Überraschend melancholislch
Wir treffen uns im nächsten KapitelRückblickend haben sich meine Erwartungen an Romantik und das Miterleben einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte hier leider nicht erfüllt. Obwohl meine Begeisterung nach der Leseprobe groß war, konnte ...
Rückblickend haben sich meine Erwartungen an Romantik und das Miterleben einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte hier leider nicht erfüllt. Obwohl meine Begeisterung nach der Leseprobe groß war, konnte mich die Story am Ende nicht abholen. Schon nach dem ersten Drittel des Buches legte ich Lesepausen ein, weil mich das Ganze eher deprimierte, als in Neugier versetzte.
Das schicksalhafte Zusammentreffen von Erin und James fand ich zwar ganz nett, vor allem die Idee der Kommunikation mittels bestimmter Bücher, doch die Unterhaltungen an sich langweilten mich zunehmend, da ich nicht alle Werke kenne, auf die sich die Protagonisten bezogen. So fühlte ich mich ein wenig abgehängt, wenn sich die beiden an philosophischen Gedanken zur jeweiligen Literatur abarbeiteten. Außerdem hatte ich nicht den Eindruck zu Erin oder James durchzudringen, da ich deren Lebenswege viel zu oberflächlich betrachtet empfand, und die mich darüber hinaus, trotz allem Leid, emotional nicht recht erreichen konnten. In meinen Augen stand hier Trauerarbeit im Vordergrund und nicht die Liebesgeschichte durch eine zweite Chance.
Meiner Meinung nach gestaltete sich „Wir treffen uns im nächsten Kapitel“, nach einem durchaus gelungenen Start, insgesamt ziemlich langatmig und schmückte sich zu oft mit vielen belanglosen Szenen. Die von Melancholie geprägte Geschichte konnte meiner Vorfreude auf aufregende Momente daher leider nicht entsprechen. Selbst die Auflösung des unbekannten Buchfreundes kam zu leise und unspektakulär daher und ließ mich am Ende mit Enttäuschung auf den Roman zurückblicken. / 2,5 Sterne