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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2024

Seelenschmeichler!

Das kleine Bücherdorf: Herbstleuchten
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Die Hollywoodschauspielerin Betty Andrews ist auch Kinderbuchautorin und erhält eine Einladung zum Book Festival nach Swinton-on-Sea. Dort soll auch der geniale Illustrator/Zeichner leben, dessen Werke ...

Die Hollywoodschauspielerin Betty Andrews ist auch Kinderbuchautorin und erhält eine Einladung zum Book Festival nach Swinton-on-Sea. Dort soll auch der geniale Illustrator/Zeichner leben, dessen Werke sie bei den Sachen ihrer Großmutter fand. Diese möchte darüber jedoch nicht sprechen. Aber Betty möchte ihn unbedingt zum Illustrieren für ihr Kinderbuch gewinnen. In Schottland angekommen, hilft ihr der Buchhändler Eliyah, erst mal unerkannt unterzukommen. Und sie schlüpft in eine "andere" Identität, um ihre Nachforschungen weiter zu verfolgen, was zu ziemlichen Verwicklungen führt.
Großartigst geschrieben möchte man, dass das Buch niemals enden möge! Ich liebe an diesem Buch einfach alles: das Cover, das Setting, die Protagonisten, den Schreibstil, die Story, den Humor, die Twists, die Auflösung und das Ende! Sich einfach darauf ein- bzw. fallen lassen und genießen! Man wird beim Lesen automatisch zum Mitbewohner der urigen Community von Swinton-on-Sea, ist mitten drin und möchte nie, nie, nie wieder dort weg!!! Trotz voller Klischees schafft es Katharina Herzog dennoch, dass das Buch überhaupt nicht kitschig ist, sondern ein Buch weich und warm wie ein in heißem Kakao versunkener Marshmallow. Das ist cosy at its best!
Sehr gerne gebe ich 5/5 Sterne.
[Rezensionsexemplar]

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Eine wunderbare Zeitreise ins Berlin der 1920er!

Der Page vom Dalmasse Hotel
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Die junge Friedel Bornemann findet keinen Job und hört, dass im Hotel Damasse ein Page gesucht wird. Kurzerhand schlüpft sie in Jungenkleidung, lässt ihre Haare schneiden und bewirbt sich. Da sie sogar ...

Die junge Friedel Bornemann findet keinen Job und hört, dass im Hotel Damasse ein Page gesucht wird. Kurzerhand schlüpft sie in Jungenkleidung, lässt ihre Haare schneiden und bewirbt sich. Da sie sogar 2 Fremdsprachen spricht, wird sie/"er" genommen.
Das Buch erzählt unaufgeregt und mit sehr bildhafter, eloquenter und sehr 'alt-eleganter' Sprache, die in dieser Art heutzutage nicht mehr gesprochen wird. Daher ist das Buch für mich ein regelrechtes Kleinod! Es gibt Sätze wie: "Alles ist darauf angelegt, bei verwöhnten Menschen Wohlbehagen zu erzeugen, die kultivierten Äußerlichkeiten des internationalen Publikums verdichten sich in jahrelangem Zustrom zur Essenz des Komforts. Friedel schlürfte diese merkwürdige Luft mit naivem Entzücken in sich hinein." [Seite 40,letztes Drittel]. Ich musste den ersten Satz in der Tat zweimal lesen und sacken lassen. Man spürt förmlich den unfassbaren Luxus in diesem Hotel und erahnt die Schurken, die in betrügerischer Absicht versuchen sich zu bereichern. Aber Friedel hat ihre Ohren und Augen überall und hilft Schlimmes zu verhindern. Und sie findet ihr eigenes Glück. Aber lest selber! Ich kann diesen Roman von Herzen empfehlen! Manchmal erinnerten mich Satzfragmente an die Erzählart von Erich Kästner. Diese wohlwollende Stimmung. Es ist so ein 'grundgutes' Buch. Ganz anders, als man heute liest. Und das macht es so besonders und wertvoll! Der Milena Verlag hat das "alte" Cover übernommen, und das ist einfach perfekt! Sehr wertig auch, dass der eigentliche Buchdeckel ebenso diese Illustration aufweist. Und es gibt ein Lesebändchen!! Ich liebs! Ich hoffe, der Milena Verlag holt noch mehr Bücher von Maria Peteani aus der Versenkung!
Herzliche 5/5 Sterne!!

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Gefühlvoller Seelenwärmer!

Dieses schöne Leben
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Protagonistin Clover lebt bei ihrem geliebten Großvater, den sie bei vielen Forschungsreisen begleitet hatte. Während sie aber einmal alleine in Kambodscha weilt, verstirbt der Großvater unverhofft. Sie ...

