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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2017

Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte

Ein ganzes halbes Jahr
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Louisa Clark, genannt Lou, verliert ihren Job in einem kleinen Café. Die Beziehung mit ihrem Freund Patrick läuft nicht ideal, denn sie liebt ihn nicht richtig. Ihr Heimatort ist ziemlich klein ist, daher ...

Louisa Clark, genannt Lou, verliert ihren Job in einem kleinen Café. Die Beziehung mit ihrem Freund Patrick läuft nicht ideal, denn sie liebt ihn nicht richtig. Ihr Heimatort ist ziemlich klein ist, daher ist die Suche nach neuer Arbeit nicht einfach. Dennoch ist ihre Familie auf ihr Einkommen angewiesen. Obwohl sie auf die Tätigkeit keine Lust hat, ergreift sie die Chance, die Pflege eines querschnittsgelähmten Mannes zu übernehmen, der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt. Das aber ist nicht so einfach wie gedacht. Denn Will hat seinen Lebenswillen verloren...

"Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes erzählt die tragische Geschichte von Will und Lou.

Meine Meinung:
Wegen des riesigen Hypes habe ich das Buch zunächst ignoriert, wurde dann aber doch neugierig. Und von Beginn an konnte mich die Geschichte fesseln und bewegen. Nach den ersten Seiten konnte ich das Buch nur schwer weglegen. Es hat mich verzaubert.

Gefallen hat mir, wie feinfühlig und wenig klischeehaft mit dem Thema umgegangen wurde. Es hat mich ein wenig an "Ziemlich beste Freunde" erinnert. Beide Geschichten sind nicht nur emotional, sondern auch humorvoll. Jedoch fand ich das Buch von Jojo Moyes noch berührender. Es gab mir Stoff zum Nachdenken und hat in der Debatte um Sterbehilfe sicherlich einen Beitrag geleistet.

Der Schreibstil war sehr angenehm. Mit Lou ist eine ungewöhnliche und sympathische Figur die Hauptprotagonistin, in die ich mich gut hineinversetzen konnte. Pluspunkte sind für mich auch das hübsche Cover und der ansprechende Titel.

Mein Fazit:
Ich kann das Buch allen empfehlen, die mehr als nur typische Chick Lit lesen wollen und an einer Geschichte interessiert sind, in denen es um mehr als nur Liebe geht. Es war eines meiner Lesehighlights und hat Lust auf die Fortsetzung gemacht.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Wenn man niemandem trauen kann

Die stille Kammer
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Fast drei Jahre hat Susan Webster in der forensischen Psychiatrie zugebracht. Ihr wird vorgeworfen, ihren damals nur zwölf Wochen alten Sohn Dylan getötet zu haben. Doch Susan, die sich in Emma Cartwright ...

Fast drei Jahre hat Susan Webster in der forensischen Psychiatrie zugebracht. Ihr wird vorgeworfen, ihren damals nur zwölf Wochen alten Sohn Dylan getötet zu haben. Doch Susan, die sich in Emma Cartwright umbenannt hat, kann sich an die Tat nicht mehr erinnern. In einer anderen englischen Kleinstadt, in der sie niemand kennt, will sie ein neues Leben beginnen. Da taucht plötzlich ein Brief auf mit dem Foto eines etwa dreijährigen Jungen, der den Namen ihres Kindes trägt. Kann es etwa sein, dass ihr Sohn doch noch lebt? Oder erlaubt sich nur jemand einen üblen Scherz mit ihr?

„Die stille Kammer“ ist das gelungene Thriller-Debüt der Autorin Jenny Blackhurst.

Meine Meinung:
Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Susan. Dadurch konnte ich die Innenwelt der Protagonistin gut nachvollziehen und war schnell in der Geschichte drin. Diese Kapitel wechseln sich ab mit anderen, die in der Vergangenheit spielen, beginnend im Jahr 1987. Die Verknüpfung mehrerer Erzählstränge ist nicht nur wichtig für den Verlauf der Handlung, sondern auch sehr geschickt gemacht. Immer wieder erhält der Leser aber auch Andeutungen, die später ins Leere führen. Mehrere Personen wirken verdächtig. Dadurch und durch mehrere Überraschungen wird die Spannung bis zum Ende aufrechterhalten, sodass ich bis zum Schluss gespannt die Auflösung des Ganzen verfolgt habe. Durch die Komplexität der Geschichte war es interessant zu erfahren, wie alles miteinander zusammenhängt.

Positiv fand ich auch die Kürze der Kapitel, die ebenfalls zum Spannungsaufbau beigetragen und für ein hohes Tempo gesorgt haben. Hinzu kommt der flüssige, angenehme Schreibstil, sodass ich das Buch nur schwer beiseitelegen konnte.

