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Veröffentlicht am 09.02.2022

Ein fabelhafter historischer Roman

Ein neuer Horizont
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Klappentext: "Korea, 1950: Die junge Zeitungsreporterin Nellie berichtet als einzige Frau vom Krieg zwischen Nord- und Südkorea. Um sie herum sterben Soldaten – aber auch Kollegen. Während sie nicht weiß, ...

Klappentext: "Korea, 1950: Die junge Zeitungsreporterin Nellie berichtet als einzige Frau vom Krieg zwischen Nord- und Südkorea. Um sie herum sterben Soldaten – aber auch Kollegen. Während sie nicht weiß, ob sie ihren Einsatz als Kriegsreporterin überleben wird, hat sie mit einem persönlichen Trauma zu kämpfen: Sieben Jahre zuvor ist ihre Zwillingsschwester Laura verschwunden, mit der sie auf dem Schiff ihres Vaters aufwuchs. Halt findet sie bei dem Pressefotografen Jake, mit dem sie seit ihrem ersten Aufeinandertreffen eine zarte Liebe verbindet. Doch Jake muss in seine Heimatstadt Berlin zurückkehren, um den Wiederaufbau der Stadt zu dokumentieren. Abgesehen davon gibt es dort jemanden, mit dem er noch eine Rechnung offen hat … Und während die Welt in zwei Hälften zerfällt, kämpft Nellie gleich an mehreren Fronten – nicht zuletzt um ihr Glück."

Das Interesse für das Buch weckte die Vorstellung einer starken Frau in einer noch nicht so "frauen-akzeptierten" Welt. Das Cover passte auch perfekt zum Klappentext, eine Frau, ganz alleine, stolz, geht ihren Weg.

Anfangs hatte ich kleinere Probleme mit den Hauptcharakteren. Nelli war für mich komisch und unerreichbar, Hanna konnte ich nicht richtig einordnen. Und Lilo machte mir große Kopfzerbrechen. Charakterlich sehr lieb und witzig, aber der berliner Akzent und das auch noch in Schreibform hat mir große Schwierigkeiten bereitet. Trotzdem genau dieses machte das Buch so einzigartig. Jedes Charakter wurde sehr lebensecht dargestellt.

Der Schreibstil ist gepflegt und ordentlich. Dieses machte mir eine große Freude, denn ich liebe es wenn die Sprachen, egal welche, ein gewisses Niveau haben. Dennoch ist es angenehm zu lesen.

Die Geschichte selbst habe ich mir etwas anders vorgestellt. Allerdings das Buch hat weit meine Erwartungen und Vorstellungen übertroffen. Es gibt oft einen Szenenwechsel, ob mitten im Krieg in Korea, oder Nachkriegszeit in Deutschland, oder einfach USA. Dieser macht die Geschichten angenehm spannend. In keiner Sekunde habe ich mich gelangweilt. Je mehr ich gelesen habe, desto mehr vertiefte ich mich in dem Buch und wollte auch nicht, dass es aufhört. Ob am Anfang oder am Ende das Buch war unvorhersehbar.

Die Hintergrundgeschichte war fantastisch recherchiert. Die Einzelheiten so sauber und real dargestellt, dass ich teilweise das Gefühl hatte mitten im Geschehen zu sein. Ein großes Lob an die Schriftstellerin. In dieses Buch ist sehr viel Arbeit und Liebe investiert, und genau aus diesem Grund, würde ich das Buch nur diejenigen empfehlen, die das zu schätzen wissen. Dieses Buch ist keine Sommerlektüre, es ist ein Teil unserer Geschichte, die sehr ernst genommen werden sollte.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Die Geschichte des Propheten mal anders

Sonne, Mond und elf Sterne
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Klappentext: "Es war einmal - So einfach kann eine wahre Geschichte sein, welche, sich wie ein Märchen anhört. Ich erzähle euch in einfacher und moderner Sprache die Geschichte des Propheten Josef (Yusuf), ...

