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Veröffentlicht am 26.08.2024

sehr lustig

Bevelstoke – Die unergründlichen Wege einer Lady
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Als Lady Olivia Bevelstoke erfährt, dass ihr neuer Nachbar Sir Harry Valentine angeblich seine Verlobte umgebracht hat, kann sie es kaum glauben. Sie beginnt ihn zu beobachten, allerdings nicht so unauffällig ...

Als Lady Olivia Bevelstoke erfährt, dass ihr neuer Nachbar Sir Harry Valentine angeblich seine Verlobte umgebracht hat, kann sie es kaum glauben. Sie beginnt ihn zu beobachten, allerdings nicht so unauffällig wie sie meint. Sir Harry kommt ihr auf die Schliche und lässt sie auch wissen, das er sie gesehen hat. Als er dann vom Kriegsministerium auf Olivia angesetzt wird, entwickelt er allerdings ein Interesse, dass über das reine Beobachten weit hinausgeht.

Was für ein Buch! Ich habe selten so viel Spaß gehabt wie in diesem Band der Bevelstoke Reihe. Einige Szenen sind derartig lustig, dass mir die Tränen übers Gesicht gelaufen sind und ich laut lachen musste. Spannend wird es auch noch, schließlich bewegt Harry sich in Spionage Kreisen. Alles in allem ein wirklich rundum gelungenes Buch!

Von mir eine absolute Leseempfehlung! Hier erwarten den Leser wirklich einige Stunden Ablenkung von der Realität mit sehr guter Unterhaltung. Das Buch lässt sich auch sehr gut ohne Vorkenntnis des ersten Bands lesen.

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Veröffentlicht am 18.08.2024

Frauennetzwerk

Der Buchladen von Bloomsbury
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London 1950. Der Buchladen von Bloomsbury feiert sein 100 jähriges Bestehen. Doch sieht es nicht gut aus für den Laden. Es müssten dringend Neuerungen her, allerdings verhindern die 51 Regeln des Geschäftsführers ...

London 1950. Der Buchladen von Bloomsbury feiert sein 100 jähriges Bestehen. Doch sieht es nicht gut aus für den Laden. Es müssten dringend Neuerungen her, allerdings verhindern die 51 Regeln des Geschäftsführers und seine sehr konservative Einstellung genau dies. Die drei weiblichen Angestellten haben dagegen kaum eine Chance.

Die drei Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Da ist Grace die Sekretärin der Geschäftsführung. Gefangen in einer lieblosen Ehe ist der Laden ihr Zufluchtsort. Vivien dagegen will mehr als nur an der Kasse stehen. Nebenbei schreibt sie und würde gerne Schriftstellerin werden. Und Evie ist eigentlich nur in der Buchhandlung, weil sie auf der Suche nach einem Buch ist, dass die Literaturwelt aufhorchen lassen wird.

Wir begleiten die drei abwechselnd und lernen so die Charaktere gut kennen. Vivien lernt Daphne du Maurier kennen, die ihr unter die Arme greift. Daraus entsteht ein weibliches Netzwerk, von dem auch die anderen beiden profitieren.

Es tauchen im Buch immer wieder bekannte Namen auf und die Autorin schafft es nicht nur dadurch eine lebendige Geschichte entstehen zu lassen, die dem Leser die damalige Gesellschaft, die sich langsam zu verändern beginnt, nahebringt. Mir hat vor allem das gegenseitige ermuntern und unterstützen der Frauen sehr gut gefallen. Es wird deutlich was man alles schaffen kann, wenn man sich nur zusammenschließt. Auch die männlichen Charaktere haben mir gut gefallen. Sie sind nicht nur Beiwerk sondern gut differenziert ausgearbeitet.

Ich fand das Buch ausgesprochen toll! Ich habe mich durchgehend wohlgefühlt und konnte es am Ende nicht mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt erfahren musste, ob die Pläne der Frauen auch aufgehen werden. Es waren ganz viele Szenen dabei, bei denen mir das Herz einfach aufging, weil sie einerseits so schön geschrieben waren und andererseits mir das Gefühl gaben ganz nah an den Protagonistinnen dran zu sein.

Für mich auf jeden Fall eines meiner Jahreshighlights und eine ganz große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.06.2024

sehr berührend

Bevor du gehst
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Julia steckt in einer Lebenskrise, als ihre Mutter plötzlich ins Krankenhaus muss. In ihrem alten Zuhause angekommen findet sie eine Mappe mit all den Gutscheinen, die sie im Laufe ihres Lebens ihrer Mutter ...

Julia steckt in einer Lebenskrise, als ihre Mutter plötzlich ins Krankenhaus muss. In ihrem alten Zuhause angekommen findet sie eine Mappe mit all den Gutscheinen, die sie im Laufe ihres Lebens ihrer Mutter zu diversen Anlässen geschenkt hat. Ein großer Teil nicht eingelöst. Da wird ihr klar, dass sich etwas ändern muss.

