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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2024

Ein Justizkrimi vom Feinsten

Der 1. Patient
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„...Denn was ist, wenn diese großartige KI, von der Sie da erzählen, einen Fehler macht? Und einen Fall falsch einschätzt? Eine schlimme Krankheit nicht richtig beurteilt und auf ihrer Warteliste falsch ...

„...Denn was ist, wenn diese großartige KI, von der Sie da erzählen, einen Fehler macht? Und einen Fall falsch einschätzt? Eine schlimme Krankheit nicht richtig beurteilt und auf ihrer Warteliste falsch priorisiert?...“

In einer Fernsehdiskussionen treffen die renommierte Chirurgin Sasha Müller und Professor Doktor Gunther Sonnenberg aufeinander. Sie wirbt für den Einsatz der KI im Operationssaal, er sieht zwar die Vorteile der Technik, aber auch deren Gefahren.
Die Autoren haben erneut einen spannenden Justizkrimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Der Schriftstil ist ausgereift. Das zeigt sich insbesondere dann, wenn fachliche Zusammenhänge verständlich erklärt werden.
Zwei Wochen sind seit dem Streitgespräch vergangen, als bei einer Routineoperation von Sasha Müller der Patient noch auf den OP – Tisch stirbt. Das Kontrastmittel hat zu einem anaphylaktischen Schock geführt.
Die Ärztin wird wegen fahrlässiger Tötung angezeigt. Doch lag der Fehler nicht bei der KI? Deren Behandlungsplan wurde von der Ärztin akribisch umgesetzt.
Als Verteidiger der Ärztin fungiert Rechtsanwalt Rocco Eberhardt. Er hatte sich nach seinem letzten Fall eine Auszeit gegönnt und steigt nun voll wieder ein.
Gut dargestellt werden die aktuellen Probleme im Gesundheitssystem.

„...Der Fachkräftemangel hatte längst das Gesundheitssystem erreicht, und die Chefin hatte erst kürzlich erklärt, dass sie selber immer weniger Einfluss auf die Zusammenstellung des Teams hatte. An manchen Tagen konnte sie froh sein, wenn sich überhaupt genug Ärzte zur Arbeit meldeten...“

Natürlich ist auch die schwedische Firma, die die KI entwickelt hat, in den Fall involviert. Spannend fand ich in dem Zusammenhang, wie zum Teil mit den Gründern erfolgreicher Startup – Unternehmen vorgegangen wird.

„...Dieser Andersson hat mit seinem Kumpel zusammen die Firma gegründet, ist aber seit einiger Zeit nicht mehr in der Geschäftsführung. Sieht so aus, als ob sie ihn vor dem Börsengang gekickt und in den Aufsichtsrat verbannt hätten...“

Was Tobi, Freund von Rocco, der für ihn oft Hintergrunduntersuchen übernimmt, nicht weiß, ist, dass danach von Anderssons Idealismus in der Firmenphilosophie nicht mehr viel übrig geblieben ist. Jetzt lässt der Gerichtsfall den Aktienkurs ins Bodenlose stürzen.
Schnell ist auch die Presse zur Stelle. Die Journalistin Jule sieht ihre große Chance gekommen, sich zu profilieren. Erste Schlagzeilen im Internet sorgen für das Interesse der Öffentlichkeit. Über die weiteren Spielchen der Presse möchte ich hier kein Wort verlieren.
Sehr detailliert wird auf das Thema der Künstlichen Intelligenz eingegangen.Die unterschiedlichen Arten und deren Möglichkeiten werden allgemeinverständlich erläutert. Das alles wird so gekonnt in die Handlung integriert, dass es den Spannungsverlauf nicht tangiert,
Die Gerichtsverhandlung scheint wie gewohnt zu verlaufen. Doch je mehr Zeit vergeht, desto mehr hinterfragt Rocco seine Vorgehen.

„...Seine Intuition sagte ihm, dass irgendetwas hier nicht stimmte und er etwas übersehen hatte. Er hatte keine Ahnung, was es sein konnte, und war daraufhin alle Akten und Informationen , die ihm zur Verfügung standen, erneut durchgegangen. Ohne Ergebnis….“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es verbindet Spannung mit einer Menge an Sachinformationen und spart nicht mit Gesellschaftskritik.

