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Veröffentlicht am 17.06.2019

Schöne Story

Elayne (Band 1): Rabenkind
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Elayne ist ein ganz besonderes Mädchen: 15 Jahre alt und die Tochter von König Pelles und Königin Cundries, die auf Avalon erzogen wurde und eine Seherin war. Kurz vor ihrem Tod prophezeit Elaynes Mutter, ...

Elayne ist ein ganz besonderes Mädchen: 15 Jahre alt und die Tochter von König Pelles und Königin Cundries, die auf Avalon erzogen wurde und eine Seherin war. Kurz vor ihrem Tod prophezeit Elaynes Mutter, genannt „Rabe“, ihrem Mann, dass ihre gemeinsame Tochter eines Tages einen Sohn gebären wird, welcher später der höchste aller Männer sein wird.

Ganz in Trauer versunken und in sich gekehrt, vernachlässigt der König sein Volk und die Festung, in der die königliche Familie und ihre Dienstboten wohnen. Die meisten Bediensteten sahen dort für sich keine Zukunft und haben die Festung bereits verlassen. Nur den Bemühungen der wenigen verbliebenen Bewohner ist es zu verdanken, dass die lebensnotwendigen Arbeiten verrichtet werden.
Auch Elayne hilft tatkräftig mit, übernimmt Verantwortung an Stelle ihres Vaters. Als sie eines Tages von einem unbekannten Barden namens Galahad Hilfe beim Fischen erhält, nimmt sie ihn zum Dank mit in die Festung. König Pelles erlaubt ihm im Austausch für Hilfsarbeiten den Winter über zu bleiben.

Nicht jedem gefällt die Anwesenheit Galahads, vor allem der ebenfalls auf Avalon ausgebildeten Amme Brisen. Sie bemerkt, dass er nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Als Ziehmutter Elaynes sorgt sie sich um deren Wohlergehen und bittet sie darum, nicht so viel Zeit mit dem Neuankömmling zu verbringen. Doch der bedeutend ältere Galahad wird nach und nach zum Freund und Beschützer der Königstochter.
Aus dem fadenscheinigen Grund neue Lieder schreiben zu wollen, bittet er die junge Prinzessin um den Gefallen, ihm die Geheimnisse der Festung zu zeigen. In Wirklichkeit sucht er dort nach etwas, wovon er meint das Schicksal Britanniens hänge davon ab.

Auf einer Reise gestehen sich die beiden, dass zwischen Ihnen mehr ist als Freundschaft, Galahad eine Liebe zwischen ihnen aus verschiedenen Gründen jedoch als nicht richtig erachtet. Er ist doppelt so alt wie die Königstochter und zumal verheimlicht er ihr, wer er wirklich ist.
Auf einer Feier nach einem siegreichen Kampf gegen Piraten nimmt dann das Schicksal seinen Lauf: Der König lässt die Amme Brisen einen Liebestrank zubereiten, der die Widerstandskraft von Elayne und Galahad bricht.....

Da ich die Sage rund um König Artus liebe, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Auch das Cover gefiel mir gut, auf dem ein Lebensbaum einen Raben umschließt. Dieses Symbol taucht vor jedem neuen Kapitel auf, inklusive der ins walisisch (?) übersetzten Überschrift.
Der flüssige Schreibstil von Jessica Bernett ermöglichte mir sofort einen schnellen Einstieg in die Geschichte. Ich konnte auf Anhieb in den Beschreibungen der einzelnen Figuren die verschiedenen Persönlichkeiten und in denen der Natur die friedliche Ruhe spüren. In den ersten Kapiteln tauchen dann bald bekannte Namen und Orte auf, wie Morgaine, Avalon und Camelot.

Die Handlung fand ich spannend und irgendwie magisch zugleich. Aber genau hier ist das Leseerlebnis für mich gekippt. Irgendwann hat mich etwas gestört und ich konnte es zuerst gar nicht greifen. Bis zu dem Moment als ich das Gefühl hatte, die ganze Handlung wirkt „gedämpft“, wie unter einem Schleier, entrückt könnte man auch sagen. Mir waren dann auf einmal Worte wie „friedlich“ und „Ruhe“, „(…) ihre Seele war so rein, so voller Liebe (...)“ usw. einfach zu viel. Vielleicht liegt das an der blumigen Ausdrucksweise der Autorin, was ich an für sich begrüße, aber in diesem Buch war es mir einfach zu viel, es ging für mich in Richtung Kitsch.

