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Veröffentlicht am 27.10.2017

Eine Familie mit Geheimnissen

Das Glück an Regentagen
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Mae hat sehr früh ihre Eltern durch ein Unglück verloren und ist bei ihren Großeltern aufgewachsen. Ihr Freund Gabe war ihr immer eine Stütze, doch dann verschwand er spurlos. Dann ging auch Mae fort. ...

Mae hat sehr früh ihre Eltern durch ein Unglück verloren und ist bei ihren Großeltern aufgewachsen. Ihr Freund Gabe war ihr immer eine Stütze, doch dann verschwand er spurlos. Dann ging auch Mae fort. Sie ist beim Planen ihrer Hochzeit, als sie erfährt, dass ihr Verlobter sie von Anfang an belogen hat. Daher kehrt sie zurück in den Ort, in dem sie aufgewachsen ist, um Abstand zu gewinnen. Doch sie muss feststellen, dass sich auch bei den Großeltern einiges verändert hat. Dan begegnet sie auch Gabe wieder.
Zu allererst hat mich das wunderschöne Cover angesprochen.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt, so dass sich mit der Zeit ein Gesamtbild ergibt. Es ist tragisch, was in dieser Familie geschehen ist. Aber alles, was passiert ist, konnte so laufen, weil alle nicht miteinander geredet haben. So hatte alles Folgen für das, was später geschah. Erst nach dem die Vergangenheit geklärt ist, kann es auch ein Zukunft geben.
Die Charaktere sind gut beschrieben. Aber ich konnte ihr Verhalten oft nicht nachvollziehen, daher blieben sie mir irgendwie fremd. Am besten konnte ich mich noch mit der Großmutter Lilly identifizieren, die ihr Geheimnis ein Leben lang bewahrt hat und nun sorgt ihre Demenz dafür, dass Dinge ausgesprochen werden und Kummer verursachen. George liebt sie und hat immer zu ihr gestanden, warum reagiert er nun so heftig, wo er doch schon immer ahnen musste, was geschehen ist. Bei Mae und Gabe kamen für mich die Emotionen nicht so ganz rüber, die eigentlich hätten Salto schlagen müssen..
Als erst ein Geheimnis gelüftet ist, werden auch die anderen Wahrheiten bekannt. Kann man damit aber leben?
Obwohl es einige Wendungen gibt, die ich so nicht erwartet habe, konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen. Der Epilog hätte nicht unbedingt sein müssen.
Eine Geschichte über Familiengeheimnisse mit kleinen Schwächen.

Veröffentlicht am 24.10.2017

Ryosuke auf der Suche

Die Insel der Freundschaft
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Ryosuke hat seine Stelle als Koch verloren und einen Job als Bauarbeiter auf einer kleinen Insel angenommen. Es ist aber nicht die Arbeit, die ihn auf die Insel treibt, sondern er will mit Hashi, dem Freund ...