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Schwierige Situation

Ein fast perfekter Herzog
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„...Nicht umsonst hatte sie als ältestes Kind der Familie den Ruf, ein wenig halsstarrig zu sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte…“

So wird Friederike von Cossin charakterisiert. Sie träumt ...

„...Nicht umsonst hatte sie als ältestes Kind der Familie den Ruf, ein wenig halsstarrig zu sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte…“

So wird Friederike von Cossin charakterisiert. Sie träumt davon, auf dem Gut eine Pferdezucht aufzubauen. Außerdem genießt sie das Vertrauen ihres Vaters.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen historischen Liebesroman geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen.
Friederike hat nach dem Verrat ihres langjährigen Freundes mit Männern nichts mehr am Hut. Dgleichzeitig konfrontiert ihr Vater sie mit der Nachricht, dass seine Spielschulden zum Verlust des Gutes führen könnten. Der Gläubiger ist Herzog Leopold von Ritteysen.

„...Er sah gut aus, strahlte aber auch aus, dass er sich seiner überlegenen Position bewusst war...“

Das ist Friederikes erster Eindruck vom Herzog. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters und des älteren Bruders musste Leopold urplötzlich das Zepter in der Familie in die Hand nehmen. Nur wenige wissen, dass er ein ziemliches Problem hat. Er leidet an Panikattacken, sobald er reiten oder mit der Kutsche fahren soll. Als Leopolds Mutter erfährt, dass auf Gut Cossin Reitunterricht angeboten wird, schlägt sie vor, dass der Herzog für einige Zeit auf das Gut umzieht. Sollte es ihm dort gelingen, seine Panik in den Griff zu bekommen, sind alle Schulden getilgt. Natürlich stimmt Friederikes Vaters zu. Sie selbst ist weniger begeistert.
Da sich schnell zeigt, dass Friederike viel einfühlsamer als ihr Vater ist, verlangt der Herzog sie als Lehrerin. Als Frau allerdings irritiert sie ihn, weil sie so anders ist als die Damen, mit denen er bisher zu tun hat. Auch Friederike ist über ihre Emotionen weniger erfreut.

„...Gefühle waren etwas Kompliziertes, vor allem, wenn sie ohnehin ins Leere liefen und keine Zukunft hatten...“

Der Roman gibt einen guten Einblick in das Leben des Landadels im 19. Jahrhundert. Deutlich wird dabei auch, dass der König über beträchtliche Macht verfügt und selbst Enteignung veranlassen kann.
Eine Menge an Missverständnissen sorgen dafür, dass es zu einem Auf und Ab der Gefühle kommt. Auch der Wankelmut des Herzogs ist für die Beziehung nicht gerade förderlich.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Sehr zu empfehlen

Mein erstes Klorollen-Bastelbuch
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„...Die gepunktete Fläche des Streifens mit Klebstoff bestreichen und den Streifen auf die Klorolle wickeln...“

Das ist der zweite Punkt der Anleitung, die auf der Rückseite steht. Punkt eins lässt sich ...

„...Die gepunktete Fläche des Streifens mit Klebstoff bestreichen und den Streifen auf die Klorolle wickeln...“

Das ist der zweite Punkt der Anleitung, die auf der Rückseite steht. Punkt eins lässt sich kurzfassen: Ausschneiden.
Das Buch enthält die Vorlage für 16 Tierfiguren. Einer der Streifen entspricht genau dem Umfang eine Klorolle und kann sie vollständigen bedecken. Die anderen Teile der Figur können dann daran befestigt werden. Die entstandenen Tiere eignen sich auch zum Spielen.
Das Buch ist für Kinder ab 4 Jahren geeignet. Die Kinder waren mit Begeisterung dabei. Die Ergebnisse waren ansprechend. Kleine Hilfen von Erwachsenen sind günstig, aber nicht bei jedem nötig. Das Buch fördert Konzentration und verlangt sauberes Ausschneiden.
Das Buch kann ich Eltern zur Beschäftigung ihrer Kinder nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.06.2024

Empfehlenswertes Beschäftigungsbuch

Mein erstes Klorollen-Bastelbuch - Im Wald
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„...Die gepunktete Fläche des Streifens mit Klebstoff bestreichen und den Streifen auf die Klorolle wickeln...“

Das ist der zweite Punkt der Anleitung, die auf der Rückseite steht. Punkt eins lässt sich ...

