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Veröffentlicht am 25.10.2017

Rassentrennung und ein Tornado

SUMMERTIME - Die Farbe des Sturms
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Wow, dieses Buch hat mich echt mitgenommen, berührt und einfach nicht mehr losgelassen. Schon nach den ersten Seiten war klar, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen kann.
Es handelt sich um eine wahre ...

Wow, dieses Buch hat mich echt mitgenommen, berührt und einfach nicht mehr losgelassen. Schon nach den ersten Seiten war klar, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen kann.
Es handelt sich um eine wahre Begebenheit und manchmal ist es wirklich erschreckend, wie grausam die Realität sein kann. Es spielt nach dem ersten Weltkrieg in einer Provinz im amerikanischen Florida. Obwohl auch schwarze Soldaten für ihr Land gekämpft und gestorben sind, werden sie nach der Rückkehr nicht wie Helden gefeiert. Es herrscht immer noch eine strikte Rassentrennung: Die Afro-Amerikaner haben eigene Verkaufsfenster und einen eigenen Strandabschnitt, an dem sie sich aufhalten müssen. Allein das fand ich schon richtig schlimm, vor allem weil es so lange Gang und Gäbe war und auch heute noch so viel Rassismus herrscht - nicht nur in den USA.

Erzählt wird die Geschichte der unterschiedlichen Bewohner des Städtchens Heron Key: Schwarze und Weiße. Am Anfang fiel es mir etwas schwer auseinander zu halten, wer zu welcher Gruppe gehört, aber das hat sich schnell gegeben. Im Mittelpunkt steht Missy, eine junge Schwarze, die als Haushälterin und Kindermädchen arbeitet. Sie ist eine sehr starke Frau, die sich von niemanden einschüchtern lässt. Daneben gibt es Henry, ein Kinderfreund, der im Krieg gekämpft und nun zurückgekehrt ist.

Doch wer jetzt eine romantische Liebesgeschichte erwartet, wird enttäuscht. Denn es wird nicht nur eine weiße Frau fast tot geprügelt - und Henry ist unter den Verdächtigen - es zieht auch ein Tornado auf. Spätestens dann sind mir immer wieder Tränen über die Wangen gelaufen, weil mich die Geschehnisse und das Unrecht wirklich mitgenommen haben.

Der Schreibstil ist eigentlich relativ sachlich, aber was erzählt wird, ist einfach unfassbar emotional. Deswegen kann man das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen. Die unterschiedlichen Sichtweisen der einzelnen Bewohner sorgen außerdem dafür, dass man nicht nur unheimlich viel erfährt, sondern dass auch Spannung aufgebaut wird und es immer wieder kleine Cliffhanger gibt, weil man einfach wissen möchte, wie es mit der betreffenden Person weitergeht.

Das Buch ist insgesamt einfach nur wunderbar. Traurig, aber einfach wunderbar. Deswegen gibt es von mir 5 Sterne!

Veröffentlicht am 25.10.2017

Er hat dich im Visier

Bis in den Tod hinein
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Grausame Morde mitten in Berlin - und die Ermittler tappen im Dunklen. An vorderster Front ermittelt Hauptkommissar Boesherz, der mich ein bisschen an Sherlock aus der BBC-Serie erinnert hat: Super intelligent ...

Grausame Morde mitten in Berlin - und die Ermittler tappen im Dunklen. An vorderster Front ermittelt Hauptkommissar Boesherz, der mich ein bisschen an Sherlock aus der BBC-Serie erinnert hat: Super intelligent und unschlagbar in Schlussfolgerungen ziehen, aber auch ein bisschen sonderbar, was seine Kleidung und seinen Lebensstil betrifft. Aber das hat ihn für mich sehr sympathisch gemacht und ich habe ihn gerne bei seinen Ermittlungen begleitet.

Aber nicht nur er muss unbedingt einen Mörder finden, in einem zweiten Handlungsstrang wird ein Topmodel vermisst. Wäre die Verschwundene nicht so bekannt, würde man gar nicht nach ihr suchen. Anfangs habe ich mich wirklich gewundert, warum jetzt auf einmal solche Nebensächlichkeiten aufgeführt werden, aber dann war es ganz erfrischend, zwischen den beiden Handlungen hin und her zu springen.

