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Veröffentlicht am 12.12.2016

Das geschah wirklich in der ANGST-Zentrale

Die Auserwählten - Phase Null
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Phase Null - Die Auserwählten

Im zweiten Prequel seiner Bestseller-Triologie „Die Auserwählten“ bietet Dashner erstmals die Möglichkeit Thomas und seine Arbeit mit ANGST zu verstehen. Wir begleiten ...

Phase Null - Die Auserwählten

Im zweiten Prequel seiner Bestseller-Triologie „Die Auserwählten“ bietet Dashner erstmals die Möglichkeit Thomas und seine Arbeit mit ANGST zu verstehen. Wir begleiten Thomas von dem Tag an, als er zu Angst kommt, bis zu dem Tag, als er ohne Gedächtnis im Fahrstuhl aufwacht.

Insgesamt kann ich sagen, dass mich das Buch erst sehr begeistert hat, dann aber - vor Allem als die Lichter im Labyrinth waren - deutlich nachgelassen und geschwächelt hat.
Wir erfahren Dinge, die wir vermutlich niemals geahnt hätten, aber in der Trilogie auch fast gar nicht heraus stechen. Ohne spoilern zu wollen – bestimmte Beziehungen zwischen Charakteren sorgen zwar für einen „Oha“-Moment doch durch das gelöschte Gedächtnis wirken sie sich auch gar nicht weiter auf die Geschichte aus (zumindest inwieweit ich die Bücher noch in Erinnerung habe. Wird wohl Zeit die Reihe mal wieder zu lesen ;)). Außerdem treffen wir auf all die Charaktere, die uns schon in den anderen Bändern begegnet sind und lernen auch neue Charaktere kennen, die das Gesamtbild von ANGST schön abrunden.
Anfangs sind die Zeitsprünge sehr groß und da nur das Datum über den einzelnen Kapiteln steht, ist es teilweise sehr schwer sich zu orientieren und man muss zurück blättern, um zu verstehen wie viel Zeit vergangen ist.
Die Kinder, die Thomas & Co zu Beginn des Buches waren, verhalten sich manchmal gerade in ihrer Sprachweise schon etwas zu erwachsen, was einfach im Gesamtbild nicht ganz stimmig war. Dies löst sich aber mit der Zeit wieder auf.
Besonders gut gefallen hat mir wie die „echten“ Wesenszüge von Thomas immer mehr verschwommen sind und der Einfluss von ANGST deutlich wurde. Anfangs hatten wir also den Thomas aus dem Labyrinth, später im Buch den ANGST-Thomas.
Andererseits sind Charaktere, die ich schon anfangs nicht leiden konnte, wie etwa Teresa, noch negativer aufgefallen. Das soll aber nichts schlechtes heißen.
Trotz der Geschichte rund um Thomas bleibt noch sehr viel uneindeutig. Was genau Thomas z.B. am Labyrinth mitgeholfen hat, die Hintergründe von ANGST sind auch wenig durchsichtig, wer auf eine umfassende Beschreibung von ANGST Tätigkeiten und Thomas Aufgaben hofft, der wird enttäuscht sein.
Teilweise haben aber auch einfach die Emotionen gefehlt, die Thomas für den Leser hätten lebendiger gemacht. So hat der Leser z.B. gar nicht mitbekommen, was Thomas gefühlt hat, als das erste Licht auf der Lichtung gestorben ist.

Nichtsdestotrotz: Für Fans der Reihe kann ich dieses Buch wirklich empfehlen. Gerade am Ende erfahren wir Dinge, die uns die ganze Reihe überdenken lassen. Für Nicht-Fans wird sich das Buch eher weniger lohnen.
Insgesamt hat mir das Buch besonders am Anfang gefallen, wurde dann aber immer schwächer und das fand ich wirklich schade, da die Geschichte rund um Thomas viel mehr Potenzial gehabt hätte.

