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Veröffentlicht am 11.06.2024

Leider verwirrend und enttäuschend

Der Nachtläufer
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In einer norwegischen Kleinstadt geht die Angst um, denn die Überfälle in der Nacht häufen sich immer mehr. Der Nachtläufer hat bisher die Menschen verschont, doch Kommissar Feber ahnt, dass es über kurz ...

In einer norwegischen Kleinstadt geht die Angst um, denn die Überfälle in der Nacht häufen sich immer mehr. Der Nachtläufer hat bisher die Menschen verschont, doch Kommissar Feber ahnt, dass es über kurz oder lang auch zu Gewalt und Toten kommen muss. Eins haben allerdings alle Tatorte miteinander gemeinsam: an ihnen wurden mysteriöse Zahlenkombinationen zurückgelassen, mit denen niemand etwas anfangen kann. Der junge Meidel Jonsson, der bei seinem kürzlich verstorbenen Opa lebte, kämpft auch mit der Angst, allerdings nicht vor dem Nachtläufer, sondern vor seinem Vater, der bald aus dem Gefängnis entlassen werden soll.
So weit so gut, das ist ungefähr das, was auch der Klappentext dieses Krimis von sich gibt, allerdings bin ich extrem verwirrt, nachdem ich nun das Buch beendet habe und weiß eigentlich so gar nicht, was ich da überhaupt gelesen habe.
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass dieses Buch im Original Band 2 ist, aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass ein erster Band mir beim Verstehen geholfen hätte.
Der Einstieg fiel mir noch sehr leicht, da dachte ich allerdings auch noch, dass dieser leicht verwirrende und unzusammenhängend wirkende Schreibstil aufgrund des sehr merkwürdigen jungen Mannes zustande kam. Aber weit gefehlt, denn der Schreibstil blieb leider so und es fiel mir extrem schwer, dem Inhalt zu folgen.
Die Perspektiven wechseln zwischen Meidel und dem Kommissar, auch wenn ich in der Regel solche Art Schreibstil super finde, weil man dabei einfach mehr erfährt, hat mich das hier noch einmal mehr verwirrt.
Der Fall klang spannend, doch über weite Teile des doch recht kurzen Buches kam einfach keinerlei Spannung auf. Stattdessen folgt man endlosen Gedanken rund um den Fall bei dem Kommissar (verständlich) und den wirren Gedanken des merkwürdigen Jungen. Bis jetzt habe ich das Gefühl, das Buch schlichtweg nicht verstanden zu haben.
Eigentlich mag ich die Atmosphäre in skandinavischen Krimis, aber auch diese kam hier nicht richtig auf, zwar fühlte sich die Stimmung bedrückend an, kam aber nicht richtig zum Tragen.
Die Charaktere waren für mich ähnlich verwirrend gezeichnet, denn es war einfach anstrengend, den Gedankengängen zu folgen, vor allem bei Meidel. Seine Handlungen waren für mich nicht immer nachvollziehbar und dadurch blieb auch er nicht greifbar für mich.
Kommissar Feber hätte ebenfalls viel mehr Raum nötig gehabt, um spannend oder interessant zu wirken. Auch hier hatte ich den Eindruck, dass dem Ganzen das gewisse Etwas fehlte und alles zusammenhanglos wirkte.
Mein Fazit: Leider konnte mich dieser Krimi so gar nicht fesseln oder überzeugen. Letzten Endes bleibe ich völlig verwirrt und irgendwie auch unzufrieden zurück, denn dieses Buch habe ich irgendwie gar nicht verstanden. Die gesamte Handlung, vor allem dieses Thema rund um die Nummern machte für mich irgendwie keinen richtigen Sinn. Letzten Endes ist alles Geschmackssache und dieses Buch war leider gar nichts für mich.

Veröffentlicht am 07.06.2024

Tolle Grundidee mit fehlendem Tiefgang

Infinity Alchemist
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Schon immer war es der Traum von Ashen Woods, genannt Ash, Alchemie zu studieren. Doch als Sohn einer alleinerziehenden Mutter, dessen Vater zwar ein großer Alchemist ist, ist es Ash nicht gestattet. Niemand ...

Schon immer war es der Traum von Ashen Woods, genannt Ash, Alchemie zu studieren. Doch als Sohn einer alleinerziehenden Mutter, dessen Vater zwar ein großer Alchemist ist, ist es Ash nicht gestattet. Niemand weiß von seiner Herkunft, doch Ash besitzt ein großes Talent für die Alchemie und so übt er diese heimlich. Dieses bemerkt auch Ramsey Thorne und auch wenn diese zunächst äußerst arrogant erscheint, bietet sie Ash an, ihn heimlich zu unterrichten. Natürlich ist das nicht selbstlos, denn Ramsey sucht nach dem Buch der Quellen und Ash soll ihr helfen.