Die Figuren des Thrillers sind glaubwürdig gezeichnet. Die Handlung wirkte auf mich stimmig, auch das Ende schlüssig.

Ein Pluspunkt waren für mich auch die hübsche Optik des Taschenbuchs und das sehr sympathische Nachwort. Leider sagt mir der deutsche Titel nicht so zu. Das englische Original „How I Lost You“ klingt für mich nicht nur ansprechender, sondern ist meiner Meinung nach auch thematisch passender.

Mein Fazit:
Jenny Blackhurst ist ein spannender und komplexer Psychothriller gelungen. Er macht mir Lust, weitere Bücher der Autorin zur Hand zu nehmen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 23.10.2017

Starke Frauen

Die Lichter von Paris
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Madeleine, Anfang 30, ist unglücklich. Sie ist zwar mit einem erfolgreichen Geschäftsmann verheiratet und lebt ganz ohne finanzielle Sorgen in einem schönen Haus in Chicago. Doch die gesellschaftlichen ...

Madeleine, Anfang 30, ist unglücklich. Sie ist zwar mit einem erfolgreichen Geschäftsmann verheiratet und lebt ganz ohne finanzielle Sorgen in einem schönen Haus in Chicago. Doch die gesellschaftlichen Verpflichtungen sind ihr zuwider. Und ihre eigenen Träume, zum Beispiel ihre Liebe zur Kunst, kann sie wegen ihres Mannes nicht verwirklichen. Wie schon ihre Mutter und ihre Großmutter Margie ist sie gefangen in einem Leben, das sie so nicht führen will. Doch dann findet Madeleine auf dem Dachboden ihres Elternhauses die Tagebücher ihrer Großmutter, die vor Jahrzehnten eine Weile in Paris verbrachte. Inspiriert von den Notizen, will Madeleine ihr Leben nun endlich selbst in die Hand nehmen…

„Die Lichter von Paris“ von Eleanor Brown ist ein gefühlvoller Roman, der sowohl in den 1920er-Jahren als auch 1999 spielt.

Meine Meinung:
Erzählt wird die Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen, jeweils im Wechsel zwischen Madeleine und Margie. Diese Struktur des Buches hat mir gut gefallen. Auch die Ich-Perspektive funktioniert meiner Meinung nach wunderbar.

Positiv aufgefallen ist mir der sehr angenehme, flüssige Schreibstil, der mich schnell in die Handlung eintauchen ließ. Er führte dazu, dass die Seiten nur so dahinflogen und ich das Buch nur ungern zur Seite gelegt habe. Viele Vergleiche und Sprachbilder machten die Geschichte sehr anschaulich. Es wird sehr liebevoll und lebendig erzählt. Die Gedankenwelt von Madeleine und Margie kam deutlich zum Vorschein.

Auch inhaltlich konnte mich das Buch überzeugen und berühren. Mir waren beide Frauen schon nach kurzer Zeit nah. Die Hauptprotagonistinnen waren authentisch und facettenreich dargestellt. Sie waren mir sehr sympathisch, vor allem Margie, die als starke Frau ein Vorbild ist. Es war interessant, die Entwicklung der beiden zu verfolgen. Die Handlung war stimmig. Die Message des Buches kam gut bei mir an.

Ein Pluspunkt war für mich auch das tolle Setting. Mir hat es gefallen, dass die Handlung in Paris in den 1920er-Jahren, aber auch Chicago, eine meiner Lieblingsstädte, spielt. Das hübsche Cover und der verträumte Titel des Buches haben ihr Übriges dazu beigetragen, dass mich der Roman begeistern konnte.

Mein Fazit:
Mit ihrem neuen Roman legt Eleanor Brown eine bewegende Familiengeschichte vor, die mir schöne Lesestunden beschert hat. Ich kann das Buch definitiv empfehlen.

Veröffentlicht am 17.10.2017

Ein berührender Roman

Preiselbeertage
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Als Arianes Vater, Jörg, plötzlich nach einem Herzinfarkt stirbt, war sie schon länger nicht mehr in Schweden, dem Land ihrer Kindheit. Der Trauerfall bringt sie zurück nach Söderby, wo sie auf ihre Mutter ...

Als Arianes Vater, Jörg, plötzlich nach einem Herzinfarkt stirbt, war sie schon länger nicht mehr in Schweden, dem Land ihrer Kindheit. Der Trauerfall bringt sie zurück nach Söderby, wo sie auf ihre Mutter Ina und die jüngere Schwester Jolante trifft. Laut Testament erben die jungen Frauen ein Manuskript, das ihr Vater verfasst hat. Doch ihre Mutter behauptet, dass es dieses gar nicht gibt. Trotz langer Suche bleibt es unauffindbar. Was hat es damit auf sich? Was verheimlicht ihre Mutter? Und warum ist Ariane so anders als ihre Schwester?