„...Die gepunktete Fläche des Streifens mit Klebstoff bestreichen und den Streifen auf die Klorolle wickeln...“

Das ist der zweite Punkt der Anleitung, die auf der Rückseite steht. Punkt eins lässt sich kurzfassen: Ausschneiden.
Das Buch enthält die Vorlage für 16 Waldfiguren, zum Beispiel den Hasen und das Reh. Wie schon die Anleitung zeigt, ist dabei ein Streifen, dass andere sind der Kopf des Tiers und seine Pfoten.
Das Buch ist ab 4 Jahren geeignet. Die Kinder waren mit Begeisterung dabei. Die Ergebnisse sind ansprechend. Kleine Hilfen von Erwachsenen sind günstig, aber nicht bei jedem nötig.
Das Buch kann ich Eltern zur Beschäftigung ihrer Kinder nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Sehr spannend

Grado in Angst
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„...Es tut uns allen hier sehr leid, aber Ihre Freundin ist vor einer Stunde gestorben...“

Commissaria Maddalena wacht schweißüberströmt auf. Was sollte dieser Alptraum? Sie kann sich keinen Reim darauf ...

„...Es tut uns allen hier sehr leid, aber Ihre Freundin ist vor einer Stunde gestorben...“

Commissaria Maddalena wacht schweißüberströmt auf. Was sollte dieser Alptraum? Sie kann sich keinen Reim darauf machen
Mit Maddalenas Traum in kursiver Schrift beginnt ein fesselnder Krimi. Der hohe Spannungsbogen wird nicht nur durch die äußeren Umstände verursacht, sondern durch die psychischen Befindlichkeiten der Protagonisten, an denen die Autorin mich teilnehmen lässt. Der Schriftstil ist sehr exakt ausgearbeitet.

„...Ich sollte eigentlich noch zwei Ehepaaren aus Deutschland Wohnungen zeigen, aber irgendwie fühle ich mich heute schlapp, also hab ich`s auf morgen verschoben...“

Es sind die letzten Sätze in einem Telefongespräch zwischen Maddalena und ihrer besten Freundin Bibiana. Bibiana will sich kurz ausruhen, bevor sich die beiden auf einen kurzen Trink treffen und dann zusammen zur Yogakurs gehen. Doch Bibiana erscheint nicht. Kurze Zeit später wird sie mit einem Notarztwagen in die Klinik gebracht. Der Arzt diagnostiziert Gebärmutterhalskrebs. Vor kurzem war schon eine junge Frau aus dem gleichen Kurs an diesem Krebs verstorben. Bei Maddalena läuten alle Alarmglocken.
Fabrizio, Bibianas Mann, steht völlig neben sich. Er verlässt sich darauf, dass sich Maddalena um seine kleine Tochter kümmert. Er will das Krankenzimmer seiner Frau nicht verlassen. Natürlich ist das Kind verstört, deren beide Eltern nun verschwunden sind. Stella, die Frau eines Kollegen von Maddalena, nimmt sich des Mädchens an. Sie hat es angeboten, das Maddalena ja arbeiten muss und keine Erfahrung mit traumatisierten Kindern hat.
In dem Yogakurs ist auch Gianna, deren Mann als Gynäkologe arbeitet und kurzfristig eine Praxis in Grado eröffnet hat. Gianna hat den Schritt nie verstanden, denn er hatte eine gutgehende Praxis in Mailand. Jetzt vermutet sie sogar, dass er ein Verhältnis mit seiner Sprechstundenhilfe hat. Früher hat sie selbst diese Arbeit gemacht, aber nach der Geburt ihres Sohnes sollte sie sich nur um ihn kümmern. Einmal misstrauisch geworden, fallen ihre weitere Dinge ein. Waren die beiden frauen nicht Patienten ihres Mannes? Warum hat er die Krankheit nicht erkannt?
Die Autorin versteht es, die Spannung hochzuhalten, auch als schon klar ist, wohin der Hase läuft.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, was Geldgier bewirken kann.

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