Klappentext: "Es war einmal - So einfach kann eine wahre Geschichte sein, welche, sich wie ein Märchen anhört. Ich erzähle euch in einfacher und moderner Sprache die Geschichte des Propheten Josef (Yusuf), so, wie ihr sie nicht gelesen und gehört habt. Vater, ich sah elf Sterne und mit ihnen die Sonne und den Mond vom Himmel hinabsteigen, die sich dann vor mir niederwarfen. Sie fürchteten seine Träume Sie verachteten ihn, weil der Vater ihn mehr liebte und sie richteten über ihn, weil er klug, anmutig und schön war. Um seinem Traum zuvorzukommen, wird Yusuf von seinen Brüdern in eine tiefe Zisterne hineingeworfen. Eine Karawane, die auf der Durchreise ist, findet ihn und verkauft ihn an einen reichen Ägypter. Als Yusuf zu einem jungen Manne heranwächst, verliebt sich Raila, die Frau seines Herrn in ihn und versucht mit allen Mitteln, seine Liebe für sich zu erlangen. Durch Yusufs Zurückweisung gekränkt, lässt sie ihn in den Kerker werfen, in der Hoffnung, er würde seine Entscheidung neu überdenken und sich ihr zuwenden. Die wahre Liebe jedoch forderte einen hohen Preis und verlangte ihr das Wertvollste ab, das sie besaß. Ihre Jugend und die Schönheit"

Hin und wieder lese ich sehr gerne religiöse Bücher, die geben mir viel positive Kraft. Dabei ist für mich persönlich gar nicht wichtig, in welcher Religionsrichtung sie geschrieben wurden. Bei diesem Buch hat mich besonders das Cover, sehr einfach und bescheiden gehalten, angezogen und der ungewöhnliche Name, unter dem ich mir nicht vorstellen konnte welcher Sinn sich hinter dem verbirgt.

Ich habe sehr neugierig mit dem Buch gestartet, dazu muss ich noch erwähnen, ich erkundige mich nicht über die Schriftsteller oder Bücher selbst im Voraus, ich bilde mir gerne meine eigene Meinung. Dieses Buch ist in so einer sehr gepflegten und angenehmen Sprache geschrieben, welche den Leser sanft in eine ganz andere Welt entführt. Die Kapiteln sind relativ kurz gehalten, allerdings regt jedes einzelne sehr zum Nachdenken an. Somit muss man sich für dieses Buch Zeit nehmen.

Die Hauptfigur Yusuf kann man nur lieben, von Anfang an. Seine Art, seine Reinheit, seine Unkompliziertheit fesseln und beeindrucken den Leser. Ich muss an dieser Stelle dazu sagen, ich wollte keine Vergleiche machen, zwischen den vielen verschiedenen Religionsrichtungen, ich wollte dieses als einfache Geschichte annehmen und das hat fantastisch funktioniert. Yusuf ist von Anfang bis zum Ende eine außerordentliche Figur, und man kann sich tatsächlich in mancherlei Situation für die eigenen Fehltritte oder eigene schlechte Gedanken nur schämen.

Auch wenn in diesem Buch Ungerechtigkeit, Neid, Eifersucht, Lüge ihren Platz finden, muss ich dazu sagen, in keiner Sekunde empfindet man Hass, Wut, Trauer. Wenn man Yusuf als Hauptfigur mag, lässt man sich einfach mitreißen und vertraut darauf, dass alles gut sein wird.

Die Schriftstellerin hat sich sehr viel Zeit genommen, hat sich viel informiert und hat dieses Buch mit außerordentlich viel Liebe geschrieben und das merkt man.

Ich empfehle dieses Buch absolut jedem, denn ausgerechnet in der heutigen Zeit wäre es sehr wichtig sich ein bisschen mehr mit der Religion zu beschäftigen. Das bringt Ruhe für den Einzelnen und Verständnis für die anderen.

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Veröffentlicht am 16.01.2020

Ein beeindruckendes Buch

Mama Shekinah
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Klappentext: Auf dem Weg in den Süd-Sudan wird das Missionarsehepaar Hedi und Colin von Kindersoldaten angegriffen! Colin stirbt in den Armen seiner schwangeren Frau Hedi, für die eine Welt zusammenbricht. ...

Klappentext: Auf dem Weg in den Süd-Sudan wird das Missionarsehepaar Hedi und Colin von Kindersoldaten angegriffen! Colin stirbt in den Armen seiner schwangeren Frau Hedi, für die eine Welt zusammenbricht. Aber Gott hilft ihr durch die Zeiten der Trauer und sie bringt ihre Tochter Shekinah gesund zur Welt. Und noch mehr: Gott öffnet ihr Herz für die Menschen im Süd-Sudan und Hedi macht sich auf, Gottes Liebe dorthin zu bringen, wo sie ihre eigene Liebe verloren hat. Völlig unerwartet findet sich dort dann auch noch eine neue Familie! Eine wunderbare Geschichte über Tod, die Kraft der Liebe, Vergebung und neues Leben.

