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Veröffentlicht am 10.06.2024

Ein Gemeinschaftsprojekt, das viele glücklich macht

Forgotten Garden
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Forgotten Garden - ein schönes Wohlfühlbuch, das gute Laune macht und sich hervorragend als Urlaubslektüre eignet.
Luisa ist Gartenarchitektin. Sie hat ihren Mann Reuben während des Studiums kennengelernt. ...

Forgotten Garden - ein schönes Wohlfühlbuch, das gute Laune macht und sich hervorragend als Urlaubslektüre eignet.
Luisa ist Gartenarchitektin. Sie hat ihren Mann Reuben während des Studiums kennengelernt. Der große Traum der beiden war es, einen Gemeinschaftsgarten zu gestalten. Nach Reubens Tod begräbt Luisa ihren Traum und arbeitet als Sekretärin für eine Landschaftsarchitektin. Als Reubens Patenonkel ihr ein Grundstück in West Cumbria im kleinen Küstenort Colleton zum Bewirtschaften anbietet, sagt sie nach anfänglichem Zögern zu. Eine Entscheidung, die ihr Leben umkrempeln wird.
Bei der Besichtigung des Grundstücks lernt sie Cas und Harper kennen, die gerade ein Boxstudio verlassen. Das Studio wird ehrenamtlich von Cas betrieben, er möchte damit die Jugendlichen von der Straße holen und ihnen eine sinnvolle Freizeitgestaltung anbieten.
Die 17jährige Harper ist eine der Jugendlichen, die dort gern ihre Zeit verbringen. Sie ersetzt ihrem 9jährigen Bruder Max Mutter und Vater. Max interessiert sich sehr für Pflanzen, er hat heimlich einen wunderschönen Garten angelegt.
Als Antagonist agiert Harpers krimineller Cousin, der alles tut, um Harper das Leben schwer zu machen. Der Gemeinschaftsgarten ist ihm ein Dorn im Auge.
Ich habe das Buch an zwei Tagen durchgelesen. Es war so schön mit zu verfolgen, wie Luisa beginnt, wieder einen Sinn im Leben zu sehen und nach zehn Jahren endlich bereit zu sein scheint, Reuben loszulassen und neues Glück zu finden. Den Gemeinschaftsgarten und Max‘ Garten hatte ich deutlich vor Augen: Die Pflanzen, Bäume, Blumen, Früchte und Gemüsesorten, die dort angepflanzt wurden, werden detailliert und liebevoll beschrieben. Von der 17jährigen Harper war ich sehr beeindruckt, sie hat sich nicht nur vorbildlich um ihren Bruder gekümmert, sondern war auch noch die treibende Kraft bei einem ökologischen Bewässerungsprojekt – und einen schrottreifen Wagen konnte sie auch noch wieder fahrtüchtig machen.
Von mir eine Leseempfehlung für alle, die gern Liebesromane lesen und auch für die, die sich für Gartengestaltung interessieren oder nach Ideen für ihren Garten suchen.

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Veröffentlicht am 07.06.2024

Die Stellung der Frau im Osten und Westen in den 1960er Jahren

Die Zeit der Hoffnung
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Es handelt es sich um Band 2 einer Dilogie. Obwohl ich Band 1 „Die Straße des Glücks“ noch nicht gelesen habe, habe ich schnell in die Handlung hineingefunden.
Im Mittelpunkt des Romans steht Katharina, ...

