Mein Herz brennt für dieses Buch und die griechische Mythologie
Das Lied des AchillSchon lange habe ich auf diese Buch hingefiebert. Meine Liebe zur griechischen Mythologie basiert besonders auf den Percy Jackson/Helden des Olymp Büchern und der Göttlich-Trilogie. Ich find es einfach ...
Schon lange habe ich auf diese Buch hingefiebert. Meine Liebe zur griechischen Mythologie basiert besonders auf den Percy Jackson/Helden des Olymp Büchern und der Göttlich-Trilogie. Ich find es einfach unglaublich interessant und spannend und als ich von diesem Buch gehört habe, wollte ich es lesen. Unbedingt.
"Das Lied des Achill" erzählt die Geschichte von Achilles und von Patroklos, seinem Begleiter. Ich war nicht zu 100% vertraut mit der gesamten Geschichte rund um Achill und den trojanischen Krieg, so dass ich umso gespannter auf das Buch war.
Der Anfang hat mich für einen Moment verwirrt. Weil ich nicht verstanden habe, welcher der beiden seine Geschichte erzählt. Weil ich keinen Plan hatte, was hier grade passiert. Doch relativ schnell hab ich in die Geschichte hineingefunden und war in denn Bann gezogen. Die Geschichte entwickelt sich zunächst langsam und sanft und dann doch mit so viel Gefühl. Im hinteren Teil wird es zäh und ein wenig komplizierter. Aber es ist auch eine ganze Kunst, so viele Jahre in einem Buch darzulegen. Die Beziehung über so viele Jahre zu entwickeln. Einen Krieg, der sich über Jahre zieht, zu beschreiben. Die Emotionen, die dargelegt werden. Der Hass, die Verzweiflung, die Liebe. Und das Ende... Ich war gewarnt und trotzdem... ohne zu spoilern kann ich nicht viel sagen, aber mein Herz hat gelitten. Ich habe gelitten. So viele Emotionen.
Es gab an einigen Stellen in diesem Buch diese "WTF" Momente, aber es sind halt die Griechen. Mehr kann man dazu glaube ich gar nicht sagen. Und doch wurden Sachen, denen ich vorher sehr viel Bedeutung zugeschrieben hätte, in einem Nebensatz abgehakt. Ein wenig enttäuschend, aber es gab eben so viel mehr, so viel wichtigeres für die Handlung.
Der Schreibstil ist wahnsinn. So so wunderschön und vielfältig. So viele Elemente, die mit der Natur verbunden werden. So viele wunderschöne und harte Vergleiche. So viel.
--> "Etwas in mir geriet in Bewegung wie die gefrorene Wasseroberfläche des Apidanos im Frühling"
--> "Mein Neid war scharf wie ein Feuerstein , nur einen Funken entfernt vom Feuer"
Patroklos ist ein Charakter, der bisher in der griechischen Mythologie noch nicht wirklich eine Gestalt. Am Anfang ist er dieser schüchterne, ängstliche Junge, den man einfach nur in den Arm neben möchte. Man sieht Achill als unglaublichen Charakter durch seine Augen, spürt seine Zuneigung und seine Angst, vor Zurückweisung. Am Anfang existiert für ihn bloß Achill, doch im Laufe des Buches wird Patroklos ein vielschichtiger Charakter. Und das hat mir so gefallen. Er wächst immer mehr über sich hinaus und entwickelt seine eigenen Meinungen. Und als er Achill die Meinung sagt, als er ihm sagt, wie falsch er liegt, war ich stolz. Ich war so stolz, dass er seine eigene Meinung über seine Liebe stellt. Weil es das Richtige ist.
Achill kennt man aus den Augen von Patroklos und er ist nicht der einfachste Charakter. Für ihn ist es einfach selbstverständlich, dass er toll ist. Dass er DER AUSERWÄHLTE ist. Dass er alles kann. Alle retten wird. Und das macht es manchmal schwierig, weil man ihn nur auf diesem hohen Ross sieht. Den Helden, den man kennt. Mit einem wahnsinnigen Ego und einem sehr sehr großes Gefühl von Stolt- sein Hybris, der über allem steht. Und irgendwie macht ihn das wieder einen guten Charakter, weil er echt ist. Weil er in seiner Perfektheit doch unperfekt und eingebildet und arrogant ist. Weil er Patroklos mit allem, was er ist, liebt.
Die Charaktere wirken echt und ehrlich. Nicht immer wirken sie sympathisch und sie werden in ihrer vollen Schwäche und Nähe gezeigt. Das Buch nimmt kein Blatt vor den Mund, ist direkt und offen. Zeigt Hass, Leidenschaft, Krieg, Tod.
Ich habe so viel gelernt. So viel nachschlagen müssen, um die ganzen Namen nicht zu vergessen. Um zu verstehen, wer zu wem gehört, wer jetzt mit wem verwandt ist und warum jetzt wieder irgendwer jemand anderen umgebracht hat. Es gab so viel aus der Mythologie, was ich noch nicht kannte. So viele Namen, die ich nicht miteinander in Verbindung gebracht hätte. So viele Dinge, die mir am Rande aus "Göttlich" bekannt vorkamen, so dass ich diese Bücher unbedingt nochmal lesen muss. Um das alles aus einem anderen Winkel betrachten zu können. Um die gesamten Anspielungen zu verstehen.
Fazit: Das Buch hat mich überrascht und fasziniert und mitgerissen und schockiert und mitfühlen lassen, eine ganze Palette an verschiedenen Emotionen. Es ist komplex und verwirrend und nicht immer einfach zu verstehen. Aber es ist eine unglaubliche Flut an Emotionen und Mythologie und Spannung, die mich in seinen Bann gezogen haben und mir gleichzeitig noch so viel beigebracht haben.