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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2024

ein gelungener Auftakt

Vor uns das Rauschen des Meeres
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„Ich presse die Hände auf meine Augen, bis ich Sterne sehe. Und dann werde ich unter diesem Kartenhaus der Lügen begraben, das sie für uns gebaut hat.“
(Max in Vor uns das Rauschen des Meeres)

Worum ...

„Ich presse die Hände auf meine Augen, bis ich Sterne sehe. Und dann werde ich unter diesem Kartenhaus der Lügen begraben, das sie für uns gebaut hat.“
(Max in Vor uns das Rauschen des Meeres)

Worum geht’s?

Früher war Sophie jeden Sommer auf Sylt – bis zu dem Tag, an dem ihr Vater wegen angeblich illegaler Geschäfte verhaftet wurde und aus ihrem Leben verschwand. Noch heute quälen Sophie die Fragen, was damals wirklich geschah. Als ihr Vater stirbt und sie das Ferienhaus erbt, beschließt sie, zurückzukehren und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Nur hat sie nicht mit Maximilian Rose gerechnet, dem Sohn eines reichen Hotelketten-Eigentümers. Als Mittel zum Zweck könnte er ihr bei ihrer Wahrheitssuche extrem weiterhelfen. Doch je näher sich die beiden kommen, desto schwieriger wird es für Sophie, ihren Plan durchzuziehen ...

Vor uns das Rauschen des Meeres ist Band 1 der Sylt Suspense-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen, die Rahmenhandlung wird aber fortgesetzt.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Sophie und Max in der Ich-Perspektive erzählt.

Meine Meinung

Auf dieses Buch habe ich mich wirklich schon einige Monate sehr gefreut. Es ist mein erstes Buch von der Autorin, aber bei weitem nicht mein erstes Romance Suspense Buch. Es ist immer sehr schwierig, eine gute Balance zwischen einer romantischen Geschichte und einem Spannungsroman hinzubekommen, ohne dass es konstruiert wirkt oder ein Teil den anderen überwiegt. Entsprechend war ich sehr gespannt, wie es sich bei diesem Buch verhält.

Ich bin sehr gut in die Geschichte hineingekommen, was nicht zuletzt an dem sehr angenehmen und wortgewandten Schreibstil liegt. Der Autorin gelingt es, subtil spannungsgeladen zu schreiben und gleichzeitig den Leser emotional in die Geschichte hineinzuziehen. Zugegeben - Protagonistin Sophie macht es einem relativ lange schwer, da ihre Motive und Motivationen vielschichtig sind und man sich daher ein Stück weit fragt, welche ihrer Handlungen wahr und welche geplant manipulativ sind. Die Hintergrundgeschichte um Sophies Vater, seine Verhaftung und die Verstrickungen von Max‘ Vater in die ganze Sache bringt eine ausreichend interessante Grundlage mit, aber lässt hier bei wunderbar viel Raum, die Insel zu erkunden und Maximilians Clique kennenzulernen. Es ist ein gelungener Spagat aus allen Aspekten - Rich Kids, ein gekonntes Spiel mit vermeintlichen Klischees und die Frage, wie der Druck der Familie das Leben beeinflussen kann. Hier liegt der Fokus natürlich vor allem auf Max, der eigentlich gerne Koch wäre, aber in eine Rolle von seinem Vater gedrängt wird. Ich mochte die Gedankengänge von Max, seine inneren Konflikte und seinen zunehmenden Mut, sich gegen seinen Vater zu stellen. In Bezug auf Sophie erfährt man von ihrer persönlichen Seite relativ wenig, der Fokus liegt klar auf ihrer Hidden Agenda, die Familiengeheimnisse zu lösen und herauszufinden, inwiefern Leopoldrose eine Rolle im Downfall ihres Vaters gespielt hat. Ich hätte mir hier etwas mehr Persönlichkeit von Sophie gewünscht, einfach da ihr Antrieb Dauerpräsent ist und sie mit Vorwissen natürlich gekonnt in Situationen hereingeht, um einen gewünschten Output zu erreichen. Dadurch wird sie als tatsächliche Person schwer greifbar, ein kleines bisschen wie eine Zwiebel mit verschiedenen Schichten, nur dass diese gezielt von ihr eingesetzt werden.

