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Veröffentlicht am 20.04.2024

Claire Eiffel - die starke Frau hinter dem Turm

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe
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Mit der lieben Mademoiselle Eiffel oder Madame Salles tat ich mich etwas schwer.

Die Romanbiografie handelt von der Entstehung des Eiffelturms und der Familie Eiffel, allen voran Claire Eiffel. Claire ...

Mit der lieben Mademoiselle Eiffel oder Madame Salles tat ich mich etwas schwer.

Die Romanbiografie handelt von der Entstehung des Eiffelturms und der Familie Eiffel, allen voran Claire Eiffel. Claire ist eine Tochter des Ingenieurs Gustave Eiffel, Kopf des Eiffelturms und Patron der Firma Eiffel. Claire ist verheiratet mit Adolphe Salles, ein Ingenieur der Eiffels, zusammen haben sie einen kleinen Sohn, Robert. Claires Vater Gustave ernennt sie während des Baus des Eiffelturms zu seiner Privatsekretärin, nachdem sein langjähriger Sekretär plötzlich verstarb. Claire ist zwischen ihrem Sohn und dieser wichtigen Aufgabe hin und hergerissen und zweifelt an ihrer Entscheidung. Zudem fürchtet sie, ihre Ehe mit Adi könnte dieser enormen Arbeitslast nicht standhalten.

Der Roman gibt interessante Einblicke in die Entstehung des weltberühmten Turms aus Stahl ende des 19. Jahrhunderts, anlässlich der Weltausstellung 1889 sowie in die Erbauerfamilie. Auch wird beleuchtet wie hart und gefährlich der Bau für die Arbeiter - vor allem aus Italien und Frankreich - war. Dass der Turm vor allem anfänglich nicht von allen gemocht wurde und die Familie Eiffel vor allem aus dem Künstermilieu heftigen Gegenwind erfahren hat, hat ebenfalls seinen Platz in dieser Romanbiografie.
Claire Eiffel war eine starke, interessante Frau mit einem großen Herzen und doch hatte ich während des Lesens nie dieses packende Gefühl, so als würde ich in der Geschichte versinken.

Allen die gerne etwas über den Bau des Eiffelturms und die Familie dahinter erfahren möchten, kann ich das Buch durchaus ans Herz legen. Der Schreibstil ist angenehm, leicht und flüssig.

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Bedrückend

Die Hexen von Cleftwater
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“Dies ist unser Leben als Frauen. Warum müssen wir so leiden? Wir sind verflucht, bloß weil wir Frauen sind. Sie schätzen uns für unsere Fut und vielleicht unser Aussehen, aber für kaum etwas anderes. ...

“Dies ist unser Leben als Frauen. Warum müssen wir so leiden? Wir sind verflucht, bloß weil wir Frauen sind. Sie schätzen uns für unsere Fut und vielleicht unser Aussehen, aber für kaum etwas anderes. Sie benutzen uns, Martha. Sie kaufen und verkaufen uns, sie schwängern uns, sie sperren uns ein. Wenn wir aufbegehren, dann drücken sie uns nieder”
- aus Die Hexen von Cleftwater -

East Anglia, 1645, im Dorf Clearwater geht der Hexenjäger um. Bisher geachtete Hebammen, Kräuterfrauen, Bäuerinnen und jede andere Frau werden aus dem nichts für ihr “Bund mit dem Teufel” beschuldigt, eingekerkert und gehängt. Darunter auch Martha, die bis anhin geschätzte Hebamme und Kräuterfrau. Auf einmal muss sie Frauen auf “Teufelsmale” untersuchen. Kann sie so die eine oder andere Frau retten oder gerät sie selber in die Fänge des Hexenjägers?

Unschuldige Frauen werden von heute auf morgen von Männern als Hexen verurteilt. Ohne Grund. Bloß auf der Tatsache eines ganz normalen Muttermals oder zu großen Geschlechtsteilen.
Für mich war dieses Buch eine echte Grenzerfahrung, zum einen interessant über diese düstere Zeit zu lesen, zum anderen aber unglaublich bedrückend, sodass ich mir nicht nur einmal überlegt habe das Buch abzubrechen.
Nun bin ich froh, habe ich die Geschichte beendet, der Schluss ist durchaus versöhnlich, trotz dem großen Leid. Ich sehe es als Gedenken an die vielen unschuldigen Frauen die bis heute überall auf der Welt ihr Leben lassen mussten, bloß weil sie Frauen waren.

Ich kann das Buch empfehlen, wenn dir dunkle Zeiten nichts ausmachen und du starke Nerven hast.

