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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2024

Konnte mich nicht überzeugen

City of Dust and Shadows
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Als die achtzehnjährige Tess ihre große Schwester in ihrer WG in Paris besucht möchte, trifft sie lediglich deren Mitbewohner an, aber von ihrer Schwester fehlt jede Spur. Eine Nachricht und eine Münze ...

Als die achtzehnjährige Tess ihre große Schwester in ihrer WG in Paris besucht möchte, trifft sie lediglich deren Mitbewohner an, aber von ihrer Schwester fehlt jede Spur. Eine Nachricht und eine Münze führen Tess zunächst in einen Club. Hier wiederum trifft sie auf eine Schattenwelt, von der niemand etwas ahnt und dem mysteriösen Lucien Adrian de Laurent. Mit seiner Hilfe soll sie den geheimnisvollen Hof der Saints gelangen, um ihre Schwester zu finden. Doch dabei trifft sie auf eine Welt voller Magie, aber auch Intrigen und nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr Herz gerät in Gefahr.
Soweit so gut, hier passte zunächst einfach alles für mich, ein wunderschönes, düsteres Cover, eine traumhafte Aufmachung und ein spannender Klappentext. Dieses Buch musste ich unbedingt lesen.
Doch schon der Einstieg fiel mir unglaublich schwer, ich hatte über weite Teile einfach das Gefühl, das nichts passierte. Das zog sich dann eine ganze zeitlang so, so dass ich das Buch erstmal für eine Weile zur Seite legen musste.
Zwar war der Schreibstil recht leicht zu lesen, aber die Schattenwelt konnte ich mir nur sehr schwer vorstellen. Allein dadurch ging für mich auch die Spannung verloren, ich habe mich über weite Teile eher zwingen müssen, weiterzulesen. Auch wenn es dann später durchaus mehr Action gab, konnte es mich einfach nicht mehr packen, auch wenn ich die Idee der Welt neben unserer sichtbaren Welt richtig toll fand.
Tess als Protagonistin fand ich nicht überzeugend. Für mich blieb sie blass und nicht greifbar, was mir das Buch zusätzlich noch erschwerte. Sie handelt oft kopflos und für mich nicht nachvollziehbar, was dann für mich noch zusätzlich auf die Liebesgeschichte wirkte, die ich so nicht nachempfinden konnte.
Mein Fazit: Trotz der extrem guten Idee und der unfassbar schönen Aufmachung konnte mich das Buch leider nicht erreichen. Der Einstieg war zäh und lange Zeit kam für mich keine Spannung auf. Vieles lag leider auch an der Protagonistin Tess, die blass blieb und für mich leider oft völlig kopflos handelte. Leider war es einfach nicht meine Geschichte.

Veröffentlicht am 24.06.2024

Leider nicht meins

Hooked
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James Hook ist reich, düster und gefährlich und aufgrund seiner Vergangenheit getrieben von dem Wunsch nach Rache an seinem Feind Peter Michaels. Als ausgerechnet dessen Tochter Wendy mit ihren Freundinnen ...

