Cover-Bild Das Mädchen im schwarzen Nebel
Band 2 der Reihe "Dr. Cornelius Waldeck"
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 06.09.2017
  • ISBN: 9783839221266
Ivonne Hübner

Das Mädchen im schwarzen Nebel

Historischer Kriminalroman
Das Zigeunermädchen Rosana und ihren Clan verschlägt es 1813 in die Nähe von Weißenberg in der Oberlausitz. Nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters, der zu Unrecht in einem Weißenberger Gefängnis saß, verbannt die Stadt den Clan aus der Gegend. Genau drei Jahre später findet der Jungköhler Lorenz einen bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Leichnam in seinem Kohlenmeiler. In der Nähe wurden Rosana und ihre Familie gesichtet. Fasziniert von den Zigeunern versucht Dr. Cornelius Waldeck, Licht in die Verbrechen zu bringen. Hat sich der Clan für den Tod von Rosanas Vater gerächt?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2017

Das Mädchen im schwarzen Nebel

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Ein wunderschöner historischer Krimi, der im Jahre 1813/16 in der Oberlausitz spielt. Ein Zigeunerclan kommt im Jahre 1813 in die Oberlausitz, ob dort nach einem Winterquartier zu suchen. Bei einem Braumeister ...

Ein wunderschöner historischer Krimi, der im Jahre 1813/16 in der Oberlausitz spielt. Ein Zigeunerclan kommt im Jahre 1813 in die Oberlausitz, ob dort nach einem Winterquartier zu suchen. Bei einem Braumeister finden sie Arbeit und Unterschlupf. Doch dann wird Rosanas Vater wegen Bierpanscherei ins Gefängnis geworfen und stirbt. 1816 findet der junge Köhler Lorenz in seinem Meiler eine Leiche. Vom örtlichen Polizisten wird er zugleich beschuldigt. Dr. Waldeck untersucht die Leiche nach irgendwelchen Spuren. Zur gleichen Zeit befindet sich der Zigeunerclan wieder in der Nähe und man vermutet, dass sie zurückgekommen sind um Rache zu nehmen an dem Tod des Zigeunervaters. Die Autorin schreibt sehr flüssig und man wird tief in das Leben der Zigeuner mit einbezogen. Man sieht ihr bunte Kleidung, hört ihre Musik und kann sich den Seiltanz und die Wahrsagerei gut vorstellen. Auch die Liebe kommt in diesem Buch nicht zu kurz, die junge Rosana ist von dem Kohler fasziniert und der Doktor verliebt sich in die Wahrsagerin. Bis zum Schluß versteht es die Autorin, den Leser im Unklaren zu lassen, wer der Mörder ist. Von Kapitel zu Kapitel hat man einen anderen Verdächtigen im Visier. Sie versteht es gekonnt, die Spannung immer mehr aufzubauen. Wirklich eine Lektüre, in die man versinken kann und in längst vergangene Zeiten eintaucht. Jedoch einen Wermutstropfen hat das Ganze: Der Schluß ist irgendwie nicht ganz schlüssig und der Leser bleibt unbefriedigt und mit einigen Fragen zurück. Aber die Autorin möchte über Dr. Waldeck als Kriminologen weitere Bänder herausbringen. Vielleicht offenbart sich hier dann die Lösung.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Dr. Waldecks zweiter Fall

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„...Wenn die Leute nicht viel wissen, lach nicht über sie, denn jeder von ihnen weiß etwas, was du nicht weißt...“

Wir schreiben das Jahr 1816. Der Köhler Lorenz erwacht mit schweren Kopf und muss feststellen, ...

„...Wenn die Leute nicht viel wissen, lach nicht über sie, denn jeder von ihnen weiß etwas, was du nicht weißt...“

