Cover-Bild Silberne Geister
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 03.04.2024
  • ISBN: 9783809027751
Silvia Moreno-Garcia

Silberne Geister

Mit farbigem Buchschnitt nur in limitierter Auflage
Frauke Meier (Übersetzer)

Bedrohliche Séancen, hochentzündliche Filmrollen und ein untoter Okkultist der Nazis – und mittendrin eine ungewöhnliche Protagonistin mit einer Vorliebe für Horrorfilme.

Die kluge Montserrat schlägt sich als Außenseiterin in einer Männerdomäne durch: im mexikanischen Filmbusiness. Der einzige Mensch, der ihr lieb und teuer ist, ist ihr Jugendfreund Tristán, der als Soap-Darsteller unter Auftragsarmut leidet. Als sie und Tristán das Angebot bekommen, einen nie produzierten legendären Horrorfilm zu vollenden, schlagen sie ein. Doch der Filmstreifen ist mit einem dunklen Fluch belegt, der alle ins Unglück stürzt, die an ihm arbeiten ... Und das ist längst nicht alles! Der Geist eines teuflischen Okkultisten der Nazis steht an der Schwelle zum Reich der Lebenden, und Montserrat und Tristán müssen ihn und seine Anhänger um jeden Preis aufhalten.

Nicht verpassen: nach »Der mexikanische Fluch« und »Die Tochter des Doktor Moreau« der neueste Roman der internationalen Sensationsautorin!

Mit farbigem Buchschnitt nur in limitierter Auflage!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2024

Kultigen Grusel

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Der Aufbau der Spannung dieses Romans fand ich klasse. Lange Zeit war es nur subtil gruselig bis es zu einer richtigen Bedrohung kumulierte und explodierte.
Literarisch hat mir der Roman ebenfalls ausgesprochen ...

Der Aufbau der Spannung dieses Romans fand ich klasse. Lange Zeit war es nur subtil gruselig bis es zu einer richtigen Bedrohung kumulierte und explodierte.
Literarisch hat mir der Roman ebenfalls ausgesprochen gut gefallen..Eine sehr interessante ,mystische Story um einen Zauberkult. Die Geschichte entfaltet sich langsam, ohne langweilig zu sein ,man bekommt immer mehr Hntergrundinformationen zum Kult und es wird immer mystischer. Der Wechsel zwischen Spannung und Entspannung gefiel mir auch gut
Und die beiden Haupharaktere Montserra und Tristan mochte ich sehr. Sie schienen zwar ab und zu etwas grob in ihrem Umgang miteinander zu sein , aber sie waren trotzdem tief verbunden. Man merkte dies besonders dann, wenn es aus der Perspektive des jeweilig Anderen geschrieben wurde..
Ein durchweg gelungener empfehlenswerter Roman. Jedoch sollte man nicht auf die Verlagsempfehlung achten, sie schrieben es wäre ein Buch des Trendgrenres Horror.Es handelt sich hier eher um ein mexikanischer, reifer, erwachsener Gruselroman. Vielleicht sollte der Verlag auf solche Einordnungen verzichten um keine Enttäuschung hervorzurufen. Garcia selbst schreibt am Ende, dass sie sich teilweise auf Lovecraft Stories bezieht. Also sozusagen eine Hommage..

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Mexiko in den 90er Jahren

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"Sie ging mit ihm in die Nacht..."


Mögt ihr alte Horrorfilme oder überhaupt das Thema Magie und Okkultismus?

Dieses Buch versetzt uns nach Mexiko in die erste Hälfte der 90er Jahre. Da, wo es noch ...


"Sie ging mit ihm in die Nacht..."


Mögt ihr alte Horrorfilme oder überhaupt das Thema Magie und Okkultismus?

Dieses Buch versetzt uns nach Mexiko in die erste Hälfte der 90er Jahre. Da, wo es noch Video- und Musikkassetten gab und man seine Filme entweder in der Videothek ganz physisch ausgeliehen hat oder man gab sich damit zufrieden, was es im Fernsehen so gab. Erreichbar war man durch klassische Festnetztelefone oder Pager.

