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Veröffentlicht am 02.06.2024

etwas langatmig

The Cloisters
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Als Ann eine Praktikumsstelle in the Cloisters bekommt, kann sie ihr Glück kaum fassen. Die junge Frau träumt davon mit ihrem Abschluss in Kunstgeschichte eine Forscherin zu werden. Patrick, der Kurator ...

Als Ann eine Praktikumsstelle in the Cloisters bekommt, kann sie ihr Glück kaum fassen. Die junge Frau träumt davon mit ihrem Abschluss in Kunstgeschichte eine Forscherin zu werden. Patrick, der Kurator des the CLoisers Museums und seine Assistentin Rachel bereiten eine Ausstellung vor und sind besonders interessiert an dem bisher ältesten gefundenen Tarotkartenset aus dem 15. Jahrhundert. Doch Ann ist es, die eine erstaunliche Entdeckung macht.

The Cloisters versprüht eine düstere Atmosphäre. Verstaubte Bibliotheken, gothische Klostergänge und ein Garten voller Giftpflanzen. Die Autorin beschreibt das alles sehr detailliert und bringt auch den historischen Hintergrund immer wieder ein. Leider zugunsten der Spannung, denn dieser Roman entwickelt sich zur sehr langsam. Ann muss sich erstmal in ihrer neuen Umgebung einfinden, sie lernt Patrick, Rachel und den Gärtner Leo kennen und durchblickt nur nach und nach das Beziehungsgeflecht zwischen den dreien. Keiner scheint dem anderen voll zu vertrauen, aber doch sind sie alle miteinander verbunden und bereit andere ins Verderben zu stürzen, um ihren eigenen Erfolg zu sichern. Bis aber wirklich etwas passiert vergehen viel zu viele Seiten und selbst dann konnte mich die Story nicht mehr einfangen.
Mystische Elemente habe ich zwar nach dem Klappentext erwartet, aber im Buchverlauf dann gänzlich vermisst. Für mich hätte das dem Buch aber gerade in Kombination mit den Tarotkarten vielleicht den nötigen Twist verliehen um es wirklich interessant und spannend zu machen.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

hat mich nicht gepackt

Stars and Smoke
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Winter Young könnte als Popstar erfolgreicher nicht sein. Seine Songs regieren die Charts und seine Fans lieben ihn. Doch trotzdem fühl sich Winter oft leer und alleingelassen. Und so ergreift er die Chance ...

Winter Young könnte als Popstar erfolgreicher nicht sein. Seine Songs regieren die Charts und seine Fans lieben ihn. Doch trotzdem fühl sich Winter oft leer und alleingelassen. Und so ergreift er die Chance seinem Leben einen neuen Sinn zu geben. Er wird als Undercover Spion einer geheimen Gesellschaft engagiert, um einen gefährlichen Gangster zu überführen. An seine Seite wird ihm Sydney gestellt, die junge Frau ist eine der talentiertesten Nachwuchsagentinnen und schafft es Winter gehörig den Kopf zu verdrehen.
Wie es sich für einen ordentlichen Spionageroman gehört, ist stoßen unsere zwei Agenten auf unangenehme Charaktere, Intrigen und ein bisschen Knistern darf zwischen den beiden natürlich auch nicht fehlen. Die Romanze steht allerdings nicht im Vordergrund, im Fokus liegt eher, wie Winter und Sydney allmählich Vertrauen zueinander aufbauen und sich immer mehr auf die Arbeit des anderen verlassen, was mir persönlich für ein Jugendbuch gut gefallen hat.
Dennoch konnten mich die Protagonisten nicht für sich einnehmen. Obwohl sie eigentlich als interessante Charaktere angelegt sind (beide haben so ihre Päckchen zu tragen), blieben sie etwas blass und auch ihr Spionagegeschickt konnte mich nicht wirklich überzeugen. Ein Elefant im Porzellanladen wäre wahrscheinlich umsichtiger gewesen als diese beiden. Ich habe immer wieder Abschnitte überflogen, weil der Spannungsbogen mich einfach nicht packen konnte.
Schade, andere Bücher von Marie Lu haben mich bisher eigentlich immer überzeugt. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass das Buch für eine jüngere Zielgruppe ansprechender ist als für mich.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

schwerer Einstieg -gute Entwicklung

POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?
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Sonya lebt in einer dystopischen Welt. Noch vor 10 Jahren hat sie anmutig von einem Poster des Regimes auf ihre Mitbürger hinabgeblickt. Nun ist das Regime gestürzt und Sonya lebt in ärmsten Verhältnissen ...

