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Veröffentlicht am 13.07.2024

Heiße Erstkontakte in verschiedenen Konstellationen

Wollüstige Cuckold - Storys | Erotische Geschichten
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Die Geschichtensammlung von Miu Degen dreht sich, wie der Titel schon verrät, einzig um das Thema Cuckold. Alle Geschichten haben auch gemeinsam, dass für mindestens eine der Figuren diese Neigung völlig ...

Die Geschichtensammlung von Miu Degen dreht sich, wie der Titel schon verrät, einzig um das Thema Cuckold. Alle Geschichten haben auch gemeinsam, dass für mindestens eine der Figuren diese Neigung völlig neu ist. Die Konstellationen sind unterschiedlich, mal ist der Ehemann der Cuckold, mal ein völlig Fremder, der zum Spiel eingeladen wird, mal treffen sich zwei Paare und dann darf auch ein Butler die hohe Herrschaft beglücken.
Der Schreibstil ist gleichbleibend flüssig zu lesen, die Wortwahl wird den Geschichten angepasst, so finden wir zum Beispiel bei der Adelsgeschichte eine völlig andere Ausdrucksweise. Ich habe das als angenehm und authentisch empfunden.
Die „Wollüstige Cuckold-Storys“ haben allesamt eine gewisse fesselnde Eigenschaft. Man möchte wissen, wie die unerfahrene Figur reagieren wird, ob sie sich der heißen, erotischen Situation entzieht oder sich doch in den Genuss fallen lassen kann. Nimmt sie die Erklärung an oder wehrt sie sich gegen die Neigung, bei sich selbst oder dem Partner, je nachdem.
Ein Detail ist mir nicht so positiv aufgefallen. Und zwar: in nur einer einzigen der Geschichten verläuft die Handlung ohne verbale Demütigung des Cuckolds. Alle anderen müssen teilweise heftige Worte über sich ergehen lassen. Auch wenn das in den Geschichten die Figur erregt, finde ich das Verhältnis nicht wirklich ausgewogen und glaube auch nicht, dass jeder Cuckold zusätzlich mit Worten gedemütigt werden will.
Aber grundsätzlich ist dieses Buch für alle Leser, die dem Thema interessiert gegenüberstehen, wärmstens zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.06.2024

Leidenschaft bei alltäglichen Gelegenheiten, sehr prickelnd

Wilde erotische Geschichten mitten aus dem Leben | Erotische Geschichten
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„Wilde erotische Geschichten mitten aus dem Leben“ versprechen nicht zu viel. Oft werden Handlungen bei Kurzgeschichten konstruiert und künstlich aufgebaut. Nicht so bei Linda May. Gerade bei diesen Geschichten ...

„Wilde erotische Geschichten mitten aus dem Leben“ versprechen nicht zu viel. Oft werden Handlungen bei Kurzgeschichten konstruiert und künstlich aufgebaut. Nicht so bei Linda May. Gerade bei diesen Geschichten hier hat der Leser großteils das Gefühl sie könnten jederzeit auch in seinem Leben passieren.
Der Gedanke, die Vorstellung heizt zusätzlich an. Mit dem flüssig-heißen Schreibstil der Autorin, ihrer erotisch angepassten Wortwahl und den durchwegs alltagstauglichen Szenen in Verbindung mit angenehmen Figuren, haben wir eine prickelnde Mischung.
Zwischen all dem Feuer spielt aber auch das Gefühl eine Rolle. Jede Kurzgeschichte hat eine kleine Rahmenhandlung die Emotionen erkennen lässt.
Mehr als einmal finden wir in den Hauptrollen Frauen im Liebesspiel miteinander vor. Wenn dem Leser diese Art nicht wirklich zusagen sollte, gibt es unter den insgesamt acht Kurzgeschichten noch verschiedene Partnervariationen mit zwei oder mehr Personen.
Dieses Buch ist für jeden Leser zu empfehlen, der heiße, erotische Geschichten, mit Leidenschaft und Schwung lesen will.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Vergangene Taten wirken bis in die Gegenwart, schöner Sommerroman

Die Orchideenfrauen
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In dieser schönen Geschichte findet sich die Tatsache, dass jede vergangene Handlung bis in die Gegenwart Konsequenzen haben kann, vollauf bestätigt. Mit Witz und Charme zeigt Lea Santana dies auf. Verpackt ...