Das Cover ist in den typischen Orangetönen, Hedi ganz groß. so wie sie als Person auch ist, gehobenen Kopfes Richtung Himmel, nehme an betend, so wie sie es ihr Leben lang macht. Im Hintergund ein trokener Baum als Symbol für Afrika.

Das Buch wurde in einem angenehmen, gut und schnell lesbaren Stil geschrieben. Die Kapitel waren genau perfekt, fingen neu an und schliessten sich perfekt ab.

Die Schriftstellerin oder Hauptprotagonistin selbst ist eine Frau, die man sehr schnell lieben lernt. Oft hatte ich das Gefühl, dass ihre Liebe durch die geschriebenen Seiten zu mir kommt.

Der Aufbau der Geschichte selbst ist so, wie man sich nur wünschen kann. Anfangs kurz in der Geschichte eingetaucht und das Wesentlich über die Mennoniten erklärt. Meiner Meinung nach vollkommen genug und interessant!

Viele Sachen wusste ich nicht, bevor ich dieses Buch gelesen habe. Nichts über die Mennoniten, nicht so viel über die Missionarsarbeit. Noch weniger über die Kindersoldaten. Vieles erschütterte mich und bewegte mich sehr. Aber am meisten hat mich Hedi beeindruckt. Ihre wundervolle Art, ihr Mut, ihre Suche nach den Aufgaben. Wieviel hat sie nur geopfert um den Menschen zu helfen? Überall wo sie hingekommen ist, hat sie Liebe und Hoffnung gesät. Ihr unerschütterlicher Glaube hat mich empfindlich gemacht. Ihre Aussagen, daß Gott uns alle liebt, auch mit den schrecklichsten Geheimnissen, Erlebnissen, Taten und Eigenschaft, hat mich zum Weinen und Nachdenken gebracht ....

Ich bin überglücklich dieses Buch gelesen zu haben und ich würde es jedem empfehlen, denn wir alle kämpfen unsere Kämpfe im Leben und manchmal fällt uns das Weitermachen sehr schwer. Genau in solchen Situationen ist dieses Buch ein Licht ....

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Guter Krimi mit spannendem geschichtlichen Hintergrund

Das letzte Ritual
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Klappentext: "In der Universität von Reykjavík wird die Leiche eines jungen Deutschen gefunden. Der Geschichtsstudent war fasziniert von alten Hexenkulten, und sein Mörder hat ihm ein merkwürdiges Zeichen ...

Klappentext: "In der Universität von Reykjavík wird die Leiche eines jungen Deutschen gefunden. Der Geschichtsstudent war fasziniert von alten Hexenkulten, und sein Mörder hat ihm ein merkwürdiges Zeichen in die Haut geritzt. Aber die isländische Polizei glaubt an einen Drogendelikt und verhaftet einen Dealer. Die Eltern des Opfers misstrauen den Ermittlungen: Sie beauftragen die junge Anwältin Dóra Gudmundsdóttir, den Fall noch einmal aufzurollen. Und auf der Suche nach dem wahren Mörder findet Dóra mehr über die dunklen Rituale heraus, als ihr lieb ist …"

Ich habe eine große Schwäche für skandinavische Bücher, egal in welcher Form. Bei diesem Buch hat mich der Klappentext in seine Bahn gezogen. Wie ich gesehen habe, hat dieses Buch auch mehrere Cover, trotzdem hätte mich keines davon angesprochen.

Mit den Protagonisten wurde ich nicht warm. Ehrlich gesagt, gibt es, aus meiner Sicht wenig Persönliches in dem Buch. Der kühle Deutsche mit ein bisschen Charme, die alleinerziehende Rechtsanwältin, die unbedingt finanzielle Stärkung braucht, der komische, unsichere Fakultätsleiter und die verrückte Clique, die sich in den alten Ritualen der Hexenkunst verliert.