Ich bin hin- und hergerissen, ob ich das Buch weiterempfehlen würde. Es interessiert mich schon, wie Elaynes Leben weitergeht, ich werde wohl auch irgendwann den nächsten Band lesen. Doch jetzt benötige ich erst einmal Erholung von der Erholung...

Veröffentlicht am 04.06.2024

Hätte mir mehr Tiefe gewünscht

Flawless
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Rhett Eatons Karriere liegt wegen eines PR-Skandals vorerst auf Eis. Um dessen Ruf wiederherzustellen reist Summer, die Tochter seines Managers unverzüglich an, um auf den Sportler aufzupassen. Anfangs ...

Rhett Eatons Karriere liegt wegen eines PR-Skandals vorerst auf Eis. Um dessen Ruf wiederherzustellen reist Summer, die Tochter seines Managers unverzüglich an, um auf den Sportler aufzupassen. Anfangs zeigt sich Rhett überaus genervt von seinem Babysitter, doch nach und nach beginnt ihm die junge Frau mehr als zu gefallen.

Nach einer selbst auferlegten New-Adult-Pause, reizte mich "Flawless", wegen der versprochenen Ranch-Atmosphäre, die auch wunderbar transportiert wurde, und der Welt des Rodeo-Sports. Im Grunde ein bisher seltenes und spannendes Umfeld innerhalb des Genres, dazu anschaulich geschrieben und angenehm zu lesen, zudem ohne überzogenes Drama ausgearbeitet. 

Mit den Protagonisten Rhett und Summer war ich allerdings nicht so ganz auf einer Wellenlänge. Obwohl mit Rhett endlich einmal wieder ein kerniger Kerl auf der literarischen Bildfläche erschien, erfüllte er vor allem anfangs alle möglichen Klischees, die sein Cowboy-Hintergrund hergab. Überraschenderweise ließ er mit der Zeit vor Summer, die sich durchaus behaupten konnte, die Maske fallen, was eine andere Energie in die Beziehung der beiden brachte. Zugegeben, diese Entwicklung war durchaus herzerwärmend, doch dies, und auch mancher amüsante Moment, konnte mir den Zugang zu den Figuren nicht erleichtern. Sie blieben mir bis zuletzt fremd.

Vielleicht lag es an der schon früh gestreuten Verbalerotik, die mir damit gleich vermittelte, worauf es eigentlich hinauslief, wie es in diesem Genre mittlerweile üblich ist und mich unendlich langweilt. So blieb mir die Story zu oberflächlich, was ich sehr schade fand, denn Potenzial und Ausarbeitungspunkte waren definitiv gegeben. Ich hätte beispielsweise gerne mehr über die Eatons erfahren oder ausgiebiger in Summers familiäre Strukturen geschaut.

Ich sehe „Flawless“ somit nicht unbedingt als neue NA-Sensation, der Roman klettert für mich höchstens ins Mittelfeld meiner persönlichen Bestenliste. Die Ranch-Atmosphäre hatte zwar das gewisse Etwas, war jedoch nicht prägend für den Rest der Handlung. Ich finde es immer schade, wenn der Fokus zu sehr auf die Körperlichkeit gelegt wird, worunter in meinen Augen oft die Qualität der jeweiligen Geschichte leidet. Ich sage daher: Kann man lesen, muss man aber nicht. / 2,5 Sterne

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Nett, aber zäh

Funny Story
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Daphne wird von ihrem Verlobten Peter verlassen, der plötzlich gemerkt hat, dass er seine Kindheitsfreundin Petra liebt. Nun sitzt Daphne in Peters Heimatstadt in Michigan fest, und obwohl sie dort einen ...

Daphne wird von ihrem Verlobten Peter verlassen, der plötzlich gemerkt hat, dass er seine Kindheitsfreundin Petra liebt. Nun sitzt Daphne in Peters Heimatstadt in Michigan fest, und obwohl sie dort einen fantastischen Job hat, fühlt sie sich verloren. Miles, der von Petra verlassen wurde, teilt Daphnes emotionales Chaos. Mit dieser Gemeinsamkeit im Gepäck lernen sich die beiden Verlassenen näher kennen und verbringen viel Zeit miteinander. Ob dieser vermeintliche Schicksalsschlag am Ende vielleicht ein Glücksfall für Daphne war?

