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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2023

Eiskalt erwischt

White Zero
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Bereits das frostig anmutende Cover weist auf den Inhalt des Buches hin. Eine kaum vorstellbare Eiszeit mitten in Europa hat begonnen.

Die Wissenschaftlerin Dr. Jana Hollmer erlebt hautnah mit, wie bei ...

Bereits das frostig anmutende Cover weist auf den Inhalt des Buches hin. Eine kaum vorstellbare Eiszeit mitten in Europa hat begonnen.

Die Wissenschaftlerin Dr. Jana Hollmer erlebt hautnah mit, wie bei -28,2 Grad eine Bundeswehrkaserne einstürzt. Die Eiseskälte hat ganz Deutschland und weite Teile Europas fest im Griff. Jana wird Mitglied einer Kommission des Bundeskanzleramtes, die Hilfsmaßnahmen koordinieren soll. Das alleine reicht ihr jedoch nicht. Gemeinsam mit ihren Freund Clemens Bach und dem niederländischen Reeder Titus van Dijk begibt sich auf die Suche nach den Ursachen für die plötzlich über Deutschland hereingebrochene Eiszeit. Diese Suche führt die drei sogar bis nach Afrika, wo sie eine unglaubliche Entdeckung machen.

Es handelt sich vorliegend um mein erstes Buch, das ich von Thilo Falk lese. Die Handlung des Klimathrillers ist an wechselnden Orten in Deutschland und einigen anderen europäischen Staaten sowie in Afrika und China angesiedelt. Die Handlung gewinnt schnell an Tempo, wozu die ständig wechselnden Orte und Akteure beitragen. Dadurch wird auch ein gewisses Maß an Spannung aufrechterhalten. Aufgelockert wird die Handlung durch Radioberichte und Zeitungsartikel sowie Ausschnitte aus Fernsehsendungen. Diese haben die Eiseskälte und ihre Folgen sowie Meinungen der Bürger zum Inhalt. Richtig warm geworden bin ich mit keinem der Protagonisten, deren unterschiedliche Schicksale in den Roman eingebunden sind. Die Handlung selbst erscheint mir weit hergeholt und in Teilen unrealistisch. Der Klimawandel ist unbestritten, es ist jedoch nicht vorstellbar, dass Gebäude durch Frost einstürzen. Als Ursache der Eiszeit wird Raubbau an seltenen Erden beschrieben. Ob diese eine Eiszeit auslösen können, ist fragwürdig. Der Raubbau trägt aber zu Not und Elend großer Teile der Bevölkerung in armen Regionen der Erde bei, was vom Autor angeschnitten, aber nicht ausreichend thematisiert wurde. Aus meiner Sicht ist es nicht zu vertreten, Menschen und Natur auszubeuten, um Elektroautos herzustellen. Ich vergebe für dieses Buch drei Sterne.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Schatten der Vergangenheit

Schwarzvogel
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Dunkle Wolken über einer schwedischen Landschaft und ein schwarzer Vogel - bereits das Cover stimmt auf den Krimi ein.

Die junge Ermittlerin Fredrika ist neu in der Mordkommission von Lund. Gleich ihr ...

Dunkle Wolken über einer schwedischen Landschaft und ein schwarzer Vogel - bereits das Cover stimmt auf den Krimi ein.

Die junge Ermittlerin Fredrika ist neu in der Mordkommission von Lund. Gleich ihr erster Fall führt sie in die Gegend ihres Heimatdorfes und berührt zugleich ihre Vergangenheit.
Eine junge Frau ist auf dem Eis eines Sees eingebrochen. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, erweist sich als Mord. Gwins Großmutter, die zufällig am See einen Spaziergang unternahm, sagt aus, dass die junge Frau gehetzt aus dem Wald kam. Als ob sie vor etwas davongelaufen wäre. Die Obduktion ergibt Verletzungen, die nicht von dem Sturz im Eis hervorgerufen wurden. Fredrika und Ihr Kollege Henry nehmen die Ermittlungen auf. Was sich als nicht einfach erweist, denn die Tote putzte für eine Firma und hatte offensichtlich kaum Kontakte. Zudem kommt Fredrika dunklen Geheimnissen in ihrer Familie immer näher.