Die Sprache ist angenehm und liest sich leicht und flüssig. Leider wird der Anfang etwas in die Länge gezogen. Der geschichtliche Hintergrund ist fantastisch recherchiert und sehr interessant zu lesen. Der Leser fühlt sich wie auf einer eigenen Reise nach Antworten. Wer Spannung in diesem Buch sucht, dann ist er, leider, auf dem Holzweg. Das ganze Geschehen verläuft in sehr ruhigen Bahnen. Also ist dieses Buch für Thriller-Hardcore-Fans absolut nichts.

Das Ende ist aus meiner Sicht, zum Teil voraussehbar. Etwas enttäuscht über die Aufklärung des Mörders las ich den Epilog und ich muss sagen, diese drei oder vier Seiten ließen mein Blut in den Adern einfrieren. Eine richtig gruselige Erklärung, die das ganze Buch dann doch in einem anderen Licht versetzt.

Auf jeden Fall war ich froh, das Buch gelesen zu haben. Ob ich die Serie dann weiterverfolge kann ich noch nicht entscheiden.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Das Licht und die Dunkelheit

Dunkelgrün fast schwarz
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Klappentext: "Moritz und Raffael waren schon als Dreijährige beste Freunde. Doch dann taucht eines Tages eine Neue in der Schule auf: Johanna. Vom ersten Augenblick an sind beide von ihr fasziniert. Eigentlich ...

Klappentext: "Moritz und Raffael waren schon als Dreijährige beste Freunde. Doch dann taucht eines Tages eine Neue in der Schule auf: Johanna. Vom ersten Augenblick an sind beide von ihr fasziniert. Eigentlich ist klar, wer die Zuneigung des Mädchens gewinnen wird. Schon immer war Raffael der Selbstbewusste, der mit dem entwaffnenden Lächeln, und Moritz nur der Mitläufer. Doch Johanna spielt ihr eigenes Spiel – bis die Freundschaft der beiden Jungen zerbricht. Jetzt, 16 Jahre später, steht Raffael plötzlich vor Moritz‘ Tür. Und auf einmal scheint die Vergangenheit wieder da zu sein, die Erinnerung an ihre Jugend und an all das, was zwischen ihnen kaputtgegangen ist – und an Johanna, die immer noch zwischen ihnen steht."

Dieses Buch habe ich wegen einer Leserrunde gelesen, zu der ich es dann leider nicht mehr geschafft habe. Meine Motivation war groß. Ich habe somit nicht nach dem Cover Ausschau gehalten. Es ist sehr passend, drei Freunde erfreuen sich am Leben, vor und unter ihnen der Abgrund ohne Ende. Der Name des Buches verwirrt ein bisschen, aber wenn man sich eingelesen hat, versteht man ihn auch.

Die Hauptcharaktere sind sehr lebhaft beschrieben, ihr Verhalten, ihre Denkweise. Wobei sich der Leser die Denkweise in nur drei von denen hineinlesen kann. Marie, die liebevolle Mutter mit all ihren Ängsten und Sorgen. Moritz, das liebevolle Kind in dem Talente schlummern. Das Kind, das das Leben in Farben sieht. Nicht nur das Leben, sondern auch die Gefühle und Geschehnisse. Und Johanna, die nicht ganz dunkel ist, die aber das Licht in ihr durch das tragisch Erlebte begraben möchte. In die Gefühle und Gedanken von Rafael, kann der Leser nicht hineinsehen und somit bleibt die Dunkelheit mysteriös und zum Teil unbegründet.

Das Buch ist in einer sehr gepflegten angenehmen Sprache geschrieben. Durch den ständigen Sichtwechsel zwischen den Protagonisten und den Zeitzonen ist das Lesen eine Art Abenteuer. Allerdings ein Abenteuer ohne Hoch- und Tiefpunkte, bzw. ohne jegliche Spannung. Hin und wieder sieht sich der Leser in manchen Gedanken oder Gefühlen, es berührt ihn und bringt ihn zum Nachdenken über sich selbst und über das Leben. Dunkelgrün fast schwarz zeigt uns teilweise die Abgründe der menschlichen Seelen und Hilfslosigkeit denen zu entkommen. Es ist ein Buch über die Dunkelheit und das Licht. Die Dunkelheit, hungrig nach Licht, möchte es in sich aufnehmen und zerstört es dadurch.

Es ist absolut keine leichte Lektüre und ich würde es nicht denjenigen empfehlen, die einen lustigen, spannenden Roman lesen wollen.

Aber es ist immer noch eine Art "Ode an das Leben".

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