Allerdings ist das noch nicht alles, denn wie soll es anders sein, wenn es um Horrorfilme geht? Es geht hier auch um Magie und okkulte Praktiken. Auch Nazis und ihre arischen Ansichten spielen hier eine Rolle. Deswegen schwebt hier auch ein sehr ernstes Thema durch das ganze Buch. Das Thema Rassismus wurde hier sehr geschickt und meisterhaft eingearbeitet und regt einen zum Weiterdenken an.
Die Magie fängt irgendwo bei Atlantis an und endet in den 1993ern.

Alle Fans der alten Horrorfilmen oder der ganz alten Klassiker: es könnte euch wirklich gefallen. Denn dieses Buch scheint eine Liebeserklärung an die alten Horrorfilme zu sein, geschickt verbunden mit Magie und Okkultismus.
Ich fand das Thema um die Filme und Filmindustrie sehr faszinierend. Auch die magische und düstere Komponente hat mir sehr zugesagt.

Die zwei Hauptprotagonisten Momo und Tristán habe ich total ins Herz geschlossen und fand sie beide - jeden auf die eigene Weise - sehr charmant und ziemlich menschlich. Mit Ecken und Kanten, wie man so schön sagt. Sie waren so unperfekt, dass sie für mich perfekt waren.

Auch der Antgonist des Romans ist gut ausgearbeitet. Er ist mal ein kleiner und kranker Junge gewesen, der tragische Erfahrungen machen musste und von seinen Eltern sehr vernachlässigt wurde. Man ist nicht überrascht, dass irgendwann das Böse in ihm zu keimen anfängt. Denn seine Seele ist verletzt und von Wut und Demütigung zerfressen. Es kommt so, wie es kommen muss: er entscheidet sich für die dunkle Seite der Macht.

Der Roman hat sich gut lesen lassen und gerade am Anfang ging es eher ruhiger zu. Denn dadurch hatten die Charaktere Zeit für ihre Entwicklung. Nach und nach wurde es immer düsterer und magischer. Am Ende ging alles irgendwie sehr schnell. Hier hätten meiner Meinung nach einige zusätzliche Seiten eventuell nicht geschadet. Denn für mich war es fast schon zu viel und zu schnell.
Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt an dem Buch. Das Ende hat mich trotzdem überzeugt und hat sehr zu diesem Buch gepasst.

Vielen herzlichen Dank an Bloggerportal & den Verlag für das Rezensionsexemplar.

Eure EGo

Veröffentlicht am 09.06.2024

Scary Movie

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" Montserrat hatte drei Leidenschaften: Erstens Horrorfilme, zweitens ihr Wagen. Und an dritter Stelle Tristán.“

Vorab: Blutrünstigen Horror nach Art eines Stephen King darf man hier nicht erwarten, ...

" Montserrat hatte drei Leidenschaften: Erstens Horrorfilme, zweitens ihr Wagen. Und an dritter Stelle Tristán.“

Vorab: Blutrünstigen Horror nach Art eines Stephen King darf man hier nicht erwarten, eher etwas im Stil von Shelley, Lovecraft, Poe oder E.T.A Hoffmann.

Die kanadische Autorin Silvia Moreno – Garcia kehrt auch in „Silberne Geister“ wieder zu ihren mexikanischen Wurzeln zurück, wie in „Der mexikanische Fluch“ und „Die Tochter des Doktor Moreau“. Einmal mehr interpretiert sie den Schauerroman neu.

Da ich die Romane der Autorin bereits kannte, war ich auf ihre neueste Publikation gespannt.

Worum geht’s?

Back to the 90s!

Montserrat und Tristán sind alte Freunde. Die junge Frau kämpft in einer Männerdomäne um Anerkennung, als Tontechnikerin hat sie im Filmbusiness wenig zu Lachen. Tristán ist ein (mehr oder weniger) abgehalfterter Soapdarsteller, der in der Branche ebenfalls ums finanzielle Überleben kämpft. Da kommt ihm der Zufall zu Hilfe:

Der ehemalige Regisseur Abel Urueta zieht neben Tristán ein (Montserrat ist zufälligerweise ein großer Fan seiner Arbeit). Er bietet den beiden an, seinen letzten Film zu vollenden, da dieser nie fertiggestellt worden ist – eine große Chance für die Freunde (Montserrat hegt für den Beau indes mehr als nur freundschaftliche Emotionen). Sowohl der Schauspieler als auch Montserrat haben das Gefühl, in einer Sackgasse zu stecken, die Aussicht auf Erfolg motiviert sie ungemein. Doch der Film hat es buchstäblich in sich. Böse Geister werden heraufbeschworen, und für die Protagonisten beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit …



