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Veröffentlicht am 03.07.2024

Once upon a time...in Hollywood

Eve
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In der Geschichte begleitet der Leser Eve durch das glamouröse Hollywood der 40er Jahre, eine Zeit in der "Vom Winde verweht" gedreht wurde. In jedem Kapitel wird die Geschichte aus der Sicht eines anderen ...

In der Geschichte begleitet der Leser Eve durch das glamouröse Hollywood der 40er Jahre, eine Zeit in der "Vom Winde verweht" gedreht wurde. In jedem Kapitel wird die Geschichte aus der Sicht eines anderen Protagonisten forterzählt. Mal aus der Sicht des pensionierten Polizisten Charlie, dem in die Jahre gekommenen und in Vergessenheit gekommenen Ex-Schauspieler Prentice, dem neuen Stern am Hollywoodhimmel Olivia (in der man gut und gerne die berühmte Vivien Leigh wiedererkennt) usw. Der Roman lebt von der titelgebenden Figur der Eve, die gewitzt, mutig, mal eigenwillig, mal charmant so manchen Möchtegern und Betrüger entlarvt und überführt.
Der Roman ist großartig recherchiert und man bekommt einen guten Eindruck für das alte Hollywood. Während man einen nachvollziehbaren Einblick in das Innenleben der einzelnen Figuren bekommt, bleibt Eve rätselhaft und man kann nur vermuten, dass sich hinter dem hübschen Gesicht einiges an (unfreiwilliger) Lebenserfahrung verbirgt.
Ich mochte an dem Buch die feine sprachliche Ironie, wie Eitelkeiten vorgeführt werden bzw. jeder etwas darstellt, was er eigentlich nicht ist. Beim Lesen musste ich das eine oder andere Mal schmunzeln und konnte mich gut in die hübsche Geschichte fallen lassen. Wem würde ich das Buch empfehlen? Jemand, der auf der Suche nach einem erfrischenden Buch mit leiser sprachlicher Ironie in einer vergangenen glanzvollen Zeit ist, wird sich gut unterhalten fühlen.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Eine fantastische Lesereise mit vielen Interpretationsmöglichkeiten

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
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Ein Zug bricht Ende des 19.Jahrhunderts von Peking nach Moskau auf und passiert dabei das sagenumwobene Ödland. Ich hab das Buch aufgrund seiner schönen Gestaltung sehr gerne in die Hand genommen. Der ...

Ein Zug bricht Ende des 19.Jahrhunderts von Peking nach Moskau auf und passiert dabei das sagenumwobene Ödland. Ich hab das Buch aufgrund seiner schönen Gestaltung sehr gerne in die Hand genommen. Der goldene Schriftzug auf grünem Untergrund hat etwas Nostalgisches und erinnert ein wenig an den Mord im Orientexpress. Mit sehr viel Mühe und Liebe wurde auf der Innenseite eine Skizze des Zuges mit seinen einzelnen Waggons dargestellt, was eine schöne Ergänzung zu dem gelesenen Inhalt ist. Die Sprache ist durchweg auf hohem Niveau und ich hab zum Teil in den Sätzen und der Atmosphäre richtig geschwelgt. Zu Beginn werden die einzelnen Passagiere eingeführt. Über allem schwebt beständig etwas Geheimnisvolles, Ungesagtes, aber auch Bedrohliches. Das Buch lässt sich meines Erachtens nicht wirklich einem Genre zuordnen und bietet viel Raum für Gespräche und Interpretationen - man kann es als Parabel auf den Umgang der Menschen mit Geflüchteten, die Ausbeutung der Natur oder das russische Regime interpretieren, man kann es aber auch als gut gemachte fantastische Erzählung lesen. In jedem Fall wünsche ich dem Buch viele offene und neugierige Leser, wenngleich für mich das Ende etwas unrund war. Aber vielleicht waren die erzeugten Erwartungen während des Lesens dann einfach zum Ende hin zu hoch.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Satirische Entzauberung großer Denker der vergangenen Jahrhunderte

Allzumenschliches
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Schon der Titel "Allzumenschliches", der an Nietzsches Werk "Menschliches, Allzumenschliches" angelehnt ist, verrät es - das Buch könnte philosophisch werden. Catherine Meurisse, angestellt bei dem französischen ...