Sonya lebt in einer dystopischen Welt. Noch vor 10 Jahren hat sie anmutig von einem Poster des Regimes auf ihre Mitbürger hinabgeblickt. Nun ist das Regime gestürzt und Sonya lebt in ärmsten Verhältnissen in einer abgesperrten Enklave. Als ihr ein alter Bekannter das Angebot macht, ein lange verschwundenes Mädchen wieder zu finden, ist Sonyas Freiheit zum greifen nah. Doch für die Suche nach dem Mädchen muss Sonya auch tief in ihrer eigenen unrühmlichen Vergangenheit graben.
Im alten Regime wurden gute Taten, Höflichkeit, aber auch Verrat an Mitbürgern mit Coins belohnt. Verhielt man sich in den Augen der Regierung falsch, wurden Coins abgezogen. Je treuer man sich gegenüber der Regierung also zeigte, desto höher war der eigene Wohlstand. Jeder Schritt wurde über ein Augenimplantat überwacht. Nach dem Regierungssturz wurde dieses Belohnungssystem abgeschafft, und dennoch scheinen die Menschen auch unter der neuen Regierung gläsern zu sein. Sonya wurde von diesen alten Werten geprägt – das bringt einen interessanten Konflikt mit sich. Natürlich möchte man Sonya als Protagonistin gernhaben, aber andererseits stand sie einmal auf der „falschen“ Seite und macht nur langsam eine Entwicklung durch, indem sie beginnt ihre alten Werte zu hinterfragen.
So spannend die Grundidee dieses Buches auch war, fiel mir der Einstieg und das Verständnis um die Regeln des alten und neuen Regimes sehr schwer. Ich musste mehrmals zurückblättern, weil ich immer wieder das Gefühl hatte, Infos überlesen zu haben. Ich konnte Sonyas Beweggründe nicht nachvollziehen, nicht weil sie früher eine Regimetreue war, sondern weil ihre Gefühlswelt meiner Meinung nach nicht ausreichend ausgearbeitet wurde. Sie wirkt sehr kalt und distanziert. Erst nach gut der Hälfte konnte mich die Geschichte packen und die Wendung zum Ende hin hat mich letztlich wieder mit dem Buch versöhnt.
Eine solide, ruhige und nachdenkliche Dystopie, mit Startschwierigkeiten, die deutlich erwachsener daherkommt, als Veronica Roths bekannte Reihe „die Bestimmung“, jedoch in ihrer Sogkraft nicht ganz an diese heranreichen kann.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

habe mehr erwartet

Die Katze, die von Büchern träumte
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Nach dem Tod seines Großvaters ist Rintaro ganz allein. Der Junge, der eigentlich noch zur Schule geht, kümmert sich nun liebevoll um den alten Buchladen seines Großvaters. Rintaro verliert sich gerne ...

Nach dem Tod seines Großvaters ist Rintaro ganz allein. Der Junge, der eigentlich noch zur Schule geht, kümmert sich nun liebevoll um den alten Buchladen seines Großvaters. Rintaro verliert sich gerne zwischen den Regalen, vergisst die Zeit, bis Kater Tora plötzlich in den Laden spaziert. Der sprechende Kater braucht die Hilfe des jungen, um Bücher vor vermeintlichen Buchliebhabern zu retten.
Hinter den knapp 200 Seiten verstecken sich fantastische Labyrinth-Abenteuer. Sosuke Natsukawa konfrontiert die Protagonisten mit verschiedenen (offenbar falschen) Arten, Bücher wertzuschätzen und mit den Gefahren, die dadurch entstehen. Leider sind die Auflösungen dieser Abenteuer recht leicht, die große Gefahr, durch ein paar liebevolle Sätze des Jungen behoben und seine Widersacher wieder auf den Pfad der „wahren“ Buchliebe gelenkt.
Die Grundidee gefiel mir gut, (wer kann zu einer sprechenden, buchliebenden Katze schon „Nein“ sagen), die Umsetzung erschien mir jedoch zu plakativ und simpel. Es ist eine schöne Geschichte, man kann sich sicher in dem ein oder anderen Buchliebhaberwesen wiederfinden und darüber nachdenken. Aber letztlich würde ich sagen – Hauptsache lesen, egal welche Vorlieben man hat 😉.

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Veröffentlicht am 22.06.2021

konnte mich nicht komplett überzeugen

Der Abstinent
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1867 rebellieren die Fenians in Manchester gegen die Polizei. Detektiv James O’Connor wird in die Stadt gerufen, um die irischen Freiheitskämpfer zu entlarven. Ihm selbst fehlt jedoch als Ire das Ansehen ...

1867 rebellieren die Fenians in Manchester gegen die Polizei. Detektiv James O’Connor wird in die Stadt gerufen, um die irischen Freiheitskämpfer zu entlarven. Ihm selbst fehlt jedoch als Ire das Ansehen seiner englischen Kollegen, die ihm immer wieder Steine in den Weg legen. Als drei der Fenians öffentlich hingerichtet werden, droht die Stimmung endgültig zu kippen und ihr Anführer Doyle, ein ehemaliger Soldat, schwört Rache.

Ian McGuire schafft ein sehr düsteres Bild der Industriestadt Manchester. Der Roman trieft vor Elend, Gewalt und Alkohol und auf jeder Seite kann man den englisch-irischen Konflikt spüren. Nicht nur in der Stadt, auch unter den Kollegen des Polizeireviers kommt es zu Ausgrenzungen und Anfeindungen. Und so lebt der Roman von gebrochenen und schwermütigen Figuren, denen man nicht viel Sympathie entgegenbringen kann.
Mir ist der Einstieg in dieses Buch sehr schwergefallen. Ich wurde direkt ohne weitere Erklärungen in die Handlung geworfen, die jedoch meist durch knappe Dialoge vorangetrieben wird. So fehlte mir Anfangs schlicht das historische Hintergrundwissen, um die Situationen einordnen zu können. Einmal an den düsteren, prägnanten Schreibstil gewöhnt, hat mir das Buch zunehmend besser gefallen und konnte mich letztendlich doch noch fesseln.

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