Es handelt es sich um Band 2 einer Dilogie. Obwohl ich Band 1 „Die Straße des Glücks“ noch nicht gelesen habe, habe ich schnell in die Handlung hineingefunden.
Im Mittelpunkt des Romans steht Katharina, Schneiderin und Modezeichnerin bei Hoffmann & Cie., einem großen Bekleidungsunternehmen in Stuttgart.
1957 ist Katharina 31 Jahre alt. Sie heiratet Moritz, der eine eigene Kanzlei besitzt. Da ihre erste Ehe kinderlos geblieben ist, glaubt sie, unfruchtbar zu sein und ist überglücklich, als sie feststellt, dass sie schwanger ist. Ihr Glück wird dadurch geschmälert, dass sie nach der Geburt des Kindes ihren Beruf wird aufgeben müssen. Ihr Sohn Alexander kann erst mit drei Jahren in den Kindergarten gehen, Krippenplätze gibt es so gut wie keine, vom Kindergarten müssen die Kinder mittags abgeholt werden. Katharina hätte gern weitere Kinder, ist sich jedoch bewusst, dass ihr mit mehreren Kindern die Rückkehr in den Beruf für immer verwehrt bleiben würde.
Lisa, 20, ist Zweitsekretärin bei Hoffmann & Cie. Sie verliebt sich in Peter, der der Stuttgarter Oberschicht angehört. Als sie schwanger wird, will Peter nichts mehr von ihr oder dem Kind wissen. Lisas Vater verstößt sie, in ihrer Verzweiflung wendet sie sich an Katharina. Diese nimmt Lisa bei sich auf. Dank des Wirtschaftswunders werden überall auch ungelernte Arbeitskräfte gesucht und Lisa ergattert einen Arbeitsplatz am Fließband bei Telemat, einem Unternehmen, das unter anderem Verkehrsradargeräte herstellt. Den größten Vorteil ihrer neuen Arbeitsstelle stellt der Betriebskindergarten dar, den Lisas Tochter Bianca schon als Kleinkind besuchen darf.
1960: Moritz nimmt das Angebot seines Kollegen Hans an, diesen ein Jahr lang in seiner Kanzlei in Berlin zu vertreten. Die kleine Familie wohnt in Charlottenburg in Hans‘ großzügiger Altbauwohnung, wo sich die drei sehr wohlfühlen. Auf dem Spielplatz lernt Katharina Vera kennen. Vera ist alleinerziehende Mutter, ihr Sohn Sven ist fünf Jahre alt. Sie arbeitet in der Buchhandlung ihrer Schwester Marion in Charlottenburg, wohnt aber in der Nähe vom Alexanderplatz im Ostsektor. Arbeiten im Westen und Wohnen im Osten ist noch problemlos möglich. Marions Freund Claus wohnt und arbeitet im Osten Berlins.
Eines Morgens im August 1961 erfahren die Menschen, dass in der Nacht damit begonnen wurde, eine Mauer zu bauen. Die Menschen im Ostsektor sind eingesperrt, ihre Verwandten aus dem Westen dürfen sie von nun an nur mit einem Visum besuchen. Die Mauer reißt Claus und Marion auseinander, in Westberlin fehlen von heute auf morgen Tausende Arbeitskräfte, auch Marion muss an Veras Stelle jemanden einstellen.
Die Errungenschaften der Emanzipation sind mir beim Lesen sehr bewusst geworden, wobei es die Gleichstellung der Frau im Osten bereits seit Kriegsende gab. Dazu sagt die alleinerziehende Vera: „Unverheiratete Mütter sind im Westen wahnsinnig benachteiligt. Sie werden regelrecht für ihren „Fehltritt“ bestraft – und zwar lebenslänglich, denn aus dieser Büßerecke kommen sie nie mehr heraus. Und der unschuldige Nachwuchs muss mitleiden. Bis zu seinem dritten Geburtstag war Sven in der Krippe, seitdem geht er in den Kindergarten. Dort versucht man, die Kinder zu sozialistischen Persönlichkeiten zu erziehen, die den DDR-Staat verehren und unterstützen. Aber die Kleinen werden vorbildlich betreut und bekommen viel mehr geboten, als ich oder die meisten anderen Eltern es je leisten könnten.“
Dazu zitiert Moritz aus dem Gesetzbuch der DDR, § 15: „Gesetz über den Mutter- und Kinderschutz und die Rechte der Frau: Durch die Eheschließung darf die Frau nicht gehindert werden, einen Beruf auszuüben oder einer beruflichen Ausbildung und ihrer gesellschaftlichen und politischen Fortbildung nachzugehen.“ § 17: „Die nicht eheliche Geburt ist kein Makel. Der Mutter eines nicht ehelichen Kindes stehen die vollen elterlichen Rechte zu.“ Moritz: „Ein klarer Bruch mit der nationalsozialistischen Ideologie, die Frauen auf ihre Rolle als Mutter reduziert.“
Auch wenn Frauen nach wie vor oft schlechter als Männer in gleichwertigen Positionen bezahlt werden, so hat sich doch viel zum Positiven gewendet. Die meisten Mütter sind heute berufstätig und teilen sich Hausarbeit und Kindererziehung mit dem Partner oder der Partnerin.
Ich habe den 360 Seiten starken historischen Roman aus der Zeit der Wirtschaftswunder-Ära an zwei Tagen verschlungen. Neben den Errungenschaften der Emanzipation brachte er mir die schlimme Zeit der Teilung Deutschlands und vor allem die Auswirkungen des Mauerbaus auf persönliche Schicksale in Erinnerung. Das Buch enthält auch viele Informationen über interessante Orte wie Berlin, Stuttgart und die Wartburg in Eisenach. Mich hat der Roman sehr begeistert, und ich empfehle ihn sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Der lange Weg von der Kutsche zum selbstfahrenden Wagen