Was bei diesem Buch natürlich sofort ins Auge sticht, ist die unheimlich schöne Gestaltung, die einfach Aufmerksamkeit weckt.
Der Einstieg in dieses Buch rund um Alchemie hat mir auch noch sehr gut gefallen. Kacen Callender schreibt sehr frisch, modern und schafft es, dass man sich schnell in seiner Geschichte zurechtfindet.
Was mir aber dann doch ein wenig gefehlt hat, war die Kontinuität der Geschichte, die Handlung wurde mir viel zu sprunghaft und Callender baut noch so unheimlich viele Themen mit in diesen Fantasyroman, die einfach für mich den Rahmen gesprengt haben. Dabei blieb aber das Grundthema rund um Alchemie weit hinter meinen Erwartungen zurück. Zwar bleiben die Charaktere fähig, Alchemie zu wirken und auch die gesamte Erklärung der Alchemie gefiel mir gut, aber ansonsten ging das Ganze zu sehr unter. Für mich drückte das auch dann unheimlich auf den Lesefluss und die zu Beginn vorhandene Spannung nahm für mich immer weiter ab. Viele Konflikte werden einfach zu leicht gelöst und danach herrscht Friede, Freude, Eierkuchen. Der Schluss wirkte dann übereilt und ebenfalls zu wenig stimmig. Sehr schade, denn der Beginn hatte mir gut gefallen. Mit all den Ideen hätte man locker drei Romane füllen können, damit jedes einzelne Thema die nötige Tiefe erhält.

Die Charaktere bieten eine breite Spannweite an unterschiedlichsten, queeren Figuren. Jeder für sich ist ein besonderer Charakter, wobei mir die gesamte Entwicklung vor allem bei Ramsey und Ash nicht gut gefallen haben. Ash wird zwar mutiger, aber teilweise schon zu rücksichtslos, während der zunächst düstere Ramsey immer zickiger wirkt. Lediglich Callum fand ich reflektiert, allerdings das schon von Beginn an. Die Polyamorie, die dann auch noch ein Thema wird, nahm mir dann noch zu viel Raum rein und die Gefühle der Charaktere füreinander konnte ich einfach nicht nachvollziehen, mir fehlten die Emotionen da leider völlig.
Nebencharaktere bleiben relativ überschaubar oder nehmen nur wenig Einfluss auf die Handlung, selbst die Antagonisten wirken leider blass.
Kommen wir noch zum Schluss zum Worldbuilding, wobei auch das mir zu ungenau war, denn auch wenn es zeitlich Anfang des 20. Jahrhunderts in einer Parallelwelt einzuordnen ist, konnte ich mir die Welt nur schwer vorstellen. Unterteilt in diverse Häuser, die aber nicht zu intensiv erläutert werden, herrscht vor allem die Elite hier. Auch da bot die Idee unheimlich viel Potential, das leider verschenkt wurde.

Mein Fazit: ein Buch, dessen Idee unheimlich viel Potential hat, welches leider völlig verschenkt wurde. Magiesystem, Alchemie, Charaktere, Worldbuilding waren von der Grundidee richtig toll und mal besonders, nur leider war keines der Themen wirklich rund, alles blieb oberflächlich und der nötige Tiefgang für diese Themen war nicht vorhanden. Sehr schade, aber das war leider nicht mein Buch.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Außergewöhnliche Fantasy, aber leider nicht meins

Der Rabengott
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Ein Gott der sich der Rabe nennt, herrscht durch einen Statthalter über die Hafenstadt Vastai. Dem Statthalter ist es gestattet, nach seinen eigenen Regeln zu handeln. Der einzige Wermutstropfen: stirbt ...

