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Veröffentlicht am 15.11.2017

In seiner Handlung unvorhersehbarer Pageturner, der einen nicht loslässt. Schlaflose Kriminacht garantiert!

Die Einsamkeit des Todes
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2 Jahre zuvor:

Max befindet sich mit seiner schwangeren Verlobten Sarah auf der Hochzeit eines befreundeten Paares. Aber auch der übrige Teil, der seit der Kindheit eingeschworenen Clique ist zugegen, ...

2 Jahre zuvor:

Max befindet sich mit seiner schwangeren Verlobten Sarah auf der Hochzeit eines befreundeten Paares. Aber auch der übrige Teil, der seit der Kindheit eingeschworenen Clique ist zugegen, als sich etwas später ein übler Streit zwischen Sarah, seinem Bruder Tobi und Max entspinnt. Max hat, während er auf der Suche nach Sarah war, ein verhängnisvolles Gespräch belauscht zwischen seinem jüngeren Bruder und seiner Verlobten. Demnach war Sarah ihm bereits seit einiger Zeit untreu und hat Max ausgerechnet mit Tobi betrogen. Max zieht die Wahrheit beinahe den Boden unter den Füßen weg. Die Frau, die er glaubte in und auswendig zu kennen und zu lieben! Verärgert und erschüttert zugleich packt er ihren Koffer und wirft sie aus seinem Elternhaus.

2 Jahre später:

Als sich eine auf dem Feld aufgefundene Männerleiche , als die des bereits seit geraumer Zeit vermissten älteren Herren Josef Greindl entpuppt, geht die Polizei zunächst von einem Unglücksfall aus. Schließlich war Greindl dement. Doch die zuständige Ermittlerin Jenny, lässt die Leiche ohne Einverständnis ihres abwesenden Vorgesetzten in die Rechtsmedizin schicken und untersuchen, wobei sich herausstellt, dass Greindl vermutlich von einem Auto angefahren wurde und an den dabei zugefügten Verletzungen starb. Doch wer hat damals Fahrerflucht begangen und warum? Greindls Sohn ist Jenny überaus suspekt, doch dann wird ein Koffer in einem Waldstück gefunden, der Max Verlobter Sarah gehörte und in diesem befindet sich der Pass von Josef Greindl. Jenny und ihr Vorgesetzter Leo, sind zunächst ratlos, denn Sarah wurde bislang nicht als vermisst gemeldet.

Währenddessen bekommt Max rätselhafte anonyme Botschaften per sms geschickt, in denen jemand behauptet, das Sarah umgebracht wurde und zwar von Max.

Zunächst nimmt Max diese Botschaften nicht ernst; vermutet gar, dass sein Bruder dahinter steckt, mit dem er, seit dem Vorfall vor zwei Jahren auf der Hochzeit, kein Wort mehr gewechselt hat. Als Max und Tobi, das Weihnachtsfest zusammen mit ihrem Onkel im Elterhaus der kurz zuvor verstorbenen Mutter verbringen müssen, weil es der letzte Wille der Mutter war, ist Max kurz davor, seinem Bruder an die sprichwörtliche Gurgel zu gehen. Als dann auch noch ein Mitglied ihrer alten Clique ermordet aufgefunden wird, keinem in Max langsam Zweifel auf, ob Sarah womöglich wirklich ermordet wurde. Doch wenn nicht von ihm, von wem denn dann? Und welches Motiv könnte der Täter gehabt haben?

„Die Einsamkeit des Todes“, ist der erste Krimi, den ich von Petra Johann gelesen habe, aber, nachdem dieser mir bereits eine lange, spannende Lesenacht beschert hat, werde ich wohl auch die übrigen bislang erschienenen Einzelbände ins Auge fassen.

Besonders gut gefallen an „Die Einsamkeit des Todes“, hat mir vor allem, dass die Autorin viele unvorhersehbare Wendungen und falsche Fährten in ihren Krimi eingebaut hat, die selbst erfahrene Krimileser in die Irre führen dürften. Im Fokus des Geschehens stehen einerseits Max, Tobi, deren Onkel und deren Clique; andererseits vergisst es die Autorin nicht, auch die Ermittlungsarbeit auf spannende Art und Weise einzubringen. Jeder Weg ist dabei äußerst durchdacht und selbst das Ermittlerteam tappt lange Zeit im Dunklen, was sie sympathisch macht, denn so wirken sie nicht, wie so oft in anderen Krimis dargestellt, wie „coole Superbullen“, die mit reichlich technischem Schickschnack ausgestattet sind und stets alles besser wissen.

