Cover-Bild Die Bahnhofsmission
Band 2 der Reihe "Heldinnen des Alltags"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 31.05.2024
  • ISBN: 9783757700058
Veronika Rusch

Die Bahnhofsmission

Eines Menschen Leben. Roman

Berlin, 1945. In der Mission am Schlesischen Bahnhof suchen Flüchtlinge, Traumatisierte, Überlebende Zuflucht. Sie werden von Alice in Empfang genommen, der selbst der Krieg mit seinem Elend nichts von ihrem Idealismus hat nehmen können. Und auch Natalie taucht aus dem Exil wieder auf, zusammen mit ihrer Tochter. Als ein Arzt zu den Helfenden stößt, sind sie zunächst dankbar für sein Engagement. Doch nach und nach wird immer deutlicher, dass den angeblich so Selbstlosen ein dunkles Geheimnis umgibt. Natalies Tochter lässt nicht locker, und schließlich stehen die drei Frauen vor einer schweren Entscheidung ...


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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2024

Großartige Fortsetzung „Die Bahnhofsmission“

1

Berlin 1945: Der Krieg ist zu Ende und Berlin liegt in Schutt und Asche. Alice möchte Flüchtlingen, Traumatisierten und Überlebenden eine Zuflucht bieten. Deshalb denkt sie daran, eine neue Bahnhofsmission ...

Berlin 1945: Der Krieg ist zu Ende und Berlin liegt in Schutt und Asche. Alice möchte Flüchtlingen, Traumatisierten und Überlebenden eine Zuflucht bieten. Deshalb denkt sie daran, eine neue Bahnhofsmission zu errichten und sucht nach einem Ort nahe dem Bahnhof, damit sie hilfsbedürftige Menschen unterstützen kann. Ihre erste Anlaufstelle um Hilfe zu bitten ist der Pfarrer, der ihr seine Hilfe jedoch ausschlägt. Schon bald erklären sich alte Bekannte von früher bereit ihr zu helfen. Ein russischer Oberst, Alexej Wolkow, der Alice wohlwollend zugetan ist, bringt seine Hilfe ein und stellt erforderliche Hilfsmittel zur Verfügung. Ein Arzt stößt noch zu den Helfenden, wofür ihm auch alle dankbar sind. Bis sich herausstellt, dass er eine dunkle Vergangenheit hat.
Natalie kehrt unerwartet nach Berlin zurück. Sie bringt ihre Tochter Claire mit, die von der Vergangenheit ihrer Mutter nichts weiß. Claire möchte die Wahrheit wissen, doch Natalie sperrt sich vor den Erklärungen ihr gegenüber. Bis Claire durch Zufall, bei einem Gespräch zwischen Alice und Natalie, etwas aufschnappt und falsche Schlussfolgerungen zieht.
Im Prolog sitzt Alice seit Tagen mit Nachbarn und Bekannten, die man teilweise schon aus dem ersten Band kennt, zusammen in einem Kohlenkeller gefangen, in dem sie alle vorerst Schutz gefunden hatten. Draußen herrscht Krieg „Ein Gemetzel ohne Ziel und Verstand …“. Die Handlungen und Gespräche in dem Keller geben einen Rückblick in den ersten Band der Bahnhofsmission. Die ganze Grausamkeit und Härte des Krieges wird hier bewusst und vor Augen geführt.
Es gab viele Zufälle und glückliche Wendungen, aber trotzdem wurde alles überzeugend erklärt. Wie im ersten Band hat mir der Berliner Dialekt gut gefallen. Auch die einzelnen Schicksale der Protagonisten sind wieder wunderbar ineinander verwoben. Zwischendurch hat die Autorin immer wieder Details aus dem ersten Band eingeflochten. So versteht man die Geschichte auch ohne den ersten Band gelesen zu haben.
Der Schreibstil ist locker und leicht. Die Autorin beschreibt alles sehr bildhaft und authentisch. Ich konnte mir alles gut vorstellen und habe schreckliche Taten aus dem Krieg erfahren. Es wurde aufwändig recherchiert. Das Cover passt gut zur Geschichte.
Der Roman hat mich gut unterhalten. Von Anfang an fühlte ich mich von der Autorin mitgenommen und konnte mich in die Geschichte hineindenken. Es handelt sich um eine fesselnde Geschichte, die ich nur schwer aus der Hand legen konnte.
Ich bedauere sehr, dass die Autorin keinen dritten Band der Bahnhofsmission geplant hat. Die Geschichte hätte Potenzial für einen dritten Teil, über den ich mich sehr freuen würde.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Eine großartige Fortsetzung der Bahnhofsmission

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Zuerst muss ich erwähnen wie schön ich das Cover finde. Es zeigt eine schöne Frau mit einem Koffer in der Hand. Sie ist nostalgisch gekleidet und steht in einer Bahnhofshalle.

Der zweite Teil der Bahnhofsmission ...

Zuerst muss ich erwähnen wie schön ich das Cover finde. Es zeigt eine schöne Frau mit einem Koffer in der Hand. Sie ist nostalgisch gekleidet und steht in einer Bahnhofshalle.