Bertha Benz und die Straße der Träume
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Ich lese sehr gern Romanbiografien und bin durch das Cover und den allseits bekannten Namen Benz auf das Buch aufmerksam geworden.
Pforzheim, 1863: Bertha ist eins von neun Kindern. Als sie sich in den ...

Ich lese sehr gern Romanbiografien und bin durch das Cover und den allseits bekannten Namen Benz auf das Buch aufmerksam geworden.
Pforzheim, 1863: Bertha ist eins von neun Kindern. Als sie sich in den jungen Ingenieur Carl Benz verliebt, sind ihre Eltern zunächst gegen eine Verbindung der beiden. Carl stammt aus einfachen Verhältnissen und ist das einzige Kind seiner Mutter, die früh verwitwet ist. Der Vater kennt ihn von Treffen bei der Eintracht, einem Verein, dem beide angehören. Er schätzt ihn durchaus, bezeichnet ihn aber als Luftikus mit verrückten Ideen, mit denen sich kein Geld verdienen lässt. „Das darf doch wohl nicht wahr sein, du kommst hier an mit einem Mann, der Einzelkind ist, fast keinen Groschen auf der Bank hat und auch noch katholisch ist!“ (S. 67). Doch immerhin hat Carl studiert und arbeitet als Ingenieur bei einer angesehenen Firma. Bertha setzt die Verlobung mit Carl durch, es dauert jedoch noch zwei Jahre, bis die beiden heiraten und sich in Mannheim niederlassen.
Carl tüftelt seit eh und je in jeder freien Minute an einem selbstfahrenden Wagen. Er gründet mehrere Firmen, in denen sich seine Geschäftspartner um den Verkauf und die Buchhaltung kümmern, er hat daran kein Interesse. Bertha unterstützt ihn, wann immer sie kann, und sie interessiert sich auch für die technischen Aspekte seiner Arbeit. Carl steckt sie mit seiner Begeisterung für einen selbstfahrenden Wagen an, der nicht nur Personen, sondern auch Waren transportieren kann. Bis dahin wurden längere Strecken ausschließlich mit der Eisenbahn oder Kutschen und Droschken zurückgelegt, die von Pferden gezogen wurden.
1888 ist es soweit, Bertha beschließt, Carls selbstfahrenden Wagen der Welt zu zeigen und in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Eines Morgens weckt sie ihre Söhne Eugen (15) und Richard (13) und geht mit ihnen auf die Reise von Mannheim nach Pforzheim. Für die 100 Kilometer brauchen sie den ganzen Tag, unterwegs müssen sie mehrmals in der Apotheke Ligroin kaufen und haben einige kleinere Pannen, die Bertha beherzt mit Hilfe ihrer Hutnadel und ihres Strumpfbandes behebt. Die Ketten werden vom Schmied gestrafft, die Bremsklötze mit einem Stück Leder belegt. Berthas Reise ging in die Geschichte ein, und sie hat ihr Ziel erreicht, Carls Erfindung bekannt zu machen. Da der Wagen sehr laut war und eine Dampfwolke aus Abgasen verursachte, hatten nicht nur die Menschen, die das unbekannte Gefährt zum ersten Mal sahen, große Angst. Es waren vor allem Tiere, die vor dem Wagen Reißaus nehmen wollten, Pferde scheuten, Kutscher schimpften und schwangen voller Wut die Peitsche in Berthas Richtung.
Doch es gab auch viele, die den Fortschritt begrüßten und großes Interesse für den Wagen zeigten. So schrieb ein Reporter einen langen Artikel über Bertha und Carls selbstfahrenden Wagen, was dazu führte, dass Berthas Rückreise viel erfreulicher ausfiel. Sie wurde kaum noch beschimpft, dafür von Bewunderern umringt.
Im Nachwort erfahren wir, welche Personen und Ereignisse fiktiv und welche faktisch sind. Der Autor hat Fiktion und Wahrheit wirklich meisterhaft verknüpft, so dass das Buch durchweg spannend war und auch Menschen wie ich, die keine Ahnung von Autos und Technik haben, alles gut verstehen können. Von mir eine Leseempfehlung für Leser*Innen, die sich für die Geschichte des Automobils interessieren und alle, die gern Romanbiografien lesen.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Spannendes und intensives Familiendrama