Jenny und Leo sind herrlich unperfekt, was ihnen spannende Ecken und Kanten verleiht. Lediglich der Verliebtheit von Leo, bedurfte es meiner Meinung nicht, die frühzeitig vereitelt wird und somit auch ganz hätte unter den Tisch fallen können.

Toll fand ich dagegen, wie Petra Johann den Bruderzwist dargeboten hat. Man kann sich sehr gut in die Brüder und den Onkel hineindenken dabei und dieser Zwist hat dann ganz nebenbei auch noch dafür gesorgt, dass er zusätzlichen Raum für mögliche Mordmotivspekulationen bot. Dazu fand ich den Schreibstil, den die Autorin in ihrem Roman an den Tag legt, unglaublich eingängig und flüssig, so dass ich „Die Einsamkeit des Todes“, erst wieder zur Seite legen konnte, nachdem der Fall/die Fälle gelöst waren.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Wunderschöner Liebesroman, der mit lebhaften Akteuren, die Ecken und Kanten besitzen, punkten kann

So sündig küsst kein Gentleman
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Lady Helen Ravenel ist eine zarte, aristokratische Blume und verdient es, behütet und umsorgt zu werden. Das jedenfalls ist die Meinung ihrer Familie. Zwar wuchs sie zurückgezogen auf dem Lande auf und ...

Lady Helen Ravenel ist eine zarte, aristokratische Blume und verdient es, behütet und umsorgt zu werden. Das jedenfalls ist die Meinung ihrer Familie. Zwar wuchs sie zurückgezogen auf dem Lande auf und ist überaus schüchtern, doch ist sie alles andere als ein zartes Pflänzchen, das sich sagen lässt, was sie tun soll. Als sie eines Tages vom reichen Geschäftsmann und Warenhausbesitzer Rhys Winterborne geküsst wird, der Helen zur Frau nehmen will, ist sie von seinem stürmischen Werben überrumpelt und stößt ihn im Affekt fort. Doch nach einiger Bedenkzeit, bereut sie es, dass sie ihre Verlobung aufgekündigt hat und sucht Rhys höchstpersönlich auf in seinen Geschäftsräumen. Rhys glaubt zunächst, Helen wäre lediglich aus finanziellen Gründen zurückgekommen, doch es gelingt ihr schnell, ihm klarzumachen, dass sie nur eines will- ihn!

Rhys fürchtet allerdings, dass Helens Familie sich gegen ihre erneute Verlobung stellen wird und stellt sie vor die Wahl. Entweder sie gibt sich ihm vor der Eheschließung hin, oder er entlässt sie aus dem Verlöbnis. Helen geht das Wagnis ein. Als ihre Familie wenig später von ihrem und Rhys Handeln erfährt, ist diese wie vor den Kopf gestoßen. Besonders Rhys Freund Devon, der es gar nicht schätzt, dass Rhys seine Cousine kompromittiert hat, ist verständlicherweise verärgert. Da Helen aber stur auf dem Verlöbnis besteht, gibt Devon nach. Helens und Rhys Hochzeit soll allerdings erst Monate später stattfinden. Ausgerechnet in dieser Zeit erfährt Helen jedoch ein dunkles Geheimnis, dass, würde Rhys davon erfahren, ihre Beziehung gefährden könnte. Soll sie sich Rhys anvertrauen?