Ich habe zu diesem viel beworbenen Buch gegriffen, weil mir Emily Henrys Geschichten schon mehrfach empfohlen wurden. Rückblickend bin ich allerdings etwas enttäuscht, denn die ungewöhnliche, humorvolle Liebesgeschichte, die ich erwartete, wollte sich für mich leider einfach nicht einstellen.

In erster Linie störten mich die vielen uninteressanten, manchmal bemüht witzigen Dialoge und die langatmige Handlung, die vor allem vom endlosen Hin und Her zwischen Daphne und Miles gekennzeichnet war. Obwohl es regelmäßig tiefere Einblicke in das Seelenleben einzelnen Figuren gab, konnte ich der Story nicht wirklich viel abgewinnen. Dementsprechend schleppend ging dann auch mein Lesefortschritt voran. Was aber nicht bedeuten soll, dass ich Daphne und Miles nicht mochte. Die Charaktere an sich fand ich interessant und sympathisch, doch zusammen sah ich die beiden nicht, da ich die Anziehung zwischen den beiden nicht so richtig nachvollziehen konnte.

Die Beschreibung des Handlungsortes in Michigan fand ich dann aber wiederum sehr schön, ebenso wie Daphnes beruflicher Bezug zur Literatur. Außerdem mochte ich das gewählte Alter der Hauptfiguren, denn die entsprechende Lebenserfahrung machte die Geschichte umso interessanter.

Doch insgesamt hatte ich mir von „Funny Story“ mehr versprochen. Eine nette, allerdings langwierige Erzählung, die mich nie so richtig packte, mit einem Humor, der mir stellenweise zu gewollt wirkte. Ich habe definitiv schon unterhaltsamere romantische Komödien gelesen.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Zu reduziert

Was der See birgt
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Gianna Pitti, Lokalreporterin in Riva am Gardasee, ist entsetzt. Erst gestern sprach sie noch mit dem jungen Mann, der tot am Jachthafen entdeckt wurde! Natürlich möchte sie zu den Ermittlungen beitragen ...

Gianna Pitti, Lokalreporterin in Riva am Gardasee, ist entsetzt. Erst gestern sprach sie noch mit dem jungen Mann, der tot am Jachthafen entdeckt wurde! Natürlich möchte sie zu den Ermittlungen beitragen und beginnt privat zu recherchieren. Unterstützt von ihrem Onkel Francesco und ihrer Chefin Elvira führen die Spuren zu einem prominenten, prunkvollen Anwesen, auf dem regelmäßig opulent gefeiert wird. Mysteriös wird es zudem, als man im Rachen des Ermordeten einen goldenen Anhänger findet. Aber all das schreckt Gianna nicht ab, ganz im Gegenteil. Ihre Neugier könnte aber auch zur Gefahr werden, denn hier scheinen sich einige ungelöste Fälle zu kreuzen.

Bisher hatte ich noch kein Buch aus Lenz Koppelstätters Feder gelesen, doch sein klarer Erzählstil und die unmittelbar präsente Atmosphäre gefielen mir bereits in der vorab verfügbaren Leseprobe außerordentlich gut. Ich mochte die Inszenierung der norditalienischen Kultur und der Einheimischen, die genau im richtigen Maß einfloss, um das Ambiente zu unterstreichen.

Allerdings empfand ich die Protagonistin Gianna und ihren Onkel Francesco, die beide aus einem verarmten Adelsgeschlecht stammten, nicht ausreichend auf Augenhöhe mit mir als Leserin. Gianna lebte zwar ein „normales“ Leben, aber ihren gesellschaftlichen Stand und die damit verbundenen Privilegien hatte sie in meinen Augen nie wirklich aufgegeben, was durch den kompletten Roman spürbar war und mich durch eine dezente Arroganz stets auf Abstand hielt. Dies mag vom Autor durchaus beabsichtigt gewesen sein, bei mir persönlich kam das Ganze aber nicht gut an und erzeugte eher eine Art Antipathie für die entsprechenden Figuren. Vor allem empfand ich Giannas wiederholt vernichtende Gedanken und Aussagen über Touristen sehr befremdlich und störend.