Die Spannungsgeschichte fand ich insgesamt gut. Gegen Ende hin war es mir teilweise etwas zu schnell und zu überrumpelnd, was auch im Kontrast dazu stand, dass das Buch insgesamt eine sehr entspannte, dezente Erzählweise hat. Ich mag da zwar die Idee, wie sich Sophies Haltung im Laufe des Buches immer wieder verändert, ich mochte das finale Drama - was in meinen Augen sehr unerwartet, aber irgendwie passend war – aber gleichzeitig fühlte es sich für mich ein bisschen schwach in der Auflösung an. Wobei nicht wirklich schwach, sondern eher im Verhältnis zur Dramatik dann doch zu unspektakulär. Es ist allerdings jetzt auch nicht so, dass ich enttäuscht wurde.

Ich muss sagen, dass mich die Liebesgeschichte nicht komplett abholen konnte. Das liegt auf der einen Seite daran, dass das Buch insgesamt nur einen Zeitraum von etwa einem Monat umfasst, Sophie sehr gezielt auf Max Einfluss nimmt, die Geheimnissuche im Buch entsprechend viel Raum bekommt und mir daher einfach ein bisschen die Tiefe und Nachvollziehbarkeit der Gefühlsentwicklung bei den beiden gefehlt hat. Das wird vor allem relevant, wenn kurz vor dem großen Finale beide Charaktere Entscheidungen treffen, die ihre bisherigen Pläne beeinflussen, der Grund für diese Entscheidungen jedoch in der anderen Person liegt. Ich hätte mir hier einfach mehr Beziehungsentwicklung gewünscht, mehr Raum dafür dass beide sich richtig kennenlernen. Natürlich ist mir aber auch klar, dass das Buch keine 1000 Seiten hat, gleichwohl hätte es ein paar mehr Seiten vertragen können oder eben eine Di- oder Trilogie sein können, denn die Folgebände behandeln im Fokus andere Mitglieder von Maximilians Clique. Trotzdem hat mich das Buch abholen können, ich habe hier und da ein wenig mitgerätselt und vor allem der Schreibstil, der teilweise echt wunderschön wortgewandt war, konnte mich sehr begeistern. Ich kann mir vorstellen, dass die Folgebände etwas stärker werden, auch da hier natürlich noch sehr viel Einführungsarbeit notwendig war.

Mein Fazit

Vor uns das Rauschen des Meeres ist ein gelungener Auftakt, der mit einer guten Spannungsgeschichte und einer soliden Liebesgeschichte, aber vor allem einem sehr tollen Schreibstil durchaus begeistern kann. Hier und da habe ich ein bisschen mehr erhofft, aber ich bin zuversichtlich, dass ich hier in den Folgebänden zufriedener sein werde.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 12.05.2024

eine dramatische Fortsetzung

Daisy Haites - The Great Undoing
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„Ich war allein. Ungeschützt vor allem, was diese Welt mir entgegenschleudern würde, und trotzdem hätte ich alles freiwillig allein ertragen, wenn er nur wieder aufwachen würde.“
(Daisy in The Great Undoing) ...

„Ich war allein. Ungeschützt vor allem, was diese Welt mir entgegenschleudern würde, und trotzdem hätte ich alles freiwillig allein ertragen, wenn er nur wieder aufwachen würde.“
(Daisy in The Great Undoing)

Worum geht’s?

