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Veröffentlicht am 13.04.2023

Die junge Polizistin Agatha ermittelt an der Nordseeküste

Windstärke Tod (WaPo Cuxhaven 1)
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Die junge Wasserschutzpolizistin Agatha Christensen macht an ihrem freien Tag einen Ausflug mit ihrem Boot und findet eine Leiche. Da nicht klar ist, ob es ein Unfall oder Mord war übernimmt die Kripo ...

Die junge Wasserschutzpolizistin Agatha Christensen macht an ihrem freien Tag einen Ausflug mit ihrem Boot und findet eine Leiche. Da nicht klar ist, ob es ein Unfall oder Mord war übernimmt die Kripo die Ermittlungen. Sie werden von Victor Carvalho geleitet. Doch Agatha versucht sich in die Ermittlungen einzumischen, ihr wird aber klargemacht, dass das nicht erwünscht ist. So recherchiert sie auf eigene Faust.

Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen. Cuxhaven wird detailliert beschrieben, so dass man sich sofort an der Nordseeküste wiederfindet. Die Charaktere kann man sich gut vorstellen. Agatha ist eine junge Polizistin die nach der Ausbildung nach Cuxhaven zurückgekehrt ist. Die Ermittlungen kommen zwar voran, aber dem Vorgesetzten von Victor geht es nicht schnell genug, vor allem da ein zweiter Mord passiert, der wahrscheinlich mit dem Fall zusammenhängt. So wird die Spannung gehalten und nach einigen Wendungen der Fall gelöst.

Bei dem Krimi werden viele private Aspekte der Protagonisten erzählt. So werden sie für den Leser glaubhaft dargestellt. Das geht, finde ich, aber etwas auf Kosten der Spannung. Den Krimi konnte man entspannt lesen, auf die Entwicklung der einzelnen Charaktere in den sicherlich folgenden Bänden bin ich gespannt.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Familien- und Firmengeschichte zu Beginn des Nationalsozialismus

Die Blankenburgs
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Es ist das Jahr 1929. Die Porzellanmanufaktur Blankenburg kann das 150-jährige Firmenjubiläum feiern und die Auftragsbücher sind voll. Es ist der schwarze Freitag im Oktober des gleichen Jahres als alles ...

Es ist das Jahr 1929. Die Porzellanmanufaktur Blankenburg kann das 150-jährige Firmenjubiläum feiern und die Auftragsbücher sind voll. Es ist der schwarze Freitag im Oktober des gleichen Jahres als alles zusammenbricht. Das Familienoberhaupt Adalmar und sein Schwiegersohn Richard verlieren das komplette Vermögen und beide beenden ihr Leben noch am gleichen Tag.
Die Töchter Ophélie und Elise stehen vor einem Scherbenhaufen und müssen entscheiden, wie es jetzt weitergehen soll. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Schwestern nicht gut verstehen. Dann taucht Tankred auf, er ist der illegitime Sohn des verstorbenen Bruders Otto. Tankred schafft es, dass er in der Firma mitarbeiten kann und auch den Namen Blankenburg führen darf. Er hat sich bisher mit seinen beiden Freunden Schimmi und Dubbe irgendwie durchs Leben geschlagen.

Zur Beerdigung reist auch Arabella Löwenkind, geborene Blankenburg, aus New York an. Sie ist die Tante von Ophélie und Elise, eine sehr resolute Dame die sehr genau hinschaut und ihre Meinung vertritt. Im Hintergrund greift sie in das Geschehen um die Firmenführung ein.
Es ist auch die Zeit des beginnenden Nationalsozialismus. Die „Braunhemden“ machen sich breit, und Schimmi und Dubbe sind schnell begeistert von ihnen, sie werden ernst genommen und bekommen eine warme Mahlzeit. Da sie kaum Arbeit finden, ist das sehr viel für die beiden.

Im Klappentext heißt es, dass ein Geschwisterstreit um die Führung der Porzellanmanufaktur entbrennt. Das ist zwar richtig, aber einer der Hauptakteure in der Handlung ist Tankred und das Hauptaugenmerk ist auf die Auswirkung des sich ausbreitenden Nationalsozialismus auf alle Familienmitglieder und die Firmenführung gerichtet.

Der Schreibstil ist flüssig und situationsbezogen manchmal auch derb. Beim Lesefluss hat mit gestört, dass es sehr lange Kapitel waren, eine weitere Unterteilung wäre zur Orientierung hilfreich gewesen.

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Veröffentlicht am 30.05.2024

Auf keinen Fall ein Thriller

End of Story - Der Mörder unter uns
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Der Kriminalschriftsteller Sebastian Trapp ist krank und wird in absehbarer Zeit sterben. Aus diesem Grund engagiert er Nicky Hunter, die seine Lebensgeschichte erzählen soll. Hope, seine erste Frau und ...