Wir schreiben das Jahr 1816. Der Köhler Lorenz erwacht mit schweren Kopf und muss feststellen, dass der Meiler brennt. Doch es sollte noch schlimmer kommen, denn er findet darin eine Leiche. Dr. Cornelius Waldeck kommt, um sich den Toten anzusehen.
Dann wechselt das Geschehen ins Jahr 1813. Eine Gruppe Zigeuner, die als Zirkusleute arbeiten, fliehen vor dem Krieg .Zu ihnen gehört Rosana. Die junge Frau erlernt das Handlesen. Ihre Mutter Olivia ist Seiltänzerin, hatte aber nach einem schlimmen Sturz schmerzhafte Verletzungen, die sie nun über den Winter ausheilen muss.. Das Gesetz verlangt von ihnen, das sie sich ein festes Winterquartier suchen. Das gibt ihnen der Brauer Oswald, der dafür ihre Arbeitskraft fordert.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Krimi geschrieben. Die Geschichte spielt in der Lausitz. Es gibt einen Vorgängerband. Obwohl ich den nicht kenne, hatte ich kein Problem, dem Geschehen zu folgen. Nur an wenigen Stellen wird auf die Vorgeschichte hingewiesen. Das weckt allerdings Interesse daran.
Der Roman spielt über weite Strecken abwechselnd im den Jahren 1813 und 1816. Nach und nach wird mir als Leser klar, wie die Ereignisse zusammengehören und dass manches, was 1816 geschieht, ihre Wurzeln im Jahre 1813 hat.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Die Personen werden gut charakterisiert. Dr. Waldeck ist nicht nur Arzt. Er versteht es auch, Spuren zu lesen und logische Schlüsse zu ziehen. Seine Untersuchungen des Toten werden detailliert geschildert. Erstaunlicherweise öffnet er zwar den Brustkorb, aber der Bauchraum bleibt unversehrt. Die damals aktuelle Gehirnlehre, die der Arzt praktiziert, wird allgemeinverständlich erläutert. Außerdem lässt er sich von Lorenz erklären, wie ein Meiler angezündet wird und warum die vollständige Verbrennung der Leiche nicht funktioniert hat.
Nachforschungen ergeben, dass in der näheren Umgebung keine Person vermisst wird. Für den Polizisten, der Wert auf schnelle Erfolge und nicht auf gründliche Arbeit legt, ist damit erst einmal Lorenz der Täter.
Die Autorin arbeitet gekonnt die Hierarchie der damaligen Zeit heraus. Die Fischer, Harzer und Brauer fühlten sich den Köhlern überlegen und schauten auf sie herab. Noch eine Stufe tiefer standen die Zigeuner. Doch auch bei ihnen gab es Reibereien zwischen den einzelnen Familien. Auch vor dem Gesetz war nicht jeder gleich. Was bei den Einheimischen mit einer Geldbuße geahndet wurde, konnte für die Zigeuner das Todesurteil bedeuten.
Schön fand ich die Einbeziehung von Sagen und Sprichwörtern der Zigeuner. Obiges Zitat ist ein Beispiel dafür.
Geschickt wurde die Geschichte in größere historische Ereignisse eingebettet. Vor allem der Krieg gegen Napoleon hinterließ seine Spuren in der Gegend. Es war eben nicht egal, ob man in den Teil der Lausitz wohnte, der zu Sachsen oder zu Preußen gehörte.
Eine akribische Spurensuche und manchmal auch eine Prise Zufall führen endlich zum Namen des Toten. Damit hat man aber lange noch nicht den Täter. Es macht Spaß, Dr. Waldecks Gedankengänge zu verfolgen. Natürlich darf manch ungewöhnliche Liebesgeschichte im Ablauf des Geschehens nicht fehlen.
Es geht um Trauer und Rache, um Zuneigung und Hass. Nicht zuletzt hat der Aberglaube der Zeit seinen Part.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Gekonnt werde ich als Leser schon auf die nächste Geschichte eingestimmt.

Veröffentlicht am 26.09.2017

Fesselnder historischer Kriminalroman

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Klappentext:

Das Zigeunermädchen Rosana und ihren Clan verschlägt es 1813 in die Nähe von Weißenberg in der Oberlausitz. Nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters, der zu Unrecht in einem Weißenburger Gefängnis ...

Klappentext:

Das Zigeunermädchen Rosana und ihren Clan verschlägt es 1813 in die Nähe von Weißenberg in der Oberlausitz. Nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters, der zu Unrecht in einem Weißenburger Gefängnis saß, verbannt die Stadt den Clan aus der Gegend. Genau drei Jahre später findet der Jungköhler Lorenz einen bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Leichnam in seinem Kohlenmeiler. In der Nähe wurden Rosana und ihre Familie gesichtet. Fasziniert von den Zigeunern versucht Dr. Cornelius Waldeck, Licht in die Verbrechen zu bringen. Hat sich der Clan für den Tod von Rosanas Vater gerächt?


Leseeindruck:

Mit "Das Mädchen im schwarzen Nebel" von Autorin Ivonne Hübner liegt dem Leser ein fesselnder historischer Kriminalroman vor. Wie man dem Klappentext bereits entnehmen kann, findet der Jungköhler Lorenz anno 1816 eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche in seinem Kohlenmeiler. Schnell wird er selbst dieser Tat verdächtigt. Dr. Cornelius Waldeck jedoch ist von dessen Unschuld überzeugt, aber kann diese auch bewiesen werden?

In einem weiteren Handlungsstrang lernen wir die Zigeunerin Rosana kennen, deren Vater drei Jahre zuvor unter grauenvollen Umständen ums Leben kann. Hat der Zigeunerclan dessen Tod gerächt?

Beide Handlungsstränge werden geschickt miteinander verknüpft. Der Schreibstil liest sich angenehm lesenswert und verständlich.
Ich war sofort drin in der Handlung und konnte mir die Charaktere, die sehr anschaulich beschrieben werden, ebenso gut bildhaft vorstellen, wie die damalige Zeit, in der Zigeuner nicht gerne gesehen waren.