Daisy Haites dachte, sie hätte alles in ihrem alten Leben hinter sich gelassen: die Kriminalität, ihre Familie und den Mann, den sie liebt. Doch als ihre Sicherheit erneut bedroht ist, muss sie wieder zu ihrem Gangsterbruder Julian und ihrem Ex-Freund Christian zurückkehren, die beide verzweifelt versuchen, sie zu beschützen.
Alles wird noch komplizierter, als Magnolia Parks mit einem gebrochenen Herzen auftaucht, und Julian ihr näher kommt als er sollte. Denn sich zu verlieben ist für Julian nicht nur unerwünscht - es könnte für alle Beteiligten tödlich sein ...

Daisy Haites – The Great Undoing ist Band 4 der Magnolia Parks Reihe um das Universum. Vorkenntnisse sind zwingend nötig.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Daisy, Julian und Christian in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte und explizite Themen.

Meine Meinung

Und weiter geht es mit der wohl verrücktesten Reihe des Jahres – das Magnolia Parks Universum und Band 4 – aka. Band 2 von Daisy. Ich muss ja gestehen, dass ich bisher Daisy so viel toller als Magnolia fand, aber Band 3 war emotional schon wirklich ergreifend und hat meinen Blick auf sie und BJ verändert. Umso gespannt war ich nun, was die Autorin für Daisy bereithält.

Nach dem dramatischen Finale von Daisys Vorband war ich gespannt, wie Daisy in die Welt zurückkehrt, der sie den Rücken gekehrt hat. Entsprechend überrascht war ich, als ich das Buch anfing und Daisy tatsächlich ausgezogen war, ihr eigenes Leben führte – und einfach Detective Tiller als Love Interest an ihrer Seite hat! Wow – ich muss gestehen, ich habe die beiden ja schon immer bisschen geshippt, aber das hier? Purer Wahnsinn. Und dieser Wahnsinn zieht sich durch das gesamte Buch: Die Autorin lässt hier nichts aus. Mordanschläge, Wortgefechte, unschuldige „Familienmomente“ und jede Menge Drama inklusive. Zeitlich spielt das Buch zum Teil parallel zu Band 3, sodass einige Szenen wieder aufgegriffen werden (etwa der Urlaub in Italien) , der Leser aber einige Sachen auch schon weiß – etwa, dass sich Magnolia mit Julian trifft. Das war wahrscheinlich für mich eine der verrücktesten Entwicklungen, die aber auch für jede Menge Chaos und Gefahr sorgt. In diesem Buch erfährt man durch Julians Perspektive auch noch einmal ein paar Sachen diesbezüglich. Julian ist für mich ein so interessanter Charakter, dass ich wirklich hoffe, er kriegt in den Bänden 3 und 4 zu Daisy mehr Raum.

In der Liebesgeschichte bleibt es bei einem lockeren Dreieck – Daisy ist mit Tiller zusammen, der zeitweise einfach sogar in Julians Villa mit ihr lebt. Verrückter geht’s kaum, aber hey, diese Reihe ist halt wirklich alles andere als normal. Es gibt süße Momente, fragwürdige Momente und über allem steht die Frage „wie kann das gutgehen, wenn ein Polizist die Schwester vom Gangsterlord schlechthin datet“. Spoiler: Es geht nicht wirklich gut. Zwischendurch taucht immer wieder Romeo auf, der hier aber ganz klar die Rolle eines guten Freundes einnimmt. Und natürlich Christian. Daisys absolute Achillesferse. Die beide können in diesem Teil mal ein wenig über ihre nicht gesagten Gefühle und Gedanken sprechen, was durchaus hilfreich ist. Daisy ist in der Hinsicht eben auch komplett anders als Magnolia. Sie ist straight forward, sieht sich ungern in der Opferrolle und ihr einziger Wunsch ist ja nur, ein normales Leben zu führen. Lustigerweise finden Magnolia und Daisy in diesem Buch auch ein wenig zueinander, während Magnolia Julian datet, was Daisy natürlich absolut furchtbar findet. Aber beide haben füreinander einen Respekt entwickelt, der wirklich schön zu sehen ist. Ich denke, dass dies für die Folgebände auch durchaus eine Rolle spielen könnte, denn alle Zeichen stehen auf Zerstörung, Bandenkrieg und Gefahr.