Ein Gott der sich der Rabe nennt, herrscht durch einen Statthalter über die Hafenstadt Vastai. Dem Statthalter ist es gestattet, nach seinen eigenen Regeln zu handeln. Der einzige Wermutstropfen: stirbt der Rabe, stirbt auch der Statthalter und dessen Erbe wird sein Nachfolger. Doch dieses mal ist es anders, denn als Mawat, Sohn des Statthalters heimkehrt, ist sein Vater verschwunden und sein Onkel sitzt auf dem Thron. Mawat fordert sein Erbe und sein Begleiter Eolo, der das erste Mal in seinem Leben Vastai betritt, findet beim Erkunden der Stadt immer mehr über die Ereignisse heraus.
Das klingt so spannend und anders, dass ich einfach neugierig wurde. Auch das Buch ist einfach wunderschön gestaltet und ein regelrechter Eyecatcher im Regal.
Was mir allerdings sehr schwer fiel, war dieser Schreibstil, der es mir extrem schwer gemacht hat, durch die Geschichte zu kommen. Es gibt einen Ich-Erzähler, der sich dann an eine weitere Person in der Du-Form widmet. Wer der Erzähler ist, war mir zunächst nicht klar und es brauchte auch eine Weile, bis ich da durchgeblickt habe, dass das Du dem Protagonisten Eolo gewidmet ist, war mir aber schnell klar.
Das Tempo ist über weite Teile recht ruhig gehalten. Wer actiongeladene Storys mit viel Handlung erwartet, wird enttäuscht sein. Das liegt zum einen daran, dass der Handlungsort und auch die Charaktere überschaubar bleiben, zum anderen daran, dass der Erzähler immer wieder abschweift in die eigene Vergangenheit.
Mein allergrößtes Problem mit der Geschichte ist definitiv der Schreibstil, der es mir durchweg schwer machte. Ich beobachte durch eine Anwesende "Person" die Handlung und muss darauf vertrauen, dass er durch seine Beobachtungen alles richtig einschätzt. Ja, das geschieht zwar auch durch einen Erzähler in dritter Person, aber ich konnte mich hier einfach nicht darauf einlassen. Dabei habe ich schon einmal ein Buch in dieser Perspektive gelesen, was ich dadurch völlig eindringlich empfand, hier blieb das leider aus. Dadurch das es auch Zeitsprünge gibt, ergibt sich dann auch erst zum Ende hin ein Gesamtbild.
Auch bei den Charakteren fehlte es mir an Tiefe, da der Erzähler auch klar wertet. Selbst der Protagonist blieb mir fern.
Mein Fazit: Wie so oft steht und fällt ein Gesamteindruck mit dem Schreibstil und leider habe ich es nicht geschafft, mich darauf einzulassen. Dachte ich bei einer Leseprobe noch, dass das interessant werden könnte, musste ich feststellen, dass es mir einfach nicht liegt. Ich brauche mehr Raum, Abwechslung und Tempo und letzten Endes auch spannende Protagonisten. Das alles gab es für mich nicht. Leider nicht meine Geschichte.

Veröffentlicht am 01.04.2024

Konnte mich leider nicht packen

Amberlough – Stadt der Sünde
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Amberlough, eine Stadt irgendwo, irgendwie gefangen in politischen Machenschaften. Hier leben Aristide, Cyril und Cordelia. Während Aristide bei Tag als Conferecier arbeitet, in dem Cordelia als Burlesque ...

Amberlough, eine Stadt irgendwo, irgendwie gefangen in politischen Machenschaften. Hier leben Aristide, Cyril und Cordelia. Während Aristide bei Tag als Conferecier arbeitet, in dem Cordelia als Burlesque Tänzerin engagiert ist, schmuggelt er in der Nacht Drogen und Flüchtlinge. Cyril hingegen ist Geheimagent und heimlich mit Aristide zusammen. Doch in der Stadt nimmt der Faschismus langsam überhand.
Puh, ich muss zugeben, dass mir dieses Buch es ganz und gar nicht leicht gemacht hat, überhaupt reinzukommen und einen Durchblick zu erhalten. Der Schreibstil ist, meiner Meinung nach, recht schwierig und gerade mit diesem Hintergrund fehlte es mir an Leichtigkeit.
Das Setting war es, was mich neugierig auf die Geschichte gemacht hat. Amberlough ist eine fiktive Stadt mit dem Glamour der Dreizigerjahre, doch im Hintergrund spürt man immer mehr den Faschismus zunehmen.
Die Geschichte beginnt kompliziert, da ich nicht die geringste Ahnung hatte, worüber die Charaktere sprachen und bevor ich das raushatte, vergingen einige Seiten. Es fiel mir einfach schwer am Ball zu bleiben und ich habe mehrere Anläufe gebraucht, um mich halbwegs zurechtzufinden. Erst als es ein wenig mehr in Richtung des Clubs Bumble Bee geht, wird es interessanter.
Die Autorin schafft hier durchaus Parallelen zu unserer Realität. Der Beginn des Faschismus ist gut dargestellt. Cyril und Aristide sind ein Paar und Cyril soll seine Beziehung beenden, bevor es Konsequenzen gibt. Auch sonst kann man die Ereignisse durchaus mit vergangenen und leider auch mit aktuellen Ereignissen vergleichen. Mir hat aber dabei einfach das Tempo gefehlt, denn es ist vielmehr politisch.
Die drei Protagonisten mochte ich zum Glück recht gerne, was mir im Endeffekt half, weiterzulesen. Alle drei werden wichtig im Kampf um die Stadt und gegen die Ospies. Cyril wird als Undercoveragent bei den Ospies eingeschmuggelt, Ari hilft Personen mit falschen Papieren zu flüchten und auch Cordelia schließt sich letzten Endes dem Widerstand an.
Mein Fazit
Mir ist dieses Buch leider extrem schwer gefallen, trotz des eigentlich spannenden Themas kam ich kaum in und durch die Geschichte. Vielleicht lag es auch daran, dass ich eine temporeiche Geschichte erwartet habe. Mein Buch war es leider nicht, aber wer Interesse hat, sollte unbedingt reinlesen, da die Grundthematik äußerst wichtig ist.