Zudem erschien mir die Erzählung generell eher wie eine Rohfassung, da mir Handlung und Spannungsbogen unwahrscheinlich reduziert vorkamen. Im Grunde mag ich keine langen Ausschweifungen im Geschehen, aber ohne die eine oder andere Ausschmückung, wäre es letzten Endes wohl eine sehr kurze Geschichte geworden. Auf mich wirkten Giannas Entdeckungen, aber auch Francescos private Untersuchungen, irgendwie lose, und für die Brisanz der Situation thematisch vernachlässigt. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass mehr oder weniger nur das mysteriöse Treffen erzählt werden wollte, das mich verdächtig nahe an Szenen aus Stanley Kubricks „Eyes Wide Shut“ erinnerte. Mir war dieser Showdown letzten Endes, im Verhältnis zu den dürftigen Ermittlungen im Vorfeld, zu ausgedehnt und nicht erklärend genug. Strenggenommen fehlte mir schlussendlich das befriedigende Gefühl eines Abschlusses.

Insgesamt war ich etwas überrascht über die Umsetzung dieses Kriminalromans. Meiner Meinung nach hätte man an vielen Ecken mehr Informationen fließen lassen und interessante Spuren ausgiebiger verfolgen können. Die Geschichte las sich, stilistisch gesehen, zwar hervorragend, Figuren und Umsetzung hätten meiner Meinung nach allerdings ein Upgrade vertragen können. Eine klare Leseempfehlung gebe ich hier daher nicht. / 2,5 Sterne

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Hatte mehr erwartet

Das Resort
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Mila freut sich auf die Hochzeit ihrer Schwester Jess, die in einem luxuriösen Skiresort in den Alpen stattfinden soll. Als sie mit ihrem Ehemann Ethan während der Anreise mit dem Fahrzeug im Nirgendwo ...

Mila freut sich auf die Hochzeit ihrer Schwester Jess, die in einem luxuriösen Skiresort in den Alpen stattfinden soll. Als sie mit ihrem Ehemann Ethan während der Anreise mit dem Fahrzeug im Nirgendwo steckenbleibt, ahnt sie noch nicht, was sie in den nächsten Tagen erwarten wird. Denn ohne Handyempfang finden die beiden lediglich eine nahe gelegene verlassene Holzhütte, in welcher sie übernachten. Am nächsten Morgen ist Ethan plötzlich spurlos verschwunden und Mila versteht die Welt nicht mehr. Wird sie aus dem Wald heraus sogar beobachtet?

Die vielen begeisterten Stimmen zu Sarah Goodwins Thriller „Die Insel“ sorgten dafür, dass ich mich um ihr neuestes Werk bemühte und damit zu den Ersten gehören durfte, die sich ins Lesevergnügen stürzten.

Doch um es schon mal vorweg zu nehmen: Ich hatte definitiv mehr von dieser Story erwartet! Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass die Autorin Atmosphäre und Zweifel an allem und jedem schaffen konnte. Selbst die Protagonistin Mila, die mir übrigens nicht wirklich sympathisch war, wankte immer wieder in ihrer Rolle als Opfer. Grundsätzlich boten die Figuren allerdings keine wirkliche Vielschichtigkeit oder interessante Aufhänger, die im Laufe der Geschichte ausreichend bearbeitet wurden. 

Recht schnell stolperte ich während des Lesens über Längen, die mit zu viel gedanklichem Geplapper und gefühlten Wiederholungen gefüllt wurden. Dazu hatte ich mehrmals Logik-Fragen, welche die Authentizität der jeweiligen Momente in Zweifel zogen. So konnte, meinem Empfinden nach, der Spannungsbogen zwar gehalten, von mir aber nicht mehr wirklich ernst genommen werden. Zudem fand ich Milas Verhalten in der Ödnis in manchen Momenten irritierend abgeklärt, bzw. realitätsfern. Und zu guter Letzt war selbst die Auflösung gegen Ende des Buches keine große Überraschung.

Unterm Strich hat mich das Buch nur stellenweise überzeugen können. Die Handlung fühlte sich für mich rückblickend einfach zu konfus an und das emotionale Miterleben blieb in großen Teilen auf der Strecke. „Das Resort“ wird bei mir wohl keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Meiner Meinung nach kann man das Buch lesen, man muss es aber nicht. / 2,5 Sterne 

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