Profilbild von Hunny

Hunny

Lesejury-Mitglied
offline

Hunny ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hunny über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2024

Wenn du dich entscheidest zu spielen, spiele bis zum Ende.

Gewürzstraße
0

In dem Roman "Gewürzstrasse" von Maiya Ibrahim begeben wir uns zusammen mit Imani auf eine gefährliche Mission die sie weit weg von zu Hause führt.

Imani hat es sich in den Kopf gesetzt, ihren verschollenen ...

In dem Roman "Gewürzstrasse" von Maiya Ibrahim begeben wir uns zusammen mit Imani auf eine gefährliche Mission die sie weit weg von zu Hause führt.

Imani hat es sich in den Kopf gesetzt, ihren verschollenen Bruder Atheer zu finden und wieder nach Hause zurück zu bringen. Daher begleiten wir sie auf einer spannenden Reise durch die Wüste und unbekannte Lande die hinter den Sanden liegen. Dabei kommt es zu Begegnungen mit gefährlichen Wesen, unter anderem einer Gruppe von Dschinns die nichts Gutes im Sinn haben. Auf ihrem Abenteuer ist sie jedoch nicht allein, denn es werden drei weitere Personen dieser Mission zugeteilt - ob Imani das will oder nicht. Die Atmosphäre zwischen ihnen ist dadurch angespannt, denn sie gehören unterschiedlichen Schichten ihrer Gesellschaft an und man merkt den Groll jener die sich ungerecht behandelt fühlen. In diesem Fall Taha, Reza und Fey. Dennoch müssen sie sich zusammenreißen um ihr Ziel zu erreichen.


Schreibstil und Charaktere


Ein wunderbar märchenhafter Schreibstil, der sich sehr angenehm lesen und gleichzeitig traumhafte Bilder der Szenerie im Kopf entstehen lässt.

Die Charaktere sind sehr vielfältig und jeder ist auf seine eigene Weise sympathisch. Qayn hat mein Herz erobert, Taha ist ein Buch mit sieben Siegeln und Imani hat mit der Zeit gelernt über den Tellerrand hinaus zu schauen.


Fazit


Ich bin schlichtweg begeistert. Das Magiesystem hat mich sofort abgeholt, die zeitliche Begrenzung der verschiedenen Fähigkeiten macht es umso realistischer und die Charaktere sind dadurch nicht unbesiegbar. Es gibt auch einen kleinen Anteil an magischen Wesen - nicht zu viel und nicht zu wenig, genau richtig.

Der Einstieg ins Buch war rasant, es gab kaum nennenswerte Längen und gegen Ende hat es mich so dermaßen in den Bann gezogen, dass ich es gar nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Ich kann es kaum erwarten bis der zweite Teil erscheint und empfehle das Buch jedem der Fantasy liebt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2024

Die Welt ist voll von kleinen Göttern, da jeder Teil der Natur seinen eigenen Hüter hat, der über ihn wacht und ihn beschützt.

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
0

"Das Mädchen das in den Wellen verschwand" von Axie Oh nimmt uns mit in die märchenhafte Geisterwelt des Meeresgottes. 

Shim Cheong soll die diesjährige Braut des Meeresgottes werden, doch Mina erlöst ...

"Das Mädchen das in den Wellen verschwand" von Axie Oh nimmt uns mit in die märchenhafte Geisterwelt des Meeresgottes. 

Shim Cheong soll die diesjährige Braut des Meeresgottes werden, doch Mina erlöst sie von diesem Schicksal und nimmt stattdessen ihren Platz an seiner Seite ein. Mina landet infolgedessen in der Geisterwelt wo sie der rote Schicksalsfaden an ihrem Handgelenk zum Meeresgott führt. Bei ihm angekommen muss sie jedoch feststellen, dass etwas mit ihm ganz und gar nicht stimmt, doch bevor sie überhaupt versuchen kann ihm zu helfen wird sie prompt von diesem und einem wichtigen Teil ihrer Selbst getrennt.

Zum Glück ist Mina nicht auf sich allein gestellt und versucht nun mit alten, sowie neu gewonnenen Freunden das Rätsel um den Meeresgott zu lüften und ihm zu helfen, damit ihre Heimat nicht mehr von Stürmen, Überflutungen und anderen mit dem Meer verbundenen Katastrophen heimgesucht wird.