In dieser schönen Geschichte findet sich die Tatsache, dass jede vergangene Handlung bis in die Gegenwart Konsequenzen haben kann, vollauf bestätigt. Mit Witz und Charme zeigt Lea Santana dies auf. Verpackt in eine Liebesgeschichte, aufgebaut auf zwei Zeitebenen und zwei Hauptprotagonistinnen, liest sich der Roman „Die Orchideenfrauen“ richtig gut und flott. So nebenbei erfährt der Leser auch noch Wissenswertes und Interessantes über die Zucht der wunderbaren Orchideen.
Zu Beginn war der Umgangston zwischen Holly und Annabel etwas rüde, doch der ändert sich auf der Reise, ebenso wie die Figuren selbst. So wird Annabel umgänglicher, weicher. Zumindest zweitweise. Und Holly gewinnt etwas Abstand von ihren privaten Problemen um sie endlich bearbeiten und hinter sich lassen zu können. Vielleicht begegnet ihr sogar eine neue Liebe.
Zwischen Anfang und Ende merkt man eine Entwicklung beider Frauen. Ich mag das an einem Buch. Hier ist aber eben auch miteingeflochten, dass wir für unsere Handlungen die Konsequenzen tragen müssen. Manchmal fast ein Leben lang. Einzig hätte das Ende nicht ganz so schnell sein müssen. Aber das kann auch subjektiv von mir empfunden sein.
Jedenfalls haben wir hier ein Buch, das sowohl Sommerroman zum Abtauchen, als auch zum Nachdenken ist.

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Tolle Kulisse, leichte Geschichte, nett zu lesen

One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?
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Die Kulisse der Cinque Terre in Italien bietet schon viele Möglichkeiten für gute Bilder. Nicht nur für den Fotografen Theo, sondern auch die Autorin Betty Cayouette versteht diese Plätze lebendig werden ...

Die Kulisse der Cinque Terre in Italien bietet schon viele Möglichkeiten für gute Bilder. Nicht nur für den Fotografen Theo, sondern auch die Autorin Betty Cayouette versteht diese Plätze lebendig werden zu lassen. Für mich war es durch ihre Worte leicht mir diese Orte vorzustellen.
Ihre Figuren sind Ende Zwanzig und in ihren Berufen mehr oder weniger erfolgreich. Privat konnten sie sich nie vergessen und ihre Liebe zueinander ist nie abgekühlt. Kann dieser „One last shot“ sie einander wieder näher bringen?
Die Geschichte selbst ist flüssig zu lesen, lässt den Leser aus dem Alltag entfliehen, bietet aber keine wirkliche Überraschung.
Theo war mir eine Spur sympathischer als Emerson. Vielleicht lag es daran, dass sie öffentlich immer in ihrer Rolle blieb. Eigentlich ja logisch, dass sie das bei ihrem Beruf muss, aber trotzdem fühlte es sich für mich falsch an. Beide benennen ihre Gefühle nicht, reden um den heißen Brei, fast wie zwei Jugendliche und nicht wie End-Zwanziger. Das hat für mich nicht gestimmt.
Als dann feststand wie die Story enden wird, waren immer noch zirka 80 Seiten zu lesen. Bei einem Buch mit 460 Seiten und keinem nennenswerten neuen Ereignis auf diesen letzten Seiten, hätte ich sie auch weglassen können.
Wunderbar finde ich das Cover und natürlich den farbigen Buchschnitt. Einfach ein Augenschmaus. Als Fazit ist es für mich ein leichtes Sommerbuch mit nicht ganz erwachsenen Charakteren, aber nett und flüssig zu lesen.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Beinahe ein historischer Krimi

Der König und der Uhrmacher
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Wie es bei dem Titel „Der König und der Uhrmacher“ zu erwarten ist, geht es hier um die Zeit. Aber nicht nur im engeren Sinn. Es geht um Gegenwart und Vergangenheit, um Parallelen die sich aufdrängen und ...

Wie es bei dem Titel „Der König und der Uhrmacher“ zu erwarten ist, geht es hier um die Zeit. Aber nicht nur im engeren Sinn. Es geht um Gegenwart und Vergangenheit, um Parallelen die sich aufdrängen und welche die gut im Verborgenen liegen.
Die Geschichte der Gegenwart erzählt wie der kleine Uhrmacher Jon eigentlich nur die berühmte Uhr reparieren will und dabei von seinem König überrascht wird. Fortan drängt der Monarch seinen Untertan ihm aus seiner Heimat zu erzählen. Hier beginnt der zweite Strang der Vergangenheit.
In der Gegenwart ist gut herausgearbeitet wie Jon immer wieder zwischen die Fronten gerät, bis es für ihn sogar fast lebensgefährlich wird. Trotzdem konnte mich dieser Strang nicht so begeistern wie die Vergangenheit. Für mich fühlte sich diese emotionaler an. Wenn auch der Höhepunkt in beiden Zeiten heftig und packend ist, so konnte ich doch mehr mit der Vergangenheit anfangen.
Man merkt, dass der Autor Arnaldur Indriðason auch Krimis schreibt. Sein Stil ist eine Mischung aus Krimi und historischem Roman. Die geschichtlichen Fakten sind geschickt eingearbeitet und wohldosiert. Probleme machten mir hin und wieder die ungewohnten, isländischen Namen. Doch die gehören einfach dazu.
Ich habe die Stunden mit Jon und dem König genossen, so nebenbei wissenswertes erfahren und mit den Bewohnern Islands mitgelitten.

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