Veröffentlicht am 21.11.2016

Für kalte Herbstabende durchaus geeignet

Die Assistentinnen
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Die Assistentinnen – Camille Perri

Es ist wohl Schicksal, dass Tina Fontana, die Assistentin des Medienmoguls Robert Barlows, die Möglichkeit ihren Studienkredit von Heute auf Morgen abzubezahlen geboten ...

Die Assistentinnen – Camille Perri

Es ist wohl Schicksal, dass Tina Fontana, die Assistentin des Medienmoguls Robert Barlows, die Möglichkeit ihren Studienkredit von Heute auf Morgen abzubezahlen geboten wird. Was als einmalige Sache beginnt, artet schnell aus – Bald ist Tina in einem Konstrukt aus Lügen und Diebstahl verwickelt, das kein Ende zu scheinen nimmt.

Die Geschichte beginnt ganz locker, der Schreibstil ist flüssig gewählt, nichts, wobei man sich wirklich anstrengen muss. Sofort wird der Leser in die Geschichte hinein katapultiert und lernt Tina kennen – und ihren Chef.
Hier wird immer wieder aufgezeigt, wie groß und mächtig die Firma ihres Chefs ist und obwohl sie nur gut von ihm spricht, wird dem Leser schnell deutlich, dass auch er Dreck am Stecken hat.
Doch generell bleibt die Figur des Chefs, so wie die anderen Nebenfiguren, durchgehend flach.
Dies wird vor Allem bei den Assistentinnen deutlich, die im Geschehen mitmischen. So werden sie erst als Zicken charakterisiert, die viel zu viel Wert auf ihr Aussehen legen, aber dann sind sie doch irgendwie alle gleich.
Die Hauptperson, Tina, erhält etwas mehr Leben und wirkt auch als Sympathieträgerin, aber dennoch kann sie einfach nicht überzeugen. So schreibt die Autorin immer wieder, dass Tina eine Veränderung an sich selbst feststellt, aber dieses Gefühl bleibt beim Leser leider aus.
Zuletzt noch der Love Interest, Kevin mit dem ich auch kein bisschen sympathisieren konnte. Ich hatte teilweise das Gefühl, das die Autorin uns auf die falsche Fährte locken wollte (so wie z.B. dass Tina uns erst den Eindruck vermittelt, dass Assistentin XY eine reiche und versnobte Zicke ist oder dass Kevin eigentlich ein echter Spießer ist) und dann aber – Überraschung – doch zeigen wollte, dass ihre Charaktere doch nicht so sind.
Fazit: Die Charaktere konnten ganz und gar nicht überzeugen.

Die Handlung hat mir um einiges besser gefallen. Es ging nicht zu schnell oder zu langsam, immer wieder wurden Andeutungen gemacht, dass Robert etwas ahnt und so steigerte sich die Spannung. Als Kevin jedoch einen „Fehler“ begeht, spitzt sich die Situation noch einmal ganz besonders zu. Das Ende war teilweise doch ein wenig .. unrealistisch.

Mit Witz und Charme führt die Autorin durch Tinas aufregende Geschichte. Leider ist das Gefühl dabei zu kurz gekommen, aber dennoch lässt sich abschließend sagen, dass es sich als lockere und leichte Lektüre für kalte Herbsttage durchaus eignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Lesespass
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 25.10.2017

Täglich grüßt das Murmeltier

Du bist mein Feuer
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Red hat ihre Mutter verloren und kämpft sich seit dem alleine durchs Leben. Ihre einzigen Begleiter: die Dämonen ihrer Vergangenheit.
Caleb ist reich, gutaussehend und der größte Playboy der ...

Red hat ihre Mutter verloren und kämpft sich seit dem alleine durchs Leben. Ihre einzigen Begleiter: die Dämonen ihrer Vergangenheit.
Caleb ist reich, gutaussehend und der größte Playboy der Universität.
Er gewählt ihr Unterschlupf und wird schon bald süchtig nach »seiner Red«, aber sie will sich nicht binden und keine Liebe in ihr Leben lassen.