Fazit

Als Mina in die Geisterwelt eingetaucht ist musste ich sofort an Chihiros Reise ins Zauberland denken. Ein wunderschönes, märchenhaftes Setting mit vielen verschiedenen Wesen, Geistern sowie Göttern. 

Die Charaktere habe ich allesamt ins Herz geschlossen und ich hatte viel Freude dabei sie auf ihrem Abenteuer zu begleiten. 

An manchen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass wir ausführlicher in die Geschichte eintauchen können, vor allem als es um die verschiedenen Häuser ging, aber das hätte vermutlich irgendwann den Rahmen gesprengt. 

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen - eine bezaubernde Geschichte mit liebenswerten Charakteren die ich definitiv weiterempfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.06.2024

Ein vom Tod auserkorenes Mädchen, verdammt dazu die Welt zu retten oder sie zu zerstören.

To Gaze Upon Wicked Gods – Falsche Götter
0

"To Gaze upon wicked Gods - Falsche Götter" von Molly X. Chang zeigt uns die Ungerechtigkeit auf dem magischen Planeten Pangu, mit welcher Ruying und ihre Familie nach der Eroberung Roms fortan leben muss.
Vor ...

"To Gaze upon wicked Gods - Falsche Götter" von Molly X. Chang zeigt uns die Ungerechtigkeit auf dem magischen Planeten Pangu, mit welcher Ruying und ihre Familie nach der Eroberung Roms fortan leben muss.
Vor 20 Jahren Jahren eroberte Rom - das Reich aus einer anderen Welt - mit seinen fortschrittlichen Waffen Ruyings Welt. Doch die schier endlose Gier nach weiteren Ländereien und neuen Energiequellen kennt keine Grenzen. Xianling - so werden die Magiebegabten genannt - zu denen auch Ruying gehört, werden immer häufiger Opfer von Entführungen. So trifft es letzten Endes auch Ruying, die nun eine folgenschwere Wahl treffen muss. Wird sie den Römern als gehorsame Waffe dienen oder ihren eigenen, sowie den Tod ihrer Familie diesem Schicksal vorziehen?


Weltenaufbau

Auf der einen Seite haben wir Pangu. Eine magische Welt, verschiedene Kaiserreiche und Magie. Auf der anderen Seite sind da die Römer, die durch ein Portal aus einer völlig anderen Welt kommen. Allerdings bleiben wir während dem gesamten Buch in Pangu.


Schreibstil

Wir lesen aus der Sicht von Ruying in der Ich-Form. Manchmal hat sich einiges wiederholt, den Lesefluss allerdings nicht allzu sehr gestört. Es liest sich angenehm und flüssig.


Charaktere

Ruying ist sich ihrer Handlungen und deren Konsequenzen stets bewusst. Und auch wenn sie nicht immer mit allem einverstanden ist, so tut sie alles was nötig ist um ihre Familie zu beschützen. Man kann ihren Zwiespalt förmlich greifen. Ein wirklich wunderbar ausgearbeiteter Charakter in den ich mich von Anfang bis Ende hervorragend reinversetzen konnte.

Mit Antonius dagegen konnte ich nie richtig warm werden. Er hat sich zwar immer wieder von seiner vermeintlich verletzlichen Seite gezeigt und eigentlich will er ja nur das Beste für alle aber so richtig traute ich dem Braten dennoch nicht. Vor allem sein enormes Interesse an Ruying ließ mich stets an seinen wahren Absichten zweifeln.

Den besten Freund aus Kindheitstagen - Baihu - fand ich dagegen interessant und erhoffe mir im nächsten Teil mehr von ihm zu lesen.


Fazit

Am Anfang des Buches schreibt die Autorin, dass sie hofft, wir würden Ruying nicht als Schurkin sehen. So habe ich sie in keiner einzigen Sekunde gesehen. An ihrer Stelle hätte ich vermutlich genauso gehandelt. Welche Wahl blieb ihr denn? Eine wirklich außergewöhnliche Protagonistin mit Stärken und Schwächen, deren Geschichte ich von Anfang bis Ende unheimlich gerne gelesen habe.