Ein Ort für immer
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Vor einigen Jahren habe ich bereits ein Buch des irischen Autors Graham Norton gelesen, das mir gut gefallen hat. Auch sein neuestes Buch „Ein Ort für immer“ konnte mich begeistern.
Carol, Lehrerin, geschieden ...

Vor einigen Jahren habe ich bereits ein Buch des irischen Autors Graham Norton gelesen, das mir gut gefallen hat. Auch sein neuestes Buch „Ein Ort für immer“ konnte mich begeistern.
Carol, Lehrerin, geschieden und Mutter eines Sohnes, geht eine Beziehung mit Declan ein, dem Vater einer ihrer Schülerinnen. Declan ist alleinerziehend, seine Frau hat ihren Mann und die beiden Kinder Kilian und Sally verlassen, als die Kinder noch klein waren. Weder die Kinder noch Declan haben je wieder von ihr gehört. Nach dem Auszug der Kinder zieht Carol zu Declan, sie führen eine Beziehung, in der Carol sich Declans Wünschen unterordnet. Nichtsdestotrotz glaubt sie, in Declan ihr spätes Glück und eine große Liebe gefunden zu haben.
Als Declan dement wird, beschließt Kilian, ihn in einem Pflegeheim unterzubringen und das Haus zu verkaufen. Für Carol bricht eine Welt zusammen, da sie Declan lieber selbst in seinem Haus gepflegt hätte. Hinzu kommt, dass Declan immer wieder betont hatte, dass das Haus auf keinen Fall verkauft werden darf.
Carols Eltern Moira und Dave sind Inhaber einer großen und erfolgreichen Café-Kette. Als Carol von Kilian auf die Straße gesetzt wird, beschließen sie, Declans Haus für sie zu kaufen. Als sie das leere und unbewohnte Haus zum ersten Mal betreten, steigt ihnen ein übler Geruch in die Nase, im Keller machen sie einen grausigen Fund.
Was für ein intensives und spannendes Familiendrama! Sympathisch waren mir nur Moira und Dave, insbesondere Moira, die voller Tatendrang und Elan sofort dazu übergeht, sich um den Fund zu kümmern. Moira war für mich die Heldin des Buches, tatkräftig und mutig trotz ihres hohen Alters.
Carol hingegen ist durchgehend zögerlich und unentschlossen. Schon immer hatte sie ihre eigenen Wünsche und Hoffnungen hintenangestellt und sich stets dem Willen ihres Ex-Mannes oder ihres Lebensgefährten gebeugt.
Declans Tochter Sally ist eine scheue junge Frau, die in einem vernachlässigten Cottage lebt, keine Freunde hat und ihre Freizeit damit verbringt, in den Sozialen Medien am Leben anderer teilzunehmen. Es scheint, dass es der Verlust der Mutter war, der sie zu dem introvertierten Menschen gemacht hatte, der sie geworden ist, vielleicht haben aber auch noch andere Geschehnisse dazu beigetragen.
Declans Sohn Kilian hingegen ist sehr selbstbewusst und von sich überzeugt. Die Besuche bei seinem Vater im Pflegeheim sieht er als lästige Pflicht, die er erfüllen muss, um vor anderen gut dazustehen. Das Verhältnis zu seinem Vater war schon immer kühl und distanziert. Sein Mann Colin geht ihm immer mehr auf die Nerven, er bereut es, ihn geheiratet zu haben, zumal sich dieser auch noch nach einem Baby sehnt, eine Sehnsucht, die Kilian nicht nachvollziehen kann. „Der Gedanke an ein Baby machte ihn nur noch beklommen und mutlos. Es war das „für immer“ daran. Es war, als würde er eine riesige, teure Jacht kaufen, für deren Wartung und Instandhaltung er ohne Ende zahlen müsste, obwohl er nicht segeln konnte und auch nicht den Wunsch verspürte, es zu lernen.“
Der Schreibstil des Autors, die Atmosphäre und das Setting gefielen mir ausnehmend gut, und auch wenn ich mich mit keinem der Charaktere identifizieren konnte, so konnte ich deren Gedanken und Taten doch nachvollziehen. An mehreren Stellen musste ich lachen oder schmunzeln, so dass der Roman für mich was von einer Tragikomödie hatte. Ich empfehle das Buch nicht nur Krimileser*Innen, sondern vor allem auch allen, die sich gern in Familiendramen verlieren.