Von einem normalen Leben sind wir hier vermutlich noch weiter entfernt als bisher. Denn Daisy hat sich mächtige Feinde gemacht, aber auch Julian hat offenbar einige böse Geister stark verärgert. Entsprechend actionreich ist das Buch teilweise. Mordanschläge, Bedrohungen, Krisensitzungen. Das alles eingefasst in ein Setting mit glamourösen Partys voller ausschweifender Belagnlosigkeiten von Leuten, die zu viel Geld haben. Ein Leben der Kontraste, so verrückt und mitreißend, so düster und schillernd zugleich. Insgesamt hat mich dieser Teil zwar nicht so ganz mitgerissen wie der Vorband und ich trauere ein wenig um Tiller, den ich lieber an Daisys Seite sehen würde, aber hey, diese Reihe hat mich auf jeden Fall für sich gewonnen!

Mein Fazit

Daisy Haites – The Great Undoing ist eine tolle Fortsetzung, die aber für mich nicht ganz an den Vorband herankommt. Einblicke in eine verrückte Gangster-Welt, eine unschlüssige Daisy, deren Herz für 2 Männer schlägt und jede Menge Drama mit Magnolia und Julian machen das Buch mitreißend und das Ende? Ich brauche mehr!


[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 05.05.2024

eine süße Geschichte

Starting Something New
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„Was sie sich wohl denken? Sehen sie einen gebrochenen Mann, der sich an den letzten Strohhalm klammert, um nicht zu ertrinken, oder einen liebeskranken Deppen, der niemals eine Chance bekommen wird, seine ...

„Was sie sich wohl denken? Sehen sie einen gebrochenen Mann, der sich an den letzten Strohhalm klammert, um nicht zu ertrinken, oder einen liebeskranken Deppen, der niemals eine Chance bekommen wird, seine Fehler wieder geradezubiegen?“
(Aspen in Starting something new)

Worum geht’s?

An Daphne Valentis erstem Arbeitstag als Juristin bei START Entertainment geht alles schief. Statt Fälle zu bearbeiten, soll sie die Babysitterin von Aspen Knox spielen! Der attraktive Schauspieler will einen Neuanfang und nicht länger als The Hot Villain bekannt sein. Daphne soll ihn für seine kommende Hauptrolle als Anwalt in einem Liebesfilm beraten - und vor allem dafür sorgen, dass Aspen in keinen weiteren Skandal verwickelt wird. Vom ersten Augenblick an geraten sie immer wieder aneinander, wobei Aspens türkisgrüne Augen ein seltsam vertrautes Gefühl in Daphne auslösen. Und als ein Geheimnis aus der Vergangenheit ans Licht kommt, ändert sich alles ...

Starting something new ist Band 1 der Starting Something-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und unabhängig lesbar.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Aspen und Daphne in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Auf Starting something new habe ich mich schon etwas länger gefreut. Einfach, weil die letzten Bücher von April Dawson immer so richtig schöne Wohlfühlbücher für Zwischendurch waren und ich das total gern mag. Es sind Bücher, die nicht mit herzzerreißenden Emotionen daherkommen, aber trotzdem schöne Liebesgeschichte mitbringen. Bücher, die weder übermäßig spicy noch übermäßig traurig sind. Mit Charakteren, die Fehler machen dürfen und vielleicht auch noch nicht immer den Platz in ihrem Leben gefunden haben.