Im Roman "Preiselbeertage" von Stina Lund geht es um deutsch-deutsche Geschichte und die Zeit der Wende. Dabei werden verschiedene Themen wie Liebe, Familie und Historie gelungen miteinander verknüpft.

Meine Meinung:
Mit dem bewegenden und dramatischen Prolog hat es die Autorin geschafft, mich gleich in die Geschichte hereinzuziehen. Schon nach den ersten Seiten war meine Neugier geweckt. Durch das Geheimnis, das es aufzudecken gilt, war das Buch eine spannende Lektüre.

Gut gefallen hat mir, dass ein Teil der deutschen Geschichte beleuchtet wird. Anschaulich wird nicht nur die Gegenwart, sondern in Form von Rückblenden in die 1980er und ins Jahr 1990 auch die Zeit vor und um die Wende geschildert. Dabei werden die Grausamkeiten der DDR deutlich. Somit ist das Buch nicht nur unterhaltsam, sondern auch informativ. Überzeugen konnten mich auch die Beschreibungen von Schweden.

Lebendig werden die Charaktere dargestellt. Während ich Ariane anfangs noch unsympathisch fand, konnte ich mich nach und nach immer besser in sie hineinversetzen.

Der flüssige Erzählstil hat mir gut gefallen. Die Länge der Kapitel habe ich als angenehm empfunden.

Punkten kann "Preiselbeertage" auch mit der hübschen Aufmachung des Buches. Die Idee, ein Rezept für Zimtschnecken beizufügen, war außerdem süß.

Mein Fazit:
In "Preiselbeertage" wird ein Stück deutscher Geschichte berührend und unterhaltsam erzählt. Ich kann den Roman empfehlen.

Veröffentlicht am 16.10.2017

Gefühlvoller Debütroman

Morgen ist es Liebe
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In einer sehr kalten Nacht wenige Tage vor Weihnachten will sich Martin in einem Weinberg das Leben nehmen. Er hat schon die Schlaftabletten in der Hand, als er unfreiwillig und zufällig Zeuge eines Unfalls ...

In einer sehr kalten Nacht wenige Tage vor Weihnachten will sich Martin in einem Weinberg das Leben nehmen. Er hat schon die Schlaftabletten in der Hand, als er unfreiwillig und zufällig Zeuge eines Unfalls wird. Die 33-jährige Alexandra verunglückt auf dem Rückweg von einer Weihnachtsfeier mit ihrem Wagen. Bewusstlos ist sie in dem auf dem Dach liegenden Auto gefangen, aus dem Martin sie nur mit Mühe befreien kann. Ihr Retter verschwindet. Doch ihn lässt der Gedanke an die Frau nicht mehr los – ebenso wenig wie der an den Abschiedsbrief, der aus Versehen bei Alexandra gelandet ist…

Monika Maifelds schriftstellerisches Debüt „Morgen ist es Liebe“ ist ein unterhaltsames und gefühlvolles Liebesdrama.

Meine Meinung:
Erzählt wird aus mehreren Perspektiven. Gut gelingt es der Autorin dabei, den Leser in die Gedankenwelt der Hauptfiguren eintauchen zu lassen. So hat mich der Roman bereits ab der ersten Seite gepackt. Schon der Einstieg in das Buch hat mich sehr neugierig gemacht. Welche Schuld hat Martin auf sich geladen, dass er sich umbringen will? Die Hauptprotagonisten waren mir schnell sympathisch.

Zwar ist die Handlung wie bei vielen Liebesromanen insgesamt in einigen Punkten absehbar. Dennoch kam keine Langeweile auf, denn den Leser erwarten mehrere Wendungen. So konnte das Buch auch mit einigen spannenden Momenten aufwarten und wird nicht nur Romantikern gerecht. Abwechslungsreich wird die Geschichte auch dadurch, dass verschiedene Handlungsstränge miteinander verknüpft werden.

Ein Pluspunkt war für mich außerdem das Setting. Dass die Autorin die Handlung an der Mosel und nicht in einer der typischen Großstädte verortet hat, machte die Geschichte für mich interessant.

Sehr gut hat mir auch der angenehme und anschauliche Schreibstil gefallen, der sich sehr flüssig lesen ließ. Die Seiten flogen schnell dahin. Das Cover finde ich ansprechend.

Mein Fazit:
Mit „Morgen ist es Liebe“ hat Monika Maifeld einen gelungenen, lesenswerten Debütroman vorgelegt, der sich perfekt für kuschelige Abende vor dem Kamin eignet – besonders zur Weihnachtszeit.