Irritierend fand ich jedoch die sogenannten Römer. Ich konnte sie mir schlecht in der Welt von Pangu vorstellen. Vor allem noch so fortschrittlich, mit Autos, Bomben, Gewehren und Kampfflugzeugen während die Einwohner Pangus mit Pfeil und Bogen kämpften. Noch dazu kamen sie aus einem Portal im Himmel aus einer völlig anderen Welt. Ich denke, wenn ein anderer Begriff anstelle von "Rom" und "Römer" gewählt worden wäre, dann wäre es mir sicherlich leichter gefallen mir die Invasoren vorzustellen. Allgemein hat mich die Grundidee an den Film "Avatar - Aufbruch nach Pandora" erinnert. Während die eigene Welt am Zerfallen ist, sucht man auf anderen Planeten nach neuen Ressourcen.

Durch die Anmerkung der Autorin weiß man ganz genau was hier dargestellt werden soll. Sogenannte Geistergeschichten ihres Großvaters, die jedoch auf wahren Ereignissen aus der Zeit der Besetzung der Mandschurei, China, durch Japan und Russland beruhen. Dieses Vorhaben ist ihr meiner Meinung nach durchaus gelungen. Manchmal wurde mir tatsächlich schwer ums Herz als ich daran gedacht habe, dass tragische, historische Ereignisse eine Inspiration für diese Geschichte gewesen sind. Alles verpackt in eine Fantasy Welt, mit einer Prise Magie und einem Funken.. Hoffnung?

Ein gelungenes Werk, welches ich definitiv empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.06.2024

Ein ausgezeichneter, sarkastischer Einblick in die schöne Scheinwelt von Influencern.

Fucking Famous
0

Wer glaubt, dass alles in der schönen Welt von Social Media wahr ist, sollte sich den Roman "Fucking Famous" von Anne Hashagen zu Gemüte führen.

Lotte Hohenfeld, eine studierte Psychologin, hat mit ihrem ...

Wer glaubt, dass alles in der schönen Welt von Social Media wahr ist, sollte sich den Roman "Fucking Famous" von Anne Hashagen zu Gemüte führen.

Lotte Hohenfeld, eine studierte Psychologin, hat mit ihrem Debütroman nur mäßigen Erfolg. Um dies zu ändern wird sie von ihrer Freundin Tessa in die Welt von Social Media eingeführt. Instagram, Tiktok & Co sind heutzutage ein Muss um erfolgreich zu werden. Doch wie gelangt man an Reichweite? Wie schafft man es, dass einem die berühmten Influencer folgen? Wie genau machen wir denn nun aus Lotte einen Star?

Die bodenständige Lotte glaubt anfangs noch nicht so richtig an den Erfolg, den Social Media mit sich bringen soll. Sie lässt sich trotzdem darauf ein und findet schnell Gefallen daran, als die Followerzahlen, Likes und schmeichelhaften Kommentare in die Höhe schießen. Ein wenig Lob und Anerkennung von Fremden wirken schließlich Wunder für die Psyche. Allerdings könnte dies einem auch ganz schnell zu Kopf steigen und zwar nicht im positiven Sinne. Der Einblick in Lottes Leben und die Veränderung die sie durchlebt wurde absolut genial umgesetzt. Ihre Freundin Tessa sowie deren Assistentin Sarah unterstützen den aufsteigenden Star tatkräftig und nehmen ihr den Großteil der Arbeit ab. Schließlich muss jedes Foto, jedes Video und jeder Reel perfekt sein und wer kennt sich besser damit aus was gerade angesagt ist als GenZ?

Fazit

Dieses Buch verschafft dem Leser einen ehrlichen Blick hinter die Kulissen von Social Media. Eine unglaublich wichtige Message für alle aufsteigenden Stars und Sternchen, diejenigen die es noch werden wollen, sowie analoge Dinosaurier die mit Social Media eigentlich nicht viel am Hut haben. Denn nichts ist wie es zu sein scheint. Wir sehen nur das was uns präsentiert wird - ein perfektes Leben, tu das was dich glücklich macht und lass dich von nichts und niemandem aufhalten. Doch was ist der Preis für diesen Erfolg? Gibt es keine Schattenseiten? Alles Friede, Freude, Eierkuchen? Nein - Hass, Neid und Missgunst sind Gang und Gäbe. Und dank der neuesten Technologie können wir noch nicht einmal mehr zwischen der Realität und Illusion unterscheiden. Künstliche Intelligenz nimmt einen immer größer werdenden Teil in unserem Leben ein, da können sich Filter die unsere Falten und Hautunreinheiten retuschieren verstecken. KI ist zu so viel mehr imstande, sie kann uns ersetzen, den Menschen völlig überflüssig machen. Stehen uns Überwachung und der totale Kontrollverlust bevor? Die Autorin hat in ihrem Roman ganz geschickt unglaublich wichtige Themen eingebaut, die viel zu sehr vernachlässigt und relativiert werden. Einzig und allein das Ende hat mich nicht vollständig überzeugen können, daher der Punktabzug.