Trigger Warnung: Es wird detailreich beschrieben, wie die Frauen “untersucht” wurden, im Kerker dahinvegetieren und gehängt werden.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

2 Nächte, 2 Schicksale

Leuchtfeuer
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Eine Augustnacht Mitte der 80er Jahre, ein Unfall und jahrelanges Schweigen über diese Nacht.
Eine junge Familie deren Sohn bei der Geburt beinahe stirbt und mit seiner Intelligenz und seiner Andersartigkeit ...

Eine Augustnacht Mitte der 80er Jahre, ein Unfall und jahrelanges Schweigen über diese Nacht.
Eine junge Familie deren Sohn bei der Geburt beinahe stirbt und mit seiner Intelligenz und seiner Andersartigkeit nie dem Ideal seines Vaters entsprechen wird.
Eine amerikanische Kleinstadtstrasse, eine alte Eiche, der Sternenhimmel und eine beginnende Freundschaft.

Eine Geschichte über einen kurzen Moment, der das Leben vieler Personen für immer verändert und belastet. Über die Wichtigkeit sich den Schmerz von der Seele zu reden. Eine Geschichte über Toleranz, Menschen so zu lieben wie sie sind und in ihrer Andersartigkeit das Wunderbare zu sehen. Ein Buch so echt wie das Leben und trotzdem fehlt mir ein wichtiger Aspekt: ein Lichtblick in all der Dunkelheit.
Für mich war die Melancholie die sich über weite Teile des Buches zog zum teil schwer auszuhalten.

Die Zeitsprünge im Buch haben mir geholfen, die Geschichte und das Handeln der Personen besser nachvollziehen zu können, die Eigenartigkeit jeder Person kommt gut zum Vorschein.

Ein sehr spezielles Buch, das mich zwiespältig zurücklässt und an das ich mich noch lange erinnern werde.

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Veröffentlicht am 25.12.2023

unverarbeitete Vergangenheit

Ein Geheimnis im Schnee
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Die Schönheit - sei es die eines Steins oder einer Person - liegt jedoch gerade in der Unvollkommenheit.
Die Magie findet sich in unseren Eigenheiten und unserer Zerbrechlichkeit.
- Brief von Mason an ...

Die Schönheit - sei es die eines Steins oder einer Person - liegt jedoch gerade in der Unvollkommenheit.
Die Magie findet sich in unseren Eigenheiten und unserer Zerbrechlichkeit.
- Brief von Mason an Sonny -

Verletzte Seelen können nur heilen, wenn sie nicht verschlossen sind, dies zeigt diese Geschichte ganz deutlich.

Das Buch handelt lange Zeit von einem unverarbeiteten Trauma und den Verlusten nahestehender Personen. Zeitglich ist die Geschichte aber auch eine Liebeserklärung an schneereiche, kalte Winter (in Nordmichigan). Für mich war es eine eher schwere Geschichte, wenn auch mit einem schönen Ende.
Ich konnte mit Sonny mitfühlen, warum sie so viele Jahre vor ihrer Vergangenheit davonzulaufen versuchte, konnte jedoch nicht verstehen, warum sie sich in ihrem Alter noch über lange Zeit zum Narren halten ließ.

Die erste Hälfte des Buches war für mich zähflüssig, ich kam nicht recht vom Fleck. Gekauft habe ich das Buch hauptsächlich wegen des schönen Covers, das zusammen mit dem Titel meiner Meinung nach nicht so recht zum Inhalt der Geschichte passt.

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Veröffentlicht am 23.12.2023

Du bist gut so, wie du bist

Der Adventskalender zum Glück
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Der “Adventskalender zum Glück” kann wie ein Adventskalender gelesen werden, die Kapitel sind nach den Adventstagen vom 1. Dezember bis Heiligabend eingeteilt. Ich habe die Geschichte unabhängig der 24 ...

Der “Adventskalender zum Glück” kann wie ein Adventskalender gelesen werden, die Kapitel sind nach den Adventstagen vom 1. Dezember bis Heiligabend eingeteilt. Ich habe die Geschichte unabhängig der 24 Adventstage gelesen. Anhand des festlichen Covers habe ich eine spannende, leichte Geschichte erwartet. Dies täuscht jedoch ein wenig, da vor allem anfangs dem Thema Depression (welche Fie erleidet, nachdem sie von ihrem Mann verlassen wird) viel Platz eingeräumt wird und dadurch zum lesen etwas schwer ist. Es werden im Verlauf der Geschichte viele wichtige Themen angesprochen wie Freundschaft, Vertrauen, Selbstvertrauen welche Hilfen sein können, dem dunklen Loch zu entkommen.
Das Buch hat mir gefallen, mich jedoch nie wirklich in seinen Bann gezogen, vor allem anfangs tat ich mich schwer um in die Geschichte zu kommen. Im Großen und Ganzen ist es ein gelungenes Buch mit der Botschaft sich selber nicht durch äußere Einflüsse zu verlieren.

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