James Hook ist reich, düster und gefährlich und aufgrund seiner Vergangenheit getrieben von dem Wunsch nach Rache an seinem Feind Peter Michaels. Als ausgerechnet dessen Tochter Wendy mit ihren Freundinnen in Hooks Club auftaucht, kann er nur noch daran denken, Wendy zu verführen und somit endlich Rache zu nehmen. Doch Wendy, die völlig abgeschottet wurde ihrem Vater, weckt in Hook noch ganz andere Wünsche und während sie sich näherkommen, droht ihnen Gefahr aus Hooks Mitte, denn einer seiner Leute spielt ein falsches Spiel.
Dieses Cover sprach mich auf den ersten Blick an und da ich Retellings rund um Peter Pan und Hook einfach toll finde, hat mich auch das Dark Romance nicht gleich abgeschreckt, dabei mag ich dieses Genre eigentlich gar nicht.
Der Einstieg fällt dank eines sehr flüssigen Schreibstils wirklich leicht, doch schnell dachte ich, dass die Gemeinsamkeiten zwischen der ursprünglichen Geschichte und dieser hier nur die Namen betrifft. Somit hatte diese Geschichte erstmal nichts mit dem Ursprung gemeinsam und dieses ganze angebliche Retelling hat in mir völlig andere und somit falsche Erwartungen geschürt.
Was die Spannung angeht, so war diese Geschichte wirklich mit gutem Tempo geschrieben. Auch an Grausamkeiten mangelt es dem nicht und selbst ich, als hartgesottener Thrillerleser, fand manches wirklich eklig, also nichts für schwache Nerven.
Ansonsten ist die Geschichte recht vorhersehbar, reicher, gefährlicher, schöner Mann trifft naives, kleines Mädchen und sind einfach nur verrückt nacheinander.
Gut fand ich das man hier beide Perspektiven erlebt, sowohl die von Wendy als auch die von Hook. Ansonsten ging mir Wendy mächtig auf die Nerven. Ich wünschte, dass in solchen Geschichten einfach auch mal starke Frauencharaktere zu Wort kämen und nicht immer diese Schäflein. Auch sonst waren die Protagonisten so voller Klischees und für mich ist es einfach unverständlich, wie man sich zu einem Charakter wie Hook hingezogen fühlen kann. Gut, das sind wohl meine Antigene dem Genre gegenüber. Ich hätte es besser wissen und es gleich bleiben lassen sollen. So blieb es durchweg eher seicht, der Fokus auf dem Spice und voller Klischees. Was wirklich gut passte zum Buch ist der Titel hooked – süchtig, damit ist die Geschichte gut beschrieben.
Mit Hook habe ich noch einmal einen Versuch ins Dark Romance Genre gewagt. Der Protagonist war mehr als morally grey, die Protagonistin unglaublich naiv. Insgesamt gab es nur wenige Überraschungen und die Geschichte vorhersehbar. Schade, es hätte durchaus spannend werden können, wenn bei der Geschichte mehr Handlung gewesen wäre. Für mich war es leider nicht die richtige Geschichte.

Veröffentlicht am 11.06.2024

Leider verwirrend und enttäuschend

Der Nachtläufer
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In einer norwegischen Kleinstadt geht die Angst um, denn die Überfälle in der Nacht häufen sich immer mehr. Der Nachtläufer hat bisher die Menschen verschont, doch Kommissar Feber ahnt, dass es über kurz ...

In einer norwegischen Kleinstadt geht die Angst um, denn die Überfälle in der Nacht häufen sich immer mehr. Der Nachtläufer hat bisher die Menschen verschont, doch Kommissar Feber ahnt, dass es über kurz oder lang auch zu Gewalt und Toten kommen muss. Eins haben allerdings alle Tatorte miteinander gemeinsam: an ihnen wurden mysteriöse Zahlenkombinationen zurückgelassen, mit denen niemand etwas anfangen kann. Der junge Meidel Jonsson, der bei seinem kürzlich verstorbenen Opa lebte, kämpft auch mit der Angst, allerdings nicht vor dem Nachtläufer, sondern vor seinem Vater, der bald aus dem Gefängnis entlassen werden soll.
So weit so gut, das ist ungefähr das, was auch der Klappentext dieses Krimis von sich gibt, allerdings bin ich extrem verwirrt, nachdem ich nun das Buch beendet habe und weiß eigentlich so gar nicht, was ich da überhaupt gelesen habe.
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass dieses Buch im Original Band 2 ist, aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass ein erster Band mir beim Verstehen geholfen hätte.
Der Einstieg fiel mir noch sehr leicht, da dachte ich allerdings auch noch, dass dieser leicht verwirrende und unzusammenhängend wirkende Schreibstil aufgrund des sehr merkwürdigen jungen Mannes zustande kam. Aber weit gefehlt, denn der Schreibstil blieb leider so und es fiel mir extrem schwer, dem Inhalt zu folgen.
Die Perspektiven wechseln zwischen Meidel und dem Kommissar, auch wenn ich in der Regel solche Art Schreibstil super finde, weil man dabei einfach mehr erfährt, hat mich das hier noch einmal mehr verwirrt.
Der Fall klang spannend, doch über weite Teile des doch recht kurzen Buches kam einfach keinerlei Spannung auf. Stattdessen folgt man endlosen Gedanken rund um den Fall bei dem Kommissar (verständlich) und den wirren Gedanken des merkwürdigen Jungen. Bis jetzt habe ich das Gefühl, das Buch schlichtweg nicht verstanden zu haben.
Eigentlich mag ich die Atmosphäre in skandinavischen Krimis, aber auch diese kam hier nicht richtig auf, zwar fühlte sich die Stimmung bedrückend an, kam aber nicht richtig zum Tragen.
Die Charaktere waren für mich ähnlich verwirrend gezeichnet, denn es war einfach anstrengend, den Gedankengängen zu folgen, vor allem bei Meidel. Seine Handlungen waren für mich nicht immer nachvollziehbar und dadurch blieb auch er nicht greifbar für mich.
Kommissar Feber hätte ebenfalls viel mehr Raum nötig gehabt, um spannend oder interessant zu wirken. Auch hier hatte ich den Eindruck, dass dem Ganzen das gewisse Etwas fehlte und alles zusammenhanglos wirkte.
Mein Fazit: Leider konnte mich dieser Krimi so gar nicht fesseln oder überzeugen. Letzten Endes bleibe ich völlig verwirrt und irgendwie auch unzufrieden zurück, denn dieses Buch habe ich irgendwie gar nicht verstanden. Die gesamte Handlung, vor allem dieses Thema rund um die Nummern machte für mich irgendwie keinen richtigen Sinn. Letzten Endes ist alles Geschmackssache und dieses Buch war leider gar nichts für mich.

