Humorvoll und mitreißend
Nach einem holprigen Reihenstart und einem wundervollen 2. Band starte ich gespannt in den 3. Teil der Reihe „Hundeglück“.
Kurz zur Handlung:
Nele ist stolze Besitzerin eines Hundesalons und teilt sich ...
Nach einem holprigen Reihenstart und einem wundervollen 2. Band starte ich gespannt in den 3. Teil der Reihe „Hundeglück“.
Kurz zur Handlung:
Nele ist stolze Besitzerin eines Hundesalons und teilt sich den Alltag mit ihrer Collie-Hündin Poppy. Mit dem Einzug des Dogwalkers Julian steht Neles Leben schlagartig kopf. Die beiden können nicht ohne hitzige Wortgefechte aneinander vorbeigehen, doch da liegt noch etwas anderes in der Luft, was bei Nele und Julian für heftiges Prickeln sorgt.
Charaktere, die begeistern:
Mit Nele und Julian schenkt mir die Autorin sympathische Figuren. Der etwas ziellose Dogwalker mit seiner wachsamen Hündin Yoda ist durchweg spannungsvoll angelegt. Ich kann nicht umhin, mich an seine Seite zu wünschen. Alleine, wie er mit Hunden umgeht, wärmt mir das Herz und das er gut aussieht, ist nicht zu verachten. Mit Podcasts und Hundespaziergängen hält er sich über Wasser. Zudem ergänzt eine leichte Zimtschneckennote sein Duftpotfolio. Habe ich erwähnt, das ich eine große Schwäche für Zimtschnecken habe?
Nele trägt ein paar goldene Pfunde auf den Rippen, mit denen sie keinerlei Probleme hat. Sie nimmt sich an, wie sie ist, und steht dazu, ein Sportmuffel zu sein. Logischerweise hat auch sie ein Händchen für Hunde und ihre neurotische Hündin Poppy hat echt Glück, bei ihr gelandet zu sein. Außerdem liebt sie ABBA, schon deshalb muss man sie ins Herz schließen.
Die Umsetzung:
Mit ihrem genialen Schreibstil und den bildhaften Metaphern holt mich Sommer blitzschnell ab. Immer wieder muss ich lachen, weil es so realistisch geschrieben ist und das eine oder andere wohl jeder Hundebesitzer schon erlebt hat. Hier stimmt die Balance zwischen den tierischen Szenen und den Anteilen der Lovestory. Alles zusammen ergibt ein harmonisches Ganzes.
Die Entwicklung der Protagonisten unterhält mich bestens und ich fiebere mit, ab wann sie sich nicht mehr widerstehen können. Bis dahin darf ich ihre gegenseitigen Anfeindungen genießen, die mich immer wieder zum Lachen bringen. Nichts ist übertrieben und für mich passt alles. Der Herzschmerz, der Nele erreicht, macht auch mir das Herz schwer.
Im Buch gibt es ein Wiedersehen mit einigen Figuren aus den vorherigen Bänden, was mich immens freut. Ron, Neles bester Freund, ist ein Schatz und trägt massiv zum Gelingen der Geschichte bei. Ich erlebe alles aus verschiedenen Perspektiven aus der Sicht des personalen Erzählers. Mit Wehmut lege ich das Buch am Ende zur Seite, weil es der letzte Band dieser Reihe ist.
Mein Fazit:
Mit „Sitz, Platz, Glück“ darf ich ein letztes Mal Hunde- und menschliches Liebesglück erleben. Ich bin mittendrin, wenn sich Nele und Julian in die Augen sehen, sich fetzen, herausfordern und der gegenseitigen Anziehungskraft nicht mehr widerstehen können. Die zwei Augenpaare, die sie dabei wachsam beobachten, gehören zum kritischen Yoda (ein Rhodesien Ridgeback) und der sensiblen Poppy. Ich liebe die Mischung aus dem Zwei- und Vierbeineralltag, die mich alles vergessen lässt. Die Hundedogge Gisela ist auch so ein Charakter, von dem ich nicht genug lesen kann. Wie gerne hätte ich mir einige Seiten mehr gewünscht. Jetzt heißt es Abschied nehmen und auf neuen Lesestoff der Autorin warten. Was für ein gelungener Abschlussband.
Von mir erhält das Buch „Sitz, Platz, Glück“ 5 glückliche Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.