Der Kniff, einen ominösen, nie beendeten (Horror)film ins Zentrum der Geschichte zu rücken, ist in der Literatur nichts Neues. Da ich dieses Motiv mag, habe ich schon einige Romane zum Thema Filmgeschichte gelesen, etwa „Die amerikanische Nacht“ von Marisha Pessl (die Geschichte rund um den mysteriösen Regisseur Cordova gehört zu meinen Favoriten) oder „Lichtspiel“ von Daniel Kehlmann (in der Erzählung geht es vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges ebenfalls um einen ‚verschollenen‘, nie beendeten Film). Im Vergleich zur „amerikanische[n] Nacht“ schneiden Moreno – Garcias „Silberne Geister“ etwas schlechter ab:

Die Autorin präsentiert einen wilden Genremix, in welchem die (erzählhistorisch manchmal arg strapazierten) Nazis mittels okkulter Riten sozusagen wieder zum Leben erweckt werden. Wie in allen ihren Romanen versucht die Schriftstellerin, eine Atmosphäre des Grauens (Horror eben) zu evozieren. Ob ihr das gelingt, muss jeder Leser selbst entscheiden.

Der erzählerische Fokus liegt über weite Teile der spannungsarmen Handlung nicht auf den Ereignissen, es geht eher um innere Prozesse und um die Charakterisierung der Figuren; die Sichtweise ist eine dezidiert feministische (manchmal geht es gar ins Identitätspolitische, was angesichts der Handlungszeit in den 1990er Jahren teils ahistorisch wirkt).

Der deskriptive Stil der Autorin sorgt ferner für gewisse Längen in der Geschichte, zumal die Umgebung bis ins kleinste Detail beschrieben wird. Manchmal wäre es besser, Dinge geschehen zu lassen, statt sie zu zerreden.

„Sillberne Geister“ hat mich dennoch gut unterhalten, da ich das slow burn trope gerne mag. Außerdem finde ich es gut, kein amerikanisches Setting und kein eurozentrisches Weltbild präsentiert zu bekommen, der Fokus liegt auf der mexikanischen (Kultur)geschichte.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Interessanter Background

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Mexiko 1993: Montserrat ist ein großer Fan alter Filme, besonders solcher aus dem Horrorgenre. Als Tristan, Schauspieler ohne Job und Montserrats Freund seit Kindertagen, umzieht, stellt er fest, dass ...

Mexiko 1993: Montserrat ist ein großer Fan alter Filme, besonders solcher aus dem Horrorgenre. Als Tristan, Schauspieler ohne Job und Montserrats Freund seit Kindertagen, umzieht, stellt er fest, dass der ehemalige Regisseur Abel Urueta, dessen Filme Montserrat sehr mag, sein neuer Nachbar ist. Uruetas letzter Film wurde nie fertiggestellt, da der Autor und Produzent, der deutsche Okkultist Wilhelm Ewers ermordet worden war. Mit Hilfe von Montserrat, die als Soundeditorin arbeitet, und Tristan will er dies nun nachholen. Leider stellt sich das für alle Drei als lebensgefährlich heraus.

Ich brauchte kurz, um in die Geschichte zu kommen, doch dann hatte sie mich. Montserrat und Tristan waren mir sofort sympathisch. Montserrat hat es, in einem Männerberuf arbeitend, nicht leicht, besitzt aber auch einen starken Willen. Tristan, ehemaliger Soapdarsteller, von einem Unfall leicht körperlich, deutlich stärker psychisch gezeichnet, lässt sich eher treiben, vor allem von Frau zu Frau, und tut sich schwer, ein neues Engagement zu bekommen. Die Geschichte konzentriert sich im wesentlichen auf die beiden, andere Charaktere bleiben Nebenfiguren, einige sind aber für die Geschichte sehr wichtig. Ein wichtiger Charakter ist auch Wilhelm Ewers, dessen Geschichte man nach und nach erfährt. Er ist tot, hat aber viele Spuren hinterlassen.