Schon der Titel "Allzumenschliches", der an Nietzsches Werk "Menschliches, Allzumenschliches" angelehnt ist, verrät es - das Buch könnte philosophisch werden. Catherine Meurisse, angestellt bei dem französischen Satiremagazin Charlie Hebdo bis zu dem Anschlag 2015, widmet sich auf je einer Doppelseite einem großen Denker der vergangenen Jahrhunderte. So sind unter anderem Rousseau, Simone de Beauvoir, Camus, Nietzsche und Freud mit von der Partie. Die Zeichnungen sind für Catherine Meurisse gewohnt eher zart. Es dominieren auf einer Doppelseite jeweils bestimmte Farbgruppen, so dass die kleinen Geschichten auch rein farblich in sich geschlossen erscheinen. Der Humor ist fein und subtil. So manch großer Denker wird entzaubert durch bodenständige Frauenfiguren und hinterlässt das ein oder andere Mal die vage Idee an eine gewisse narzistische Persönlichkeitsakzentuierung. Ein Highlight war für mich Freuds Mutter, die auf der Couch liegt und über ihren Sohn sinniert. Das Buch hat mich zum Schmunzeln gebracht. Auch wenn am Ende jedes Abschnittes der Denker und seine Theorie kurz vorgestellt wird, ist es für mich ein Satirebuch und keine Einführung in die Philosophie. Dafür werden die Theorie überspitzt umständlich dargestellt und sind somit kaum verständlich für einen Laien. Das Buch ist hochwertig gebunden und eignet sich gut als Geschenk. Es braucht keine Philosophievorkenntnisse, der Reiz des Buches entstand für mich durch die gewitzten Frauenfiguren. Allerdings kann ich mir vorstellen, daß jemand mit mehr Hintergrundwissen zu den Denkern noch mehr Spaß an deren überzeichneten Darstellung haben wird.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Berührende Zeitreise im Stettiner Haff

Unter dem Moor
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Der Roman begleitet drei Frauen am Stettiner Haff - eine Ende der 30er Jahre, eine Ende der 70er Jahre, eine in der heutigen Zeit. "Eine stirbt, eine rächt sich, eine rettet sich" (Klappentext). Ich hab ...

Der Roman begleitet drei Frauen am Stettiner Haff - eine Ende der 30er Jahre, eine Ende der 70er Jahre, eine in der heutigen Zeit. "Eine stirbt, eine rächt sich, eine rettet sich" (Klappentext). Ich hab schnell in die Geschichte reingefunden, welche direkt einen Sog entwickelt. Die Protagonisten sind sehr zugänglich gezeichnet. Geschickt verwebt die Autorin die Biografien der 3 Frauen, ohne dass diese auch aufgrund der 3 Zeitebenen voneinander wussten. Immer wieder geht es darum, wie diese sich mit ihren Bedürfnissen und Meinungen aufgrund schwieriger Umstände (Hitler-, DDR-Regime) nicht zeigen können, vorsichtiges Misstrauen im Umgang mit anderen vorherrscht. "Unter dem Moor" - man muss immer auf der Hut sein, was darunter verborgen sein könnte bzw. manchmal legt sich ein stiller Teppich des Schweigens über das Unaussprechbare. Gleichzeitig zeigt das Buch drei starke Frauen mit einer großen Lust und Sehnsucht nach Leben. Ich konnte das Leben aller drei Frauen sehr mitempfinden. Besonders das Leben in der DDR fand ich unglaublich authentisch beschrieben und ich musste bei einigen Sprachwendungen schmunzeln. Zudem machen die wunderbaren Beschreibungen der unberührten Natur im Stettiner Haff einen großen Reiz des Buches aus. Leider finde ich diesbezüglich das Buchcover nicht ganz so gelungen, was auch eine Abendstimmung am Okawangodelta sein könnte und recht beliebig wirkt und dem wunderbaren Buch nicht gerecht wird. Das Buch selber empfehle ich allen, die ein Interesse an der Historie eines vielen vielleicht unbekannten Landstriches Deutschlands haben, die sich durch eine Geschichte berühren lassen und die im übertragenen Sinne in der Natur für kurze Momente auftanken möchten.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Geschwisterliebe, Geschwisterneid

Hummelbi – Der geheime Elfenzauber
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Elfen sind zarte, liebliche Wesen, die immer etwas über den Dingen stehen? Dann solltest du Hummelbi kennenlernen: klein und kugelrund, mit Gummistiefeln an den Füßen und einem ansteckenden Lachen, sehr ...

Elfen sind zarte, liebliche Wesen, die immer etwas über den Dingen stehen? Dann solltest du Hummelbi kennenlernen: klein und kugelrund, mit Gummistiefeln an den Füßen und einem ansteckenden Lachen, sehr tatkräftig, gleichzeitig sind ihre Flugkünste noch etwas ausbaufähig. Ein wunderbares Buch über Geschwisterliebe, aber auch Neid und Eifersucht in der Geschwisterbeziehung, was vermutlich jedes Kind mit Geschwistern schon einmal selber erlebt hat. Die Geschichte spielt in einer Buchhandlung, in der die Familie Buchmacher mit ihren beiden Zwillingsmädchen Florentine und Pauline lebt, wunderschön gelegen an einem Waldrand, umgeben von Natur. Die Kapitel eignen sich von der Länge her gut zum abendlichen Vorlesen und macht inhaltlich auch Erwachsenen Spass. Die tollpatschigen Flugkünste der kleinen Hummelbi ziehen sich als Running-Gag durch das Buch und haben zu einigen Lachern bei unseren Kindern geführt. Vom Alter eignet es sich vermutlich schon ab 7 Jahre, jenachdem ob das Kind noch sehr bilderaffin ist. Die Schwarz-Weiß-Bilder lockern die Geschichte auf und illustrieren die Geschichte sehr passend. Alles in allem ein sehr schönes Buch zum Vorlesen am Abend oder Selberschmökern. Wer allerdings große Abenteuer mit viel Spannung sucht, dem würde ich eher ein anderes Buch empfehlen.

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