Eine kritische Auseinandersetzung mit Social Media, gespickt mit viel Humor und Sarkasmus die einen zum lachen aber gleichzeitig auch zum Nachdenken bewegt. Sehr empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.04.2024

Eine schöne Lektüre, die jedoch auch sehr ernste Themen anspricht.

Der Sommer, in dem einfach alles passiert ist
0

"Der Sommer, in dem einfach alles passiert ist" von Iben Akerlie und Laura Rosendorfer nimmt uns mit nach Norwegen, zu Nora und ihrem Ferienaufenthalt bei ihrer Oma in einem kleinen Dorf.

Dort lernt sie ...

"Der Sommer, in dem einfach alles passiert ist" von Iben Akerlie und Laura Rosendorfer nimmt uns mit nach Norwegen, zu Nora und ihrem Ferienaufenthalt bei ihrer Oma in einem kleinen Dorf.

Dort lernt sie Abbas kennen und wird mit Gefühlen überschüttet, die sie vorher so noch nie erlebt hat. Die beiden verbringen den ganzen Sommer miteinander, tauschen sich viel aus, haben jede Menge Spaß, werden aber auch von der harten Realität eingeholt als es plötzlich um Abbas Mutter geht. Oder um Dorrit, die ganz offenkundig ein Problem mit Abbas und seiner Familie hat.


Schreibstil

Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig, die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Die Kapitel haben eine optimale Länge, sind also relativ kurz gehalten und für jede Kapitelzahl gibt es eine süße Blumenillustration.


Charaktere

Nora taut im Laufe der Geschichte regelrecht auf und kann zum Schluss sogar richtig gut für sich selbst und ihren neuen Freund einstehen. Sie weiß jedoch auch schon ganz genau mit welchen Themen sie sich eher weniger befassen möchte, was ihr gefällt und was nicht und vertritt ihre eigene Meinung.

Abbas stammt aus Afghanistan, wurde jedoch in Norwegen geboren. Trotzdem hat er mit Vorurteilen ihm gegenüber zu kämpfen und wird im Alltag immer wieder mit Rassismus und Diskriminierung konfrontiert.

Wendy ist die Oma von Nora. Eine Journalistin die viele Kriegsgebiete bereist und darüber berichtet hat. Dadurch und durch Abbas' Abstammung werden wir in dem Buch ebenfalls mit diesem Thema konfrontiert.



Fazit

Ich habe mich tatsächlich ein wenig überrumpelt gefühlt, da einige ziemlich ernste und schwierige Themen angesprochen worden sind. Diskriminierung und Rassismus wurde zwar im Vorfeld kommuniziert, Krieg und Tod kamen jedoch auch noch dazu. Dessen sollte man sich vorher unbedingt bewusst sein bevor man sich in den Roman stürzt. Daher war die Stimmung abwechselnd mal gedrückt und mal heiter.

Trotzdem wurde versucht kindgerecht damit umzugehen, wir haben alles aus Noras Sichtweise erlebt und auch ihr wurde das manchmal einfach zu viel, was sie uns auch hin und wieder wissen ließ. In einem anderen Fall wurde den Kindern auch schön vermittelt, dass sie auf jeden Fall das Recht haben sauer zu sein, dass sie etwas ungerecht finden dürfen, dass ihre Gefühle wichtig sind und sie gehört werden.

Noras Beschreibungen für ihre neu entdeckten Gefühle für Abbas fand ich dagegen hinreißend und habe mich jedes Mal gefreut eine neue Metapher diesbezüglich zu lesen.

Was die Erwachsenen in diesem Roman angeht - da haben sich bei mir manchmal wirklich die Haare gesträubt. Ich habe auch keine Sympathie weder für Wendy, Noras Mutter noch sonst irgendwen verspürt. Ganz im Gegenteil. Zwar standen sie zum Schluss vereint hinter ihren Kindern aber das hat es für mich auch nicht mehr rausgerissen.



Letztendlich ein schönes Kinderbuch welches versucht schwierige Themen kindgerecht zu verarbeiten und uns die Sichtweise der Betroffenen näher zu bringen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere