek zugeschrieben wird, er kann alles, er weiß alles und er schafft alles – ja er ist ein absolut skrupeloser Verbrecher mit einem ganz klaren Ziel dass er konsequent verfolgt aber mir wurde das einfach zu viel des Guten, irgendwan dahcte ich nur noch „ach das schafft er auch noch“ und gerade am Ende der Geschichte saß ich leider kopfschüttelnd da
- Und dafür, dass Jurek so skrupelos beschrieben wird und Joona diese Skurpelosigkeit schon am eigenen Leib spüren durfte empfand ich es als sehr nervig, das Joonas Kollegen ihm einfach keinen Glauben schenken wollen wie gefährlich Jurek ist, bis es zu spät ist. Das war für mich persönlich so ein „Hättet ihr mal früher gehört Moment“.
- Außer Joona, Saga und Jurek bleibt der Rest der Protagonisten sehr blass – klar es geht auch hauptsächlich um das Katz und Mausspiel von Joona und Jurek aber etwas mehr Tiefe bei den restlichen Protagonisten wäre doch schön gewesen
Was mich dennoch am lesen gehalten hat, ist der Umstand, dass ich Joona Lina einfach in mein Herz geschlossen habe. Dieser gebrochene, desillusionierte Charakter ist mir sehr sympathisch und er war mitunter der einzige der mir durchgehend sympathisch war im Buch und das obwohl er so rational ja fast schon kalt wirkt.
Dazu kommt noch Lars Keplers Schreibstil. Dieser ist klar strukturiert, sehr schnörkellos und passt perfekt zu der Geschichte die an und für sich sehr nüchtern wirkt und nur an manchen Stellen tiefe Emotionen zeigt. Ich kann es sehr schlecht beschreiben aber dieser Stil, die Art sehr ruhig und nur an gewissen Stellen Emotionen zu zeigen hat mich am lesen gehalten, es hat mir die Skrupellosigkeit von Jurek sehr gut aufgezeigt und mich trotz, dass ich z.B. mit Saga nicht besonders warm wurde ihre Verzweiflung spüren lassen.
Fazit
Im großen und Ganzen lässt sich sagen, dass Lars Kepler einen spannenden, soliden Krimi geschaffen hat. Ja er hat einige Längen wird aber zu Mitte hin deutlich spannender Für mich hatte er zwar keine großen Überraschungen parat aber ich habe ihn letztendlich doch gerne zu Ende gelesen und das lag wie oben erwähnt am gelungenem Schreibstil und am Protagonisten Joona Lina.