Ein sehr informativer Ratgeber, den jeder gelesen haben sollte!
Niemals ist man darauf vorbereitet, dass ein Angehöriger oder anderer nahestehender Mensch auf der Intensivstation behandelt werden muss. Deshalb handelt es sich dabei immer um eine schwierige Situation. ...
Niemals ist man darauf vorbereitet, dass ein Angehöriger oder anderer nahestehender Mensch auf der Intensivstation behandelt werden muss. Deshalb handelt es sich dabei immer um eine schwierige Situation. Denn der Kranke kämpft nicht nur um sein Leben, sondern auch die Angehörigen müssen mit diesen neuen Gegebenheiten umgehen. Dabei gibt es viel Wissenswertes rund um die Behandlungsmethoden, den Pflegealltag und das Verhalten als Besucher auf einer Intensivstation. Zusätzlich berichtet die 31 Jahre alte Simone über ihren langen Aufenthalt auf einer Intensivstation und schildert ihre ganz persönlichen Erfahrungen.
Alexandra Wittmann arbeitete viele Jahre als Krankenschwester auf einer Intensivstation, weshalb sie in diesen Ratgeber für alle Angehörigen von Patienten, die dort liegen, herausgegeben hat. Denn sie kennt nur die Seite der Pflegekräfte und Ärzte, sondern auch die Empfindungen der Angehörigen. In diesem Buch erläutert sie in einfacher Sprache, ohne viele Fachbegriffe, was auf einer Intensivstation passiert, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, warum ein Mensch so viele Schläuche an sich und um sich herum hat und wie man sich als Besucher am besten verhält, was den Kranken guttut und wie man sie in ihrem Genesungsprozess unterstützen kann. Mit viel Einfühlungsvermögen, Fachwissen und trotzdem kurzweilig und nicht zu übertrieben ausführlich erklärt sie alles Wichtige.
Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt, denn ich arbeite selbst als Krankenschwester in einer Notaufnahme und weiß um so manche Situation, mit der Angehörige nur schwer umgehen können. Leider bleibt nicht immer die Zeit, um sich auch noch um die Familienmitglieder zu kümmern. Deshalb schätze ich diesen Ratgeber sehr und finde, dass jeder ihn einmal gelesen haben sollte, denn wenn der Fall einmal eingetreten ist, haben viele bestimmt nicht mehr die Geduld, ein Buch zu lesen. Ich mag die Art von Alexandra sehr, wie sie mit viel Einfühlungsvermögen schreibt, aber dennoch sachlich bleibt. Den perfekten und sehr berührenden Abschluss des Buches bildet das Interview mit Simone, die so vieles durchgemacht hat und nun andere Menschen an ihrer Krankheitsgeschichte teilhaben lässt.
Ein rundum gelungener Ratgeber, der in jedem Bücherregal stehen sollte!