Der Anfang des Krimis hat mir zugesagt. Der Schreibstil war spannend, was sich leider über die Länge des Romans nicht immer fortgesetzt hat. Die Atmosphäre der schwedischen Landschaft wird eindrucksvoll geschildert, auch Veränderungen der Natur infolge des Klimawandels werden angeschnitten.
Die unkonventionelle Fredrika harmoniert bestens mit ihrem anfangs etwas eigenwilligen Kollegen Henry. Beide entwickeln sich zu einem Team, was zu Beginn der Arbeit durchaus nicht klar war. Der Verlauf des Krimis war stellenweise langatmig, vor allem was die Familie Fredrikas betraf. Auch wenn die beiden Ermittler nicht unsympathisch waren, konnte ich mit ihnen nicht richtig warm werden. Frida Skybäck hat einige falsche Spuren gelegt und es kam zu unvorhersehbaren Wendungen. Dennoch konnte ich mich nicht so sehr für den Krimi begeistern und vergebe drei Sterne. Für Fans skandinavischer Krimis (bin ich ansonsten auch) lohnt sich ein Kauf sicher.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

In ewiger Zwietracht

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Das Buch beginnt mit einem Prolog, der uns in den Sommer des Jahres 1983 führt, auf eine französische Atlantikinsel. Mehrere Freunde verbringen dort ihren Urlaub. Dieser scheint aber doch nicht ...



Das Buch beginnt mit einem Prolog, der uns in den Sommer des Jahres 1983 führt, auf eine französische Atlantikinsel. Mehrere Freunde verbringen dort ihren Urlaub. Dieser scheint aber doch nicht so friedlich zu verlaufen, wie es zunächst den Anschein hat. Laut Ansicht eines nicht namentlich genannten Protagonisten fehlen selbst in diesem Paradies die Schlangen nicht. Im Taunus wird die Lektorin Heike Wersch vermisst. Ihr Haus wirkt verlassen, nur ihr dementer Vater ist dort zurückgeblieben. Die Kommissare Pia Sander und Oliver Bodenstein nehmen die Ermittlungen auf, die bald in einen bekannten Frankfurter Buchverlag führen, zum Verleger Carl Winterscheid und einigen seiner Kollegen führen. Dann wird die Leiche von Heike Wersch gefunden und die Ermittlungen laufen auf Hochtour. Carl Winterscheid erhält in einem Umschlag ohne Absender ein Manuskript seiner toten Mutter. Er selbst liest es allerdings nicht, sondern übergibt die Unterlagen einer Lektorin. Inzwischen taucht ein Verdächtiger auf, der Autor Severin Velten. Er bezichtigt sich selbst, Heike Wersch getötet zu haben. Pia Sander und Oliver Bodenstein haben daran aber erheblichen Zweifel. Dann stirbt ein weiterer Mitarbeiter des Verlags und enger Vertrauter der Toten: Alexander Roth. Nach und nach ergeben sich auch neue Informationen zu Heike Wersch selbst: Sie war nicht nur stur, sondern konnte andere Mensch richtig schikanieren. Pia hegt den Verdacht, dass ihr Tod vielleicht gar nichts mit ihrer Tätigkeit im Verlag zu tun hat. Nach und nach geraten mehrere Personen in Verdacht, Heike Wersch getötet zu haben, Beweise hierfür ergeben sich jedoch nicht. Zum Ende des Buches gehen Pia und Oliver Spuren auf der französischen Atlantikinsel nach und die Ereignisse überschlagen sich.

Wie gewohnt schickt Nele Neuhaus auch in diesem Krimi die Ermittler Pia Sander und Oliver von Bodenstein ins Rennen. Spannung kommt in diesem Buch mit viel Verzögerung erst im zweiten Teil auf. Die Geschehnisse im und rund um den Frankfurter Verlag und seine Protagonisten sind teilweise sehr langatmig gestaltet. Ich musste mich teilweise wirklich zum Weiterlesen zwingen. Die Autorin hat sehr viele, aus meiner Sicht zu viele Protagonisten geschaffen, die aber schon mit interessanten Charakteren ausgestattet waren. Sehr sympathisch fand ich Carl sowie die Lektorin Julia, beide waren dem Ermittlerteam vor allem zum Endes des Buches immer eine Spur voraus. Ans Herz gewachsen ist mir besonders der Hund von Pia, Beck's, der mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat.
Auch das Privatleben der Ermittler, insbesondere von Oliver von Bodenstein, kommt in diesem Krimi nicht zu kurz. Nele Neuhaus hat in diesem Krimi viele unterschiedliche Spuren gelegt, zum Ende des Buches wird aber eine Brücke zurück in die Vergangenheit geführt. Ich vergebe für dieses Buch, das aus meiner Sicht hinsichtlich Thematik und Spannung hinter den anderen Büchern der Autorin zurückblieb, drei Sterne.