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Veröffentlicht am 18.05.2024

Schlaflosigkeit garantiert

Das Baumhaus
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Wow! Mit diesem Thriller habe ich mir die Nacht um die Ohren geschlagen, weil ich nicht aufhören konnte zu lesen! Ich muss unbedingt auch „Wolfskinder“ lesen, den ersten Thriller der Autorin.
Henrik, Nora ...

Wow! Mit diesem Thriller habe ich mir die Nacht um die Ohren geschlagen, weil ich nicht aufhören konnte zu lesen! Ich muss unbedingt auch „Wolfskinder“ lesen, den ersten Thriller der Autorin.
Henrik, Nora und Fynn möchten ihren Urlaub im Haus von Henriks verstorbenem Großvater in Västernorrland in Schweden verbringen. Das Haus liegt mitten im Wald und ist sehr vernachlässigt. Henrik verbindet mit dem Haus Erinnerungen an Ferien in Schweden bei seinem Großvater. Als er im Wald ein Baumhaus entdeckt, kommen Erinnerungen an eine Begebenheit in ihm hoch, die er jahrzehntelang verdrängt hatte.
Als Fynn während eines Spiels mit seinem Vater verschwindet, ist Nora am Boden zerstört. Sie glaubt zu wissen, wer Fynn entführt hat und macht sich deswegen riesige Vorwürfe.
Rosa hat in forensischer Botanik promoviert, im Fokus ihrer Forschung steht die Auswirkung organischer Zersetzung auf die Vegetation, das heißt, sie untersucht wie sich Tierkadaver auf die Bäume in ihrer unmittelbaren Umgebung auswirken. Nachdem sie bei einer Grabung auf menschliche Knochen stößt, bittet die Polizei sie um Hilfe bei der Suche nach weiteren Skeletten, da in der Gegend in den vergangenen Jahren mehrere Kinder verschwunden sind.
Marla ist eins der verschwundenen Kinder. Sie wird von einem Mann in einem Baumhaus gefangen gehalten. Wenn er zu ihr kommt, wird sie einer strengen, beinahe militärischen Ausbildung unterzogen, manchmal nimmt er sie mit auf Elch- oder Bärenjagd.
Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Rosa, Henrik, Marla und Nora geschrieben. Am meisten mochte ich Rosa, die in ihrer Kindheit aufgrund ihrer seltsamen Art und ihrer morbiden Faszination an allem Totem eine Außenseiterin war. Zusammen mit ihrem Vater pflegt sie ihren Bruder, der nach einem Sportunfall querschnittsgelähmt ist.
Nora war für mich keine Sympathieträgerin. Ich fand es schlimm, dass sie ihrem Mann nicht vertraut und seine Aussagen grundsätzlich ins Reich der Fantasie verfrachtet oder ihn gar des Lügens bezichtigt hatte.
Es war faszinierend mit zu verfolgen, wie Henriks Erinnerungen an das Baumhaus und seinen geliebten Großvater wiederhergestellt wurden.
Die Auflösung war überraschend, der Weg dahin mit unvorhersehbaren Twists gepflastert. Ein spannender Thriller, den ich sehr gern weiterempfehle.

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