Das Cover tut sein übriges dazu, dass man sich Rosana gut vorstellen kann. Die rund 400 Seiten lasen sich angenehm kurzweilig und spannend. Das Ende hat mir gut gefallen und die Gesamthandlung perfekt abgerundet. Ich vergebe gerne 5 Sterne!

@ esposa1969

Veröffentlicht am 18.09.2017

Ein tolles Buch

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Zunächst einmal sieht man dem Cover nicht an welche wunderbare Geschichte dahinter steckt. Obwohl es absolut passend gestaltet ist.
Der Schöne, flüssige und sehr angenehm zu lesene Schreibstil der Autorin ...

Zunächst einmal sieht man dem Cover nicht an welche wunderbare Geschichte dahinter steckt. Obwohl es absolut passend gestaltet ist.
Der Schöne, flüssige und sehr angenehm zu lesene Schreibstil der Autorin macht es dem Leser unglaublich leicht förmlich durch die Seiten zu fliegen.
Gleich zu Beginn des Lesens hat mich die Autorin in ihren Plot geholt. Es beginnt schon spannend und mit tausend Fragen im Lesekopf. So sollte eine Geschichte anfangen, fesselnd und mit unglaublich vielen unvorhersehbaren Wendungen war ich während des Lesens immer wieder positiv überrascht. Es wird in zwei Handlungssträngen erzählt, die genial zusammen geführt werden. Dr. Cornelius, den habe ich wirklich schätzen gelernt und zukünftig freue ich mich mit ihm zusammen seine Fälle aufzuklären.
Verdiente fünf Sterne und eine absolute Kauf - und Leseempfehlung!
Autor: Ivonne Hübner

Veröffentlicht am 25.09.2017

Feuer und Kohle

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Eigentlich bin ich sehr kritisch, was historische Romane betrifft. Entweder sind sie überfrachtet mit Fachwissen, was mich schnell langweilt, oder sie sind reine Fantasieprodukte ohne jeglichen sorgsam ...

Eigentlich bin ich sehr kritisch, was historische Romane betrifft. Entweder sind sie überfrachtet mit Fachwissen, was mich schnell langweilt, oder sie sind reine Fantasieprodukte ohne jeglichen sorgsam recherchierten Hintergrund. Von dem hier vorliegenden Buch und seiner Autorin wurde ich jedoch absolut positiv überrascht!

Zwei Handlungsstränge werden wechselnd erzählt: Im Jahr 1813 in der Oberlausitz lernen wir die Zigeunerfamilie rund um die junge, etwas starrsinnige Rosana kennen. Mit Seiltanzen, Wahrsagen aus Karten, Handlesen und Feuerspucken verdienen sie sich durch die Gegend umherziehend ihren Lebensunterhalt. Im Winter kommen sie in einem festen Quartier unter, und zwar auf dem Hof des Braumeisters Oswald.
1816: Hier begegnet uns der Köhler-Sohn Lorenz, der erstmalig ohne seinen Vater den eben neu aufgerichteten Meiler bewachen darf, zusammen mit zwei Köhlergehilfen. Nach einem exzessiven Besäufnis brennt der Meiler lichterloh. Eine Katastrophe! Und es kommt noch schlimmer – man findet im Meiler eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche. Natürlich fällt der Verdacht sofort auf Lorenz. Aber jetzt kommt Dr. Cornelius Waldeck ins Spiel, dieser sympathische Arzt, mit scharfer Beobachtungsgabe und präzise-folgerichtigem Nachdenken ausgestattet sowie mit einem Faible für die Gall’sche Gehirnlehre. Er glaubt nicht daran, dass Lorenz der Täter ist und macht sich eigenständig auf Spurensuche.

In einer sehr schönen, leicht altertümelnden Sprache wird uns ein durchaus spannender Krimi erzählt, der anhand lebendig und sympathisch gezeichneter Protagonisten gut lesbar ist. Bis zu den letzten Seiten und der endgültigen Aufklärung bleibt die Spannung erhalten. Was an historischen Details auftaucht, ist sorgsam recherchiert. Interessant, was ich z. B. über die Handlesekunst erfuhr, oder wie schwierig es ist, einen Meiler zur Holzkohlegewinnung richtig zu bauen. Auch sind die Lebensumstände der Zigeuner zu dieser Zeit wunderbar eindrücklich geschildert und machen das Buch zusammen mit den Schilderungen der Landschaften zu einer die inneren Bilder anregenden und spannenden Lektüre.

Fazit: Ein historischer Krimi, den ich sehr unterhaltsam fand und den ich gerne weiterempfehle, weil er neben Spannung und farbig erzählter Zeitgeschichte Verständnis weckt für Menschen, die am Rande der Gesellschaft standen (stehen?). Nicht umsonst ist mir dieses Buchzitat eindrücklich in Erinnerung geblieben:
„Wenn die Leute nicht viel wissen, lach nicht über sie, denn jeder von ihnen weiß etwas, was du nicht weißt.“