Der Roman beginnt recht gemächlich und bleibt es auch lange Zeit. Ich habe ihn dennoch wirklich gerne gelesen, schon wegen des Backgrounds, der (mexikanischen) Filmgeschichte und des Okkultismus. Wilhelm Ewers ist dabei an einen realen Okkultisten angelehnt, genau wie Abel Urueta an eine realen Regisseur, wie die Autorin in ihrem Nachwort verrät. Viele der erwähnten Filme kennt man, hat sie vielleicht auch gesehen. Im Laufe der Geschichte wird es immer geheimnisvoller, mysteriöser, spannender, letzteres allerdings nie wirklich nervenzerfetzend. Der versprochene Horror blieb für mich im wesentlichen aus, was mich aber nicht weiter gestört hat. Ein bisschen gruselig wird es aber schon.

Besonders gut gefällt mir das Setting, Mexiko im letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts, das fühlt sich zusätzlich besonders und ein wenig exotisch an, und weckt gewisse Erinnerungen in mir, immerhin gehöre ich zur älteren Generation.

Wer sich einen spannenden Horrorroman erhofft, könnte enttäuscht werden. Ich habe die Geschichte gerne gelesen, mochte die Protagonist:innen und den Background der Geschichte, war gespannt, wie sich alles auflöst, und wurde letztlich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Dezenter Grusel

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Montserrat und Tristán sind beste Freunde und haben schon als Kinder gemeinsam Horrorfilme angeschaut. Mittlerweile ist Montserrat Soundeditorin und Tristán Schauspieler, wobei er seine größte Rolle schon ...

Montserrat und Tristán sind beste Freunde und haben schon als Kinder gemeinsam Horrorfilme angeschaut. Mittlerweile ist Montserrat Soundeditorin und Tristán Schauspieler, wobei er seine größte Rolle schon lange hinter sich hat. Als er nun umzieht, lernt er einer seiner Nachbarn kennen: Regisseur Urueta, der früher Horrorfilme gedreht hat und von den beiden Freunden bewundert wird. Als der alte Regisseur sie bittet einen vor Jahren begonnenen Film fertig zu stellen, willigen die beiden ein. Nichtsahnend, dass sie in einem Fluch und Magie verstrickt werden.

Das Buch startet eher gemächlich. Wahrscheinlich hatte ich falsche Erwartungen, denn ich dachte wir folgen den Protagonisten ans Filmset, wo plötzlich unerklärliche Dinge geschehen. Tatsächlich spielt der Film bzw. dessen kurze Vertonung nur geringfügig eine Rolle, sondern eher die Geschichte und Geschehnisse drum herum. Im Setting der 90er Jahre lernen wir zunächst die toughe und forsche Monsterrat und den Schauspieler Tristán mit tragischer Vergangenheit kennen. Die Autorin hat die Charaktere sehr tief und nachvollziehbar ausgearbeitet (auch mittels wechselnder Perspektive der Kapitel). Es gibt auch viele Anspielungen auf Horrorfilme und das mexikanische Filmbusiness, die mir leider nichts sagten, da ich mich damit nicht auskenne. Nachdem die beiden Protagonisten mit Urueta den Film beendet haben, nehmen die Geschehnisse ihren Lauf – zunächst eher ungewöhnlich und verdächtig, als gruselig. Als Montserrat immer mehr recherchiert, zu dem ursprünglichen Cast des Films und einem gewissen Magier, wird es langsam immer spannender, gruseliger und mysteriöser. In der zweiten Hälfte der Geschichte versinkt Montserrat immer mehr in der Magie und die Geschichte wird mitreißender.


Fazit:
„Silberne Geister“ ist eine gut entworfene Geschichte in den 90ern mit Protagonisten, die nicht nur 0815 sind. Der Horroraspekt wird aber nur sehr, sehr langsam aufgebaut, sodass mir die erste Hälfte des Buches fast schon langweilig erschien. Der Fluch bzw. Spuk des Films wird immer mysteriöser und packender, bis er in einem spannenden Showdown endet. Ich finde zwar „Der mexikanische Fluch“ der Autorin besser, aber wer diese Geschichte zu eklig und gruselig findet, wird mit „Silberne Geister“ bestimmt Spaß haben.