Der zweite Teil der Bahnhofsmission hat mir ausgezeichnet gefallen.

Das Buch beginnt mit dem Ende des zweiten Weltkriegs. Berlin ist schwer zerstört, es gibt viele Obdachlose, hungernde und verletzte Menschen und Kinder. Die Besatzungsmächte teilen Berlin in Zonen ein. Alice Hardtleben ist eine starke und empathische Frau. Sie muss aufgrund der Wohnungsnot ihre Wohnung mit einer vertriebenen Familie teilen. Trotz der schwierigen Situation hilft sie dieser Familie und versucht mit aller Kraft positiv zu bleiben. Nicht nur dieser Familie möchte sie helfen, sondern vielen Menschen. Also beschließt sie die Bahnhofsmission bei der sie schon einmal mitgeholfen hat, wieder zu eröffnen. Hierzu nimmt sie Kontakt mit dem Pfarrer auf. Dieser ist weder begeistert von der Idee, noch hilfsbereit. Alice trifft aber seine Haushälterin Marthe wieder. Eine ältere liebe Freundin, die Erfahrung mit der Bahnhofsmission hat. Sofort ist Marthe bereit Alice zu helfen ihre Idee umzusetzen. Alice wendet sich an den russischen Oberst Alexej Wolkow. Dieser ist sofort begeistert von ihr und ihrer einnehmenden Art. Er hilft ihr und stellt ihr die notwendigen Mittel zur Verfügung.

Die Mission wird eröffnet und hilft täglich vielen Ankommenden und schwer traumatisierten und verletzten Menschen.

Plötzlich steht Natalie mitten in der Bahnhofshalle. Sie verschwand vor vielen Jahren ohne sich zuvor verabschiedet zu haben. Und nicht nur Natalie kommt wieder, auch Babette, die einen furchtbaren Schicksal hinter sich hat, ist plötzlich wieder da.

Als sich ein Arzt welcher sehr bedürftig aussieht zur Hilfe meldet, sind die Frauen dankbar und froh darüber. Jedoch reagieren manche Reisende komisch auf den Arzt. Ob er was zu verbergen hat? Und wird Alice Natalie verzeihen können?

Veronika Rusch schreibt sehr einfühlsam und mit viel Detailwissen. Das Buch liest sich sehr leicht und flüssig, alle Personen sind sehr authentisch beschrieben. Allgemein ist das Buch sehr bildlich und lebendig geschrieben. Ich habe es sehr gerne gelesen und vergebe sehr gerne fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Trotz großem Zeitsprung,eine mehr als gelungene Fortsetzung

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Berlin im Jahre 1945:

Eine Stadt liegt in Trümmern, Hunger, Wohnungslosigkeit, Kälte und großes Elend bestimmen den Alltag der Menschen. Im Mittelpunkt des zweiten Teils stehen erneut, Alice und Natalie,aber ...

Berlin im Jahre 1945:

Eine Stadt liegt in Trümmern, Hunger, Wohnungslosigkeit, Kälte und großes Elend bestimmen den Alltag der Menschen. Im Mittelpunkt des zweiten Teils stehen erneut, Alice und Natalie,aber auch einige andere Personen aus Band 1 sind wieder mit dabei.
Mit den wenigen Mitteln, welche Ihnen zur Verfügung stehen, bauen die Frauen wieder eine Bahnhofsmission auf und sind dabei Anlaufstelle, sowohl für Berliner Bürger, als auch für die vielen Kriegsheimkehrer, die völlig entkräftet wieder in ihrer Heimat ankommen.Unterstützung erhalten Sie von Doktor Kramm,einer undurchsichtigen Person.
Der russische Oberst Wolkow fühlt sich zu Alice hingezogen und versucht sein Möglichstes ,um die Frauen zu unterstützen.

Auch wenn zwischen dem ersten und zweiten Band circa 38 Jahre liegen, war ich sofort wieder mit der Geschichte und den Protagonisten vertraut. Für neue Leser gab es immer wieder erläuternde Rückblicke,um ihnen ein besseres Verständnis zu ermöglichen. Trotzdem würde ich dazu raten, den ersten Band auch zu lesen.
Zuerst sind es Alice und die unerschütterliche Wilma, die, obwohl sie selbst ein schlimmes Schicksal erlitten hat, unermüdlich mit Rat und Tat zur Stelle ist. Unter ihrer nach außen hin burschikosen Art, verbirgt sie ein großes Herz.
Plötzlich erscheint Natalie ,welche 1908 scheinbar spurlos verschwand ,zusammen mit ihrer Tochter Claire .Sie hatte viele Jahre in Amerika in gehobenen Verhältnissen gelebt, hatte aber das Bedürfnis, in ihre Heimat zurückzukehren, um das ein oder andere Geheimnis aus ihrer Vergangenheit aufzulösen. Ohne lange zu zögern, packt sie mit an und unterstützt ihre ehemaligen Freundinnen aus Leibeskräften.
Wie auch schon im ersten Band, gelang es der Autorin, ein so präzises Bild der Stadt und ihren Menschen, zu zeichnen, dass ich mich, teilweise mitten in der Geschichte fühlte, was mir öfter die Tränen in die Augen trieb.
Ich habe das Buch mit sehr großem Interesse gelesen und kann es allen Lesern empfehlen, die sich für die deutsche Geschichte interessieren.
Auch wenn es von Seiten der Autorin, der abschließende Band ist, denke ich, es gibt noch Stoff für einen weiteren Roman, ich würde es mir jedenfalls wünschen.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Neuer spannender und nachdenklich stimmender Teil der Bahnhofsmission

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"Die Bahnhofsmission. Eines Menschen Leben" ist der zweite Teil der Reihe rund um eine Berliner Bahnhofsmission von Veronika Rusch.