Veröffentlicht am 07.06.2024

Tolle Grundidee mit fehlendem Tiefgang

Infinity Alchemist
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Schon immer war es der Traum von Ashen Woods, genannt Ash, Alchemie zu studieren. Doch als Sohn einer alleinerziehenden Mutter, dessen Vater zwar ein großer Alchemist ist, ist es Ash nicht gestattet. Niemand ...

Schon immer war es der Traum von Ashen Woods, genannt Ash, Alchemie zu studieren. Doch als Sohn einer alleinerziehenden Mutter, dessen Vater zwar ein großer Alchemist ist, ist es Ash nicht gestattet. Niemand weiß von seiner Herkunft, doch Ash besitzt ein großes Talent für die Alchemie und so übt er diese heimlich. Dieses bemerkt auch Ramsey Thorne und auch wenn diese zunächst äußerst arrogant erscheint, bietet sie Ash an, ihn heimlich zu unterrichten. Natürlich ist das nicht selbstlos, denn Ramsey sucht nach dem Buch der Quellen und Ash soll ihr helfen.

Was bei diesem Buch natürlich sofort ins Auge sticht, ist die unheimlich schöne Gestaltung, die einfach Aufmerksamkeit weckt.
Der Einstieg in dieses Buch rund um Alchemie hat mir auch noch sehr gut gefallen. Kacen Callender schreibt sehr frisch, modern und schafft es, dass man sich schnell in seiner Geschichte zurechtfindet.
Was mir aber dann doch ein wenig gefehlt hat, war die Kontinuität der Geschichte, die Handlung wurde mir viel zu sprunghaft und Callender baut noch so unheimlich viele Themen mit in diesen Fantasyroman, die einfach für mich den Rahmen gesprengt haben. Dabei blieb aber das Grundthema rund um Alchemie weit hinter meinen Erwartungen zurück. Zwar bleiben die Charaktere fähig, Alchemie zu wirken und auch die gesamte Erklärung der Alchemie gefiel mir gut, aber ansonsten ging das Ganze zu sehr unter. Für mich drückte das auch dann unheimlich auf den Lesefluss und die zu Beginn vorhandene Spannung nahm für mich immer weiter ab. Viele Konflikte werden einfach zu leicht gelöst und danach herrscht Friede, Freude, Eierkuchen. Der Schluss wirkte dann übereilt und ebenfalls zu wenig stimmig. Sehr schade, denn der Beginn hatte mir gut gefallen. Mit all den Ideen hätte man locker drei Romane füllen können, damit jedes einzelne Thema die nötige Tiefe erhält.

Die Charaktere bieten eine breite Spannweite an unterschiedlichsten, queeren Figuren. Jeder für sich ist ein besonderer Charakter, wobei mir die gesamte Entwicklung vor allem bei Ramsey und Ash nicht gut gefallen haben. Ash wird zwar mutiger, aber teilweise schon zu rücksichtslos, während der zunächst düstere Ramsey immer zickiger wirkt. Lediglich Callum fand ich reflektiert, allerdings das schon von Beginn an. Die Polyamorie, die dann auch noch ein Thema wird, nahm mir dann noch zu viel Raum rein und die Gefühle der Charaktere füreinander konnte ich einfach nicht nachvollziehen, mir fehlten die Emotionen da leider völlig.
Nebencharaktere bleiben relativ überschaubar oder nehmen nur wenig Einfluss auf die Handlung, selbst die Antagonisten wirken leider blass.
Kommen wir noch zum Schluss zum Worldbuilding, wobei auch das mir zu ungenau war, denn auch wenn es zeitlich Anfang des 20. Jahrhunderts in einer Parallelwelt einzuordnen ist, konnte ich mir die Welt nur schwer vorstellen. Unterteilt in diverse Häuser, die aber nicht zu intensiv erläutert werden, herrscht vor allem die Elite hier. Auch da bot die Idee unheimlich viel Potential, das leider verschenkt wurde.