Und so ist es auch hier. Daphne und Aspen begegnen sich im Rahmen ihres Jobs, wo Daphne – eigentlich Anwältin – als Beraterin für Aspens neue Rolle arbeiten soll, aber eigentlich eher die Rolle einer „Anstandsdame“ innehat, die aufpassen soll, dass Aspen seine Bad Boy Rolle nicht zu sehr raushängen lässt und von einem Skandal zum nächsten hüpft. Aspen ist aber gar nicht so sehr Bad Boy, wie man vielleicht denkt, er hat einfach nur ein paar Ecken und Kanten – und eine kurze Zündschnur. Die erste Zeit der beiden miteinander ist turbulent – denn Aspen ist geschockt, als Daphne vor ihm steht. Wieso, möchte ich hier nicht verraten, aber ich fand die Geschichte ganz unterhaltsam, wenngleich ich hier und da ein paar „Glaubwürdigkeitsprobleme“ hatte, weil einige Punkte für mich nicht so viel Sinn gemacht haben, aber ich verorte das einfach unter künstlerische Freiheit, eben weil es mal was anderes war und gut zur Geschichte gepasst hat. Daphne versteht jedenfalls nicht, was sie Aspen getan hat, was ihre Zusammenarbeit spannungsreich macht – aber hier fliegen die Fetzen und zeitgleich die Funken. Es war irgendwie total niedlich, wie die beiden langsam zueinander finden, auch wenn ich mir manchmal etwas mehr Tiefe und Gefühl gewünscht hätte.

Daphne ist eine sehr angenehme Protagonistin. Ihre Rolle als Anwältin habe ich ihr leider nur bedingt abnehmen können, was für mich auch daran lag, dass ich gern mehr über den Skandal, der ihr die Karriere gekostet hat, erfahren hätte. Immer wieder ist der Thema, aber so wirklich über das offensichtliche Thema kam man nicht hinaus. Auch hier hatte ich im Hinterkopf wieder einige Glaubwürdigkeitsbedenken und hätte mir von Daphne etwas mehr Biss gewünscht. Dafür ist ihre Entwicklung wirklich gut gelungen, wie sie nach und nach mehr Selbstbewusstsein gewinnt und ihren Weg geht. Aspen hingegen entwickelt sich für mich kaum, was aber auch nicht so schlimm war. Er sorgt für ein bisschen Humor in der Geschichte, er ist ein guter Mann, der manchmal vielleicht über das Zeil hinausschießt. Und er ist ein guter Schauspieler, auch wenn man über seine „Welt“ nicht so viel erfährt. Einige Punkte werden angesprochen, aber auch hier fehlte ein wenig der Mumm zur Tiefe, was Aspen als Charakter vielleicht noch etwas runder gemacht hätte.

Die Liebesgeschichte zwischen beiden ist beständig und unterhaltsam. Es gibt ein wenig Spice, jede Menge Witz und auch schöne Momente mit Daphnes Familie. Gegen Ende hin wird vielleicht ein bisschen sehr viel Kitsch draufgekippt und ein wahrlich filmreifes Ende präsentiert, aber ehrlich gesagt fand ich es total süß. Denn so verlässt man die Geschichte eben genau mit diesem niedlichen Wohlfühl-Gefühl.

Mein Fazit

Starting something new ist eine schöne Geschichte um zwei sympathische Charaktere. Die Geschichte fällt unter die Kategorie Wohlfühlbuch und präsentiert eine angenehme Lovestory und ein paar interessante Twists. Tolles Buch für Zwischendurch!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 05.05.2024

eine fesselnde Idee

Hooked
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„Erinnere dich daran, dass alle Situationen, die sich düster anfühlen, nur vorübergehend sind. Nicht die Umstände bestimmen deinen Wert, sondern, wie du dich aus der Asche erhebst.“
(James in Hooked) ...

„Erinnere dich daran, dass alle Situationen, die sich düster anfühlen, nur vorübergehend sind. Nicht die Umstände bestimmen deinen Wert, sondern, wie du dich aus der Asche erhebst.“
(James in Hooked)

Worum geht’s?