Nach dem wunderbaren ersten Teil der Ravel Reihe, in dem Helens Cousin Devon und Kathleen zusammen kamen, erfahren wir in „So sündig küsst kein Gentleman“, nun, wie es mit Lady Helen und Rhys weitergeht, dessen Romanze sich ja bereits im ersten Teil anbahnte. Ich schrieb in meiner Rezension zu „Dem Earl ausgeliefert“, dass ich ein kleines Problem mit dem Alphahelden Rhys hätte und auch in seiner Geschichte bleibt er ein schwieriger Mensch, der sämtliche Menschen in seinem Umfeld zu gerne dominieren würde. Allerdings hat Lisa Kleypas ihm schlauerweise eine Heldin auf den Leib geschrieben, die ihm ebenbürtig ist und es durchaus versteht, ihre Standpunkte durchzusetzen. Diese Momente lesen sich überaus amüsant, allerdings mit einer Einschränkung. Rhys Erklärungsversuche, wieso er eine schnelle Ehe für unabdingbar hält, (er fürchtet, dass er wegen seines großen sexuellen Appetits nicht lange treu bleiben kann; Männer haben ja schließlich dringende Bedürfnisse die regelmäßig in den Armen einer Frau gestillt werden müssen ) haben meine Lachmuskeln arg strapaziert. Solch eine vorsintflutliche Erklärung ist mir schon lange nicht mehr untergekommen, in einer Historical Romance. Abgesehen davon, erzählt Lisa Kleypas mit „So sündig küsst kein Gentleman“, erneut eine wunderschöne, romantische und intensive Liebesgeschichte, die mit zahlreichen erotischen und prickelnden Liebessszenen abgerundet wird, so dass alle Historical Romance Fans hier ganz auf ihre Kosten kommen werden. Die Liebesgeschichte zwischen Rhys und Helen hat das richtige Timing und für die richtige Portion Wohlfühlatmosphäre sorgen die liebeswerten Nebenfiguren; allen voran das Heldenpaar des ersten Teils und auch Helens Schwestern, die naseweisen Zwillinge. Helens Zögern, sich Rhys ob ihres Geheimnisses anzuvertrauen, kann man absolut nachvollziehen und die Entwicklung, die die Geschichte nimmt, konnte mich ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen.

Kurz gefasst: Helen & Rhys- Lisa Kleypas gehört einfach zu den besten Historical Romanceautorinnen, wie sie mit „So sündig küsst kein Gentleman“ erneut unter Beweis stellt. Wunderschöner Liebesroman, der mit lebhaften Akteuren, die Ecken und Kanten besitzen, punkten kann.


Ravenel Reihe:

Teil: Dem Earl ausgeliefert
Teil: So sündig küsst kein Gentleman
Teil: Devil in Spring

Veröffentlicht am 25.10.2017

Ein leiser Krimi, der mir gut gefallen hat

Sea Detective: Der Sog der Tiefe
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Vor 26 Jahren wurde die Waise Violet vor die Tür eines Krankenhauses gelegt. Eingewickelt in das Reststück einer Strickjacke, die mit einer Brosche verschlossen war. Violet hat die Hoffnung niemals aufgegeben, ...

Vor 26 Jahren wurde die Waise Violet vor die Tür eines Krankenhauses gelegt. Eingewickelt in das Reststück einer Strickjacke, die mit einer Brosche verschlossen war. Violet hat die Hoffnung niemals aufgegeben, ihre Mutter zu treffen. Mittlerweile ist sie selbst allein erziehende Mutter einer kleinen Tochter, als sie eines Tages einen Anruf erhält, von einem Sozialarbeiter, der ihr erzählt dass seine Behörde einen rätselhaften Brief erhalten habe. Er habe zunächst gezögert, ob er diese womöglich wichtigen Informationen an Violet weitergeben soll, weil das eigentlich verboten sei, diese aber für zu wichtig befunden. In besagtem Brief befände sich der Name ihrer angeblichen Mutter und ein Zeitungsausschnitt, auf dem diese Frau mit Violets Brosche zu sehen sei.

Allerdings wäre diese Frau nicht mehr am Leben. Angeblich ging sie ins Meer und nahm sich das Leben. Violet will dennoch mehr herausfinden, über den rätselhaften Tod ihrer Mutter und begibt sich zu diesem Zweck in das beschauliche Küstenörtchen Poltown. Doch dort scheinen sich die meisten Leute gar nicht an ihre Mutter erinnern zu wollen.