Klingt wie schon einmal gehört und leider haben wir das tatsächlich alle schon mal. Du bist mein Feuer folgt dem typischen Raster eines normalen 08/15 New Adult Romanes und bringt wenige Elemente mit Wiedererkennungswert mit rein.
An sich ist der Roman ein ganz schöner Brocken, hat er doch über 500 Seiten. Aber irgendwann wird es einfach zu viel. Man liest und liest und es passiert einfach gefühlt nichts. Stattdessen kristallisieren sich die typischen Verdächtigen heraus: Die super coole beste Freundin, der heiße beste Freund und natürlich die fiese Ex. Gähn.
Besonders schlimm war in diesem Fall die Ex, denn die Autorin versucht wirklich zwanghaft Sympathie für diese furchtbare Person zu erwecken, treibt all das aber mit einem haarsträubenden Ende zu einem Höhepunkt, der einfach nur komisch war.
Dann natürlich die Protagonisten Red und Caleb.
Die ach so tolle Jungfrau Red, die ohne irgendwelchen alten Freunde oder so in das Leben des heißen Junggesellen gestolpert kommt und natürlich auch direkt von anderen Typen angemacht wird. Gewinnt sie ihre Attraktivität etwa erst durch ihre Verbindung zu Caleb? Furchtbar.
Caleb mochte ich anfangs, aber nach sinnlosen Streits, Pseudo-Trennungen und diversen Liebesgeständnissen verliert er irgendwie immer mehr seine Person und klammert sich nur noch an Red. Der Typ wird absolut abhängig von ihr und irgendwann nervt das einfach nur noch.
Der Schreibstil war dem Buch nach angemessen, aber leider konnte es mich einfach nicht überzeugen. Die Charaktere waren mir zu "bereits-gekannt", der Plot zu non-innovativ und das Ende zu haarsträubend.
Nicht mein Fall.

Veröffentlicht am 20.09.2017

Schwächer als erwartet

Ich soll nicht lügen
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Mags und ihr Bruder Abe hatten nie viel Kontakt - aber als er tief stürzt und ins Koma fällt, besucht sie ihn und lernt seine Verlobte Jody kennen. Diese behauptet steif und fest, dass er Depressionen ...

Mags und ihr Bruder Abe hatten nie viel Kontakt - aber als er tief stürzt und ins Koma fällt, besucht sie ihn und lernt seine Verlobte Jody kennen. Diese behauptet steif und fest, dass er Depressionen hatte und sich umbringen wollte, aber Mags hegt Zweifel: Hat etwa Jody ihn gestoßen?

In diesem Buch begegnen uns viele Perspektiven. Die von Mags, von Jody, Stimmen aus der Vergangenheit, Stimmen von Tätern - doch so eines begegnet dem Leser nicht wirklich: Der Thrill, die Spannung, das erwartete "Atem anhalten", wenn etwas geschieht.

Nach den Prologen ebbt das Buch erst einmal ab. Es zieht sich irgendwie und man lernt die Figuren nur langsam kennen. So wirklich warmgeworden bin ich nicht. Dazu kommen die regelmäßigen Rückblenden, die man nicht sofort einer bestimmten Person zu ordnen kann - aber auf eine sehr harte Vergangenheit deuten. Aber die Vergangenheit ist was sie ist: vergangen. Die Spannung, die durch eben diese Rückblenden entsteht, kann aber nicht in die Gegenwart mitgerissen werden. Stattdessen quält man sich durch die an-ein-Familiendrama-erinnernen Seiten der Gegenwart und sucht die Spannung in der Vergangenheit.
Denn irgendwie will nie was geschehen - und wenn dann endlich was passiert, dann .. Agieren die Charaktere einfach nicht wie gewünscht, um es Vorsicht auszudrücken.
Natürlich weiß der Leser mehr als die Protagonisten, aber ohne Ende lesen zu müssen, wie sie genau das nicht tun, was man von ihnen erwartet, ist schon frustrierend.
Da kommen wir auch zur Protagonistin: Die von einer schweren Vergangenheit geprägte, sexy, intelligente und super erfolgreiche Mags, die vor Allem eins war: unsympathisch. Klar, man kann radikal denken und all das - verstehe ich - aber ihren Umgang mit den Mitmenschen, sowie die Bilder, die sich sofort macht und nicht mehr ablegt, sind für mich einfach zu viel des Guten. Sie konnte die Geschichte zwar doch irgendwie tragen, aber man hat einfach ungerne von ihr gelesen.
Jody war zwar wesentlich interessanter, aber hat mich dennoch nicht so wirklich überzeugen können. Denn sie ist wieder diesee "typische" Figur in der Opferrolle, wenn man versteht was ich meine. Es hat teilweise so gewirkt, als hätte die Autorin mal nach Klischees gegooglet und Jody damit ausgestattet: Fertig. War an der Stelle too much.