James hatte immer nur ein Ziel: seinen Feind, Peter Michaels, zu vernichten. Als Peters zwanzigjährige Tochter Wendy in James' Bar auftaucht, sieht er seine Chance gekommen. Er will Wendy verführen und für seine Rache benutzen. Es ist der perfekte Plan, bis die Dinge in James' Organisation zu bröckeln beginnen. Plötzlich muss er den Verräter in ihrer Mitte finden. Und er beginnt, in Wendy mehr als nur eine Schachfigur in seinem Spiel zu sehen. Wendy wurde die meiste Zeit ihres Lebens von ihrem reichen, kalten Vater abgeschirmt. Als sie sich eines abends mit Freunden wegstiehlt, um in einem Club zu feiern, lernt sie den dunklen und geheimnisvollen James kennen. Wendy weiß, dass James gefährlich ist, fühlt sich aber trotzdem zu ihm hingezogen. Während ihre Beziehung immer inniger wird und sie mehr über die Welt erfährt, in der er sich bewegt, kann sie nicht mehr sagen, ob sie sich in den Mann namens James oder das Monster namens Hook verliebt hat.

Hooked ist Band 1 der Never After-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen. Die Folgebände sind vollständig unabhängig.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch James und Wendy in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content. Es werden potenziell triggernde Themen aus dem Bereich Verlust und Gewalt thematisiert.

Meine Meinung

Hooked ist eines dieser Bücher, was man irgendwie überall sieht, aber gar nicht so wirklich weiß, was einen erwartet. Der Klappentext klingt interessant, ich hatte keine wirklichen Erwartungen an das Buch und habe einfach mal losgelesen.

Bei Hooked sollte man keine Geschichte erwartet, die mit übermäßiger Tiefe überzeugt. Es ist eher diese Art von Buch, bei der man sich die ganze Zeit fragt, wieso man von der Geschichte so mitgerissen wird, hier und da moralisch mal kurz weggucken muss und nun ja, es auch sehr spicy zugeht – Luftspielchen inklusive. Anfangs fand ich die Anspielungen auf Peter Pan und Hook ehrlich gesagt etwas komisch, aber irgendwann war ich so into it, dass ich es unglaublich unterhaltsam fand. James, auch Hook genannt, lebt etwa auf einer Yacht. Die moderne Version eines Piratenschiffs halt. Und Feenstaub gibt’s hier auch jede Menge – in Form von Betäubungsmitteln. Ja, Hooked spielt mit der klassischen Geschichte, aber hat im Kern nicht wirklich was mit ihr zu tun. Und trotzdem macht es irgendwie Spaß.

Die Geschichte selbst ist schnell erzählt. Unschuldige Wendy, wohl behütet und von ihrem Vater regelrecht weggesperrt, mit einem Bruder, der von ihrem Vater nicht geliebt wird, stolpert eines Nachts mit ihren Freundinnen in den Club von James, dem jungen und sehr gefürchteten Herrscher der Unterwelt, könnte man fast sagen. James hat mit Wendys Vater Peter noch eine persönliche Rechnung offen, die im Laufe des Buches noch viel persönlicher wird. Also will James Wendy als Mittel zum Zweck nutzen – merkt nur leider irgendwann, dass er vielleicht sein kleines, schwarzes, eisiges Herz an sie verliert. Hooked ist hierbei keine süße Liebesgeschichte, es gibt derbe Sprache, intensive Szenen und auch die ein oder andere Grenzüberschreitung, falls man das überhaupt noch so nennen darf. Getrieben von seinem Hass ist James manchmal geblendet und als etwas Furchtbares passiert, denkt er, dass Wendy ihn absichtlich abgelenkt hat. Die Rache hierfür ist gnadenlos. Eigentlich ist das schon die ganze Geschichte.