Währenddessen befindet sich auch der Meeresbiologe Cal McGill im Ort. Er ist zur Beerdigung, einer alten Freundin seiner Mutter, angereist. Während der Trauerfeier bemerkt er eine ältere Dame, die überstürzt die Kirche verlässt und erfährt, als er neugierig nachfragt bei einem der Dörfler, dass die alte Dame, Mrs. Anderson, einst in den Diensten der Verstorbenen und deren Mann stand. Cal will eigentlich nicht lange bleiben in Poltown, doch dann erfährt er, dass eine große Windparkfirma versucht, den Dörflern ihr Land abzukaufen. Auch der verschrobene Strandgutsammler Duncan, ist auf der Hut vor den Mitarbeitern dieser Firma, und wird bereits von einigen Dörflern, die ihr Land verkaufen wollen, angefeindet. Cal hat Mitleid mit Duncan und als er später Violet trifft, die einen Spaziergang am Meer macht, beschließt er zunächst zu bleiben, denn Violet tritt mit einer Bitte an ihn heran, die er nicht abschlagen kann…

Nachdem ich vom ersten Teil der neuen Serie über den Meeresbiologen Cal McGill, der anhand von Gezeitenströmen berechnen kann, wo diverse Gerätschaften oder verschollene Personen womöglich ins Meer geraten sind, so angetan war, weil der Autor von „Sea Detective“, Mark Douglas- Home , einen ähnlichen Schreibstil besitzt, wie einer meiner Lieblingsautoren, Phil Rickman, war ich schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Serie und hoffte, nun noch ein wenig mehr über die Hauptfigur, Cal, erfahren zu können.

Um es vorweg zu nehmen: Cal mag in „Der Sog der Tiefe“ durchaus eine Rolle spielen, beschränkt diese sich jedoch eher auf die eines interessanten Statisten. Denn der Autor hat stattdessen Violet und diverse Dörfler von Poltown in den Fokus seines zweiten Bandes gestellt. Cals berufliches Hintergrundwissen mag sich zwar erneut als sehr hilfreich erweisen, doch bleibt er ansonsten eher im Hintergrund. Zwar fand ich diesen angesprochenen Punkt etwas enttäuschend, doch hat das meiner Lesebegeisterung nicht geschadet, denn der Autor wartet mit einer interessanten Kriminalstory auf. Zugegeben, wer sich als Thrillerfan hier Schlachtplatten und Metzelthriller erhofft, greift definitiv zum falschen Buch, bzw. zur falschen Serie! Denn der Autor legt mehr wert auf die Charakterentwicklung seiner Romanfiguren, lotet ihre Stärken und Schwächen aus und lässt so manche von ihnen auch am Rande der Legalität wandeln oder diesen gar übertreten.

Mark Douglas-Homes Figuren sind alles andere als perfekt und besonders gut gelingt es ihm, die dunklen Seiten, von eigentlich harmlos erscheinenden Zeitgenossen, zu beschreiben. So kommt es, dass man als Leser hin und hergerissen ist, bei der Beurteilung mancher Charaktere, wie zum Beispiel der alten Mrs. Anderson. Ich schwankte zwischen Mitleid und Verärgerung beim Lesen ihrer Romanpassagen- derweil hoffte ich für Violet nur das Beste, denn im Laufe ihrer Suche gerät sie in Lebensgefahr. Die Auflösung des Romans hat mich dann doch etwas überrascht. Zwar glaubt man bereits nach dem Lesen der ersten Kapitel alles Wissenswerte zu wissen, doch ist das ein Trugschluss.

Kurz gefasst: „Der Sog der Tiefe“ wartet mit einer interessanten, neugierig machenden Krimihandlung auf, dennoch stet die Charakterentwicklung der Hauptfiguren mehr im Fokus. Ein leiser Krimi, der mir gut gefallen hat.“

Cal McGill Reihe:

Teil: Ein Grab in den Wellen
Teil: Der Sog der Tiefe
Teil: The Malice of Waves (noch nicht übersetzt)

Veröffentlicht am 08.10.2017

Überragender, spannender und romantischer Abschlussband der „Gentlemen of New York“ Reihe. Ein Pageturner! Unbedingt lesen und nicht verpassen!