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Frauenmorde in der Provence

Verräterisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 10)
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Remy Eyssen hat auch seinen 10. Roman um den Rechtsmediziner Leon Ritter und die stellvertretende Polizeichefin Isabelle Morell im idyllischen Ferienort Lavandou angesiedelt. Die Idylle wird jedoch durch ...

Remy Eyssen hat auch seinen 10. Roman um den Rechtsmediziner Leon Ritter und die stellvertretende Polizeichefin Isabelle Morell im idyllischen Ferienort Lavandou angesiedelt. Die Idylle wird jedoch durch grauenhafte Frauenmorde gestört, die in ihren Ausmaßen an einen Mord erinnern, der vor vielen Jahren schon einmal an einer Frau verübt wurde. Die Zeit läuft den Ermittlern davon und auch Isabelle und Leon geraten in Gefahr.

Vorliegend handelt es sich mit „Verräterisches Lavandou“ um den zweiten Roman, den ich von Remy Eyssen gelesen habe. Ich musste feststellen, dass sich der Autor nicht durch Einfallsreichtum auszeichnet. Dieser Krimi erinnert nicht nur an einen der Vorgänger, „Mörderisches Lavandou“, er ähnelt diesem nahezu. Wieder schlägt der Mörder seinen Opfern Körperteile ab, die er so platziert, dass sie schnell gefunden werden. Wiederum befindet sich der Mörder in einigen Fällen bereits auf dem Rücksitz des Autos seines Opfers. Es kommt in der Folge zu weiteren Wiederholungen, auch Isabelle befindet sich wieder an einem finsteren Ort und muss gerettet werden. Mehr an Wiederholungen möchte ich nicht aufführen, um nicht zu viel zu verraten. Ständig wiederkehrend ist außerdem, dass die Protagonisten allzu oft ein falsches Lächeln aufsetzen. Die Hauptprotagonisten Leon und Isabelle sind durchaus sympathisch, ihr Privatleben nimmt sehr viel Raum ein. Obwohl der Autor falsche Spuren legt, ist das Ende vorhersehbar. Der Krimi konnte mich nicht überzeugen. Die landschaftliche Atmosphäre ist gut beschrieben, daher vergebe ich für das Buch drei Sterne.

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Eis am Stiel

Träume aus Eis
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Erna und Josef Pankhofer haben es geschafft, sie eröffnen in München eine kleine Eisdiele. Erstmals sind sie nicht mehr auf den Eiswagen angewiesen und besitzen ein besseres Zuhause. Der Start ist nicht ...

Erna und Josef Pankhofer haben es geschafft, sie eröffnen in München eine kleine Eisdiele. Erstmals sind sie nicht mehr auf den Eiswagen angewiesen und besitzen ein besseres Zuhause. Der Start ist nicht ganz einfach, aber sie schaffen es. Dann verliebt sich Tochter Frieda in den Sohn eines Konkurrenten. Ihre Schwester Lotte hingegen hat einen Unfall, von dem sie sich nur schwer schwer erholt. Der Ausbruch der Weltwirtschaftskrise bedroht die Existenz der Familie unmittelbar. Kann die Idee, Eis am Stil herzustellen, das Familienunternehmen retten?

Franziska Winkler zeichnet anhand des Unternehmens der Familie Pankhofer ein interessantes Bild der späten 1920-er Jahre in München. Die Autorin beschreibt eindrucksvoll den Kampf der Familie Pankhofer um den Erhalt ihres kleinen Eissalons. Der Leser gewinnt zudem Einblicke in die Eisherstellung, zunächst mittels einer Handkurbel anstrengend und nicht sehr ergiebig. Josef kann mithilfe eines Erbes eine elektrische Eismaschine anschaffen und experimentiert mit neuen Eissorten. Zugesagt hat mir die Figur der unerschütterlichen Haushaltshilfe Fanny, die selbstlos zur Familie steht und hilft, wo sie kann. Den bayerischen Dialekt fand ich amüsant und auch das Flair der Hauptstadt München kommt nicht zu kurz. Insgesamt war für mich die Erzählung nicht tiefgreifend genug, sondern eher oberflächlich. Das Buch enthält zudem mehrfache Namensverwechslungen. Ich vergebe für das Buch drei Sterne, es wird mir nicht in Erinnerung bleiben.

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