Der Leser erfährt schon nach einer Weile, wer der Mörder ist, auch wenn die Ermittler noch im Dunkel tappen. Ich finde das aber immer gar nicht so schlimm, weil man den Mörder dann nochmal von einer persönlicheren Seite kennenlernen kann. Außerdem ist es spannend zu sehen, wie im letztendlich auf die Schliche gekommen wird und warum die Polizei eindeutige Hinweise übersehen hat.

Das Ende war dann auch wirklich sehr spannend, weil der Mörder nicht dem gängigen Klischee entsprach und es am Ende nochmal richtig zur Sache ging. Da konnte ich das Buch dann wirklich nicht mehr aus der Hand legen. Die Aufklärung war für mich sehr schlüssig und hatte eine sehr überraschende Wende, mit der ich auf keinen Fall gerechnet hätte. Das hat es dann auch wieder verziehen, dass man den Mörder schon kannte.

Gut gefallen haben mir auch die vielen kurzen Kapitel mit vielen Szenenwechseln. So war die Geschichte nie langatmig und die Spannung wurde hochgehalten. Der Schreibstil war sehr flüssig und angenehm zu lesen.

Mir fällt nichts ein, worüber ich meckern könnte, deswegen gibt es von mir 5 Sterne und ich hoffe, ich bekomme den zweiten Band noch irgendwo!

Veröffentlicht am 23.10.2017

Wie der Vater...

Ich soll nicht töten
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Bereits am Anfang wird der Leser an den ersten Mordschauplatz geführt - man ist als Leser also sofort mitten im Geschehen. Dort lernen wir auch den Protagonisten Jasper Dent kennen. Gerade am Anfang habe ...

Bereits am Anfang wird der Leser an den ersten Mordschauplatz geführt - man ist als Leser also sofort mitten im Geschehen. Dort lernen wir auch den Protagonisten Jasper Dent kennen. Gerade am Anfang habe ich nicht gewusst, wie ich den Jugendlichen einordnen soll, allerdings wird schnell klar, auf welcher Seite er steht - und zum Glück eifert er nicht seinem Vater nach.

Im Gegenteil: Er ist überzeugt, dass es sich um einen Serienkiller handelt und möchte sein Wissen, dass er von seinem Vater bekomme hat, einsetzen, um diesen zu schnappen. Das macht ihm zu einem sehr ungewöhnlichen Ermittler und genau das macht den Reiz des Buches aus.

Denn auch wenn Jasper auf der guten Seite steht, werden seine Ängste und seine Vergangenheit immer wieder zum Thema gemacht. Deshalb ist das Buch nicht rein Mord-Ermittlung-nächster Mord-Aufklärung etc., sondern geht viel tiefer. Das hat mich an einigen Stellen richtig bewegt.

Trotzdem bleibt die Spannung nicht auf der Strecke. Man fiebert mit Jasper und seinen Freunden mit, erkennt den roten Faden und hofft einfach nur, dass er rechtzeitig den Killer schnappen kann, ohne dabei selbst in Gefahr zu geraten.

Der Schreibstil ist sehr gut, die Spannung wird von Seite zu Seite hochgehalten. Auch wenn das Buch nicht in der Ich-Perspektive geschrieben ist, erfährt man doch sehr viel über das Gefühlsleben des Jugendlichen und hat das Gefühl, durch seine Augen zu blicken. Jasper muss einem einfach ans Herz wachsen.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich gefallen, sogar so sehr, dass ich mich ärgere, dass es so lange auf meinem SuB war. Jetzt müssen auf jeden Fall noch die anderen Teile her. Von mir gibt es 5 Sterne!

Veröffentlicht am 20.10.2017

Super spannend!

Angstmörder
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Thriller, in denen der Mörder seine Opfer präzise ausspioniert, bevor er zuschlägt, finde ich besonders gruselig... Aber ich finde es auch immer unglaublich spannend, weil man so gut mitfiebern kann. Deswegen ...