Es gibt Spice, Spice, Spice. Ein bisschen Glamour-Life. Hier und da emotionale Momente. Ein bisschen Gewalt, viel Unterwelt-Feeling, einen absolut unfähigen Vater und einen gar nicht mal so harten Gangsterboss. Heraus kommt eine Geschichte, die wirklich unterhaltsam ist, einfach mal etwas anderes und wunderbar düster. Es gibt ein paar Intrigen, jede Menge Schachfiguren auf einem verworrenen Brett, coole Plottwists und die Geschichte hat mich so in Beschlag genommen, dass ich sie in einem Rutsch durchgelesen habe. Ja, es ist kein literarisches Highlight. Aber ganz ehrlich? Manchmal bedarf es keiner wortgewandten Ausführungen oder komplexer Emotionen – manchmal möchte man einfach nur den nicht ganz so bösen Bösewicht, der am Ende das Mädchen kriegt.

Mein Fazit

Hooked hat mich sehr gefesselt und hatte eine wirklich große Sogwirkung beim Lesen. Die Peter Pan Anspielungen waren unterhaltsam, die Geschichte hat eine gute Portion Spannung und Spice. Ein cooles Buch für Zwischendurch!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 16.04.2024

eine tolle Fortsetzung

Golden Heritage (Crumbling Hearts, Band 2)
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„Ich hatte vom ersten Moment an gespürt, dass unsere Geschichte noch nicht zu Ende war.“
(Elli in Golden Heritage)

Worum geht’s?

Früher war Ellinor Skogen ein Geist. Falscher Name, keine Social-Media-Accounts, ...

„Ich hatte vom ersten Moment an gespürt, dass unsere Geschichte noch nicht zu Ende war.“
(Elli in Golden Heritage)

Worum geht’s?

Früher war Ellinor Skogen ein Geist. Falscher Name, keine Social-Media-Accounts, abgeschottetes Eliteinternat. Einzig ihr bester Freund Lucas gab ihr ein Gefühl von Normalität – und dieses Kribbeln im Bauch. Bis er herausfindet, dass sie die Erbin des führenden Osloer Keksunternehmens KOSGEN ist und den Kontakt abbricht. Heute, fast sechs Jahre später, trifft sie an ihrem ersten Arbeitstag dort unter verdeckter Identität ausgerechnet auf Lucas. Doch statt sie zu verraten, schlägt er ihr einen Deal vor: Er hilft ihr beim Einstieg in die Firma, wenn sie ihm Zugang zu Oslos Elite verschafft. Aber kann das wirklich gutgehen, wenn es zwischen den beiden so gewaltig funkt – heftiger als je zuvor?

Golden Heritage ist Band 2 der Crumbling Hearts-Reihe um die Erben des Kosgen-Keksimperiums. Die Geschichte ist in sich geschlossen, Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber mögliche Spoiler zu Band 1 enthalten.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Elli und Lucas geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Nachdem mich Skogen Dynasty schon wirklich sehr begeistern konnte, war es für mich ein No-Brainer, dass auch Golden Heritage einziehen wird. Die Reihe beleuchtet drei Geschwister, die vor den gleichen Dilemma (der Familienname) aber unterschiedlichen Problemen stehen.

In diesem Buch geht es um Elli und Lucas. Elli ist das Nesthäckchen der Kosgen-Familie, die eigentlich komplett aus der Öffentlichkeit herausgehalten wurde, nachdem es einen Entführungsversuch gab. Zwar geht sie zu gesellschaftlichen Anlässen, aber es gibt keine Fotos von ihr und auch sonst ist wie wenig präsent. Damit geht allerdings auch ein wenig einher, dass Elli sich selbst kleiner macht als sie ist. Sie ist eine enorme People Pleaserin, ihr fehlt ein gewisses Grundselbstbewusstsein und es ist für sie schwer, auf ihrer Safe Zone herauszukommen. Das soll sich nun ändern, als Elli im Keksimperium einsteigt – als normale Mitarbeiterin. Ein kleines bisschen wie Undercover Boss, nur dass sie kein Boss ist. Aber Elli möchte unbedingt von innen heraus die Firma verstehen und sich hier beweisen, aber eben nicht aufgrund ihres Namens. Deswegen kommt sie mit einer falschen Identität als Mitarbeiterin, aber trifft hier auf Lucas, einem Geist ihrer Vergangenheit. Denn Lucas war jahrelang Ellis bester Freund, ihr erster Freund, vielleicht sogar die Liebe ihres Lebens. Bis er eines Tages auf einmal den Kontakt abbrach und aus ihrem Leben verschwand, sie verließ und nie wieder Kontakt zu ihr hatte. Bis jetzt, wo sie zusammen arbeiten müssen.