Veröffentlicht am 18.03.2024

Zäh und ohne Spannung

Die Insel des Zorns
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Schauspielerin Lana Farrar hat die Nase voll vom tristen grauen Wetter in England und beschließt, wie all die Jahre zuvor, mit ihrer Familie und ihren beiden besten Freunden eine kurze Auszeit über Ostern ...

Schauspielerin Lana Farrar hat die Nase voll vom tristen grauen Wetter in England und beschließt, wie all die Jahre zuvor, mit ihrer Familie und ihren beiden besten Freunden eine kurze Auszeit über Ostern auf ihrer kleinen griechischen Insel Aura zu verbringen. Ebenfalls dabei ist Haushälterin Agathi und Nikos, der als Hausverwalter ständig auf der Insel lebt. Als sie aufgrund eines Unwetters, ein Sturm, den die Griechen Der Zorn nennen, auf der Insel gefangen sind, geschieht ein Unglück und eine Person muss sterben. Doch wer von ihnen war der Täter?

Klingt soweit absolut fantastisch, auch das Cover ist ein absoluter Hingucker und auch die stumme Patientin fand ich damals ganz unterhaltsam. Dementsprechend gespannt war ich auch auf das neue Buch des Autors Alex Michaelides.

Allerdings habe ich mich bei diesem Buch extrem schwergetan und finde auch tatsächlich, dass dieses Buch kein Thriller ist, evtl. ein Drama, aber mit einem spannungsgeladenen Thriller hat dieses Buch wenig gemeinsam.

Unter anderem lag das für mich an den extrem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, denn der Autor lässt hier einen seiner Charaktere als Erzähler aber auch in der Ich-Perspektive von den Begebenheiten berichten. Ich fand das äußerst anstrengend zu lesen, denn im Grunde ist er ein Beobachter, der einiges an eigenen Vermutungen anstellt. Ich konnte mich dadurch leider kaum auf die Geschichte einlassen.

Auch Spannung ist hier nur wenig vorhanden, bis gut zur Mitte hin passiert kaum etwas auf der Insel, außer das man beobachtet, wer gerade was tut oder ebenfalls beobachtet. Mir fiel es so unheimlich schwer, mich auf das Erzählte zu konzentrieren und ertappte mich dabei immer wieder selbst, wie ich anfing, Passagen häufiger zu überfliegen.

Kommen wir zum Ich-Erzähler Elliot, den ich ebenfalls als sehr anstrengend und egozentrisch empfand. Er erzählt, während er beobachtet, auch einiges über sich und trotzdem konnte ich keinerlei Verbindung zu ihm aufbauen. Man erfährt ein wenig darüber, wie schwer er es hatte, vor allem in seiner Kindheit, aber auch von seiner Obsession Lana gegenüber. Auch sonst redet er sehr viel über die Frau, die er liebt und führt sozusagen Tagebuch über ihr Verhalten. Klar wird dadurch, dass Elliot psychische Probleme hat. Auf jeden Fall wird es schwer, die weiteren Charaktere einzuschätzen, da vieles, was Elliot erzählt, einfach seiner Fantasie entsprungen ist.

Die weiteren Charaktere bleiben überschaubar, aber auch unter ihnen fand ich für mich keinen Sympathieträger. Klar wird, dass man hier niemanden trauen kann, denn selbst unter angeblich besten Freunden wird hier gelogen und betrogen.

Mein Fazit: ich hatte mich auf diesen Thriller gefreut, doch leider bin ich weder richtig ins Buch gekommen, noch wollte für mich in irgendeiner Art Spannung aufkommen. Die Charaktere waren so anstrengend wie die Art der Erzählung. Diese war zwar ungewöhnlich, aber einfach nichts für mich. Aus meiner Sicht kann ich das Buch nicht weiterempfehlen, allerdings rate ich grundsätzlich zu einer Leseprobe, um sich ein eigenes Bild machen zu können.