Mein Fazit: ein Buch, dessen Idee unheimlich viel Potential hat, welches leider völlig verschenkt wurde. Magiesystem, Alchemie, Charaktere, Worldbuilding waren von der Grundidee richtig toll und mal besonders, nur leider war keines der Themen wirklich rund, alles blieb oberflächlich und der nötige Tiefgang für diese Themen war nicht vorhanden. Sehr schade, aber das war leider nicht mein Buch.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Außergewöhnliche Fantasy, aber leider nicht meins

Der Rabengott
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Ein Gott der sich der Rabe nennt, herrscht durch einen Statthalter über die Hafenstadt Vastai. Dem Statthalter ist es gestattet, nach seinen eigenen Regeln zu handeln. Der einzige Wermutstropfen: stirbt ...

Ein Gott der sich der Rabe nennt, herrscht durch einen Statthalter über die Hafenstadt Vastai. Dem Statthalter ist es gestattet, nach seinen eigenen Regeln zu handeln. Der einzige Wermutstropfen: stirbt der Rabe, stirbt auch der Statthalter und dessen Erbe wird sein Nachfolger. Doch dieses mal ist es anders, denn als Mawat, Sohn des Statthalters heimkehrt, ist sein Vater verschwunden und sein Onkel sitzt auf dem Thron. Mawat fordert sein Erbe und sein Begleiter Eolo, der das erste Mal in seinem Leben Vastai betritt, findet beim Erkunden der Stadt immer mehr über die Ereignisse heraus.
Das klingt so spannend und anders, dass ich einfach neugierig wurde. Auch das Buch ist einfach wunderschön gestaltet und ein regelrechter Eyecatcher im Regal.
Was mir allerdings sehr schwer fiel, war dieser Schreibstil, der es mir extrem schwer gemacht hat, durch die Geschichte zu kommen. Es gibt einen Ich-Erzähler, der sich dann an eine weitere Person in der Du-Form widmet. Wer der Erzähler ist, war mir zunächst nicht klar und es brauchte auch eine Weile, bis ich da durchgeblickt habe, dass das Du dem Protagonisten Eolo gewidmet ist, war mir aber schnell klar.
Das Tempo ist über weite Teile recht ruhig gehalten. Wer actiongeladene Storys mit viel Handlung erwartet, wird enttäuscht sein. Das liegt zum einen daran, dass der Handlungsort und auch die Charaktere überschaubar bleiben, zum anderen daran, dass der Erzähler immer wieder abschweift in die eigene Vergangenheit.
Mein allergrößtes Problem mit der Geschichte ist definitiv der Schreibstil, der es mir durchweg schwer machte. Ich beobachte durch eine Anwesende "Person" die Handlung und muss darauf vertrauen, dass er durch seine Beobachtungen alles richtig einschätzt. Ja, das geschieht zwar auch durch einen Erzähler in dritter Person, aber ich konnte mich hier einfach nicht darauf einlassen. Dabei habe ich schon einmal ein Buch in dieser Perspektive gelesen, was ich dadurch völlig eindringlich empfand, hier blieb das leider aus. Dadurch das es auch Zeitsprünge gibt, ergibt sich dann auch erst zum Ende hin ein Gesamtbild.
Auch bei den Charakteren fehlte es mir an Tiefe, da der Erzähler auch klar wertet. Selbst der Protagonist blieb mir fern.
Mein Fazit: Wie so oft steht und fällt ein Gesamteindruck mit dem Schreibstil und leider habe ich es nicht geschafft, mich darauf einzulassen. Dachte ich bei einer Leseprobe noch, dass das interessant werden könnte, musste ich feststellen, dass es mir einfach nicht liegt. Ich brauche mehr Raum, Abwechslung und Tempo und letzten Endes auch spannende Protagonisten. Das alles gab es für mich nicht. Leider nicht meine Geschichte.