Der Kriminalschriftsteller Sebastian Trapp ist krank und wird in absehbarer Zeit sterben. Aus diesem Grund engagiert er Nicky Hunter, die seine Lebensgeschichte erzählen soll. Hope, seine erste Frau und Cole, sein Sohn, sind seit zwanzig Jahren verschwunden. Es wird vermutet, dass sie eventuell nicht mehr leben. Sebastian Trapp wurde verdächtigt seine Frau getötet zu haben.
Nicky Hunter kommt auf das Anwesen des Schriftstellers und findet eine Familie vor, in der alle Mitglieder etwas verbergen und nicht ehrlich miteinander umgehen. Aber auch Nicky ist undurchsichtig. Jeder spielt jedem etwas vor.
Ich finde den Schreibstil des Buches sperrig. Vor allem im ersten Teil des Buches werden immer wieder Zitate aus bekannten Krimis eingeflochten, einiges kann man kennen, aber längst nicht alles. Mich hat es im Lesefluss gestört. Nur spät kam Spannung auf. Dann wird Sebastians zweite Frau ermordet aufgefunden. Die ermittelnden Kommissare gehen sofort von einem Zusammenhang zwischen dem Verschwinden von Hope und Cole aus. Danach steigt die Spannung etwas an. Für mich ist dieses Buch ein Krimi, auf keinen Fall ein Thriller wie vom Verlag angegeben.
Die einzelnen Protagonisten und die Verbindungen der einzelnen untereinander konnte ich nicht richtig fassen und ich habe mich lange gefragt wohin das alles führen würde. Die Auflösung hat dann einiges klargestellt.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Florenz, die Pest, das Bankwesen, Morde und ein Familiengeheimnis

Die schwarze Lilie
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Dirk Schümer entführt uns nach Florenz in das Jahr 1348. Die Pest wütet noch in der Stadt, klingt aber allmählich ab. Wittekind Tentronk wird von dem Bankier Pacino Peruzzi beauftragt, seinen Sohn Ruffo ...

Dirk Schümer entführt uns nach Florenz in das Jahr 1348. Die Pest wütet noch in der Stadt, klingt aber allmählich ab. Wittekind Tentronk wird von dem Bankier Pacino Peruzzi beauftragt, seinen Sohn Ruffo zu suchen. Dieser ist von einer Mission auf die ihn sein Vater geschickt hat, nicht zurückgekehrt. Wittekind macht sich auf den Weg und findet den ermordeten Ruffo, er wurde gekreuzigt. Nach und nach werden alle legitimen und nicht legimiten Söhne des Bankpatriarchen getötet. Es stellt sich heraus, dass das Motiv für diese Morde in der Vergangenheit zu suchen ist.
Der Autor berichtet bildhaft, aber auch sehr ausschweifend über diese Zeit in Florenz. Den Ausführungen merkt man an, dass hier sehr gut recherchiert wurde. Für meinen Geschmack wäre bei fast allen Schilderungen weniger mehr gewesen. So verliert der Leser den roten Faden in der Geschichte, manchmal habe ich mich gefragt, ob ein roter Faden überhaupt noch vorhanden ist. Der flüssige Schreibstil des Autors veranlasste mich dazu an manchen Stellen nicht abzubrechen, sondern weiterzulesen.
Wer gut recherchierte, sehr ausführlich und detailhaft beschriebe historische Romane mag, für den ist das Buch mit seinen vielen Abschweifungen richtig. Man erfährt viel über das damalige Bankwesen und Machtgefüge in Florenz.

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Berühmte Mutter und die nächste Generation

Marie Curie und ihre Töchter
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Auf dem Cover des Buches steht, dass es sich um eine Romanbiografie handelt. So habe ich erwartet, dass mich Claudine Monteil auch am Leben der Charaktere und vor allem am Gefühlsleben dieser eintauchen ...

Auf dem Cover des Buches steht, dass es sich um eine Romanbiografie handelt. So habe ich erwartet, dass mich Claudine Monteil auch am Leben der Charaktere und vor allem am Gefühlsleben dieser eintauchen lässt. Diese Erwartungen wurden nicht erfüllt. Die Autorin berichtet vom Leben der berühmten Wissenschaftlerin ab ihrer Kindheit in Polen. Die kranke Mutter stirbt sehr früh, ihr Vater kümmert sich um seine Kinder sehr intensiv. Sie genießen eine für damalige Verhältnisse sehr gute Ausbildung. Ebenfalls vermittelt er ihnen, dass man für seine Wünsche, Träume und Rechte kämpfen muss. So führt Maries Weg nach Paris, dort widmet sie sich der Wissenschaft, heiratet Pierre, bekommt zwei Kinder, wird durch einen tragischen Unfall ihres Mannes früh Witwe und erhält zwei Nobelpreise.
Das Leben von Marie Curie und ihrer beiden Töchter wird von der Autorin biografisch aufgearbeitet. Man merkt dem Buch die sehr umfangreiche Recherche an, teilweise ist es detailverliebt und manche Wiederholungen stören den Lesefluss. Viel Raum nimmt auch der Kampf für Frauenrechte ein, sicherlich ein wichtiger Aspekt im Leben der drei, aber auch hier leider einiges an Wiederholungen. Die beiden Charaktere Marie und Irène bleiben gefühlsmäßig blass, einzig die jüngste Tochter Ève kommt dem Leser etwas näher.
Wer gut recherchierte Biografien mag, für den ist das Buch mit seinen vielen Informationen richtig. Man erfährt viele interessante Details über die drei Frauen und das letzte Jahrhundert. Marie Curie und ihre Töchter kannten viele bekannte Persönlichkeiten.

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