Protagonistin Clover lebt bei ihrem geliebten Großvater, den sie bei vielen Forschungsreisen begleitet hatte. Während sie aber einmal alleine in Kambodscha weilt, verstirbt der Großvater unverhofft. Sie verzeiht sich nie, dass sie ausgerechnet dann nicht bei ihm war. Und so wurde sie eine Sterbe-Doula, d.h. sie wird immer dann gerufen, wenn alleinstehende, einsame Menschen am Sterben sind, damit diese in den letzten Tagen, Stunden, Minuten nicht in Angst und ohne Begleitung diese Welt verlassen müssen. Das wiederum macht Clover aber auch zur wunderlichen Einzelgängerin, die normale Menschen immer mehr scheut. Einzig bei ihrem alten Nachbarn Leo, den sie seit ewig kennt, lässt sie eine gewisse Nähe zu, z.B. beim wöchentlichen Mah Jong-Spiel. Und dann zieht im Haus auch noch eine neue Nachbarin ein, die etwa in ihrem Alter ist. Muss das denn sein?! ... Eine neue Klientin aber, die über neunzigjährige Claudia, bewirkt bei Clover jedoch ein folgenschweres Umdenken.....
Was für ein Debüt!
Ein Buch, das sich wunderbar liest, dabei frisch daherkommt und doch so unglaublich viel Tiefe hat. Der Schreibstil ist modern und flüssig - liest sich toll. Das Buch ist einfach unbeschreiblich schön, ein Lesegenuss von vorne bis hinten. Ja, ich brauchte auch ein paar Papiertaschentücher. Aber keine Bange, es ist dennoch ein durchweg hoffnungsvolles, Kraft gebendes und positives Buch! Der Tod wird aus seiner Tabuzone geholt, und das finde ich großartig! Natürlich möchte man nicht so gern über ein solches Thema lesen - aber schlussendlich: warum denn nicht? Der Tod beginnt mit der Geburt. Keiner weiß, wann sein Lebenslicht erlischt. Aber wenn es soweit ist, dann sollte man dabei auch nicht alleine sein müssen! Es geht aber auch um Liebe, Vertrauen, Loslassen, Zulassen, Wahrheit, Freundschaft und Mut.
Das Buch hat sich einen Platz in meinem Herzen erschlichen!
Absolute Leseempfehlung und verdiente 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Ein leises Buch!

Der Buchspazierer
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Herr Carl Christian Kollhoff ist ein "Buchspazierer", der für spezielle Klienten die Buchbestellungen des örtlichen Buchhändlers, der er selber vorher war, noch selber austrägt. Diesen Namen gab ihm Schascha, ...

Herr Carl Christian Kollhoff ist ein "Buchspazierer", der für spezielle Klienten die Buchbestellungen des örtlichen Buchhändlers, der er selber vorher war, noch selber austrägt. Diesen Namen gab ihm Schascha, die 9-Jährige, die ihn eines Tages einfach begleitete und alles in und um sein Leben veränderte...
Mehr möchte ich zum Inhalt nicht sagen. Es ist ein Buch, was mich wirklich tief berührt hat. Allein die detailreiche, aber so unglaublich poetische und achtsame Sprache, die Sebastian Henn anschlägt, umhüllt einen. Es macht Spaß zu lesen, wie sich die verschiedenen Stränge schlussendlich zu einem Ganzen verbinden. Ein Buch, dass man immer wieder lesen möchte!
Ich empfinde das Buch als kleinen, kostbaren Schatz und vergebe natürlich und sehr gerne 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Unbezahlbar!

Mameleben
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Michel Bergmann schreibt über seine Mutter. Klingt "banal", ist es aber nicht.
Es ist eine Hommage an seine Mutter, eine Art Abrechnung, ein Stück Geschichte über Vertreibung und Exil, über Verlust, über ...

Michel Bergmann schreibt über seine Mutter. Klingt "banal", ist es aber nicht.
Es ist eine Hommage an seine Mutter, eine Art Abrechnung, ein Stück Geschichte über Vertreibung und Exil, über Verlust, über Liebe - über das Leben.
Dabei ist seine Mutter nicht der liebevolle Kuscheltyp. Beileibe nicht! Sie ist taff, kritisch, eigenwillig, bissl hysterisch, teils extrem anstrengend, dabei kontrollierend umsorgend. Auch aufopfernd, aber mehr im Verborgenen, eher "erpresserisch" fordernd mit Sätzen wie: "und dafür hab ich überlebt?!"
Mit leichten Tönen kommt das Buch daher, beschreibt grausame Zeiten und Zeiten des Glücks. Michel Bergmann hat mich mit seinem Schreibstil gefangen, ich hing an jedem Satz wie eine Ertrinkende - hoffend, es ist nicht schon vorbei.
Ich hätte Michel Bergmanns Mutter teils "an die Wand klatschen können", teil in meine Arme schließen mögen.
Generell war es für mich ein ganz großartiges Buch, das ich sehr gerne gelesen habe! Ich habe gelacht, gelitten, geweint - alles war dabei. Und es bleibt ein kleines bisschen Mame hängen.
Danke, Michel Bergmann, für dieses sehr offene und persönliche Buch!! Bisher mein Lesehighlight in diesem Jahr!

Absolute Leseempfehlung, daher 5/5 Sterne

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