Ryosuke hat seine Stelle als Koch verloren und einen Job als Bauarbeiter auf einer kleinen Insel angenommen. Es ist aber nicht die Arbeit, die ihn auf die Insel treibt, sondern er will mit Hashi, dem Freund seines verstorbenen Vaters, reden. Mit ihm kommen noch Kaoru und Tachikawa zum Arbeiten auf die Insel. Die Bewohner von Aburi sind aber nicht besonders erfreut über die Fremden. Daher verbringen Ryosuke, Kaoru und Tachikawa viel Zeit miteinander und freunden sich an. Als Ryosuke über die Insel streift, sieht er wilde Zeigen und er beschließt, auf der Insel zu bleiben und Ziegenkäse herzustellen.
Auch wenn mir der leicht zu lesende Schreibstil gefallen hat, konnte mich die Geschichte nicht begeistern. Die Charaktere bleiben mir fremd und die Käseproduktion nahm für mich einen zu breiten Raum ein.
Ryosuke hat seinen Platz im Leben noch nicht gefunden. Außerdem hat er Fragen zu seiner Familiengeschichte, nachdem beide Eltern nicht mehr leben. Aber er ist lange auf der Insel, lernt Hashi kennen und dennoch spricht er dieses Thema, das ihn doch so beschäftigt, nicht an. Als er beschließt auf der Insel zu bleiben, wollen seine Freunde es ihm gleichtun, doch es ist nicht für sie, wie sie dann einsehen. Ryosuke dagegen scheint sich wohl zu fühlen. Immer wieder zieht es ihn zu den Ziegen. Mir hat gefallen, dass er beharrlich weitermacht, selbst als er Rückschläge bei der Produktion von Käse erfährt. Hashi hat es irgendwann auch auf diese Insel verschlagen und er hat sein Leben dort eingerichtet. Die anderen Bewohner von Aburi sind seltsam. Einerseits wollen sie, dass Zuwachs von außen kommt, andererseits verhalten sie sich so abweisend, dass jeder in die Flucht geschlagen wird.
Immer wieder musste ich mich zwingen weiterzulesen, denn manches war doch sehr langatmig beschrieben. Zum Ende wurde es aber noch dramatisch. Aber es bleiben auch eine Reihe von Fragen ungeklärt.
Eine etwas melancholische und langatmige Geschichte.

Veröffentlicht am 18.10.2017

Container mit falschem Inhalt

Nur die Toten schweigen
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Die Kaffeerösterei Stadler erwartet einen Container mit bolivianischen Rohkaffee. Aber in dem Container ist stattdessen feuchte Wolle. Trendler, ein Chemiker des Unternehmens, analysiert eine Probe und ...

Die Kaffeerösterei Stadler erwartet einen Container mit bolivianischen Rohkaffee. Aber in dem Container ist stattdessen feuchte Wolle. Trendler, ein Chemiker des Unternehmens, analysiert eine Probe und sorgt für Überraschung. Die Alpakawolle enthält eine kokainhaltigen Flüssigkeit. Der Firmeninhaber Stadler will aber nicht, dass die Geschichte bekannt wird und lässt die Polizei außen vor. Stattdessen soll die Wissenschaftlerin Mena Reglin sich mit der Sache beschäftigen und herausfinden, wo der Container herkommt. Doch der verschwindet genau so plötzlich wie er auftauchte. Schon bald stellt Mena fest, dass ihr Gegner mächtig und gefährlich ist.
Das Buch liest sich gut und flüssig. Von Anfang an ist die Geschichte spannend und ich hatte erwartet, dass sich zum Ende diese Spannung noch einmal steigert. Aber ich wurde ein wenig enttäuscht, denn ein Zufall nach dem anderen sorgt dafür, dass mir die Lösung nicht mehr so recht realistisch erscheint. Trotz vieler Wendungen war die Auflösung recht schnell klar.
Kein Unternehmen hat gerne die Polizei im Haus oder möchte mit solchen Situationen in die Öffentlichkeit. Aber es erschließt sich mir auch nicht wirklich, wie man einer Datenforscherin die Klärung überlassen und die Polizei nicht informieren kann. Es passiert einiges, bis Menas Chef Claaßen dafür sorgt, dass auch die Polizei eingeschaltet wird. Mit Ben Huber muss sich Mena dann arrangieren.
Auch die Charaktere konnten mich nicht wirklich begeistern. Es gab niemanden, der mir richtig sympathisch war. Mena Reglin agiert selbstbewusst, sicher und ohne Probleme, so dass es keine Situation gab, wo ich mit ihr fiebern konnte.
Dies ist der zweite Band um Mena Reglin, den man auch problemlos lesen kann, ohne den ersten Band „Schuld vergeht nicht“ gelesen zu haben.
Alles in allem ein Buch, dass sich nett lesen lässt, mich aber nicht so zu fesseln vermochte, denn ich habe zwischendurch eine längere Pause gemacht.
Eine Geschichte, bei der das Potenzial nicht ausgeschöpft wurde.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Auf der Suche nach den Wurzeln

Slawa und seine Frauen
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Erst bei einer Familienfeier erfährt Felix, dass sein Großvater eben nicht sein Großvater ist. Seine Großmutter hatte 1962 in Leningrad studiert und eine Beziehung zu einem ukrainischen Juden. Sie wurde ...