Als ihre Mutter im Krankenhaus erwacht, rezitiert sie plötzlich Verse in friesischer Sprache und weiß nicht warum. Zusammen mit ihrer Tochter versucht Julia herauszufinden, was ihre Mutter so bewegt hat, dass sie im Krankenhaus gelandet ist und was es mit den Versen auf sich hat.

Das Buch ist ein wunderschönes ruhiges Wohlfühlbuch. Nach und nach werden die Beziehungen der Protagonistinnen genauer beleuchtet und man begleitet gerade Julia dabei wie sie in bestimmten Dingen mehr Klarheit findet. Die Beziehung zu ihrer Mutter war immer etwas unterkühlt und erst jetzt, da sie selbst Mutter ist beginnt sie zu verstehen, warum ihre Mutter so ist wie sie ist. Dabei hilft auch, dass sich ein Familiengeheimnis lüftet, das vieles erklärt.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und sehr genossen. Die Art wie die Autorin schreibt ist recht unaufgeregt und regt auch dazu an, mal über die eigene Situation nachzudenken. Schön fand ich die unterschiedlichen Frauen beschrieben und wie jede für sich versucht das beste aus ihrem Leben zu machen und die Vergangenheit einfach mal Vergangenheit sein zu lassen, ohne Bitterkeit.

Für mich ein ganz wunderbares Buch und eines meiner Jahreshighlights.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Ein Buch wie eine Begegnung

25 letzte Sommer
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Der Ich-Erzähler verbringt das Wochenende alleine im Wochenendhaus der Familie auf dem Land. Eigentlich könnte alles gut sein, doch er fühlt sich getrieben. Da trifft er durch Zufall auf Karl, der in der ...

Der Ich-Erzähler verbringt das Wochenende alleine im Wochenendhaus der Familie auf dem Land. Eigentlich könnte alles gut sein, doch er fühlt sich getrieben. Da trifft er durch Zufall auf Karl, der in der Nähe wohnt. Der lädt ihn zum Kaffee ein und es entspinnen sich Gespräche, die das gesamte Wochenende weitergehen. Karl ist neugierig und offen, stellt kluge Fragen und erzählt aus seinem Leben.

So wie dem Ich-Erzähler geht es wohl vielen, man fühlt sich wie im Hamsterrad, kann ohne Handy das Haus nicht mehr verlassen und ist in Gedanken schon beim nächsten Thema. Die Gespräche mit Karl haben auch in mir eine Seite zum klingen gebracht. Einfach mal inne halten, sich nicht hetzen lassen und darüber nachdenken, was als nächstes kommt. Und nicht immer die Erwartungen der anderen erfüllen wollen.

Bemerkenswert fand ich eine Stelle gegen Ende, die in dem Moment wo ich sie gelesen habe wie für mich geschrieben wirkte. So als wäre sie genau für diesen einen Moment gemacht gewesen.

Man merkt, mich hat das Buch tief berührt. Es ist nicht lang, aber intensiv. Ich hatte das Gefühl mit den beiden Charakteren unterwegs zu sein.

Für mich eines meiner Jahreshighlights.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Morgen machen wir es besser

Der Schacherzähler
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Walter hat seine Frau verloren und damit auch seinen Lebensinhalt. Er hält sich mit Routinen über Wasser, aufstehen, frühstücken und zu einer bestimmten Zeit das Haus verlassen, um im Park gegen seine ...

Walter hat seine Frau verloren und damit auch seinen Lebensinhalt. Er hält sich mit Routinen über Wasser, aufstehen, frühstücken und zu einer bestimmten Zeit das Haus verlassen, um im Park gegen seine verstorbene Frau Schach zu spielen. Und nicht vergessen, den Rosen einen Schluck Wasser zu geben. Doch eines Tages setzt sich Janne zu ihm, der neugierig auf das Spiel ist und es gerne auch spielen können möchte. Walter, der sich Janne gegenüber nur Oldman nennt, ist skeptisch, doch Jannes liebenswerte Art und sein Talent zum Schachspielen macht aus den beiden schnell ein gutes Gespann.

Es geht in diesem Buch um noch viel mehr als nur um Janne und Oldman. Malu, Jannes Mutter, ihre Freundin Liv und ihr Chef Hinnerk spielen auch eine große Rolle. Die Autorin wechselt immer wieder die Perspektive zwischen ihnen und so kann man gar nicht sagen, wer hier eigentlich die Hauptrolle im Buch spielt. Das Ganze ist wirklich toll gelungen und rund, so dass man immer einfach nur weiterlesen möchte.

Mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen. Es ist so schön zu sehen, wie eine Gemeinschaft wächst und sich die Generationen untereinander helfen und unterstützen. Jeder lernt von jedem und ist auch bereit Hilfe anzunehmen. Wen auch manchmal unter leichtem Zwang. Ich mochte den Schreibstil und wie gesagt am Ende hätte ich auch einfach gerne weiter gelesen. Diese Gemeinschaft ist so herzerwärmend, da möchte man einfach noch mehr erfahren.

Von mir daher eine unbedingte Leseempfehlung für ein Buch, das zeigt, dass es miteinander einfacher ist den Widrigkeiten des Alltags zu trotzen.

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