Thriller, in denen der Mörder seine Opfer präzise ausspioniert, bevor er zuschlägt, finde ich besonders gruselig... Aber ich finde es auch immer unglaublich spannend, weil man so gut mitfiebern kann. Deswegen konnte mich hier schon der Anfang des Buches überzeugen.
Auch sehr gut gefallen hat mir, dass man die Opfer immer mit einem kurzen Steckbrief kennenlernt, bevor der Mörder zuschlägt.

Um wen es sich handelt, bleibt sehr lange unklar. Der Thriller ist sehr klassisch aufgebaut. Das Einzige, was etwas abweicht, ist dass die Protagonisten keine FBI-Ermittler oder Kommissare, sondern ein junger, erfolgloser Anwalt und seine Referendarin sind. Die beiden waren mir von Anfang an sympathisch: Nicholas Meller ist etwas verpeilt, aber sehr herzlich, nimmt sich selbst nicht zu ernst und glaubt an das Gute im Menschen. Nina ist selbstbewusst und geht offen mit ihrer Behinderung um. Die beiden bilden ein tolles Duo.

Nicholas erster Mordfall, den er als Pflichtverteidiger übernimmt, scheint am Anfang sehr offensichtlich zu sein. Aber weil er von der Unschuld seines Mandanten überzeugt wird, gibt es nicht so schnell auf. Von da an entwickelt sich eine spannende Geschichte mit einem klassischen Katz-und-Maus-Spiel zwischen Anwalt und Mörder, bei dem der Leser sehr gut mitgenommen wird.

Für mich wurde das Buch zum echten Page-Turner, es war spannend, ich konnte mitfiebern und miträtseln. Als es dann auch noch zu einer persönlichen Sache der beiden Protagonisten wurde, habe ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand gelegt. Das macht für mich einen wirklich guten Thriller aus.

Das Ende ist überraschend, aber sehr logisch und lässt keine Fragen offen.

Das Buch hat mich überzeugt: 5 Sterne von mir!

Veröffentlicht am 06.10.2017

Weihnachtsstimmung pur

Das Weihnachtsdorf
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Zurück nach Maierhofen war wieder sehr schön. Ich bin sofort in die Idylle abgetaucht :)
Diesmal steht nicht eine der Freundinnen im Vordergrund, sondern es werden die Geschichten der Protagonistinnen ...

Zurück nach Maierhofen war wieder sehr schön. Ich bin sofort in die Idylle abgetaucht :)
Diesmal steht nicht eine der Freundinnen im Vordergrund, sondern es werden die Geschichten der Protagonistinnen parallel erzählt. Natürlich dreht sich, wie der Titel schon verrät, alles um Weihnachten, die Vorbereitungen und auch die unterschiedlichen Vorstellungen, was ein gelungenes Weihnachtsfest braucht.

Natürlich läuft nicht alles reibungslos ab. So müssen Kompromisse gemacht werden und es gibt das ein oder andere Missverständnis. Auch wenn es einige ernste Momente in dem Buch gibt, vor allem in Bezug auf Christine, die ja frisch getrennt ist, überwiegt doch die Vorfreude auf das Fest.

Es wäre nicht Maierhofen, wenn einem nicht beim Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen würde. Denn es findet der erste Weihnachtsmarkt in Maierhofen statt: Rustikal und mit ländlichem Charme, ohne Plastik und gepanschtem Glühwein. Der Markt kam mir fast schon wieder etwas zu kurz, so toll fand ich die Idee. Ich würde ihn sofort besuchen.

Ein bisschen vorhersehbar ist natürlich wieder alles: So habe ich meist schon vor den Protagonistinnen geahnt, was passieren wird. Aber das darf bei diesem Genre auch sein, denn schließlich will man einfach nur entspannen.

Am Ende des Buches gibt es wieder tolle Rezepte und Deko-Tipps. Normalerweise bin ich zu faul, um zu dekorieren, aber ich denke, in diesem Jahr werde ich das ändern.

Insgesamt hat mir das Buch einfach nur ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und Lust auf Weihnachten gemacht - deswegen 5 Sterne!