Der Spannungsbogen ist dann eben leider flöten gegangen und selbst wenn er manchmal ein kleinen Schwung nach oben genommen hat, irgendwie wollte es einfach nicht so richtig spannend werden. Dafür hat das Ende mich noch einmal überzeugen können. Nicht die Auflösung an sich, sondern das was danach passiert.
War für mich persönlich ein guter Abschluss, der an dieser Stelle gepasst hat.

Insgesamt war der Thriller nichts ganzes und nichts halbes. Irgendwie hat es an jeder Ecke an Charakter, Thrill und Authentizität gefehlt, andererseits hat das Buch durch die Rückblenden einen ganz besonderen Flair bekommen. Meins war es jetzt nicht so unbedingt ..

Veröffentlicht am 20.07.2017

Anders als erwartet

Die Lieferantin
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Die Lieferantin - das ist Ellie, die mit ihrem Unternehmen den Tod ihres Bruders rächen will. Dann ist da noch Leigh, der eine Leiche unter dem Fußboden hat, die das ganze Unglück begründet und ...

Die Lieferantin - das ist Ellie, die mit ihrem Unternehmen den Tod ihres Bruders rächen will. Dann ist da noch Leigh, der eine Leiche unter dem Fußboden hat, die das ganze Unglück begründet und Declan, der in die Fußstapfen seines kriminellen Vaters treten soll.
Anders als erwartet dreht sich der Thriller nicht um die Lieferantin, die ihr Unternehmen beschützt und die Konkurrenz nieder reißt, sondern zeigt eine Ansammlung von Ereignissen, die alle miteinander zusammen hängen aus verschiedenen Perspektiven.
Angefangen mit einem Mord, wird es schnell zu einem Spiel von Macht, Geld und letztlich auch Erpressung.

Leider war "die Lieferantin" ganz anders als erwartet: Denn den Klappentext habe ich mit etwas Fantasie erst in den letzten Kapiteln des Thrillers finden können, wenn alles zusammen kommt.
Nein, dieser Thriller zeigte eher eine Kette von Ereignissen auf, die durch einen Mord ausgelöst wurden und es dreht sich auch nicht vorrangig um die Lieferantin. Dementsprechend wurden meine Erwartungen in dem Sinne enttäuscht, wer jedoch direkt mit anderen Ansprüchen an das Buch drangeht, wird vielleicht damit zurecht kommen.

Ich habe etwas gebraucht um in das Buch zu kommen, aber mit der Zeit wurde es besser. Der Schreibstil war okay, manchmal etwas emotionslos und knapp, aber dennoch gut zu lesen.
Leider habe ich oft die Spannung vermisst. Wenn das eine Kapitel mit einem Cliffhanger endet und jeder sich fragt, was jetzt wohl passiert, dann geht es im nächsten Kapitel später weiter, sodass der wirkliche "spannende" Part leider fehlt. Leider. - Denn die Idee war wirklich gut und hat auch kein bisschen konstruiert gewirkt.

Für mich das Buch ganz okay. Durch den Klappentext angefixt habe ich voller Spannung auf das Buch gewartet, wurde aber leider dementsprechend enttäuscht. Spannend war es auch nicht unbedingt, aber dennoch sehr interessant zu lesen.