Von Anfang an merkt man die Anspannung aber auch die Anziehung zwischen den beiden. Wieso genau Lucas gegangen ist, erfährt der Leser zwar erst recht spät, aber es ist ein Grundstein dafür, wieso Elli Probleme hat, sich erneut auf Lucas einzulassen. Lucas beäugt Ellis berufliche (Nicht-)Entwicklung sehr genau und greift an, um ihr zu helfen. Hieraus entsteht eine vielleicht etwas wackelige deal-ähnliche Absprache, die aber den Kern für ihre Wiederannährung legt. Elli möchte Lucas Hilfe dabei, „so“ zu werden wie er – mutig, selbstbewusst, beruflich erfolgreich, durchsetzungsstark. Lucas hingegen möchte seiner Familie unbedingt ein besseres Leben schenken und deswegen in die Elite Oslos aufsteigen, wofür Elli natürlich mit ihren Kontakten der perfekte Türöffner ist. Die Autorin hat so eine Geschichte, die irgendwo zwischen Second Chance zu „fake it till we make it“ angesiedelt ist. Sie ist mitreißend, gelegentlich witzig und vor allem gefühlvoll. Lucas hat es mir zwar anfangs etwas schwer gemacht, da er sehr berechnend und kalt daherkommt, aber je weiter man in der Geschichte kommt, desto mehr versteht man die Fassade und den Grund für seine Gedanken und sein Handeln. Elli hingegen ist von Anfang an die Art Mensch, die man nur lieben kann. Herzlich, offen und zugänglich, aber eben auch leicht auszunutzen. Ich mochte ihre Charakterentwicklung im Buch wahnsinnig gern, bei Lucas muss ich gestehen, dass seine Art doch manchmal bei mir aneckte.

Die Liebesgeschichte von Elli und Lucas kann im Großen und Ganzen überzeugen. Es dauert ein wenig, bis es wirklich losgeht, da beide sehr lange damit beschäftigt sind, sich gegenseitig abzuweisen. Elli hat einfach zu große Sorge, dass Lucas sie erneut verlässt und glaubt zudem, dass Lucas sich zu jemanden entwickelt hat, der er nie hätte sein sollen. Lucas hingegen verbietet sich Elli regelrecht, auch weil er denkt, dass er diese zweite Chance nicht verdient hat. Es gibt sehr süße Szenen mit den beiden, wunderbar normale Momente, aber auch die beeindruckenden Einblicke in das High Society Leben. Garniert wird das Ganze mit ein bisschen Familienintrigen und Drama. Eine gelungene Mischung, auch wenn hier und da etwas mehr Tiefe ganz schön gewesen wäre und für die Entwicklung der Liebesgeschichte für mich eine Prise Gefühl gefehlt hat, da beide ihre Meinung doch recht „plötzlich“ ändern. Ich werde auf jeden Fall für Band 3 zurückkehren und bin gespannt, was die Autorin hier wieder bereithält.

Mein Fazit

Golden Heritage ist eine gelungene Fortsetzung um eine liebenswerte Protagonistin und einen etwas schwierigen Protagonisten mit einer süße Second Chance Childhood Friends Slow Burn Geschichte. Die Thema Selbstzweifel und Leistungsdruck sind toll eingefangen und ich mochte den Vibe der Geschichte sehr.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]