Nett, aber das wars schon
Die BuchspringerDer Roman "Die Buchspringer" hat ja wieder genau unser Lieblingthema zu bieten, nämlich: BÜCHER. Und wer hat sich nicht schon einmal gewünscht so richtig in eine Geschichte eintauchen zu können...ganz ...
Der Roman "Die Buchspringer" hat ja wieder genau unser Lieblingthema zu bieten, nämlich: BÜCHER. Und wer hat sich nicht schon einmal gewünscht so richtig in eine Geschichte eintauchen zu können...ganz real...und einer der Protagonisten in der Geschichte sein zu dürfen. Oder dass vielleicht der Traumprinz aus dem Büchlein steigt und gerade zu uns nach Hause kommt :) Mittlerweile gibt es immer mehr Bücher dazu und jedes ist ein bisschen anders, was ich sehr gut finde.
Mechthild Gläser hat unserer Hauptprotagonistin Amy die Fähigkeit gegeben, in eben so eine Geschichte einzutauchen, quasi ins Buch zu springen. Doch Amy weiß anfangs noch gar nichts von ihren Fähigkeiten und dass sie einer Familie der Buchspringer angehört.
Gemeinsam mit ihrer Mutter Alexis reist Amy in den Sommerferien von Deutschland auf die schottische Insel Stormsay zu ihrer Großmutter, die sie weder kennt, noch jemals vorher getroffen hat. Diese fordert von Alexis, dass Amy endlich in das Familiengeheimnis eingeweiht wird, wegen dem sie damals die Insel und ihre Familie verlassen hat. Alexis Tochter soll gemeinsam mit Will und Betsy, die ebenfalls Buchspringer sind oder werden, am Unterricht teilnehmen. Amy bemerkt bald, dass sie über größerer Fähigkeiten verfügt, als die beiden Mitschüler. So versucht sie auf eigene Faust ihren ersten Sprung und findet sich schon kurze Zeit später im Dschungelbuch wieder und freundet sich mit Shir Khan und Mogli an. Doch warum sind einige der Buchfiguren so aus dem Häuschen? Bald entdeckt Amy, dass in der Buchwelt einiges schief läuft. Die Geschichten verändern sich plötzlich und so macht sie sich gemeinsam mit Shir Khan und dem jungen Werther auf, den Dieb der Worte zu finden. Denn das oberste Gebot der Buchspringer ist es, die Geschichten und deren Inhalt zu beschützen.
Die Autorin hat hier eine wirklich nette Idee aufgegriffen, die jedoch nur teilweise gut umgesetzt wurde. Leider machte sich bei mir während des Lesens bald Enttäuschung breit. Das beginnt damit, dass Amy meiner Meinung nach das Buchspringen viel zu schnell erlernt und zieht sich durch weitere Abschnitte. Während sie von einer Geschichte zur nächsten wandert, macht sie im Schnelltempo die Bekanntschaft mit den unterschiedlichsten Buchfiguren, wie den jungen Werther, Shir Khan und Mogli aus dem Dschungelbuch, sowie Alice im Wunderland....eben typischen Kinder- und Jugendbuchklassiker. Außerdem schein Amy als Einzige die Fähigkeit zwischen den Geschichten hin- und herzuspringen zu besitzen, denn die anderen Buchspringer aus der Familie halten sich nämlich immer nur in ihrer jeweiligen Lieblingsgeschichte auf. Und so ist Amy die Einzige, die den Dieb aufhalten kann. Warum der Dieb letztendlich auch diese Fähigkeiten hat, wurde nicht wirklich erklärt. Auch viele andere Dinge bleiben eher oberflächlich und nebulös und kratzen nur an der Oberfläche. Man muss dies als Leser einfach so hinnehmen, dann kann man sich auch besser in die Geschichte einfühlen. Vielleicht ist es doch zu sehr Kinder- und Jugendbuch, dass die Autorin so an der Oberfläche bleibt, was ich trotzdem nicht wirklich verstehen und akzeptieren kann.
Auch die beiden Liebesgeschichten konnten mich überhaut nicht überzeugen. Hier kamen kaum Gefühle rüber und schien mir insgesamt zu bemüht.
Der große Pluspunkt ist das Thema und das Stöberns durch die Buchwelt mit bekannten Figuren aus unserer Jugendzeit.
Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist dem Jugendbuch angepasst und lässt sich leicht und flüssig lesen. Der Roman ist aus der Sicht von Amy in der Ich-Form geschrieben. Gelegentlich berichtet auch Will in der 3. Person über die aktuellen Ereignisse. An jedem Kapitelanfang kann man einzelne Zeilen aus einem Märchenbuch lesen, das im Buch eine Rolle spielt.
Fazit :
Leider hatte ich mir hier viel mehr erwartet. Die Geschichte kratzt nur an der Oberfläche und viele Dinge bleiben unerklärt. Es fehlte mir einfach das gewisse Etwas und der Tiefgang. Eine fantasievolle Geschichte rund um Bücher, die so viel mehr hätte sein können....