Gentlemen of New York - Sündig wie Silber
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Vier Jahre zuvor:

Lillian und Calvin lernen sich kennen, verlieben sich stürmisch ineinander und brennen durch. Ihre schnelle Hochzeit, ruft jedoch Lillans Vater auf den Plan, der vermutet, Calvin wäre ...

Vier Jahre zuvor:

Lillian und Calvin lernen sich kennen, verlieben sich stürmisch ineinander und brennen durch. Ihre schnelle Hochzeit, ruft jedoch Lillans Vater auf den Plan, der vermutet, Calvin wäre lediglich an Lilians großem Erbe interessiert, denn Lilians Vater ist unermesslich reich und Inhaber einer gut gehenden Firma. Weil Lilians Vater belastende Dokumente besitzt und Calvin damit unter Druck setzt, stimmt dieser letztendlich zu, das Eheanullierungsschreiben zu unterzeichnen, obwohl er Lily eigentlich über alles liebt. Lily kann es nicht glauben, dass Calvin sie verlassen hat und verfällt für eine Weile in tiefste Depressionen. Doch dann stirbt ihr Vater und sie muss sich, so lange ihr jüngerer Bruder noch nicht geschäftsfähig ist, um die Firma kümmern. Ein Job der ihr Spaß macht und sie erfüllt. Wären da nicht die Firmenteilhaber im Aufsichtsrat, denen sie, einfach weil sie eine Frau ist, ein Dorn im Auge ist.

Vier Jahre später:

Lily will bald heiraten. Als Gatten, hat sie einen Mann ausgewählt, den sie nicht liebt. Einen Freund, der aber ihrer Firma nur gut tun würde. Doch dann verschwindet ihr Bruder von einem auf den anderen Tag plötzlich und Lily wird ein merkwürdiges Drohschreiben in chinesischer Sprache zugestellt. Da Lily weiß, dass Calvin diese Sprache spricht, weil er viele Jahre zuvor mit seinen Eltern China und andere asiatische Länder bereiste, bittet sie ihn um Hilfe bei der Suche nach ihrem Bruder. Und irgendwie ist Calvin auch involviert, denn der Verfasser des Schreibens will Lily damit erpressen, dass er öffentlich machen wird, dass Lily und Calvin, nun erfolgreicher und mächtiger Zeitungsverleger, einst miteinander verheiratet waren. Obwohl Calvin sich anfangs sträubt, Lily helfen zu wollen, lässt er sich letztendlich doch hineinziehen ins Geschehen und hofft schließlich, ganz nebenbei, auf eine Chance einem alten Freund zu helfen, dessen Ehefrau sich noch in China befindet.

Ab dem Moment, als Lily und Calvin wieder mehr Zeit miteinander verbringen müssen, knistert es gewaltig zwischen ihnen. Doch Lilys Angst, vor erneuter Zurückweisung, ist groß. Vor allem aber glaubt sie, nie wieder einem Mann wie Calvin vertrauen zu können, der mehr Geheimnisse mit sich herumträgt, als gut für sie ist. Denn sie ahnt ganz genau, dass er nicht völlig ehrlich zu ihr ist. Doch warum nur?

Im Abschlussband der „Gentlemen of New York“ Reihe, kreuzen nun das ehemalige Ehepaar Calvin und Lily ihre Klingen verbal miteinander und mit diesem Heldenpaar hat Joanna Shupe eine explosive Mischung geschaffen, die sich allerdings auf jegliche Art und Weise ebenbürtig ist. Lily ist eine starke, taffe Frau, die unerschrocken ihren Weg geht, und sich auch nicht von den Herren der Schöpfung unterbuttern lassen will. Zugegeben, so manches Mal schießt sie über ihr Ziel hinaus und bringt sich dadurch auch mal in Gefahr, doch sie ist äußerst tapfer, loyal und clever und hat zumeist immer eine Idee parat, um sich aus den Schwierigkeiten wieder hinauszumanövrieren, was für sie spricht. Auch ihre Cousine und beste Freundin ist eine sympathische Romanfigur, ich hoffe sehr, dass sie in einem anderen Band, ihre eigene Geschichte erhalten wird.