Während das erste Buch in Berlin zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielt, ...

"Die Bahnhofsmission. Eines Menschen Leben" ist der zweite Teil der Reihe rund um eine Berliner Bahnhofsmission von Veronika Rusch.

Während das erste Buch in Berlin zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielt, befinden sich die Hauptcharaktere im zweiten Teil im Nachkriegsberlin 1945, also 37 Jahre nach dem Ende des ersten Teils. Dies ist ein großer Zeitsprung über zwei Weltkriege hinweg, was mich beim Lesen aber nicht störte. Im Gegenteil: Gerade die genaue Beschreibung des zerbombten und in Sektoren unterteilten Berlins nach Ende des Dritten Reichs finde ich ein gelungenes Setting für die Fortführung der Reihe. Zumal die Nationalsozialisten die Bahnhofsmissionen im Dritten Reich schlossen.

Die Hauptfiguren des Romans sind weiterhin Alice und Natalie. Während Alice den Krieg in Berlin hautnah zu spüren bekam, kehrt Natalie nach dem Krieg nach Berlin zurück. Alice hat eine neue Bahnhofsmission gegründet und kämpft mit den Herausforderungen der Nachkriegszeit.

Veronika Rusch gelingt es sehr gut, ein Bild der zerstörten Stadt und des Lebens darin zu zeichnen. Zudem wirft sie ein Schlaglicht auf die Verbrechen der Nationalsozialisten, was zuweilen schmerzhaft zu lesen ist. Die von ihr beschriebenen Charaktere sind für mich alle authentisch und ihre Herausforderungen sehr gut nachvollziehbar. Hinzu kommt der Schreibstil der Autorin, der eine flüssige Lektüre möglich macht.

Insgesamt ein gelungener, durchaus vielschichtiger Roman, der mich mehr als einmal zum Nachdenken brachte. All jenen Leserinnen und Lesern zu empfehlen, die gerne zeitgeschichtliche Romane mit starken Frauenfiguren lesen.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

sehr gelungene Fortsetzung

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Der Krieg ist vorbei. Damit werden die Sorgen der Menschen aber nicht kleiner. Im Gegenteil, überall Ruinen und Hunger ein steter Begleiter. Die Straßen ein Trümmermeer, kaum wiederzuerkennen. In dieser ...

Der Krieg ist vorbei. Damit werden die Sorgen der Menschen aber nicht kleiner. Im Gegenteil, überall Ruinen und Hunger ein steter Begleiter. Die Straßen ein Trümmermeer, kaum wiederzuerkennen. In dieser Zeit beweist Alice wieder einmal, dass sie ein großes Herz hat, für die Armen ohne Wohnung, für die Flüchtlinge aus dem Osten, die keine Heimat mehr haben und nicht zu vergessen für die zerschundenen, traumatisierten Heimkehrer. Was liegt da näher, als wieder eine Bahnhofsmission am Schlesischen Bahnhof einzurichten.
Überraschend findet sie Unterstützung von alten Bekannten und überraschender Weise auch vom russischen Oberst Wolkow. Es ist wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten, wenn man sich die Personen aus dem ersten Teil wieder vor Augen führt. Hauptfigur ist Alice, die sich unerschrocken für die Bedürfnisse der anderen einsetzt. Wenn auch mit primitiven Mitteln und eher provisorisch versorgen die Frauen mit ihren bescheidenen Gaben. Aber es ist die Geste, die diesen Menschen nach so vielen Tagen, Monaten ohne Heimat, guttut. Ich fand es wieder sehr ans Herz gehend, wie die Autorin beschreibt, welchem Elend sich diese Frauen entgegenstellen und dabei bis an ihre Grenzen gehen.
Völlig ohne Ankündigung steht auch Natalie, die 1908 ohne Ankündigung einfach spurlos verschwand mit ihrer erwachsenen Tochter auf dem Schlesischen Bahnhof. Wenn auch teuer gekleidet, krempelt sie die Ärmel hoch, als wären seit ihrem Weggang nicht 38 Jahre vergangen. Doch Natalie will nicht nur helfen, sie will mit ihrer Vergangenheit abrechnen, eine Vergangenheit der sie sich damals mittels Flucht und wegen der Bedrohung ihres Lebens niemals gestellt hat. Gerade diese Aufarbeitung und die notwendige Aussprache mit ihrer Tochter Clair sind sehr hart für beide, doch längst schon überfällig. Ja, es ist eine rundum gelungene Fortsetzung. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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