Einsteigen auf eigene Gefahr! Ein Buch, das Leser:innen mit auf eine unvergessliche Reise nimmt
Worum geht’s?
Der Transsibirien-Express verkehrt auf der Strecke von Peking nach Moskau, unterwegs geht die Reise quer durchs Ödland – eine geheimnisvolle, düstere Landschaft, in der unbekannte Gefahren ...
Worum geht’s?
Der Transsibirien-Express verkehrt auf der Strecke von Peking nach Moskau, unterwegs geht die Reise quer durchs Ödland – eine geheimnisvolle, düstere Landschaft, in der unbekannte Gefahren lauern. Alle Fahrgäste, die diese gefährliche Reise wagen, haben ihre ganz eigenen Hintergründe und Motive. Ein Kind, das nie etwas anderes gekannt hat als den Zug, eine trauernde Frau, die unter falschem Namen reist, ein Naturforscher, der einen Fehler gemacht hat und von Gott und der Welt verspottet wird.
Wie war’s?
Es fällt mir schwer, meine Begeisterung über dieses Buch in Worte zu fassen, das auch mich mit auf eine Reise genommen hat.
Einem bestimmten Genre lässt es sich kaum zuordnen. Irgendwo zwischen Fantasy, einer Art Märchen für Erwachsene und immer auch ein bisschen Gänsehaut und Grusel.
Die Darstellung der Charaktere ist brillant, sie wurde vor meinen Augen lebendig, besonders gut konnte ich mich in die Freundschaft zwischen Weiwei, dem Zugkind, und der geheimnisvollen Elena einfühlen.
Der Aufbau der Erzählung ist äußerst geschickt, als Leser:in wird man stets bei der Stange gehalten, es entwickelt eine richtige Sogwirkung, die einen nur so durch die Kapitel fliegen lässt.
Gerade die Tatsache, dass zu Anfang gar nicht klar ist, was genau nun da draußen lauert, warum manchmal die Vorhänge zugezogen werden, damit die Passagiere nichts sehen und somit nicht Gefahr laufen, am Ödlandweh zu erkranken, hat mich besonders gepackt. Natürlich möchte man unbedingt herausfinden, was genau da draußen sein Unwesen treibt, und kann deshalb kaum aufhören zu lesen.
Das ist so ein Buch, bei dem ich gerne wissen würde, was genau sich die Autorin gedacht hat. Wollte sie einfach nur eine geniale Geschichte erzählen? Ist dieses »Ödland« zwischen China und Russland mit seinen unbekannten Gefahren vielleicht auch als Anspielung auf die politische Situation zu verstehen? Oder sollen wir darüber nachdenken, welche Auswirkungen Reisen auf unsere Umgebung haben können? Wie auch immer die Antwort lauten würde, die Geschichte hat mich voll und ganz überzeugt.
Fazit
Gelesen habe ich 2024 schon einige Bücher. Das Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland ist sicherlich eines meiner bisherigen Lesehighlights. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Eine Lektüre, die einen aus dem Alltag entführt und auf eine Reise schickt, und genau das macht für mich ein gutes Buch aus.