Erst bei einer Familienfeier erfährt Felix, dass sein Großvater eben nicht sein Großvater ist. Seine Großmutter hatte 1962 in Leningrad studiert und eine Beziehung zu einem ukrainischen Juden. Sie wurde schwanger. Aber die Familie ihres Freundes waren von seiner Beziehung zu einer Deutschen überhaupt nicht begeistert und sorgte dafür, dass er verschwand. Nun macht sich Felix mit seiner Mutter auf die Suche nach seinem leiblichen Großvater.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Aber ich hatte mir aufgrund des Klappentextes von der Geschichte wohl zu viel erwartet. Die Leseprobe hatte mir noch gut gefallen, doch je länger ich das Buch las, umso weniger sprach mich die Geschichte an. Die Personen sind alle recht oberflächlich dargestellt. Felix und seine Mutter finden nur noch Slawas Verwandtschaft, da Slawa Falbusch bereits eine ganze Weile tot ist. Sie werden aber freundlich aufgenommen und erfahren, dass Slawa immer wieder an Felix‘ Mutter gedacht hat. Wäre sie nur früher auf die Idee gekommen, nach ihm zu suchen. Felix sucht dann noch den Sohn von Slawa in Israel auf.
Teilweise ist es ganz kurzweilig und unterhaltsam, teilweise aber auch belanglos. Das Leben und die Menschen in der DDR und der Ukraine werden gut geschildert.
Eine Geschichte über die Suche nach den Wurzeln, die mich allerdings nicht fesseln konnte.

Veröffentlicht am 05.09.2017

bloß nicht überlegen

Die eiskalte Jahreszeit der Liebe
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Nick will vor der Hochzeit wohl reinen Tisch machen, er erzählt seiner Freundin von der Zeit in Moskau.
Er lebte bereits seit einiger Zeit in dieser Stadt und kann sich schon nicht mehr vorstellen, wieder ...

Nick will vor der Hochzeit wohl reinen Tisch machen, er erzählt seiner Freundin von der Zeit in Moskau.
Er lebte bereits seit einiger Zeit in dieser Stadt und kann sich schon nicht mehr vorstellen, wieder zurück nach London zu gehen. Dann passiert etwas, das sein Leben verändert. Er verhindert einen Handtaschenraub und lernt so die Schwestern Mascha und Katja kennen. Er gibt Mascha seine Telefonnummer, hört aber wochenlang nichts von ihr. Währenddessen wickelt er mit den Kollegen einen großen Deal im Ölgeschäft ab.
Nach Wochen meldet sich Mascha. Sie gehen aus und er geht eine Beziehung mit ihr ein. Dann lernt er auch noch die Tante der Schwestern kennen. Mascha bittet ihn, die Formalitäten für den Umzug der Tante aufs Land zu übernehmen.
Das Leben ist schön für Nick: Er hat Mascha und Moskau bietet jede Menge Unterhaltung. So ist er für die Ungereimtheiten, die so nach und nach auftauchen, blind. Obwohl er manchmal stutzig wird, will er nicht sehen. Er sieht nicht, dass er von Mascha ausgenutzt wird. Er sieht nicht, dass das Ölgeschäft den Bach runter geht. Und noch weniger will er sehen, dass die Tante von Mascha betrogen wird.
So gleitet Nick mehr und mehr auf den Abgrund zu.
Es ist ein Roman, der einen abstößt und doch irgendwie auch fasziniert. Er gibt Einblick in eine verstörende Gesellschaft. Alle Klischees werden in diesem Roman berücksichtigt.