Calvin ist ein etwas undurchsichtigerer Charakter. Er übertreibt es mit seiner Geheimniskrämerei schon etwas für meinen Geschmack und ich hätte mir, gegenüber seiner Exfrau Lily ein wenig mehr Offenheit gewünscht. Zumindest früher, als es dann letztendlich der Fall war. Trotz seiner kleinen Alphaheldenattribute, mochte ich Calvin dennoch sehr.

Dazu ist die Hintergrundhandlung außergewöhnlich spannend und interessant geschrieben, so dass ich „Sündig wie Silber“ praktisch in einem Rutsch gelesen habe. Witzigerweise beschleicht mich beim Lesen der Romane von Joanna Shupe stets so ein Lisa Kleypas Lesegefühl; hier war es wieder genauso und ich genieße es jedes Mal aufs Neue. Wer die Romane von Lisa Kleypas liebt, sollte die „Gentlemen of New York“ Reihe unbedingt ausprobieren, denn Joanna Shupes Schreibstil ähnelt dem von Lisa Kleypas, wirklich sehr, wie ich finde. Überhaupt gehört diese Historical Romance Reihe zu dem Besten, das ich in den vergangenen Jahren im historischen Liebesromanbereich lesen durfte. Wer immer noch glaubt, dass dieses Genre angestaubt ist, sollte schnell umdenken! Dem ist nicht so. Allerdings sollten Leser, die es lieber züchtiger mögen, gewarnt sein. Die Liebesszenen in dieser Reihe sind schon sehr hot und explizit geschrieben.

„Sündig wie Silber“, habe ich mit einem lachenden, wie weinenden Auge gelesen. Denn einerseits war der Roman für mich ein echtes Lesehighlight, andererseits ist es auch der Abschlussband, einer so tollen, grandiosen Reihe. Ich hoffe sehr, dass weitere Romane der Autorin bei Bastei Lübbe übersetzt werden und auch, dass die Covergestaltung dann genauso geschmackvoll ausfallen wird.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Lebensratgeber und Trostbuch zugleich!

Deine letzte Nachricht. Für immer.
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Zunächst einmal sollte man keinen Roman erwarten, wenn man zu Emily Trunkos „Deine letzte Nachricht für immer“, greift. Denn es ist etwas völlig anderes, eine Art Sammelwerk. Die Autorin betreibt einen ...

Zunächst einmal sollte man keinen Roman erwarten, wenn man zu Emily Trunkos „Deine letzte Nachricht für immer“, greift. Denn es ist etwas völlig anderes, eine Art Sammelwerk. Die Autorin betreibt einen Tumblr-Blog und ermutigt Leser des Blogs, dort letzte Nachrichten zu hinterlassen, von Menschen, die den Lesern einst etwas bedeuteten. Das kann eine kurze, kalte sms von einem Freund sein, der nichts mehr mit seiner Freundin zu tun habe möchte, aber auch Briefe von Menschen, die für den Besitzer erst wertvoll werden, nachdem sie erfahren haben, dass der Verfasser kurz darauf verstorben ist. Neben der reinen Botschaft, findet man auch eine kleine Erklärung, zum Hintergrund des jeweiligen Verfassers, in dieser Sammlung vor, liebevoll illustriert, so dass dieses gebundene Buch mit Lesebändchen ein richtig schmucker Hingucker ist.

Es ist ein Buch, das durch seine Hintergrundgeschichten nachdenklich macht, berührt und sogar teilweise zu Tränen rührt. Es birgt die Botschaft, sich stets gut zu überlegen, wir man mit seinen Mitmenschen, seiner Familie und Freunden umgeht. Denn manchmal bekommt man leider keine zweite Chance, im Zorn Gesagtes oder Geschriebenes zurückzunehmen. Das Buch ist ein Plädoyer für Liebe, Aufrichtigkeit und Freundlichkeit, kann aber auch als Trost für Menschen, die sich in ähnlichen Lebenssituationen befinden und an sich selbst zweifeln, dienen. Ehrlich gesagt denke ich aber, dass „Deine letzte Nachricht für immer“, allerdings eher etwas für Leser zwischen 16 und 25 Jahre ist, da jüngere Leser womöglich mit manchen geschilderten Situationen überfordert sein könnten.